Ich besuche zur Zeit einen Overlockkurs, bei dem die Lehrerin sich die Mühe macht jedem ihre Kniffe an genau seiner Maschine zu erklären. Das finde ich sehr beachtlich bei 8 Teilnehmern und 8 unterschiedlichen Overlocks. Sie erklärt nicht nur die Einstellungen an jeder Maschine sondern auch was wir damit nähen können und dann auch gleich mit praktischer Übung.
So haben wir schon Gummi ohne Gummibandfuß, Streifenstoff ohne zusammenstecken exakt übereinander, eine Flatlocknaht, eine Schulternaht mit Verstärung, einen Ärmel in den Armausschnitt ohne stecken und vieles mehr genäht.
Was ich mir im Besonderen mitgenommen habe ist die Tatsache, dass man bei der Grundnaht ( 4 Faden Overlocknaht ) wenn die Naht selber gut aussieht nichts an der Spannung verstellen soll, wenn Fäden oben überstehen, oder sich der Stoff in der Naht rollt. Es wird dann der Abstand zum Obermesser verändert und zwar ist der Abstand zum Messer zu gering wenn die Fäden überstehen und zu weit wenn die Naht sich rollt. Meine Maschine hat sogar MTC, das ist eine Nachregulierung der Greiferfäden unmittelbar bevor die Maschine die Naht bildet. Ich habe das anfangs versucht, es hat nie wirklich geklappt und ich habe es als Spielerei abgetan. Nun mit der neuen Erkenntnis der Nahtbreitenregulierung gelingt es auch ohne MTC.
Wir nähen übrigens alles mit verschiedenen Garnfarben um genau sehen zu können welcher Faden sich wann verändert.
Ich nähe mittlerweile seit 2 Jahren auf der Overlock und seit über 1 Jahr auf meiner jetzigen Maschine und das schon sehr viel. Ich habe durch diesen Kurs aber sehr viele AHA Effekte, Dinge die ich mir vorher komplizierter gemacht habe, anders gemacht habe, dran verzweifelt bin. So ein Kurs lohnt sich auf jeden Fall.
Du solltest dir eine Bedienungsanleitung für diese Maschine suchen und sehr viel ausprobieren, oder auch mal überlegen ob du so einen Kurs besuchen kannst. Die Spannungen der Fäden sehe ich nur am Nahtergebnis.