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Beiträge von Ralf C. Kohlrausch

    Moin,


    ich hatte die Anzeige auch gesehen, der (von Dir inzwischen korrigierte) Verschreiber Pfaff 454 war der Hinweis. Vielleicht magst Du ja Deinen ungefähren Wohnort im Profil oder hier im Thread ergänzen, damit die Foristen räumlich gezielter empfehlen können. Interessant wäre auch, ob Du die Transportkapazität für so eine Maschine hast (vermutlich ja, weil Du noch nichts anderes erwähnt hast.)


    Für Hundehalsbänder ist der große Tisch einer Industriemaschine nicht nötig. Für vieles andere wäre er unter Umständen eher störend; wenn es mal ein Geschirr werden soll oder eine Reparatur eines bereits fertig genähten Teils nötig wird. Dann könnte sich eine Freiarmmaschine als flexibler erweisen. Eine Freiarmmaschine kann mit angesetzten Hilfstischchen zur Flachbettmaschine umgerüstet werden. Umgekehrt wäre der Einsatz eines Schweißbrenners nötig ;)


    Die Maschine wäre nach Deinen Angaben genau richtig. Die weiße Lackierung sieht selbst gemacht aus, das würde ich rund um Öllöcher mit Taschenlampe und Lupe sehen wollen. Die Lackierung wäre für mich der Ansatz, nochmal über den Preis zu reden. Fürs gleiche Geld bekommt man aber auch neue Maschinen mit Garantie, Lieferung zur Haustür und Rückgaberecht, zum Beispiel von Frank Brunnett. Marken wie Typical, Brunnetti, Sewmaq. 15 mm Füßchenhub, 8 oder 9 mm Stichlänge, 10 mm Leder Nähkapazität, Servomotor. Brunnett bietet auch an, eine Maschine mit Kundenmaterial einzunähen. Ich würde dort zumindest auch mal anrufen.


    Es gibt gelegentlich auch Schnäppchen; ich habe für meine 145 nur 250 Euro bezahlt. Ein Händler in meiner Gegend hatte eine 545 für 350 Euro. Beide aber noch mit ollem Kupplungsmotor. Dafür muss man aber systematisch suchen ohne Zeitdruck und dann flexibel und schnell sein.


    Eine aktuelle Pfaff 1245 kostet bei Händlern mit Servomotor und Tisch etwa 2300 Euro. Es gibt Leute, die die alten Made-in-Germany-Maschinen höher bewerten als die neuen Made-in-Asia. Und es gibt Leute, die das umgekehrt halten. Letztlich kommt es darauf an, wie hoch Du die schnelle Verfügbarkeit in regionaler Nähe bewertest. Ich habe beim Kauf meiner Maschine alle Leute im Umkreis von etwa zwei Autostunden angerufen und egal weg 250 Euro angeboten. Einer hat ja gesagt (und dass viele nur 250 Euro angeboten hätten, für ihn hätte die schnelle und unproblematische Abholung den Ausschlag gegeben).


    Gruß
    Ralf C.

    [quote='mikalino','https://www.hobbyschneiderin.de/forum/index.php?thread/&postID=257168#post257168']


    Moin,


    die 545 (und auch die 145, 345, 335) gab es in den Versionen H1, H2, H3 und H4, womit jeweils der Füßchenhub gemeint war. H1 und H2 hatten 7 mm, H3 11 mm und H4 14 mm. H1 und H2 scheiden also wegen fehlender Fußhupe aus. H3 ist auch nur knapp über Deinem geplanten Nähgut. Ich würde zur Version H4 raten. Weiter gab es die Unterteilung A, B, C und D für immer schwerer werdendes Nähgut. Da wäre für mehrlagig Dickleder wohl D angesagt. Ferner unterschied Pfaff zwischen S für Stoff und L für Leder. Eine D H4 L ist auf dem Gebrauchtmarkt ungefähr so häufig wie beim Fußball ein Sieg für Hannover 96. Die Älteren erinnern sich noch, schon mal davon gehört zu haben. Eine H3 C wäre die offizielle Untergrenze.


    Die Portable-walking-foot-Maschinen (Sailrite und Klone) haben 9,5 mm offiziellen Fußhub. Vielleicht die Suche mal auf das Stichwort Sattlernähmaschine ausweiten.


