Denn die Firmen leben auch von teuren Reparaturen und nicht von günstigen Lösungen.
Da mag ich ein wenig protestieren.
Ich habe einige Jahre in einem kleinen Betrieb gearbeitet, in dem Industrie- und Haushaltsnähmaschinen sowohl verkauft als auch repariert wurden.
Es war definitiv nicht so, dass wir immer versucht haben den Kunden die teuerste Maschine aufzuschwatzen. Wir haben den Kunden auch nicht grundsätzlich zum Neukauf animiert, wenn er eigentlich nur die Reparatur seiner alten Maschine wollte. Aber irgendwann ist eine Reparatur tatsächlich nicht mehr wirtschaftlich und manchmal auch gar nicht mehr möglich.
Wir haben auch immer nur das ersetzt, was kaputt war und nicht irgendwelche kompletten "Baugruppen" ausgetauscht (sofern es das bei Nähmaschinen überhaupt gibt).
Die Ersatzteile sind selten das teuerste an der Rechnung gewesen.
Aber an so einer Reparatur hängt ja wesentlich mehr dran als nur das Ersatzteil.
Damals, also vor etwa 10 Jahren, hat die Handwerkerstunde rund 60,- € gekostet und die ist schnell um. Für viele Dinge hat eine Stunde nicht gereicht.
Natürlich kamen dann solche Rückfragen wie "Verdient Ihr Mechaniker etwa 60,-€ in der Stunde?" Nein, leider natürlich nicht. Aber in diesem Preis hängen ja noch ganz andere Dinge drin. Ganz am Anfang muss da jemand da sein, der die defekte Maschine entgegen nimmt und notiert, was da eigentlich nicht funktioniert und der das macht, arbeitet auch nicht umsonst. Es müssen Ersatzteile bestellt werden oder wenn nicht, dann kostet auch die Lagerung Geld. Diese sogenannten betrieblichen Gemeinkosten sind etwa Gehälter für Büromitarbeiter, Raumkosten, Heizung, Strom, Wasser, Gas, betriebliche Steuern, Kfz-Kosten, Gebäude- und Maschineninstandhaltung, betriebliche Versicherungen, Werbung, Reisekosten und was weiß dann ich noch alles. Und so ganz verwerflich erscheint es mir auch nicht, dass auch der Inhaber von irgendwas leben möchte.