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Nähmaschine für Lederarbeiten gesucht!

  • Hallo,
    ich bin neu hier im Forum. Vielen Dank für die Aufnahme. Ich freu mich auf viele interessante Tipps und Themen!
    Kurz zu mir: Ich nähe seit vielen Jahren hobbymässig mal mehr mal weniger. Hauptsächlich Kleinkram, von Hosen kürzen bis Kinderpuschen. Habe eine alte Husquarna, die mich bisher bei meinen Projekten immer treu begleitet hat.
    Nun möchte ich aber mein Hobby um eine Produktgruppe erweitert, nämlich Hundehalsbänder- unter anderem aus unterlegtem Dickleder (doppellagig vernäht ist es dann ca. 0,9cm dick). Das möchte ich meiner Husquarna nicht zumuten, die Prototyten aus Gurtband hat sie brav gemeistert, aber mehr ist nicht drin.
    Nun bin ich seit ein paar Tagen krank im Bett und hatte VIIIEL Zeit mich durchs Forum und Internet zu lesen und habe schon mitbekommen, dass die Pfaff HAUSHALTSMASCHINEN 260 /360 / 362 dafür nur bedingt taugen.
    Freilich, der günstige Preis ist verlockend und der Gedanke, dass man sich dann halt zur Not in einem halben Jahr wahrscheinlich eine neue kaufen muss, ist daher schon eine Überlegung wert.
    Zugegeben, eine Maschine mit Dreifachtransport macht mich eindeutig mehr an, aber ich bin momentan einfach nicht bereit mehr auszugeben als 700/800€.
    Gibt es in diesem Preissegment etwas empfehlenswertes? Ich muss dazu sagen, dass ich technisch ein absoluter Taugenichts bin und deshalb auch ein leichtes Opfer für Ebay-Fehlkäufe ect...
    Was sagt ihr zur Pfaff 545? Die habe ich vorhin entdeckt und da sie hier ganz in der Nähe angeboten wird, könnte ich sie mir zumindest mal ansehen...
    Aber wie gesagt, (ich hoffe dass ich jetzt keinen Unmut auf mich ziehe) mich reizt auch die SM-Variante eine Pfaff 260/262/360/362 einfach bis zum "game over" zu betreiben. Frage hierzu: Was denkt ihr, wielange die das durchhalten, wenn ich - sagen wir mal - jeden Tag ein Halsband nähe?!
    Vielleicht haben meine Hundis und die meiner Freunde bis dahin eh genug Halsbänder und ich brauche gar keine Neue oder ich gewinn im Lotto und hol mir dann was ganz Feines...


    Freu mich auf Eure Tipps und Anregungen!


    VG Andrea

    2 Mal editiert, zuletzt von Andrea N. () aus folgendem Grund: Überschrift korrigiert

  • Alte schrottige Haushaltsmaschinen sind keine Spezialnähmaschinen, Gewerbemaschinen oder wie man auch immer es sehen will, z.B. für Hundehalsbänder. Wenn sie als Industriemaschinen für Leder angeboten werden (haha - mit eingebautem 70-Watt-Motörchen und möglichst noch Tragegriff und Haube...), sagt das nur aus, daß der Anbieter ein Lump ist. Mit derlei Fragen schlägt jeder Woche hier jemand auf (was nicht schlimm ist, vor dem Monitor ist es verdammt viel angenehmer als etwa draussen im Schneeregen), und kommt dann aber monatelang wieder greinen "ich will aber Gurte und Leder nähen und das tut sie nicht".
    Da gibt's Gewerbemaschinen für, oder jedenfalls robuste, die Sailrite wird öfter erwähnt, und wenn's für deren Preisklasse nicht langt, dann halt lange genug nach einer noch funktionsfähigen Bernina 217 alias, glaube ich, Dürkopp 1217 oder einer Pfaff 134 gesucht. Mit keinen habe ich eigene Erfahrung. Nicht anders als bei den Pfaff x30 wird auch hier wenigstens eine Wartung fällig sein, aber da kriegst Du hier Anleitung für.
    Ich habe in den letzten Wochen immer mal geguckt, eigentlich ohne eigene Notwendigkeit, und kräftige alte Maschinen mit teils Elta-Untertischmotor (kann 10x so stark sein wie ein eingebauter) öfter schon unter 200 Euro gesehen, mit einer glaubhaften Vorgeschichte. Hinzurechnen muss man natürlich Helfer und Abholungsfahrt.