    Vieles wird aber auch vom Antrieb abhängen. Ich könnte mir die Reihenfolge


    1) Maschine im Tisch, z.B. Adler 4 oder 104, 5 oder 105, Pfaff 34, 38, 134, 138, 145, 545
    2) Servomotor
    3) Wunschmaschine (je nach Einkaufsglück mit 1) schon erledigt)


    Aus eigener Anschauung weiß ich es nur von den Pfaff 38 und 138: Bei beiden lässt sich der Nähfuß mit den Hebeln knapp 1 cm hoch heben. Direkt am Nähfuß gehoben kommt er aber etwa 2 cm hoch und lässt sich in dieser Höhe feststellen. Nett, um dickeres Nähgut unter dem Füßchen zu rangieren. Vorsicht: Die Maschinen sind im Laufe der Jahre für verschiedene Nadelsysteme ausgelegt worden. Aus heutiger Sicht praktisch sind vor allem die Systeme 134 und 134-35, weil die 2 mm-Rundkolbennadeln in verschiedenen Längen erhältlich sind und individuelle Anpassungen für ausreichenden Fußhub ermöglichen. Eventuell zu geringer Nähfußdruck kann durch eine zweite Feder leicht deutlich erhöht werden.


    Pfaff 260 und folgende würden bei Deinen Plänen auch lange aushalten, weil sie konstruktionsbedingt kaum verschleißen würden: Die 9 mm bekämst Du da nämlich gar nicht unter den Fuß.


    Sew long


    Ralf C.

    Gut ich drueck mich anders aus , mein naehfuss bleibt auf der Stelle stehen beim Naehen , obwohl die stichlaenge auf 5mm eingestellt ist ...


    Moin Thorsten, Deine Beschreibung des Problems würde auch zu einem nachträglich angeschraubten Obertransportfuß passen, dessen Mitnehmerhebel nicht mehr von der Nadelklemmschraube betätigt wird. Je nach Konstruktion werden diese Fußapparate von der hochgehenden oder der runtergehenden Nadelstange betätigt.


    Können wir vielleicht mal ein Foto von der Baustelle sehen?


    Gruß
    Ralf C.

    Für's Archiv: In solche Leuchten gehören keine 40W Glühlampen hinein!!
    Die Hitzeentwicklung ist viel zu groß,



    Wieso? Die Hitzeentwicklung der Lampe hat Hutzi doch gut hingekriegt.


    Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Pressesprecher des Verbandes der Sachversicherer (VdS, die mit dem Logo). Er sagte mir, dass bei der Verursachung von Sachschäden gelernte Elektriker und Heimwerker den gleichen Anteil hätten. Dann ergänzte er, dass er nun nicht ganz sicher sei, ob er sich freuen solle, dass die Heimwerker Profiniveau erreicht hätten oder ob es Anlass zur Sorge gebe, dass der durchschnittliche Handwerker auch nicht besser arbeite als der durchschnittliche Baumarktkunde.


    Ich hab' 'ne 6 Watt LED-Kugel in der einen, 'nen 4 Watt Spot in der anderen. Zusammen bringen die 40.000 Lux aufs Füßchen.


    Gruß
    Ralf C.

    Vorgeschichte: Ich habe eine sehr alte Singer Tretmaschine erworben. Diese hatte ein seperates Nähmaschinenlicht, direkt mit der Steckdose verbunden.
    3. Welche E14 Birne bzw. welches LED-Leuchtmittel in einer E14 Fassung sollte ich am besten kaufen?


    Moin,


    möglicherweise habe ich es überlesen, aber um was für eine Lampe handelt es sich? Es gab unter anderem die Singerlights, die flach und länglich hinter dem Nähmaschinenkopf parallel zur Oberwelle montiert wurden und es gab die glockenförmigen Lampen, die auf kleine Haltefinger an der Maschinenstirnseite gesteckt werden. In den glockenförmigen Lampen benutze ich billige LED-Spots von Aldi. Längliche Nähmaschinenleuchtmittel mit E14 oder Nähma-Bajonettsockel gibt es unter anderem bei Nähwelt Flach und Amazon, möglicherweise sind die dort auch von Flach. Am effektivsten scheinen mir die mit 70 LED.


