Also ich habe eine ausgesprochen Handarbeitsresistente Verwandschaft...Allerdings bin ich "Textil" vorbelastet. Meine Französische Verwandschaft , also die Seite meines französischen Großvaters , stammt aus den Vogesen und ich erzähle immer wieder gerne, dass mein Großvater als Kind sehr arm war und bei seiner Großmutter aufwuchs. Sie hatte wohl diverse Enkelkinder in ihre Obhut genommen. Die gründe dafür sind nicht ganz klar .Klar jedoch ist, dass die Kriegs- und Nachkriegswirren (14/18) ihren Beitrag zur Situation geleistet hatten.
Nun war eine "Spezialität" und nicht zu verachtender Wirtschaftszweig der Vogesen, die Stickerei. Damit meine Ur-urgroßmutter nun ihr ganzes Volk über die Runden bringen konnte wurde des Abends gestickt und zwar auch von meinem Großvater.
Wer es selbst mit der Heimstickerei nicht schaffte oder versuchen wollte der Armut zu entkommen, wanderte aus nach Lothringen. So auch meine Urgroßmutter, die 2 ihrer Kinder zurücklassend, sich von einem Kriegsgeschädigten und wie man munkelt auf Grund dessen bösartigen Ehemann trennte und sich aufmachte um in den Webereien Lothringens einen "sicheren" Arbeitsplatz zu finden....
Meine Französische Großmutter lies mich als Kind Stoffstückchen zusammen nähen,wie es dazu gekommen war erinnere ich nicht mehr.eine Nähmaschine gab es meines Wissens nicht.
Mein Deutsche Großmutter saß abends im Sessel und stopfte Strümpfe , wärend ich mit den Knopfschatz spielen durfte. Sie zeigte mir wie man häkelt.
Auch hier gab es keine Nähmaschine.
Meine Urgroßmutter hatte eine zum Treten. Ich habe sie nie in Betrieb gesehen .Wohin sie nach dem Tod meiner Großmutter verschwunden ist, kann ich mir vorstellen.
Meine mutter hatte eine Nähmaschine, die ein tristes Schrankleben fristete und die ich ein paarmal hervorwuchtete um sie "auszuprobieren".
Meine Mutter verkündet so lange ich denken kann frei heraus ,dass sie Handarbeiten hasst wie die Pest.Besonders Traumatisiert hat sie wohl ein bluse die sie in der Schule nähen mußte und dessen Rückenteil sie NICHT im Stoffbruch zugeschnitten hatte. Zu der Zeit waren die Lehrer nicht zimperlich was das Urteil bei mangelndem Talent anging
Ich mochte Nähen und habe als Kind schon Kleinigkeiten von Hand gefertigt. ich habe mir mal us einer alten Jeans ein Feermäppchen genäht ,mit Gummibandschlaufen für den Inhalt und von Außen hatte ich sie mit meinem Namen und anderen Kleinigkeiten bestickt....Möchte mal wissen wo diea bgeblieben ist
Richtiges Nähen hat mir dann die Weltbeste (Ex-)Schwägerin von allen beigebracht...sie war ganz schön streng 
Ich mache alles mögliche gerne selbst...vielleicht bin ich auch so dazu gekommen....
Ich liebe mein Hobby und würde es nur gegen perfekt Singen können tauschen wollen
LG
Anouk