Wollwatteline - wie verarbeiten?

  • Guten Abend, gute Nacht!


    Folgendes Problem habe ich:


    ich habe einen Mantelwollstoff, mittel- bis eher wenig dick
    Wollwatteline (spannenderweise sehr fein und leicht, das hat mich gewundert, aber um so besser)
    Futter Viskose/Azetat


    Der mantel soll knielang und figurbetont werden, halt eben ein klassischer Blazermantel.


    Was mache ich mit Futter und Wollwatteline? Dass ich die beiden Stoffe miteienander versteppen muss, ist mir klar. Aber wann? Erst die Stoffe aneinander steppen und dann die Futterteile zuschneiden? Oder erst die Futterteile zuschneiden,ggf. mit großzügiger Zugabe, und dann versteppen?


    Soll ich eng quilten? Oder reichen auch die großen Abstände zwischen Quiltlinien? Wie ist es, wenn ich mit der Stickmaschine quilte?


    vielen Dank!

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • Hallo toshka,


    vor eben diesem Problem stand ich auch gerade, dabei lief es besser als gedacht. Voraussetzungen wie bei Dir, Wattierung war allerdings aus poly-Zeugs. Ich habe einen "normalen" Wintermantelschnitt verwendet (aus der Simplicity-Runway-Serie, Nummer weiß ich gerade nicht, knielang und tailliert). Oberstoff und Wattierung exakt zugeschnitten und beide mit der Ovi verbunden und gleichzeitig versäubert. Dann das Futter zugeschnitten und ab da "normal" weitergearbeitet. Dies schien mir angenehmer, als das flutschige Futter mit der Wattierung zu verbinden, aber dies ginge wohl auch. Zusätzliche Steppungen habe ich nicht gebraucht. Der Schnitt hat vorn und hinten je 2 Teile, so dass die Abstände nicht zu groß waren. Die Watteline verzieht sich auch nicht. Die Verbindung der wattierten Oberstoffteile war leicht und gibt einen shcönen - von mir gewollten - plastischen Effekt. Die Nähte habe ich dann von außen nochmal abgesteppt (mit dickem Garn), gibt einen sportlichen Effekt. War alles recht leicht und unproblematisch. Zum Quilten und zur Stickmaschine kann ich aber nichts sagen, habe alles mit der Nähmaschine gemacht.
    Fazit: Es war mein erstes Projekt dieser Art und ging leichter als gedacht. Ich habe ewig nach einem wattierten Schnitt gesucht, aber nur die kastenförmigen Teile bei Burda gefunden, das wollte ich nicht. Ein wollstoffgeeigneter Schnitt tut es meiner Meinung nach auch - halt nicht zu klein wählen.


    Viel Erfolg und LG linde

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  • Ich habe die Watteline nicht mit dem Futter versteppt, sondern an den Nahtzugaben des auf links umgedrehten Mantels locker angenäht. Das geht am besten an der Schneiderpuppe und mit der Hand mit einem groben Hexenstich. Das Futter dann ganz normal genäht und mit der Hand einstaffiert. Die ziemlich lockere Wollwatteline hält trotzdem erstaunlich gut. Den Mantel habe ich seit rund 30 Jahren. (OK, davon rund 10 Jahre nicht getragen, weil er Größe 36 ist, aber schön langsam passe ich wieder hinein.)


    Wenn man Watteline und Futter als eine Stofflage verarbeitet, kann man das Futter zumindest teilweise mit der Maschine einnähen, allerdings wird es insgesamt steifer (was je nach Modell und Oberstoff erwünscht sein kann oder nicht).


    //ps: bei sportlichen, anorak-ähnlichen Modellen mache ich es wie linde: Oberstoff und Watteline zusammenstecken (heften) und dann als eine Stofflage verarbeiten. Nahtzugaben bei der Watteline je nach Bedarf zurückschneiden.

    Einmal editiert, zuletzt von ju_wien () aus folgendem Grund: ergänzung

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  • Ja, das war meine Befürchtung, dass das Futter steifer wird und das wollte ich nicht. wenn ich die watteline mit dem Oberstoff verbinde, tut es dem keinen Abbruch, denn der Stoff ist recht dünn. Aber wie es dann mit dem Kragen? Das soll dr klassicher Kragen werden, wie Blazermantel. Ich habe Bügeleinlage. Soll ich nur mit Bügeleinlage verstärken oder soll da auch Watteline rein?