    Google auch mal nach Drachenforum, auch dort wird viel über kräftige Nähmaschinen diskutiert und diese Informationen haben auch andere Leute angezogen, die nicht Drachen, sondern Faltboote, Gurte und sonstwas nähen.

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  • [quote='mikalino','https://www.hobbyschneiderin.de/forum/index.php?thread/&postID=257168#post257168']


    Moin,


    die 545 (und auch die 145, 345, 335) gab es in den Versionen H1, H2, H3 und H4, womit jeweils der Füßchenhub gemeint war. H1 und H2 hatten 7 mm, H3 11 mm und H4 14 mm. H1 und H2 scheiden also wegen fehlender Fußhupe aus. H3 ist auch nur knapp über Deinem geplanten Nähgut. Ich würde zur Version H4 raten. Weiter gab es die Unterteilung A, B, C und D für immer schwerer werdendes Nähgut. Da wäre für mehrlagig Dickleder wohl D angesagt. Ferner unterschied Pfaff zwischen S für Stoff und L für Leder. Eine D H4 L ist auf dem Gebrauchtmarkt ungefähr so häufig wie beim Fußball ein Sieg für Hannover 96. Die Älteren erinnern sich noch, schon mal davon gehört zu haben. Eine H3 C wäre die offizielle Untergrenze.


    Die Portable-walking-foot-Maschinen (Sailrite und Klone) haben 9,5 mm offiziellen Fußhub. Vielleicht die Suche mal auf das Stichwort Sattlernähmaschine ausweiten.


    Vieles wird aber auch vom Antrieb abhängen. Ich könnte mir die Reihenfolge


    1) Maschine im Tisch, z.B. Adler 4 oder 104, 5 oder 105, Pfaff 34, 38, 134, 138, 145, 545
    2) Servomotor
    3) Wunschmaschine (je nach Einkaufsglück mit 1) schon erledigt)


    Aus eigener Anschauung weiß ich es nur von den Pfaff 38 und 138: Bei beiden lässt sich der Nähfuß mit den Hebeln knapp 1 cm hoch heben. Direkt am Nähfuß gehoben kommt er aber etwa 2 cm hoch und lässt sich in dieser Höhe feststellen. Nett, um dickeres Nähgut unter dem Füßchen zu rangieren. Vorsicht: Die Maschinen sind im Laufe der Jahre für verschiedene Nadelsysteme ausgelegt worden. Aus heutiger Sicht praktisch sind vor allem die Systeme 134 und 134-35, weil die 2 mm-Rundkolbennadeln in verschiedenen Längen erhältlich sind und individuelle Anpassungen für ausreichenden Fußhub ermöglichen. Eventuell zu geringer Nähfußdruck kann durch eine zweite Feder leicht deutlich erhöht werden.


    Pfaff 260 und folgende würden bei Deinen Plänen auch lange aushalten, weil sie konstruktionsbedingt kaum verschleißen würden: Die 9 mm bekämst Du da nämlich gar nicht unter den Fuß.


    Sew long


    Ralf C.

    Nähmaschinen sind wie Raubtiere; man kann sie nicht bezwingen, aber wenn man sie geduldig beobachtet kann man mit ihnen auskommen.

