Beiträge von kledet

    Ich rede ja nicht zwingend von einer neuen Maschine vom Händler. Es gibt wirklich gute gebrauchte Maschinen.

    Davon schreibe ich ja. Gebrauchte m.M.n. geeignete Nähmaschinen gibt es von privat zwischen geschenkt (brauche Platz, habe keine Ahnung, was ich da habe, Hauptsache weg) und ca. 800,- Euro, vom Händler üblicherweise gut vierstellig.

    Wow super. Hast du den Link?

    Schicke ich per PN

    Grundsätzlich natürlich. Aber wenn man vorher noch nie in seinem Leben eine Industrienähmaschine gesehen hat, finde ich es immer ein wenig gefährlich, wenn man Maschinen aus Kleinanzeigen kauft. Es sollte zumindest jemand sich das Teil man angucken, der auch genügend Sachverstand hat. Sonst kann das ziemlich in die Hose gehen.

    Da hast du natürlich Recht. Man fährt immer besser, wenn man so eine Maschine beim Händler inklusive Garantie und Einweisung kauft. Dann müsste Tenii ihr Budget schätzungsweise um Tausend Euro erhöhen.

    Angefangen hat es damit das ich bei ebay ein Spinnrad gekauft habe, das nicht ging. Das war Kein Drama, weil es für 10 € kein riesen wirtschaftlicher Verlust ist, das es Deko bleibt.

    Meine Frau spinnt bei uns, das reicht mir ;)

    Auch sie fing mit einem billigen Deko-Spinnrad an und war nur gefrustet. Billige Spinnräder sind noch ungeeigneter zum Spinnen als billige Nähmaschinen zum Nähen!


    Ein Problem bei den Billigteilen ist oft, dass das Schwungrad zu klein ist und zu schwer läuft.

    Ich habe, nachdem die beste Ehefrau von allen sich ein tolles gebrauchtes Louet-Rad gekauft hat, das untaugliche Schwungrad des Billigspinnrads abgebaut - es dient jetzt als Steuerrad in einem Piratenschiffbett - und den Rest auf einen alten Nähmaschinenschrank gebaut, denn dort steckt ja gute und meist hochwertige Tretmechanik drin. Die Körperhaltung ist für ungroße Menschen suboptimal, aber so kann man es wenigstens zum Spinnen benutzen. Ich habe leider keine Bilder, da ich den Selbstbau verschenkt habe.

    Ich hätte schon Platz. Aber eben nicht so viel Budget. Unbedingt brauche ich den freiarm nicht. Hätte zur Not ja auch noch die normale Maschine. Kannst du mir etwas empfehlen? Oder eher eine robuste mechanische Maschine?

    Robuste Mechanik brauchst du auf jeden Fall.

    Schaue dir mal die Dürkopp 212 an, die gerade in Molbergen über ebay-Kleinanzeigen angeboten wird, die hat Nadeltransport und liegt voll in deinem Budget.

    Die Maschine ist intensiv genutzt worden, wie man an dem abgeschabten Lack der Grundplatte erkennen kann. Wenn sie immer gut gepflegt und geölt wurde ist das kein Hinderungsgrund, aber ich würde auf Spiel in der Mechanik achten und natürlich probenhähen.


    Achte auch auf die Nähfüße. Ersatzfüße sind z.T. richtig (!) teuer, es sollten also alle Füße dabei sein, die du für den Anfang brauchst.


    Wenn dir diese Maschine gefällt, würde ich sie auf Dauer mit einem Servomotor ausrüsten, der bietet erheblich mehr Komfort und ist schon für unter 200,- Euro zu bekommen.

    Hallo nochmal,

    einen Schnellnäher würde ich nicht nehmen - gestern noch an einem Geradstich-Schnellnäher gesessen, ich konnte das Nähgut gar nicht so schnell nachführen, wie die Maschine nähte, immerhin über 3.000 Stiche/min - denn bei den Taschen hat man ja meist recht kurze Nähte.

    Nadeltransport oder Dreifachtransport fände ich sinnvoll, kombiniert mit einem Servomotor, mit dem man schön langsam nähen kann.

