Ich hab's getan.
Gestern abend habe ich (zu viel) Geld ausgegeben und eine Brother NV1100 in den Kofferraum geladen. Etwas mehr als die ursprünglich avisierte NV1040 mit Minimalausstattung. Aber ich stehe zu meinen Macken, einschließlich gelegentlicher Anfälle von undisziplinierten, weil emotionsgetragenen Kaufentscheidungen.
Keine Ahnung, ob es andere, bessere Entscheidungen gegeben hätte. Aber wir beide, die Maschine und ich, haben uns von Anfang an gemocht. Und jetzt schwelge ich in einer für mich neuen Welt mit automatischem Einfädler, Abschneider, freier Nadelpositionierung, geradezu verschwenderischem Platz rechts der Nadel und was sonst noch alles, was man vermutlich nicht so ganz wirklich braucht, was aber dennoch irgendwie Spaß macht. Da ist es schon beinahe schade, dass ich heute abend Tennis spielen muss und nicht nähen kann. Und in der frühen Phase großer Verliebtheit kann ich so kleine Unpässlichkeiten sehr erfolgreich verdrängen, wie das elektrische (leider nicht mechanische) Anheben des Nähfußes per Kniehebel, was nur "digital" rauf oder runter, nicht jedoch mit Zwischenstufen geht. Ein vorsichtiges, gezieltes Absetzen des Nähfusses bei gleichzeitiger Positionierung des Stoffes, wie ich es von meiner alten Pfaff kenne, geht so nicht. Aber welcher Frischverliebte hätte je für solch brüsk rationale Einwände ein offenes Ohr gehabt?
Jedenfalls ist die Hoffnung wieder aufgeflammt, mein angefangenes und liegengebliebenes Hemdenprojekt endlich am kommenden Wochenende abzuschließen. Sofern ich die Kurve vom "Spielen und Ausprobieren" zur "seriösen Nähaufgabe" kriege.
Obiger Feedback als kleines Dankeschön für's mitmachen und für Eure Anregungen.
LG
Stefan.
P.S.: Ihr schreibt von Geradstich und Handwerkermaschinen mit für mich geradezu irrwitzigen Stichgeschwindigkeiten. Liest sicht toll, ist aber für meine Fähigkeiten definitiv overkill. Ich glaube, ich bin beim Nähen noch nie ernsthaft über Halbgas hinausgekommen.