Beiträge von Hägar

    Noch zum Futter: Hab meine eigenen gefütterten Lederhandschuhe genauer inspiziert. Die haben ein Jersey-Futter aus unbekanntem Material und von unbekannter Stärke. Sieht aber eher dünn aus. Was könnte man da nehmen? Mein laienhaftes Wissen sagt: Viskose ist was für den Sommer und wärmt nicht. Bleibt Baumwolljersey, oder doch lieber Wolle? Wie dick/dünn?
    Stefan

    Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich.


    Mein kürzlich erst vollzogener und immer noch frischer Einstieg in die Bekleidungsnäherei hat unerwartete Begehrlichkeiten geweckt. Gerade eben ist meine Jüngste auf mich zugekommen und hat den Wunsch nach selbstgefertigten Handschuhen geäußert. Tatsächlich ist es so, dass sie sehr schmale Hände mit langen Fingern hat, weshalb die üblichen Konfektionsgrößen nie so richtig passen wollen. Also soll es nun zu Weihnachten ein Paar maßgefertigter Handschuhe werden, Typ "elegante Dame" aus Leder mit Fütterung.
    Bislang bin ich ja immer nach dem Motto vorgegangen "Alles im Leben macht man irgendwann zum ersten mal. Also leg einfach los." Aber ehrlicherweise muss ich einräumen, vom Handschuhnähen überhaupt keine Ahnung zu haben. Jetzt bitte ich um Eure Hilfe beim Einstieg in die Materie. Eine ganze Reihe von Fragen tun sich auf:


    Was wäre ein geeignetes Basis-Schnittmuster, was dann entsprechend angepasst werden könnte?
    Wo bekommt man so schön geschmeidiges, handschuhtaugliches Leder her?
    Wie geht man die Sache mit der Fütterung an?
    Welche Materialien für's Futter (Strickware, Fleece...)?
    Was muss ich sonst noch wissen, beachten?


    Jedenfalls ist mein Adrenalinspiegel gewaltig in die Höhe geschossen. Wie soll ich diese Aufgabe lösen?


    LG
    Stefan

    ...das mit den ölfreien Maschinen ist absoluter Quatsch. Jede Maschine braucht ab und an mal ein Tröpfchen. ...


    .. bei den Brother steht tatsächlich in der Anleitung kein Öl verwenden. ...


    Wenn es so in der anleitung steht, dann hab ich nix gesagt... :D


    Bettina, nicht so schnell aufgeben.;)
    Beim kürzlichen Neukauf meiner Innov-is waren Wartung und Pflege auch ein Thema. Mein Gegenüber (gelernter Nähmaschinen-Mechaniker-Meister) hat die Sichtweise bestätigt, dass jede Maschine ab und an mal ein Tröpfchen braucht. Seine Interpretation vom "nicht ölen" der Anleitung ist sinngemäß "du brauchst nicht ölen", und nicht "du darfst nicht ölen". Er meint weiter, dass das eine Marketing-Masche wäre, um mit Wartungsfreiheit zu punkten, was aber praktisch nicht funktioniert. Seine glaubwürdige Empfehlung jedenfalls war: Ölen!


    Er hat mir sogar gezeigt, wo und wie man meine Innov-is aufmacht, um mit dem ölgetränkten Wattestäbchen an die richtigen Stellen zu kommen, damit ich nicht jedesmal wegen so einem alltäglichen Kleinsch... bei ihm vorbeikommen muss.


    Also: Nur Mut!


    LG
    Stefan.

    In meinen jungen Jahren gab's mal eine Wahl zum "Macho des Monats". Ich wurde von der Teilnahme ausgeschlossen. Es hieß, Profis dürften nicht teilnehmen. :D


    ... eine "Macho/a"-Kasse für ALLE. Da haben auch die Damen sehr gut einbezahlt...


    Grandios. Jetzt ist mein Weltbild wieder in Ordnung.:cool:


    Ja, das Thema "breites Gummiband" bereitet mir noch Kopfschmerzen.