    Beim Einsetzen einer im örtlichen Fachhhandel gekauften Glühbirne in eine Pfaff 260 musste ich an der Glühbirne die beiden Kontakte flacher feilen, das Bajonett griff sonst nicht. Mit Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen) in Jugenstilleuchten hatten wir wiederholt das Problem, dass der flache Mittenkontakt der modernen Lampe in der alten Fassung keinen Kontakt bekam. Mit LED_Lampen ist dieses Problem hier bisher nicht aufgetreten. Entweder Kontakte nachbiegen oder Lötpunkte setzen wahlweise auf den Mittenkontakt der Lampe oder der Leuchte.


    Gruß
    Ralf C.

    Moderatoren gibt es hier nur zwei. Foucault und mich. Ich hab noch nie eine Nähmaschine verkauft, was den Kreis reichlich einschränkt.
    Wenn die Nähmaschine, wie du in den folgenden Posts andeutest, nicht in Ordnung ist, würde ich mich einfach nochmal an ihn wenden.
    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er nicht an einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung interessiert ist.
    Das nur als Hinweis am Rande.


    Moin,


    nachdem der Mod nun namentlich bekannt ist (und Foxy sich hinter einem Pseudonym versteckt) möchte ich fürs Archiv ergänzen, dass Foxy hinter den Kulissen eine intensive 1:1-Betreuung von kundigen Profis erhalten hat was Bedienung und Einstellung der Maschine angeht und dass auch Foucault durchaus Neujustierungen angeboten hat und den Wunsch nach Foxys Zufriedenheit betont hat. Foxy daggen bringt zum Ausdruck, dass sie eben nicht zufrieden ist. Zusammengefasst sehe ich bei ihr eine Erwartungshaltung, die etwa einer Sailrite mit Vorortservice zum Preis einer Pfaff 30 mit Tretantrieb entspricht. Ich denke, das geht nur, wenn man in ein Nähmaschinengeschäft einheiratet.


    Auch im professionellen Bereich wird erwartet, dass Maschinen für jede Aufgabe umfangreich neu eingestellt und eingenäht werden bis hin zur unterschiedlich starken Ölung des Greifers abhängig von der Fadendicke - mit jeweils neu ausgeführtem Greiferöl-Spritztest. Dazu gehört auch, dass Nähmaschinen systematisch außerhalb der Standardeinstellungen betrieben werden - zum Beispiel mit verdrehten Nadelstangen - damit bei bestimmten Nadel-Faden-Materialkombinationen die Fadenschlinge dem Greifer etwas entgegen kommt. Wer keinen Bock hat, sich damit zu beschäftigen, kann das als Dienstleistung einkaufen und die Maschine mit Materialprobe in Fachwerkstätten einnähen lassen. Das ist natürlich extrem unökonomisch für zwei oder drei Halsbänder im Jahr.


    Dann besteht die Lösung vielleicht darin, die noch einmal sauber eingestellte 230 fürs Feine zu behalten und fürs Grobe nochmal was Schlichteres dazu zu kaufen und entsprechend einzunähen. Greifereinstellung und Nadelstangeneinstellung gehören aber einfach dazu, das war auch bei den Profinähern schon immer so und stand zumindest in der angeblich guten alten Zeit direkt mit in den Bedienungsanleitungen. Vorschlag Pfaff 30 (oder Pfaff 31 oder Singer 15 oder Nachbau) mit Tretantrieb. Die gibt's oft für lau bis 10 Euro, weil die Tretkabinette aus der Mode gekommen sind. Maschine behalten, Kabinett auf den Sperrmüll. Die genannten Maschinen nehmen die gleichen Nadeln wie die 230, haben mit CB-Greifer weniger Schwierigkeiten bei fettem Nähgut, können den gleichen Motor nutzen und nehmen wenig Platz weg. Für Fortgeschrittene: Nadelloch in der Stichplatte auf 1,4 mm aufbohren, damit dickere Nadeln und Fäden verwendet werden können. Aber 60er Serafil in 110er Nadel geht direkt. Grundsätzliche Grenze für Haushaltsnähmaschinen: 6 mm Nähgut. Wer mehr will braucht 'ne größere Maschine oder Basteltalent und Ausdauer.


    Gruß
    Ralf C.

    Moin,


    Pfaff hat die gewerblichen Nähmaschinen in vier Leistungsklassen unterteilt: A, B, C und D.