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  • Hallo,
    wow....vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Werde mir die anderen empfohlenen Maschienen mal anschauen.
    Die von mir angegebenen max. 0,9cm sind Maximaldicken, die nur an 3 kleinen Stellen zu nähen sind. Hauptsächlich und durchschnittlich liegt die Verarbeitungsdicke bei ca. 5mm
    Zu der gestern entdeckten Pfaff 545: Es steht folgendes auf einem kleinen Typenschild: 545 - H3 - 6/01 und darunter CLMN.
    Der angebaute (nachgerüstete) "Wohnungsmotor" ist ein "HO HSING Type G60-1-00-220", 600W. Die Masch wurde anscheinend regelmässig gewartet und soll voll funktionsfähig sein. Sie ist weiss (und nicht grau wie auf den ergoogleten Exemplaren). Was wäre hier (falls die Masch nach meinen Angaben immernoch empfehlenswert ist) ein angemessener Preis?


    Viele Grüsse und vielen Dank!

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  • Moin,


    ich hatte die Anzeige auch gesehen, der (von Dir inzwischen korrigierte) Verschreiber Pfaff 454 war der Hinweis. Vielleicht magst Du ja Deinen ungefähren Wohnort im Profil oder hier im Thread ergänzen, damit die Foristen räumlich gezielter empfehlen können. Interessant wäre auch, ob Du die Transportkapazität für so eine Maschine hast (vermutlich ja, weil Du noch nichts anderes erwähnt hast.)


    Für Hundehalsbänder ist der große Tisch einer Industriemaschine nicht nötig. Für vieles andere wäre er unter Umständen eher störend; wenn es mal ein Geschirr werden soll oder eine Reparatur eines bereits fertig genähten Teils nötig wird. Dann könnte sich eine Freiarmmaschine als flexibler erweisen. Eine Freiarmmaschine kann mit angesetzten Hilfstischchen zur Flachbettmaschine umgerüstet werden. Umgekehrt wäre der Einsatz eines Schweißbrenners nötig ;)


    Die Maschine wäre nach Deinen Angaben genau richtig. Die weiße Lackierung sieht selbst gemacht aus, das würde ich rund um Öllöcher mit Taschenlampe und Lupe sehen wollen. Die Lackierung wäre für mich der Ansatz, nochmal über den Preis zu reden. Fürs gleiche Geld bekommt man aber auch neue Maschinen mit Garantie, Lieferung zur Haustür und Rückgaberecht, zum Beispiel von Frank Brunnett. Marken wie Typical, Brunnetti, Sewmaq. 15 mm Füßchenhub, 8 oder 9 mm Stichlänge, 10 mm Leder Nähkapazität, Servomotor. Brunnett bietet auch an, eine Maschine mit Kundenmaterial einzunähen. Ich würde dort zumindest auch mal anrufen.


    Es gibt gelegentlich auch Schnäppchen; ich habe für meine 145 nur 250 Euro bezahlt. Ein Händler in meiner Gegend hatte eine 545 für 350 Euro. Beide aber noch mit ollem Kupplungsmotor. Dafür muss man aber systematisch suchen ohne Zeitdruck und dann flexibel und schnell sein.


    Eine aktuelle Pfaff 1245 kostet bei Händlern mit Servomotor und Tisch etwa 2300 Euro. Es gibt Leute, die die alten Made-in-Germany-Maschinen höher bewerten als die neuen Made-in-Asia. Und es gibt Leute, die das umgekehrt halten. Letztlich kommt es darauf an, wie hoch Du die schnelle Verfügbarkeit in regionaler Nähe bewertest. Ich habe beim Kauf meiner Maschine alle Leute im Umkreis von etwa zwei Autostunden angerufen und egal weg 250 Euro angeboten. Einer hat ja gesagt (und dass viele nur 250 Euro angeboten hätten, für ihn hätte die schnelle und unproblematische Abholung den Ausschlag gegeben).


    Gruß
    Ralf C.