    ...ich vernähe gern so um die 240g/m ...
    ... nur beim Kochen kann halt die Farbe z.B. dunkelblau ausbleichen. ...


    Ich bin nicht sicher, ob ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe. Mangels eigener Fundstellen hatte ich mir einen Quellenhinweis erhofft. Oder meinst Du sinngemäß: "Vergiss die Herstellerangaben mit max 30° oder max 40°. Nimm einfach irgendein etwa 240g/m² Zeugs, koche es nach Bedarf, und lebe damit, dass die Farben ausbleichen" ???

    ... Vermutung zwecks "Ausschlussprinzip" ...


    Habe ich auch genau so verstanden und weiß das zu schätzen.


    Hast Du weiterhin Spaß mit Deiner neuen Maschine?


    :cool:
    Ja, habe ich. Mit der neuen Maschine. Mit einem neuen Projekt (habe ich an anderer Stelle gerade eben durchblicken lassen). Und auch sonst hier im Forum. Es gefällt mir sehr, wie alle hier mitdenken, mitmachen, mitfühlen. Ich komme mir hier gut aufgehoben vor.
    Stefan

    "Guten Morgen" in die Runde.


    Demnächst stehen bei mir Unterhosen, genauer Boxershorts auf dem Nähprogramm. Jetzt könnte man ja einfach irgend einen Baumwoll-Jersey dafür nehmen. Vielleicht einen Interlock. Aber alles was ich so finde ist bis 30°, maximal 40° waschbar ausgewiesen. Gibt's irgendeinen geeigneten Stoff, den man hygienehalber gelegentlich heiß, vielleicht sogar als Kochwäsche waschen könnte?


    LG
    Stefan

    Habe fertig!:cool:


    Das Hemd ist komplettiert, gewaschen und gebügelt.
    Zahlreiche Fehler und Unzulänglichkeiten zwar, aber immerhin im tragbaren Zustand


    Verrate uns doch mal, wie es nach dem ersten Waschen ausschaut ;)


    Vor dem Waschen habe ich beim Bügeln gestaunt, wie viel man den Stoff unter dem Eisen dehnen und formen kann. War ohne weiteres möglich, die nahtbedingte Verkürzung rauszubügeln. Nach dem ersten Waschen aber sah alles wieder aus wie vorher. Jede kräuselige Naht musste ich mühselig wieder in Form und auf Maß bügeln.
    Mir war noch aufgefallen, dass es nicht bei der Knopflochleiste geblieben ist. Insgesamt gibt es einige Nähte mehr, die sich unter zu viel Zug mehr oder weniger ausgeprägt gekräuselt haben. Mittlerweile weiß ich auch, dass die hier zum Einsatz gekommene Leihmaschine meines Bruders eine deutlich zu hohe Unterfadenspannung und ergo auch eine zu hohe Oberfadenspannung hat. Meine kürzlich neu gekaufte Brother ist da viel geschmeidiger eingestellt. Nähte mit weniger Fadenspannung sind definitiv besser. Hab ich jetzt fürs nächste Hemd gelernt.


    Heißt unterm Strich: Mit dem geschilderten Fehler kann man zwar leben, muss sich aber auf einen unanständig hohen Bügelaufwand einstellen.


    LG
    Stefan

    Guten Morgen allerseits.
    Sehr spannend, sehr kontrovers. Aus allem, was Ihr hier so an Überlegungen und Erfahrungen geliefert habt, tendiere ich im Moment zur Variante "Schablone ohne Zugabe". Zwei Punkte, die mir dazu noch durch den Kopf gehen:


    - Bei manchen Teilen kommt es auf Genauigkeit des Nahtverlaufes an. Wo dann genau und mit welcher Breite die NZG liegt, ist eher sekundär. Den Nahtverlauf direkt an der Schablone entlang zu zeichnen dürfte genauer sein, als das komplette Teil aufzuzeichnen, um dann davon ausgehend mit bestimmter Breite den Nahtverlauf nach innen abzusetzen.