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • Beim Kragen bin ich noch nicht :mad:, aber da ich einen eher sportlichen Stehkragen möchte, habe ich mich für Watteline-Einlage entschieden. Beim Revers würde ich auch auf Bügeleinlage zurück greifen.
    Ich finde Mäntel ja unter Umständen einfacher zu nähen als z.B. Blusen. Die sind mir zu fein und anspruchsvoll, irgendwie liegen mir die dickeren Materialien besser ...
    LG linde

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  • Ich habe mir letzten Winter auch einen Mantel genäht. Der Schnitt war im gleichen Stil, wie deiner. Ich habe für das Futter zusätzlich zu der Watteline noch so eine Klimamembran benutzt, die soll die Feuchtigkeit und den Wind abhalten. Die Klimamembran habe ich an der Nahtzugabe des Oberstoffs festgenäht und die Watteline am Futter. Vorher hatte ich gelesen, dass sich Watteline schnell mal aushängt, wenn sie nicht in regelmäßigen Abständen befestigt wird. Aber irgendwie fand ich das optisch nicht so toll, die Watteline auf dem Futter fest zu quilten. Und da der Mantel Prinzessnähte hat und dadurch die Schnittteile eh nicht so breit sind, habe ich beschlossen, die Watteline nicht extra irgendwo zu befestigen. Sie ist also nur ganz normal in den Nähten des Futters mitgefasst. Bisher hat sich da auch noch nichts ausgehängt.


    Du schreibst, dass die Watteline bei dir sehr dünn und fein ist... Das war sie bei mir auch und irgendwie schien es mir sinnvoller, sie doppelt zu nehmen. Habe ich auch gemacht und ich muss sagen, der Mantel trägt nicht auf und ist wirklich windfest. Auch die eklige Feuchtigkeit des berliner Winters ist nicht durchgekommen. Ich bin wirklich super zufrieden.
    Wieviel die Klimamembran dazu beiträgt, weiß ich nicht, hab ja keinen Vergleich, wie es ohne wäre. Aber ich bilde mir ein, dass gerade die Feuchtigkeit sich sonst durch die Ritzen ziehen würde.


    Es wurde ja auch die Steifigkeit in den Raum gestellt, wenn man Futter mit Watteline zusammen als eine Lage verarbeitet. Das kann ich nicht bestätigen. Ich finde es so sogar richtig angenehm, man hat quasi das Gefühl, dass das Futter irgendwie "flauschig" ist und sich richtig schön anschmiegt. Als ob man sich in eine Decke einkuscheln würde :) Und steif ist es gar nicht geworden.

    Einmal editiert, zuletzt von Flitzpiepe ()

  • danke! Ich werde die Watteline doch mit dem Stoff zusammen verarbeiten und das Futter normal einnähen, das ist für mich bei diesem Mantel stimmiger. Ob ich irgendwannmal bei einem anderen Kleidungsstück die Watteline mit dem Futter versteppe, ich denke schon. Deshalb vielen Dank für den Tipp!


    Ich brüte immer noch über den Mantel nach. Es ist ein Wollstoff, salz/pfeffer, 3,30 lang. Auch von Watteline und Futter habe ich jeweils 3 m. Ich habe hier einen ganz schicken Schnitt für einen sehr eleganten langen doppelreihigen Mantel liegen. Und es wäre auch wegen die Stoffreste schade, wenn ich einen kurzen Mantel nähen würde. Aber andererseits ist ein kurzer Mantel praktischer...

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • hallole,
    weiß jemand ob die klimamembran mit der vliesseite zum oberstoff oder zum futter vernäht wird?
    Irgendwie stehe ich auf dem schlauch.
    gruß

  • Also ich habe auch einmal Watteline verarbeitet. Aber ich habe die Watteline auf das Futter gesteppt und zwar in Längs- und Querrichtung. Der Effekt war dann wie ein Steppfutter. Ich hätte Angst das die Watteline durchhängt , wenn sie nur an den Seitennähten verbunden ist. Was passiert dann wenn man den Mantel einmal wäscht ??

    LG Bianca


    Wenn du stark bist, dann beginne, wo du stark bist.
    Wenn nicht, beginne dort , wo du deine Niederlage am leichtesten verschmerzen kannst.

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  • Bianca, ich würde gar nicht waschen, sondern in die Reinigung bringen.


    Kosirot - das Klimamembran muss eine rechte und eine linke Seite haben. Die rechte soll nach außen gucken, die linke zum Körper. Am besten dort nachfragen, wo du es gekauft hast. Ich habe einmal Softshell verarbeitet und habe die linke Seite nach außen gelegt, und die rechte nach innen, weil die linke so schön flauschig war. das war total falsch, ich habe mir damit eine Schwitzjacke genäht.

    Liebe Grüße
    Antonia

  • hallole,
    weiß jemand ob die klimamembran mit der vliesseite zum oberstoff oder zum futter vernäht wird?
    Irgendwie stehe ich auf dem schlauch.
    gruß


    Meine Klimamembran hatte eine Art Vliesseite und eine Seite die eher glatt war. Wenn ich mich richtig erinnere, kommt die glatte Seite nach innen. Aber frag doch zu Sicherheit dort nach, wo du sie gekauft hast.

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