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  • ich komme aus aachen und eine örtliche nähe (max. 80km) wäre mir schon lieb. wg transport hab ich mir ehrlich gesagt noch keine gedanken gemacht, das würde schon "irgendwie" klappen, aber grundsätzlich wäre mir was handliches natürlich eigentlich lieber, weil ich das alles alleine organisieren müsste...
    wg der lackierung: da kann man doch mal meine naive sichtweise belächeln. ich fand die in weiss ganz hübsch und habe keine sekunde über vertuschungstaktik nachgedacht. was meinst du denn? sind dadurch eventuelle roststellen überlackiert worden?
    grundsätzlich ist es für meine zwecke egal ob versenkt oder freiarm, ich sehe in beiden varianten vor und nachteile. aber aus platzmangel ist ein allzugrosser tisch schon eher ein ziemlicher nachteil. ich würde ihn schon irgendwie unterbringen, aber ein kleinerer tisch mit flachbrettmaschine wäre eigentlich ideal für mich.


    den tipp mit brunnett (noch nie gehört!) werde ich beherzigen und dort nachher mal anrufen....


    ich seh den wald vor lauter bäumen nicht mehr und habe echt bammel vor einem fehlkauf.


    lg andrea

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  • wg der lackierung: da kann man doch mal meine naive sichtweise belächeln. ich fand die in weiss ganz hübsch..


    :D Jetzt musste ich laut lachen und möchte mich dafür entschuldigen!
    Du bist gar nicht naiv, sondern u.U. der geschickten Masche eines skrupellosen Händlers ins Netz gegangen.
    Wobei hinter der Lackierung überhaupt nichts verwerfliches stecken muss. Viell fand der Verkäufer das einfach nur schick.
    Ich hab jetzt weder das Angebot angeguckt, noch weiß ich näheres über den Verkäufer.


    Allerdings nähe ich selber auf einer Pfaff 260 und beobachte, wie dieser Typ auf ebay ständig als Super-Wundermaschine in lausigsten Zuständen zu Mondpreisen angeboten wird.
    Der Markt für gebrauchte Nähmaschinen bekannter Marken ist ein wüstes Feld unseriösester Praktiken und Machenschaften. Und gerade uralte Pfaffs werden gerne zu Preisen angeboten, die in der Nähe von oder sogar über den Preisen vergleichbarer Neugeräte liegen.
    Es gibt noch gute Angebote. Aber sie sind nicht leicht zu finden und es gibt sie auch nicht immer.


    Gebrauchte Nähmas zu kaufen ist ein Abenteuer in diesen Zeiten eines Handarbeits-Hypes. Deswegen war es sehr klug, vorher um Rat zu fragen. Von Naivität keine Spur! :)

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)


  • das würde ich rund um Öllöcher mit Taschenlampe und Lupe sehen wollen


    Oder mit so einer LED-Lupe: http://www.baertierchen.de/jul2010.html .


    Ich hab' damals die original vorgestellte (mit einem Triplet Objektiv aus Glas) für um 10 Euro erwischt, Amazon oder war's Ebay Deutschland. Bei heute aktuellen Bezugsquellen muss man halt selber drauf achten, eine gute zu erwischen, aber auch anständige einfachere sind besser als nichts. Ich brauch' sie fast nur, um Nähnadeln zu begutachten (und bei diesen fast nur, um zu gucken, was zum Teufel ich denn gerade für eine in der Maschine habe :o ).

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  • (Abgelaufene Angebote analysiert) Die letzte 545 hat in (klagefähigen, auch wenn von Privat, "gut" angegebenem Zustand) 586 Euro bei Ebay gebracht (Artikelnummer: 231772970652). Einer will schon ewig eine für 999 Euro verkaufen, bei der Auktion wurde mit ca. 200 Euro der Mindestpreis nicht erreicht. Also frisch lackiert hin oder her, unter die 950 Euro sollte man, evtl. unter Hinweis auf die vorgenannte Artikelnummer, schon kommen.