    Noch mal als Executive Summary:
    Unterklasse A, leichtes Material, Stichloch 1,4 mm
    Unterklasse B, mittleres Material, Stichloch 1,8 mm
    Unterklasse C, mittelschweres Material, Stichloch 2,2 mm
    Unterklasse D, schweres Material, Stichloch 2,6 mm.


    In Haushaltsnähmaschinen habe ich Stichlöcher von 1,2 bis 1,4 mm gefunden.


    Für meine 130 habe ich jetzt Stichplatten mit 1,2 und 1,8 mm kombiniert. Für meine 138 werde ich 1,4 und 2,2 mm kombinieren.


    Für Nachwuchsnerds hier noch was zu Greiferart und Stichqualität, Fußform und Fadendicke sowie Federdrücken und verschiedenen Schlaufenformen. "Six major elements of sewing", Profitips von Juki. Extra-nerdig: Greifertemperatur. Und ja, das Wort Zelt (tent) kommt im Text vor. http://r.search.yahoo.com/_ylt…05Zjd9KjNu5TIGOgpu75XfCQ-


    Executive summary: Oszillierende Greifer funktionieren bei dicken Materiallagen besser als rotierende; wer eine Sattlermaschine hat, sattle diese. Für alle anderen gilt: Bei dicken Fäden freut sich die Greiferbahn über zusätzliche Öltröpfchen. Spulen langsam und nicht ganz voll spulen.


    Zeltnähanleitung: http://www.currentmiddleages.org/tents/maketent.htm


    Zeltvideos, Material https://www.esvocampingshop.co…econd-choice-rest-pieces/


    Diskussion mit dreijähriger Bedenkzeit - wir liegen noch gut im Plan ;) http://www.ukcampsite.co.uk/chatter/display_topic_threads.asp?ForumID=3&TopicID=270025


    Zeltnählehrgang, ein paar Meinungen zum Material und Beispielbildergalerie: http://spiritsintent.com/canvas-sewing/


    Gruß
    Ralf C.

    Moin,


    ich glaube, Foxy hat noch ganz grundsätzlich die falsche Einstellung - zu Nähmaschinen, zu Verkäufern, zu Foren. Da wird die Nähmaschine gewinnen. Aber ich finde, man sollte die Möglichkeit nicht vollkommen ausschließen, dass mal jemand beim Googeln drauf stößt. Und vielleicht ergibt sich ja auch eine Arbeitsteilung: Die Maschine wird noch einmal extern sauber eingestellt. Und Foxy schaut sich in der Serviceanleitung Punkt für Punkt an, was da über Garne, Fadenspannungen und Fadenwege steht. Da steht ja einiges, und es ist gut und leicht verständlich geschrieben.


    Es gibt ja wohl doch nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Nähmaschine so groß gewählt, dass sie über alles rüberrumpeln kann, oder das Nähgut wird so fein filetiert, dass es auch eine Haushaltsmaschine packt. Grundsatzentscheigungen: Haben wir 330 Tage im Jahr ein nutzlos großes Auto rumstehen, mit dem wir auch in den Urlaub fahren können, oder nehmen wir ein kompaktes Parklückensuchgerät und mieten für die teuersten Wochen des Jahres einen Van (nur um dann festzustellen, dass der Vermieter keine Winterreifen, keine Heckträger und keine Dachträger hat und Anhängerbetrieb nicht zulässt, falls denn das Zielland mit dem Hutschefiedel überhaupt angesteuert werden darf.) Been there, done that, got me me own car again.


    Für Nachwuchsnerds habe ich gerade was zur Greifertemperatur beim Nähen gefunden. In dem Text geht's aber nicht um Halsbänder, sondern auch um Zelte. Demnächst im Kino auch in Ihrer Nachbarschaft ;)


    Gruß
    Ralf C.
    (Haben wir alle nichts zu tun?)

    Bei der Kombination von Preislimit, Nähgut, Stromanschluss denke ich an die Pfaff 130 und 138, falls Kappnähte bei Zeltbahnen eine große Rolle spielen auch an die 142.


    Moin,


    Pfaff hat die gewerblichen Nähmaschinen in vier Leistungsklassen unterteilt: A, B, C und D. Die Ausführung A ist laut online auffindbarer Bedienungsanleitung der Pfaff 138 für feines Material, die Ausführung B für mittleres Material. Für Ausführung A sieht Pfaff die Nadelgrößen 60 und 70 vor, für Ausführung B die Nadelgrößen 80, 90 und 100. Nicht so eindrucksvoll, und eher nicht so richtig für große Zelte geeignet, stimmt's? Was also tun? Andere Nähmaschine nehmen? Andere Bedienungsanleitung reicht.


