Ich hatte in der Schule Handarbeitsunterricht, bis zur 8. Klasse. Stricken, häkeln, nähen und sticken konnte ich meist vorher schon, weil ich es von meiner Mutter gelernt habe. Ich wollte einfach alles mal versuchen. Sägen, hobeln, streichen usw. musste ich mir selbst beibringen, mein Vater war noch der Meinung, ich müsste das nicht können. Schade, denn ich hätte von ihm auch Korbflechten lernen können.
Alle handwerklichen Künste schlummerten dann bis zu meiner Gesellenprüfung, erst danach hatte ich wieder Zeit und Muse.
Meine Kinder dagegen können nur häkeln, das lernen sie heute noch bei uns in der Grundschule. Mein Sohn (12) kann nähen, sogar besser als meine Tochter (14), aber im Moment ist kein Interesse da.
Mich stört es nicht, dass es in der Schule keinen Handarbeitsunterricht mehr gibt. Ich wäre froh gewesen, wenn mir Kunst erspart geblieben wäre. Wenn man etwas nicht mag, nützt auch der beste Unterricht nichts.
Für mich gehören diese Fähigkeiten zu etwas, was man zu Hause lernt. Genauso wie kleine Reparaturen, Möbel aufbauen und kochen.
Ich hoffe, ich kann meinen Kindern da noch eine Grundausstattung mitgeben, ehe sie ausziehen.
Schön ist doch, dass es im Moment wieder normal zu sein scheint, dass man was handwerkliches macht.