    (Pruust) Bloß nicht die auch bei Kleinanzeigen in jämmerlichem aber wortreichen Deutsch als Ledernähmaschinen angebotenen drei Maschinen von "gabriel" erwischen ... die alte Pfaff 1212 für 350 Euro ... oder die "semi-Industrie-Maschine" mit Koffer, auf der Adler draufsteht (meiner Ansicht nach ist das die Kaufhausversion eines leichten Haushalts-Modells von Riccar ...) oder die "Privileg Electronic 3000 näht leder jeans wiebpfaff 1222" für 286 Euro ... :o ... Mann, haben die Nerven ...

  • ... oder die "semi-Industrie-Maschine" mit Koffer, auf der Adler draufsteht (meiner Ansicht nach ist das die Kaufhausversion eines leichten Haushalts-Modells von Riccar ...)


    Ich denke eher, dass die Maschine aus der Zusammenarbeit von Kochs-Adler mit Riccar in der Adler-Riccar-Nähmaschinengesellschaft aus dem Zeitraum von 1964 bis 1969 stammt.
    Die Maschinen wurden von Riccar gebaut und als Adler in D verkauft.
    Solange die Kunststoffzahnräder im Schnurketten- und im Greiferantrieb halten, sind es übrigens ganz passable und durchaus kraftvolle Haushaltsmaschinen.


    Gruß
    Detlef

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • hallo,
    mein selbstbewustsein schrumpft gerade auf rosinengröße. ich stell mir gerade vor wie ICH (!!!) pseudo-fachmännisch mit einer led-lupe bewaffnet eine nähmaschine begutachte. hahahaha!
    ich glaube ich lass das lieber mit den etwas höherpreisigen ebay-käufen von privat. bei meinem glück und fachverstand geht das in die hose...bei einem fehlkauf der 100€ gekostet hat tät es nicht so weh, aber alles darüber wäre schon doof!
    vielleicht bin ich doch besser beraten beim (ortsansässigen) händler?! mit garantie und so...
    dort allerdings habe ich soeben angerufen und bin auch schon wieder frustriert und demotiviert...nur mal als beispiel: für eine pfaff 360 nimmt der 450€. er meinte übrigens, daß die pfaff maschinen 230/260/360... für meine arbeiten grundsätzlich ok wären, man müsse es vor ort mal ausprobieren und man könne das füßchen auch höher setzen...na ja...



    bin jetzt völlig verunsichert und guck gleich mal bei ebay nach LED-lupen (haha)...


    vg
    andrea

  • Die Annonce über die 545 mit haushaltsgerecht umgerüsteten 220-Volt-Motor kommt mir so unseriös nicht vor.


    Ich sehe an einer Kante, dass der Lack ab ist. Ich weiss auch nicht, warum Ralf das mit der Lupe geschrieben hat. (Eine moderne, 10- oder 20fache LED-Lupe gibt's schon weit unter 10 Euro und sie macht sich bei mir jedenfalls bezahlt. Andere Leute schmeissen vorsichtshalber ihre Nähnadeln weg, aber bei 10facher Vergrößerung und guter Beleuchtung kann man genau sehen, was Sache ist).
    Wenn da Öffnungen zum Ölen sind, würde man ja vielleicht gucken wollen, ob ein Irrer einen Teil davon mit Sprühlack von Norma weiß zugeschmiert hat. Von dem einen Bild her sieht's nicht danach aus. Ausserdem kann man sich ja wirklich ansehen, ob der Lack eine rostige Maschine für's Foto aufwerten sollte. Aber das Foto, wo das messingne Typenschild mit drauf ist, zeigt mehrere dieser Öffnungen und sieht so übel nicht aus. "Koffernäher" hat seine Bedenken geäussert, aber mit dem Zusatz, dass er die Annonce, also auch die Fotos, nicht angesehen hat.