    In der ebenfalls online auffindbaren älteren Bedienungsanleitung (im Drachenwiki verlinkt) der Pfaff 138 heißt es noch: Nadelgröße 70 für Baumwollgarn 120 bis 80 ..... Nadelgröße 160/170 für Leinengarn 25. Reicht immer noch nicht? Dann nehmen wir eben eine noch ältere Bedienungsanleitung, liegt mir als originale Papierausgabe vor: 70er Nadeln und so weiter wie gehabt, und nach hinten raus steht da die 220er Nadel (zweihundertzwanzig, 2,2 Millimeter Durchmesser) für 20er Leinenzwirn. Dazumalen traute Pfaff auch der 130 mit 120er Nadeln mehr zu als später der 138 mit den 100er Nadeln. Die kleingedruckten Zahlen auf der Rückseite der Bedienungsanleitungen deuten darauf hin, dass die mutigen Angaben etwa 1951 gemacht wurden, das Dekor der zurückhaltenden Anleitung deutet auf die 60er Jahre. Wahrscheinlich sind diese Änderungen im Sinne des technischen Fortschritts nötig geworden und haben nichts damit zu tun, welche anderen Maschinen Pfaff jeweils im Sortiment hatte und wie Pfaff die marketingmäßig abgrenzen wollte. Für das Vorgängermodell Pfaff 38 hat Pfaff ebenfalls die Nadelstärken 70 bis 220 in der Bedienungsanleitung angegeben.


    Pfaff muss recht feste Vorstellungen davon gehabt haben, wie die Maschinen einzustufen sind: Während es die 138 nur als A (feine Materialien) und B (mittlere Materialien) gab, gab es die auf den größeren Gehäuse beruhende 142 (Doppelnadel) zusätzlich auch als B/C (wie B, jedoch mit größerem Stichloch 2,2 mm) und C (für mittelschwere Materialien). Als Einnadelmaschine 141 ist die Materialauswahl größer: A, B, B/C, C, und dann weiter C/D (wie C, jedoch mit größerem Stichloch 2,6 mm). Und schließlich D - für schwere Materialien.


    Die im gleichen Gehäuse wie die 142 gebaute 145 (mit Dreifachtransport) wurde meiner deutschen Bedienungsanleitung zufolge in die Gruppen A, B, C und D eingeteilt, wobei Pfaff hier nicht mit dem Material, sondern mit den Nadeln argumentierte: Gruppe A für Nadeln 70 bis 100, Gruppe B für Nadeln 100 bis 130, Gruppe C für Nadeln 130 bis 160 und Gruppe D für Nadeln 160 bis 200. Eine online auffindbare (libble) englische Anleitung unterteilt dagegen so: A (H1 und H2) für 60, 70, 80 Nadeln. B (H1, H2, H3) für 90, 100, 110 Nadeln. C (H2, H3, H4) für 120-160 Nadeln. D (H3, H4) für 170 bis 200 Nadeln. Hier werden für die Unterschiedlichen Klassen und die Unterscheidung Stoff und Leder auch unterschiedliche Greifer genannt, wobei die Stoffgreifer der stärkeren Maschinen den leichteren Ausführungen als Ledergreifer dienen.


    Meine 145er Anleitung und die 138er Anleitung aus dem Drachenwiki gehören zur gleichen Generation. Ausnahmsweise habe ich Maschine und Anleitung zusammen erwerben können, was nach Seriennummer und Anleitungskennzeichnung P1256 eine Datierung auf die Mitte der 50er Jahre ermöglicht. Für "kräftige Lederarbeiten" empfiehlt Pfaff in meiner 145er Anleitung die 100er Nadeln, für "schwere Konfektion und Lederkleidung" die 110er, für "schwere Tuche, Winterkleidung" (damals Wollmäntel) und "schwere Lederkleidung" die 120er, für "starke und harte Stoffe und Lederarten" Nadeln von 130 bis 150 und schließlich für "besonders dickes und hartes Material" 160er und 180er Nadeln. Beispiele nennt die Bedienungsanleitung nicht.