    Nadel- und Dreifachtransport sorgen dafür, dass das Nähgut ordentlich transportiert wird und sich nicht verschieben kann, gerade bei Kunstleder stelle ich mir das sonst tricky vor.


    Ich würde beim nächsten Projekt mal gezielt darauf achten, ob du den Freiarm brauchst/nutzt oder ob eine Flachbettmaschine ausreicht, das erweitert die Auswahl schon mal ungemein.


    Wäre denn prinzipiell genug Platz, um eine Gewerbemaschine zu stellen? So ein Teil wiegt mit Tisch ja schon mal gerne zwei Zentner, die schiebt man nicht mal eben in die Abstellkammer.

    Gritzner ist ein Name mit sehr langer Tradition.


    Der Firmengründer Max Carl Gritzner hat vor über 120 Jahren den doppelt umlaufenden Greifer ohne Brille erfunden. Diesen Greifertyp findet man immer noch in den Pfaff Select und halt den aktuellen Gritzner-Nähmaschinen.


    Vor dem ersten Weltkrieg war Gritzner die größte Nähmaschinenfabrik des europäischen Kontinents, noch vor Pfaff und anderen, das Singer-Werk in Schottland war aber noch größer.
    1931 wurden die Kayser-Werke von Gritzner übernommen. Von Kayser kam immerhin die erste serienmäßige Zick-Zack-Nähmaschine der Welt (tolle Bilder hier)
    Die Gritzner Zaubermatic mit Radioskala (GU-Reihe) war in den 1950er Jahren State-of-the-Art und auch in den USA beliebt. Technisch wohl nur von den Adlermatic-Modellen übertroffen.
    Ende der 1950er Jahre wurde Gritzner-Kayser von Pfaff aufgekauft und die drei Marken liefen noch einige Jahre parallel weiter und viele Modelle wurden als Pfaff, Kayser und Gritzner gelabelt verkauft. Die Gritzner Zaubermatik GU-K wurde z.B. auch baugleich als Pfaff 280 vermarktet.


    Irgendwann waren die Gritzner- und Kayser-Fachhändler dann wohl im Ruhestand oder zu Pfaff-Händlern geworden und Gritzner und Kayser verschwanden vom Markt, bis Sie in den 2000ern von Marco Seitz übernommen wurden. Inzwischen war ja auch Pfaff Pleite gegangen und in der VSM Group zusammen mit Husqvarna Viking vereint und später dann mit Singer zur SVP Wordwide fusioniert. Singer, Pfaff und Husqvarna sind unter einem Dach.


    Die alten Markennamen Gritzner, Kayser, Meister und Dorina wurden also von Marco Seitz übernommen und für mehr oder weniger hochwertige Nähmaschinen verwandt.
    Während Meister und Dorina für einfache Modelle stehen, die Kayser Hobbymatic als Sailrite-Klon nicht mehr zu kriegen ist, sind die Gritzner Nähmaschinen die hochwertigsten aus dem Hause, auch die Gritzner Overlock hat einen guten Namen.


    Die Gritzner Modelle 1035, 1037, 6122 und 6152 sind 1:1 Nachbauten der gleichnamigen Pfaff-Tipmatic-Modelle, die auf den original Pfaff-Produktionsstrassen entstanden sind. Das aktuelle Pfaff Select-Modell 4.2 unterscheidet sich wiederum kaum von den Pfaff-Urahnen.


    Hier steht und näht eine Pfaff Tipmatic 6122. Ich habe sie mit der Bedienungsanleitung der Gritzner 6122 verglichen und nur zwei winzige Abweichungen gefunden - zumindest bei den Maschinen selbst - die Gritzner Bedienungsanleitungen sind leider etwas fehlerbehaftet, was die deutsche Sprache angeht.


    Die Maschinen sind halt old school und können weder ihren Namen tanzen, sticken oder nähen noch automatische (Augen-)knopflöcher oder gar 9 mm breiten Zickzack.
    Dafür sind 16 Lagen Jeans recht stressarm zu bewältigen, wo andere Maschinen schon lange die weiße Fahne hissen und der DFT genannte Obertransport, der bei Pfaff IDT heißt, sorgt für besseren Transport oder für totalen Frust - da scheiden sich die Geister in den Foren.


