Ich habe meine letzte Sportstunde riesig gefeiert. Nach der 11.1 durfte man endlich endlich abwählen. Ich habe nie wieder etwas so gehasst wie den Sportunterricht. Dabei war ich früher sogar mal mit relativer Freude dabei, als ich klein war. Spaß an Bewegung hatte ich immer. Aber der Sportunterricht in der Schule hat mir wirklich jegliche Freude und Motivation genommen. Wenn man immer nur dumm angemacht wird, immer nur ausgelacht wird sowohl von Lehrer- als auch Mitschülerseite, dann ist das nicht förderlich. Ohne Sportunterricht in der Schule wäre ich mit Sicherheit heute sportlicher und würde wieder was machen. Es hat sich aber so tief bei mir eingebrannt, dass ich für alles ausgelacht werde, dass ich niemals mehr mich für irgendwas anmelden würde, ob das nun Pilates, Yoga oder Handball wäre. Dazu bei meiner Angst vor Wasser, in dem ich nicht stehen kann, die "sensible" Sportfurie, die mich mit acht in der zweiten Klasse lachend vom Beckenrand ins 3,60m Tiefe Wasser schubste und triumphierend grinsend daneben stand, so dass ich von da an, jede Nacht vor dem Schwimmunterricht kotzend im Bad vor Angst verbracht habe. Nee, ich bin durch mit dem Thema und bin nur heilfroh, dass ich meine Ängste wenigstens soweit überwinden konnte, dass ich bei Chlor- und Turnhallengeruch nicht mehr in Herzrasen und Schweißausbrüchen ende wie bis vor einigen Jahren, so dass ich es schaffte, meinen Kindern Wasser und Sport wertungsfrei näherzubringen, die alle Spaß dran haben und hoffentlich behalten werden. Denn diesen Psychoterror meiner Kindheit bei ihnen zu sehen, würde ich nicht ertragen.