    Außerdem verrät Pfaff in dieser Anleitung zwei Branchengeheimnisse: Bei Unterklassen mit größerem Hub wird einfach für die längeren Nadeln die Nadelstange hochgesetzt und für Arbeiten mit ganz feiner Nadel ist eine Stichplatte mit kleinem Loch vorteilhaft, für Arbeiten mit ganz starken Nadeln eine solche mit großem Nadelloch empfehlenswert.


    Nadellöcher zum Auswechseln gab es besonders für die Haushaltsbaureihe 130 und die Gewerbereihe 38/138/238 reichlich, die auch über die Klassen hinweg zwischen Haushalt und Gewerbe getauscht werden konnten. Die 260 passt nicht ins Schema, für die 230 weiß ich's nicht. Stichplatten gab es unter anderem in den Oberflächen brüniert, verchromt und gebürstet aus Stahl (bläulich schimmernd) und ChromVanadium sowie geblich schimmernde möglicherweise aus Messing in den Dicken 2,6 mm, 2,7 mm und 3 mm mit Stichlöchern in der Tiefe 1,2 mm, 1,4 mm, 1,6 mm und 1,8 mm und für die Überstichbreiten von 4,5 mm, 6 mm, 8 mm, 10 mm. Außerdem mit runden Stichlöchern für Geradstich von 1,2 und 1,4 mm Durchmesser. Dann dazu angepasst die Ausschnitte für die Transporteure in einer, drei oder vier Reihen mit 1 bis 6 Zahnreihen. Die Zähne als feines Waffelmuster oder als starker Sägezahn; auch als doppelte gegeneinander versetzte Sägezahnreihen. Zum Einstecken und Einschrauben. Mit zusätzlichen Löchern für das Einklinken von Apparaten und mit Zapfen (die ich noch nicht verstanden habe). Außerdem mit und ohne Nadelabweiser an der dem Näher zugewandten Seite des Einstichlochs.


    Abgesehen von den bekannteren Unterklassen gab es auch Pfaff 138 mit Zierstichautomatik, mit stillgelegtem Zickzack als Geradenäher, mit Doppelnadelstange und mit doppeltem Räderfuß. Die Kombination stillgelegter Zickzack, doppelte Nadelstange und doppelter Räderfuß diente vor allem in der Schuhindustrie zum Absteppen von Schuhoberteilen.


    Weitere - nicht immer von außen erkennbare - Unterschiede gibt es bei den Nähfußfedern: Die großen 14x und 54x Baureihen wurden mit 1-2 konzentrisch angeordneten Spiral- oder parallel angeordneten Blattfedern geliefert; wobei ich auch schon B-Maschinen mit Blattfedern und C- und D-Maschinen mit Spiralfedern gesehen habe. Die 138 hat zwei Spiralfedern. Ob in den Spiralfederausführungen wirklich beide drin sind sieht man von außen nicht.


    Bei den Haushaltsmaschinen ist ab Werk nur eine Feder vorhanden: Die Spiralfeder meiner Pfaff 130-115 sorgt für bis zu 4 kg Füßchendruck, die Feder meiner Pfaff 30 nur für 1 Kg Füßchendruck. Die anderen Maschinen habe ich nicht gemessen. Zum Vergleich: Meine Singer 29 Schuhmachermaschine bringt es auf 13 Kilogramm Füßchendruck mit einer Blattfeder.


    Und schließlich gab es noch einen breiten Spielraum bei der Ausstattung mit Handrädern um unterschiedliche Übersetzungen und Schwungmassen zu realisieren.


    Bei der Pfaff 130 habe ich bei Maschinen der Unterklasse -6 (mit Flachkolbennadel) Stichplatten mit 1,2 mm Schlitzdicke ohne Nadelabweiser gehabt; bei der Unterklasse -115 (Biese mit Rundkolbennadeln) Stichplatten mit 1,4 mm Schlitzdicke mit und ohne Nadelabweiser. So kann die Situation entstehen, dass eine "Haushaltsmaschine" Pfaff 130-115 mit 1,4 mm Stichplatte tatsächlich dickeres Material verarbeiten kann als eine "Industriemaschine" Pfaff 138 mit Stichplatte 1,2 mm - einfach weil die große Maschine die dicke Nadel nicht durchs Loch bekommt. Auch bei den Pfaff 130ern gibt es entsprechnd unterschiedliche Bedienungsanleitungen, die 110er oder 120er Nadeln als größtes nennen.


