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Beiträge von nadelzwerg

    Ich finde immer, dass wenn mir etwas zu lange vor kommt, dann tauche ich nicht wirklich in die Sache, mit der ich mich beschäftige, richtig ein. Im Bereich "Schneidern" passiert es mir so gut wie garnicht, was aber daran liegt, dass ich diesen Beruf gelernt habe und schlichtweg auch weiß, dass nichts übers Knie zu brechen ist. Der Weg des Lernens ist nun mal immer irgendwie lang.
    Mir geht es aber nicht anders, wenn ich etwas kochen will oder etwas aus Holz bauen. Da fehlen mir einfach die Kenntnisse, um richtig eintauchen zu können und wenn ich dies tue, dann zieht das immer nach sich, dass ich mich auf dem Weg mit Dingen beschäftigen muss, die ich einfach nicht gelernt habe, aber brauche, um etwas zu vollenden.
    Ich kann das immer und immer wieder auch an meinen Schülern beobachten, denen etwas zu lange vorkommt. Da hat man im Grunde nur eine Alternative: man nimmt etwas, was man kennt, von dem her schnell geht, aber das bietet im allgemeinen keine Herausforderung.
    Der Weg des Lernens ist nun mal immer lang und schwierig. Und wenn man es ganz genau betrachten will, lerne ich bei jedem Projekt etwas, auch wenn es nur Disziplin, Los-Lassen und mal die Sache sein lassen ist. Das ist nicht immer mit einem fertigen Produkt verbunden, was man lernt. Man sieht es nur oft nicht, worin der lange Weg besteht.
    Wenn man es schafft, sich einfach nur mit etwas zu beschäftigen, gibt es kein "zu lang", "zu kurz" oder was auch immer. Da passiert oft ein Fehler im Denken, finde ich immer. Man ist mit dem Kopf schon beim fertigen Produkt, aber man hat den Weg dahin noch garnicht wirklich beschritten. Das hat IMMER Frust zur Folge.

    Mir fällt zu dieser Frage noch als Tipp ein, dass, wenn man die linke und die rechte Seite nicht wirklich unterscheiden kann bzw es schwer ist diese zu erkennen, im Zweifelsfall sich für eine Seite einfach entscheiden und dann auf die linke Seite immer ein Kreidekreuzchen machen.
    Dieses Kreuzchen immer auch auf jedes Schnittteil machen, dann passiert es nicht, dass man die Schnitteile mit den verchiedenen "rechten" Seiten zusammen näht.


    Ich mache das auch immer, wenn man es zwar sieht, was rechts und links ist, aber nicht ganz eindeutig. Das erspart mir nachher das "Lange-Schnittteil-Anschauen", was jetzt links und was rechts ist. Ich schaue dann nur, wo ich die Kreuzchen drauf gemacht habe und habe so automatisch und sehr schnell die richtigen Seiten parat.

    Ich hab jetzt nochmal bisschen Google bemüht, und noch ein Schnittmuster gefunden, indem es ein Spitzenoberteil gibt, was eig. mit Reißverschluss geschlossen wird, und den Kragen, da könnte man sicher noch etwas hochstellen oder?
    NR. 6996-V Korsagenkleid. Meint ihr das wäre geeigneter?


    Definitiv ja!!! Nimm lieber das, denn es ist für nicht-elastischen Stoff konstruiert. Bei deinem anderen Schnitt, musst du dann an den Ärmeln bzw dem Armloch so viel rumbasteln, dass du dich bestimmt nochmal erschießen könntest :) Den Kragen dann etwas hochstellen, geht ohne Probleme.

    Ärmel und Armlöcher werden definitiv Probleme machen, denn in Modellen, die für Stoffe sind, die sich nicht dehnen, haben Ärmel immer eine Mehrweite gegenüber dem Armloch, damit man sich überhaupt drin bewegen kann. In Schnitten, die für elastische Stoffe sind, sind die Ärmel ganz anders konstruiert von der Mehrweite her. Teilweise ist da gar keine Mehrweite drin, da der elastische Stoff mit der Körperbewegung mitarbeitet. Hier liegt alles noch sehr eng im Armlochbereich am Körper an. Da muss das Armloch auch noch größer gemacht werden und dann muss der Ärmel wieder drauf abgestimmt werden. Es ist eigentlich keine gute Idee, dieses Schnittmuster zu verwenden.

    Dieser Stich ist speziell für elastische Stoffe gedacht und von der Einstellung her schon so, dass man ihn einfach nehmen kann, so wie er ansich voreingestellt ist.
    Da er relativ schwer aufzutrennen ist, stelle ich lediglich manchmal die Stichlänge ein Tüpfelchen länger ein, aber an der Breite muss man eigentlich nichts verändern. Das bezieht sich jetzt auf elektronische Maschinen. An mechanischen kann es anders sein, da der Stich nicht voreingestellt ist, und man alles selbst definiert. Wer diesen Stich an der Nähmaschine hat, braucht den Zick-Zack-Stich nicht mehr nehmen.
    Säume im elastichen Material mit einer Zwillingsnadel nähen. Mit dieser Nadel klappt es eigentlich am besten, finde ich.