    Überhaupt Fotos. Die meisten Fotos von ganz toll angepriesenen Nähmaschinen sind, ohne mit der Wimper zu zucken, in einem Schrottlager gemacht, mit alten Fahrrädern im Hintergrund und den Wasserrohren eines Kellers. Eben da, wo man die Beute eines Sperrmülltages hinschmeisst. Dieses hier offensichtlich betriebs- und vorführbereit in einer Wohnung und mit 'nem Kleiderständer/Trockner/Bügelbrett oder sowas in einer Ecke.


    Ich würde mal hinfahren, zumindest wäre das lehrreich für die weitere Kaufentscheidung, auch wenn es am Ende eine ganz andere Maschine wird. Man kann z.B. nach der Wartungsrechnung fragen, dann sieht man schon, ob sich der erlesene Fachmann, der angeblich alle Pfaff Maschinen im Neuwieder Umkreis wartet, in Luft auflöst bzw. sich als schwarzarbeitender Hausmeisterdienst ohne Quittung herausstellt. Man kann auch mal probenähen und das bei den nächsten Angeboten mit anderen Maschinen vergleichen. Und vielleicht geht der mit dem Preis noch runter, sodass auch ein paar Hunnis für eine vorzeitige Instandsetzung beiseite zu legen gehen. Irgend so'n China- Motor, wie er ihn dran hat, ist jetzt nicht gerade werterhöhend.


    Einfach erstmal kein Geld einstecken für die Besichtigung ;) . Oder gleich stressarm mit dem Zug fahren, Aachen ist ja inzwischen an den Kölner Verkehrsverbund mit angegliedert. Dann kommt man auch nicht gegen alle Versuchung mit der Maschine im Kofferraum heim :) .

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  • Ich weiss auch nicht, warum Ralf das mit der Lupe geschrieben hat.


    Wenn da Öffnungen zum Ölen sind, würde man ja vielleicht gucken wollen, ob ein Irrer einen Teil davon mit Sprühlack von Norma weiß zugeschmiert hat. Irgend so'n China- Motor, wie er ihn dran hat, ist jetzt nicht gerade werterhöhend.
    .


    Moin,


    aber ich weiß, warum der Ralf das mit der Lupe geschrieben hat. Der Ralf hat nämlich schon eine Menge Farbspritzer aus Nähmaschinen gepult, die gar nicht neu lackiert worden sind. Und bei einer, die etwas rustikal neu lackiert wurde, würde ich wissen wollen, ob das äußerlich oder auch intravenös geschah.


    Rost ist bei diesen Maschinen eher nicht zu erwarten, eher eine total runtergeratzte Originallackierung. Die würde dann wieder auf intensiven Gebrauch hindeuten, der wieder entsprechenden Verschleiß zur Folge gehabt haben kann. Lackzustand sagt viel über die Maschinennutzung aus, und es wird einen Grund geben, dass hier kein Originallack mehr zu sehen ist. Wenn die Jahrzehnte lang in einer Polsterei mit 3000 rpm getrieben worden ist mag das Folgen haben. Muss aber nicht, wenn regelmößig geölt und gelegentlich gewartet wurde.


    Ich würde den Greifer genau ansehen auf Schrammen und eine abgenutzte Spitze, die Spulenhalterung auf Riefen, das Stichloch auf Kratzer, in die Wartungsöffnungen, ob sich da teerartige Altölrückstände (braun) abzeichnen (lassen sich aber auch nachträglich wegputzen).


    Hier gibt es die Bedienungsanleitung zum Download: http://r.search.yahoo.com/_ylt…S060jb7z_2JfTfuBYuTBZQBo-


    Hier das Service manual http://www.pfaff-industrial.co…/technical/documentsearch (die 1245 wird gleich eingestellt)


    Der Motor Ho Hsing G60 kostet im Fachhandel 300 Euro und ist bereits der next level nach den namenlosen Einstiegsmodellen.