    Ich habe mit 1,4 mm Stichplatte problemlos sowohl 1000-Gramm/m2 Lkw-Plane mit 20er Polyester Multifilamentgarn und 140er Nadel vernäht als auch mit 120er Overlockgarn und 70er Nadel Gardinenstoff mit nur 80 Gramm/m2.


    Übersetzung, Stichplatte und Fußdruck lassen sich auch heute noch nachträglich den eigenen Bedürfnissen anpassen. Die Teile gibt es neu als Nachfertigung und gebraucht regelmäßig bei Ebay.


    Gruß
    Ralf C.

    Grossraum Düsseldorf wäre so mein Gebiet wenn Du da jemanden wüsstest gerne ausser Herrn Z. in MG der muss echt Nicht sein!
    Da wir in einem Haus wohnen hätte mich die Frage ob die laut sind gar nicht so Interessiert:D
    Wie gesagt ich hab gar nicht den Platz für diesen Tisch, ins Büro darf ich nicht das stört meinen Mann wenn er Arbeitet das wäre der einzige Platz ansonsten geht es nirgends, und die Maschine ist also fest eingebaut sagst Du?


    Hm wie Löse ich dieses Problem...


    Moin,


    wenn es nur eine Platzfrage ist und nur kleine Gegenstände wie die Halsbänder genäht werden sollen ist ein Nähtisch ja nicht unbedingt nötig. Dann könntest Du auch eine Industriemaschine in einen Kasten setzen zum Beispiel auf eine Fensterbank. Einen halben Zentner wiegen die alten Industriemaschinen ohne Antrieb und Tisch, neuere eher einen ganzen (laut Pfaff technischen Daten). Bei den kurzen Nähstrecken wäre ein Servomotor wohl ideal und auch kompakt an der Maschine anzubringen. Das wäre so haarscharf für den Kaufpreis der Pfaff 230 gegangen, wenn Du geduldig und systematisch den Markt beobachtet hättest.


    Mir hat ein Schuhmacher bei ähnlicher Fragestellung mal zu einer Wandhalterung geraten. Kleines Tischchen fest an die Wand schrauben. Bei Nichtgebrauch wird die Maschine parallel zur Wand gedreht, bei Gebrauch rechtwinklig in den Raum stehend. Das bietet sich natürlich besonders für Freiarmmaschinen an, die auch eine entsprechende Schwerpunktlage haben.


    Mir ist aufgefallen, dass Du den Bildern nach zu urteilen eher dickes Material mit eher dünnem Garn nähst. Ist die Belastbarkeit da sinnvoll verteilt?


    Gruß
    Ralf C.

    Hm ich würde sagen zu wenig Kraft?


    ...


    Wie gesagt die Maschine erwarb ich von einem Mod hier im Forum und habe ihm voll vertraut als er sagte die Maschine sei für meine Belange absolut tauglich!


    Dann hätte der Mod aber keinen Unsinn erzählt sondern die Maschine ist nur nicht ausreichend motorisiert. Das Problem ließe sich durch einen stärkeren Motor lösen. Da könnte ein kleiner Servomotor helfen. Den kriegst Du - wenn Du einen dreiteiligen kaufst, sogar wie einen Rucksackmotor angebaut. Kostet etwa 200 Euro.


    Gruß
    Ralf C.

    Hallo Ralf,


    diese Maschinen kenne ich gar nicht muss ich gestehen nur da ich am Esstisch nähe wird das mit auf eine platte schrauben sicher schwierig oder?
    Es wäre in der Tat eine Möglichkeit ob man diese noch in gutem Zustand in der Bucht bekommt?


    Moin,


    nicht auf die Esstischplatte schrauben ;) Statt auf einen Nähtisch auf eine (zum Beispiel) Multiplexplatte schrauben, die hinter der Maschine auch noch etwas Platz lässt. Dort den Motor drauf schrauben. Je nach Muckilatur vielleicht auch auf zwei getrennte Platten, die hintereinander gestellt werden. Dann lässt sich das Ganze wegstellen wie eine Koffermaschine.


    Und ja, gelegentlich gibt's derlei in der Bucht.


    Gruß
    Ralf C.

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