    Auch will und muss der Greifer (Doppelumlaufgreifer, s.o.) regelmäßig geölt werden, überlebt bei regelmäßiger Pflege aber den einen oder anderen Spulenkorb der moderneren Maschinen, die von oben mit Spulen beladen werden.


    Die recht frische Gritzner Tiptronic 4.2 kann übrigens als einzige Gritzner auch 1-Schritt-Knopflöcher.

    https://cdn.shopify.com/s/file…024x1024.png?v=1501270262


    ...und dann noch Zoll und Einfuhrumsatzsteuer!:eek:

    Naja, das dürften dann bei aktuellem Wechselkurz irgendwas um 2.000 bis gute 3.000 Euro sein. Wenn man aber bedenkt, dass man dadurch ein evtl. neu zu bauendes Haus 1 bis 3 Quadratmeter kleiner bauen kann, dann hat man den o.g. Betrag bei den aktuellen Baukosten doch schon wieder raus.


    Edit:

    Allerdings: die Frau hat ja gar keine Stoffe!!!
    Das ist doch bestimmt von einem Mann entworfen... :D

    Die unteren Fächer im ersten Film sehen aber schon nach Stofflager aus und gut gefaltet passen da schon einige Stoffmeter hinein.

    Hallo Kathi,
    Singer war (!) mal eine richtig gute Marke bzw. hat sehr robuste, langlebige und mechanisch hochwertige Nähmaschinen gebaut - so bis ca. 1960er Jahre. Auf dem Singer 401-Handbuch steht noch auf der Vorderseite: "Die Singer 401 - beste Nähmaschine, die SINGER je hergestellt hat."
    Was danach auf den Markt kam war zwar zum Teil sehr innovativ, aber die Langlebigkeit ist leider oft auf der Strecke geblieben.
    Eine Singer für 100,- Euro gehört zur Gemüseklasse und ist nicht besser als eine gleich teure W6 oder so.


    Gerade Anfänger werden oft durch die Billigmaschinen frustriert und geben das Nähen auf, bevor sie Spaß daran gefunden haben, weil das Werkzeug nicht gut genug ist.


    Wenn du gute Singerqualität haben willst, dann nimm eine 66, 15 oder 215, wenn Geradstich ausreicht (mehr braucht man zum Vorhängenähen ja eigentlich nicht) oder mit Zickzack eine 206G, 216 oder auch eine 237. Die 401 oder 412 bietet noch mehr Komfort, aber da muss man aufpassen, dass man nicht so einfach einen Motor nachrüsten kann, wenn keiner vorhanden ist. Da sind die älteren Maschinen viel einfacher nachzurüsten.
    Meist sind die alten Teile in einen Tisch/Schrank eingebaut und bieten dann viel Platz links neben der Nadel, ideal zum Vorhangnähen.

    Hallo,
    ich habe jahrelang unter Linux in VMWare eine Windows-Faktura genutzt, ohne Probleme. Die Geschwindigkeit war nicht spürbar geringer als im nativen System.


    Viele Server in größeren Firmen laufen doch inzwischen virtualisert, da ist ein dedizierter Server eher die Ausnahme.


    Bei grafiklastigen Anwendungen kann es allerdings tatsächlich Perfomanceprobleme geben. Andererseits handelt es sich beim Sticken ja um 2D-Technik, das kann doch eigentlich soooo aufwendig nicht sein, habe es aber noch nicht probiert.


    Aus diesem Grund muss ich leider auf viele Programme verzichten wie Embird, Quilt-Software, Plotter, etc. pp. Mein Mann weigert sich standhaft, einen Windows PC nur für mich und meine Näherei anzuschaffen :weinen:

    Gute gebrauchte Marken-PCs (i5 mit Win-10-Lizenz) gibt es schon für deutlich unter 200,- Euro ;)

    Hallo,
    du siehst im Video im oberen Drittel das schwarze Anhaltestück, das mit zwei Schrauben (ganz links, von unten geschraubt) fixiert ist.
    Du musst "nur" diese Schrauben lockern, das Anhaltestück etwas zu dir ziehen, den goldenen Spulenkapselträger mit der Aussparung nach oben drehen, das Anhaltestück nach hinten schieben und dann so mit den beiden Schrauben fixieren, dass das Spiel ca. 0,7 mm beträgt (durch diesen Spalt muss nämlich beim Nähen der Oberfaden durchgleiten).