    Lass erst mal was aus der hinteren Mitte raus, dann an den Seiten.
    In der hinteren Mitte machst du das genau so wie du selbst geschrieben hast: du fängst unterhalb vom Kragen an und gehst dann keilförmig raus und nach unten hin, würde ich sagen, dann relativ gerade auslaufen lassen. Du kannst dann an den Seiten weiter machen und da würde ich rausholen, was geht. Sollte es je zuviel sein, kannst du das ja immer noch wieder enger machen.
    Wenn das noch nicht reicht, dann muss man überlegen, ob man was an den Abnähern werkelt und da noch Weite sich irgendwie holt. Aber diese würde ich erst mal lassen.



    Ich habe nochmal überlegt: Ich glaube, ich würde erst mit den Seitennähten anfangen. Weil wenn ich mir das Foto von der Seite so anschaue, zieht es die Seitennaht nach vorne, was eigentlich heißt, dass vom Rückteil her genug Weite ansich da ist (das sieht jetzt erst mal so aus; das kann nachher immer noch so sein, dass aus der hinteren Mitte doch noch was raus muss).

    ...und der Nasenpopler, die den Stoff schon angefasst haben...schon gesehen :klo:


    Uaaaah...und ich denke da immer an giftige Chemikalien...an sowas wie die Popler habe ich ja noch garnicht gedacht, aber du hast echt recht. Also wenn der Stoff waschbar ist, dann wasche ich :D

    Also ich habe mir irgendwann auch eine Zange und Knöpfchen gekauft. Und ich hatte von Anfang an absolut keine Probleme damit. Auch wenn ich mit anderen Zangen arbeite, gehen die Knöpfe immer super rein.
    Ich finde es außerdem absolut ok, dass die Knöpfe schwer zu öffnen sind, denn wenn sie wieder zu leicht aufgehen, hat man wieder keinen richtigen Halt und wenn sie zu schwer gehen, kann man sie einschmieren, so wie "Sabine" das beschrieben hat.
    Für machnes Material sind sie aber schlichtweg nicht geeignet, wenn das Material nicht verstärkt wird an der Stelle, wo sie rein sollen. Denn dann reißen sie beim Öffnen Löcher rein.

    Ich kann mal an dieser Stelle nur empfehlen, Passformanpassungen immer ohne Reißverschluss machen. Nur zustecken. Ich weiß, das ist blöd, aber man muss sich einfach jemanden suchen, der dann das Teil zusteckt. Man kann später dem ganzen den letzten Schliff geben, wenn der Reßverschluss drin ist, aber in diesem Stadium immer ohne Reßverschluss.
    Bei dir sitzt er garnicht gut drin und verursacht auf jeden Fall Falten.
    Kannst du an der Stelle, wo das Hüftmaß genommen wird (stärkste Stelle vom Gesäß) noch etwas rauslassen? Da spannt es, und verursacht diese schrägen Falten oberhalb und auch unterhalb, die man noch so bissel auf den Fotos sehen kann.

    Ja, das kann von Stoff zu Stoff schon arg variieren, wie das Endergebnis ausfällt, daher sollte das Probemodell am besten immer aus einem sehr ähnlichen Stoff gemacht werden wie das eigentliche Modelle...aber gut, wir müssen da jetzt anders ran.


    Ich würde jetzt mal was aus den Seitennähten raus lassen und zwar auch bissel im Hüftbereich, denn da liegt es an (so sieht es auf dem Foto für mich zumindest aus) und oben drüber kommt dann im Seitenbreich wieder Mehrweite und dann wird es wieder enger. Sowas gibt immer irgendwie Falten. Wenn du dann aus der Seite was rausgelassen hast, müsste es einfacher sein, die Mehrweite, die hochkant drin ist, rauszunehmen.

    noch was, was mir gerade so noch aufgefallen ist...
    Ich habe mir deine Fotos nochmal genau angesehen. Auf dem Foto, das du hier "liegend" eingestellt hast, sieht man dich ja von der Seite bzw dein Oberteil. Und anhand der Seitennaht von deinem Oberteil sieht man, dass es zu eng ist, denn die Seitennaht, wird nach oben verlaufend nach hinten gebogen. Es gibt da so eine Faustregel, dass eine Seitennaht, den Körper genau in der Mitte (also seitlich deines Körpers) teilen sollte. dann sitzt sie richtig. Wenn du dich jetzt beim Fotografieren nicht arg verbogen hast, dann sitzt sie nicht richtig; es ist Zug drauf, weil zu eng. In die Seiten sollte also etwas mehr Weite rein :) Das kann dann schon mal ein paar Falten im Oberteil verschwinden lassen und dann kann man die Weite (von oben nach unten gesehen) auch besser rausnehmen :)