    Ich denke, wenn die Maschine beim Probenähen hält was die Anleitung verspricht würde man sich ärgern, wenn kein Kofferraum vor der Tür stünde.


    Ansehen würde ich mir die in jedem Fall, und wenn nach einem Telefonat mit Brunnet die Entscheidung gegen eine Neumaschine gefallen ist würde ich die Verhandlungen mit 700 bis 750 Euro beginnen.


    Gruß
    Ralf C.


    Hier gibt's noch mehr davon: http://dixiesewingmachine.tzo.com/PFAFF%20SERVICE%20BOOK.htm

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  • aber ich weiß, warum der Ralf das mit der Lupe geschrieben hat. Der Ralf hat nämlich schon eine Menge Farbspritzer aus Nähmaschinen gepult


    'War übrigens nicht als Kritik gemeint. Ich war mir genau über das unsicher: wegen verstopfte Löcher oder wegen schrottigen Lack übersprüht. Mit den Tipps, wie man weiter herausfinden könnte, ob die Maschine wegen irrsinnig viel Abnutzung neu lackiert wurde, kommt mikalino bestimmt weiter :) . Und wenn der Motor dann auch noch ein guter ist ... ?

  • Ja, aber was würde das sparen? Bei dieser Anzeige ist einfach davon auszugehen, dass auch der Anbieter im Thema ist. Ho Hsing kauft man nicht als Ebay-Schnäppchenjäger, das war eine informierte Entscheidung. Er hat weder spektakulär hoch noch niedrig ausgepreist. Dementsprechend würde ich einen eher niedrigen Verhandlungsspielraum erwarten.


    Mein Nähmaschinenhändler rechnet mit 50 Euro/Stunde. Für das Geld komme ich auch nach Aachen ;)


    Gruß
    Ralf C.

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  • kann man einen von euch "FREAKS" buchen als verhandlungsbegleitung??? :weinen:


    Mich nicht (wäre auch dämlich - ich hab' noch nie mit so einer Maschine genäht und eh von nix 'ne Ahnung), müsstest schon Ralf aus Hannover herlocken oder einen von den anderen ;) .
    Aber ... warum in aller Welt nicht mal hinfahren? Von Aachen nach Köln? Sich Belege zeigen lassen? Wenn da eine neuwertige Original-Gebrauchsanleitung danebenliegt, mit 'ner Liste dabei, wann die Vorbesitzer die Maschine geölt und wann zu wem zum Service gegeben haben (hatte ich mal bei einer 50 Jahre alten Bernina 732 - für die musste ich nur ca. 50km fahren, aber mit Bus und Bahn. Seitdem ist mein einer Arm 2cm länger als der andere ;) ), ist das was Anderes, als wenn man hinkommt und sich das Ganze als Talmi erweist.
    In einem anderen Forum hatte sich gerade eine totale Anfängerin gemeldet, die mit einer neugekauften Pfaff 362 nicht zurechtkam, nicht mal wusste, dass man vielleicht gelegentlich den Staub unter dem Transport wegputzt. Die hat sie bestimmt auch für 250-450 Euro angedreht gekriegt und hätte besser eine W6 (Fertigung Janome...) für einen Hunni gekauft, mit Garantie, Support und Anleitung. Setz' Dich doch mal an die Traum-545 und nimm' die Gelegenheit wahr, was drauf zu nähen. Auch das könnte eine Tragödie verhindern und Dir für Deine weitere Suche wertvolle Erfahrung geben.


    Wem traust Du eigentlich nicht, dem Verkäufer oder Dir selber? :pfeifen: . Eine Maschine für den größeren Teil eines Tausenders wird schon nicht weg sein, wenn Du Dir 24 Stunden Zeit ausbedingst, einen evtl. Kauf zu widerrufen anstatt zu bezahlen. In der Zeit kannst Du nochmal fragen kommen :) .

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