    Wenn du kein passendes Werkzeug hast, dann murkste besser nicht rum, sondern fahre zum nächsten Mechaniker, der Zeit hat - wie gesagt, eigentlich eine Kleinigkeit.

    Der Spulenkapselhalter dreht sich auch immer irgendwie mit und ich sehe auch in dem Video, dass der fest sein muss. So ein Problem hatte ich bisher noch nie, woran kann es denn liegen, an den dicken Stoffen?

    Da war wohl das Anhaltestück das schwächste Glied in der Kette. Vielleicht hast du zu dicke Stoffe zu schnell vernäht?


    Schwaak und Bangert hat Betriebsferien bis knapp Ende August :( dann müsste ich woanders hin.

    In der Wuppertaler Ecke gibt es noch andere Händler, bei google.maps sehe ich schon mindestens drei.
    Kommst du überhaupt aus der Gegend?

    Hallo Michelle,
    da ist wohl der goldfarbene "Ring" (Spulenkapselhalter) aus der Halterung herausgesprungen.


    Das Teil wird normalerweise vom Anhaltestück in Position gehalten, gut zu sehen auf dieser Seite beim doppelt umlaufenden Greifer.


    Ein Servicemanual für die Pfaff 10xx ist hier zu finden, die Pfaff Tipmatic 1035 und die Gritzner 1035 sind baugleich. Im Kapitel 20 ist die Einstellung des Anhaltestücks beschrieben. Je nach technischen Verständnis kannst du das selber machen oder in der Werkstatt machen lassen. In der Werkstatt sollte das in 5 min erledigt sein, danach kann dann gleich das Greifertiming und die Nadelstangenhöhe überprüft werden. Wenn da auch etwas verstellt sein sollte, dann dauert es allerdings länger mit der Instandsetzung.


    Die 0,7 mm Einstellspiel entsprechen übrigens ungefähr der Dicke einer Kontokarte/Kreditkarte. Wenn man da eine abgelaufene Karte herumliegen hat, einfach einen schmalen Streifen herausschneiden und als Einstelllehre benutzen.

    Hallo,
    nach kurzer Google-Bildersuche scheint der Motorkondensator der Maschine recht speziell zu sein.
    Keine Ahnung, ob das Teil noch zu bekommen ist.
    Sind die Angaben auf dem Kondensator noch lesbar?


    Eventuell kann man einen anderen Kondensator mit gleicher Kapazität einbauen.
    Am Besten zeigst du mal Fotos von dem Motor und dem Kondensator, Margo.

    Hallo hulabetty,
    die Pfaff 60 läuft normalerweise so leicht, dass ein Motor eigentlich überhaupt nicht nötig ist. Man muss nur bei aufgelegtem Lederriemen das Trittbrett schief anschauen, dann näht die Maschine schon los.


    Wer die Trittmechanik entsorgt hat oder nicht nutzen will, kann schon ab 50,- Euro brauchbare neue Rucksackmotoren inkl. Anlasser von YDK bekommen. Anlasser kann man aber auch einzeln kaufen ab ca. 20,- Euro.
    Ein Servomotor an der 60 geht natürlich auch - der kleinste Motor, den man kriegen kann, ist aber eigentlich schon zu kräftig, die fangen ja meist erst bei 400 oder 550 Watt an.
    Ein KU-52-Rucksackmotor mit 80W an der Pfaff 60 war selbst bei 8-12 Lagen Jeans oder vier Lagen Kunstleder schon stark genug, aber der Transport kam an seine Grenzen und hat die Stichlänge reduziert, wie https://youtu.be/sK_d0y3YRPE bei ca. 3:50 zu erahnen.

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]