    - Das genähte Teil sieht bei mir nicht immer so aus, wie es das Schnittmuster will. Nach Steppen, Bügeln, von links auf rechts ziehen usw. kommt es schon mal vor, das irgenwo ein paar mm verloren gegangen sind. Mit einer passenden Schablone, kann ich dann die richtige Kontur nochmal nachzeichnen.

    Hallo zusammen.
    In meiner mentalen Hitliste gibt es da gleich mehrere Nähprojekte, in denen es nicht bei einem Einzelstück bleiben soll. Das schreit förmlich danach, anstelle von Schnittmustern aus Seidenpapier nun richtige Schablonen aus Karton anzufertigen.
    Da ich sowas bislang nur halbherzig und nur ansatzweise gemacht habe, folgt hier die Frage: Wie macht man sowas eigentlich richtig?
    In meiner Vorstellung gibt's zwei in Frage kommende Ansätze:
    1. Die Schablone entspricht dem fertig genähten Teil. Um diese Schablone wird der Nahtverlauf drumherum gezeichnet. Danach fügt man noch an geeigneter Stelle und in gewünschter Breite die Nahtzugabe hinzu.
    2. Die Schablone entspricht dem Schnittverlauf. Um diese Schablone wird die Schnittkontur drumherum gezeichnet. Danach markiert man noch innerhalb der Schnittkontur den Verlauf der Nähte.


    Was wäre der "richtige" oder "bessere" Ansatz?


    Grüße,
    Stefan

    Ich hab's getan.


    Gestern abend habe ich (zu viel) Geld ausgegeben und eine Brother NV1100 in den Kofferraum geladen. Etwas mehr als die ursprünglich avisierte NV1040 mit Minimalausstattung. Aber ich stehe zu meinen Macken, einschließlich gelegentlicher Anfälle von undisziplinierten, weil emotionsgetragenen Kaufentscheidungen.
    Keine Ahnung, ob es andere, bessere Entscheidungen gegeben hätte. Aber wir beide, die Maschine und ich, haben uns von Anfang an gemocht. Und jetzt schwelge ich in einer für mich neuen Welt mit automatischem Einfädler, Abschneider, freier Nadelpositionierung, geradezu verschwenderischem Platz rechts der Nadel und was sonst noch alles, was man vermutlich nicht so ganz wirklich braucht, was aber dennoch irgendwie Spaß macht. Da ist es schon beinahe schade, dass ich heute abend Tennis spielen muss und nicht nähen kann. Und in der frühen Phase großer Verliebtheit kann ich so kleine Unpässlichkeiten sehr erfolgreich verdrängen, wie das elektrische (leider nicht mechanische) Anheben des Nähfußes per Kniehebel, was nur "digital" rauf oder runter, nicht jedoch mit Zwischenstufen geht. Ein vorsichtiges, gezieltes Absetzen des Nähfusses bei gleichzeitiger Positionierung des Stoffes, wie ich es von meiner alten Pfaff kenne, geht so nicht. Aber welcher Frischverliebte hätte je für solch brüsk rationale Einwände ein offenes Ohr gehabt?
    Jedenfalls ist die Hoffnung wieder aufgeflammt, mein angefangenes und liegengebliebenes Hemdenprojekt endlich am kommenden Wochenende abzuschließen. Sofern ich die Kurve vom "Spielen und Ausprobieren" zur "seriösen Nähaufgabe" kriege.


    Obiger Feedback als kleines Dankeschön für's mitmachen und für Eure Anregungen.


    LG
    Stefan.


    P.S.: Ihr schreibt von Geradstich und Handwerkermaschinen mit für mich geradezu irrwitzigen Stichgeschwindigkeiten. Liest sicht toll, ist aber für meine Fähigkeiten definitiv overkill. Ich glaube, ich bin beim Nähen noch nie ernsthaft über Halbgas hinausgekommen.

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