Und schon wieder denke ich, dass bei dieser Frage eher "philosophisch" denn "zeitgeistig" ist.
In einer Zeit, in der man von Technik jeder Couleur gewohnt ist, dass sie bereits veraltet ist, sobald man das Geld dafür bildlich über die Theke geschoben hat, wundert es mich nicht, dass das neben TV-Geräten und Mobiltelefonen auch vor Haushaltsgeräten wie Backöfen nicht halt macht. Und auch wenn Nähmaschinen nicht (mehr) zu den selbstverständlichen Haushaltsgeräten gehören, macht sich hier sicher auch der Zeitgeist breit.
Eine Ebene dieser Diskussion ist sicher, ob man den Zusatz an Technik für die eigenen Bedürfnisse braucht bzw. wie wichtig einem welches Feature ist: ich schaue z.B. immer noch TV auf einem bestimmt fast 20 Jahre alten Sony-Gerät. Ok, beim Telefon bin ich schon auf Smartphone umgestiegen und finde es auch recht praktisch, E-Mails oder Dateien mobil zu versenden. Aber ich bin mit meinem 3GS natürlich jetzt auch schon total veraltet!
Letztlich ist immer das wichtig, was man mit einem Gerät macht. Ich habe schon mit einem 40 Jahre alten Herd eine Abendgesellschaft bekocht, die heute noch von dem Essen schwärmen. (In diesem Fall buchstäblich. Eine Freundin hat das Essen gerade heute wieder erwähnt). Und auch mit meiner alten, von Mutti übernommenen Quelle-Maschine, habe ich Outfits genäht, die mir viele Komplimente einbrachte.
Heute freue ich mich durchaus über meine 3,5 Jahre alte Bernina Aurora 450 und deren Annehmlichkeiten. Genauso freue ich mich auf meinen neuen Backofen, der schon seit einiger Zeit im Wohnzimmer steht und nur darauf wartet, im entsprechenden Schrank platziert zu werden. Aber auch mit der High-End-Bernina kann man Scheußlichkeiten produzieren und wer nicht gut kochen kann, dem wird auch der Super-duper-Ofen nicht aus der Verantwortung entlassen.