    Hallo,
    ich habe deinen Eintrag erst jetzt gesehen :)
    So wie es aussieht, ist im Rock-Rückteil wieder zu viel Weite vorhanden.Eigentlich genau das selbe Problem wie bei deinem blauen Kleid. Das Rockteil hängt unterhalb der Teilungsnaht nach unten.
    Das Oberteil sieht mir jetzt mal so im Rückenbereich einen Tupfen zu eng aus. Aber auch dein Oberteil liegt nicht schön an deinem Rücken an, was auch darauf hin deutet, dass da ebenfalls zu viel Weite drin ist (also auf die Länge gesehen).
    Mach mal dein Probekleid ohne den Reißverschluss.
    Es sollte hinten nur mal zugesteckt werden, dann kann man besser an der Passform arbeiten. Denn wenn die stimmt, ist der Reißverschluss nachher kein Problem.
    Wenn der Reißverschluss nicht drin ist, kann man die Falten besser wegstreichen bzw die Mehrweiten rausnehmen :)

    Das mit dem Vorwaschen ist bei den Stoffen genau dasselbe wie bei der Bekleidung ansich, die man vor dem ersten Tragen auch waschen sollte, damit ungesunde Chemikalien, die bei der Bearbeitung der Stoffe verwendet wurden rausgewaschen werden (Färben, Schutz bei Transport vor Ungeziefer oder Schimmelbefall etc). Man sollte nicht nur wegen dem Einlaufen vorwaschen, sondern einfach auch deshalb, weil sich (und ich nenne das jetzt mal einfach direkt beim Namen) Giftstoffe auf oder in den Stoffen sein können, mit denen man bei der Verarbeitung ständig durch das Anfassen im direkten Kontakt mit der Haut ist.


    Für mich war dieser Aspekt immer schon überzeugend :) Ich habe in meiner Ausbildung mal gelernt, was es da so alles gibt und das war nur ein Bruchteil. Ich würde auch mal empfehlen, dass man sich mal so Dokus anschaut, wie Fasern angebaut oder Stoffe hergestellt werden; was es z.B. für Krankheiten bei den Menschen verursacht, die Jeans herstellen. Ich finde, da muss man das Kind auch mal beim Namen nennen und sich da hie und da auch mal die Hintergründe bei der Herstellung der Stoffe klar machen. das Vorwaschen dient durchaus unserer Gesundheit :)


    Wie wird das denn dann in der Industrie gemacht?



    Es kommt halt auf das Material ansich drauf an. Viele Shirts (Jersey aus welcher Qualität auch immer) sind einfach nur mit der Vierfädigen-Overlock-Naht zusammen genäht (ergaben meine Untersuchungen bei Shirts, die in Läden rumhängen).
    Wenn ich jetzt mal an meine Ausflüge denke, die ich zu Ausbildungszeiten zu diversen Bekleidungsherstellern gemacht habe, dann ist mir so, als könnte ich mich daran erinnern, dass dort jeder so seine Naht runter gebrettert hat und danach wurde dann versäubert (bei Hosen z.B.). Aber das ist jetzt schon eine Weile her, dass ich so eine Anfertigung in der Industrie vor Ort gesehen habe.
    Aus der Maßschneiderei kenne ich es so, dass Jersey mit der Overlock zusammengenäht wird und alles andere erst mit der normalen Nähmaschine und dann wird versäubert. Entweder beide Nahtzugaben zusammen oder jede einzeln für sich. Davor wurde immer nur versäubert, und das mache ich heute auch noch so, wenn der Stoff stark ausfranselt. Sonst macht man das eigentlich immer erst nach dem Zusammennähen.


    An für sich würde ich jetzt so sagen, die normale Naht (mit der normalen Nähmaschine gemacht) daneben ist nur wichtig, wenn du danach dein Bekleidungsstück bügeln willst; was du definitiv willst, wenn du eine Business-Hose nähst oder ein Kleid aus Leinen (sind nur Beispiele). Die "normale" Naht bei der fünfädigen Sicherheitsnaht ist dann notwendig, wenn du eine sehr stabile Naht brauchst (kann aber dann halt nicht mehr auseinander gebügelt werden).


    Also lange Rede kurzer Sinn: Du musst nach Stil des Bekleidungsstückes, nach Material und dem Einsatz deines genähten Produktes entscheiden, welche Naht Sinn macht. Generell würde ich jetzt aber so sagen, vom Prinzip her könntest du einfach mit der 5-Faden-Sicherheitsnaht (geht auch 4-fädig) einfach gleich alles zusammen nähen und gleich versäubern :)

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