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Einlage für Bouclé-Jacke?

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mich jetzt endlich an meine erste Jacke trauen aus einem rosa Chanel-Bouclé. Schnitt ist dieser, Variante D: https://www.burdastyle.de/burd…lection_pid_680_8466.html


    Jetzt bin ich nur leider bei der Wahl der Einlage für das Vorderteil völlig überfordert, die Aussagen von Verkäuferinnen liefen meist in die Richtung "Müssen Sie ausprobieren". Da es aber meine erste Jacke ist, bin ich mir gar nicht sicher, wie viel Stand der Stoff haben muss. In der Anleitung steht G785, da der Bouclé sehr weich ist, befürchte ich, dass das nicht reichen könnte. Eine Bügelprobe mit H200 fand ich aber schon ziemlich fest, G785 und die Fadenverstärkte H410 fühlen sich von der Festigkeit sehr ähnlich an. Nur wie gesagt, mir fehlt das Gefühl, was das Ziel sein soll? :confused: An die Verarbeitung à la Chanel wollte ich mich bei dem ersten Jacken-Versuch nicht direkt wagen...


    Andererseits habe ich überlegt, ob man die Rückenteile bei dem Bouclé nicht evtl. auch vollständig verstärken sollte statt nur in der Schulterpartie?
    Und wo wir bei Schulter sind: Sollt man tatsächlich Schulterpolster für eine solche Jacke nehmen oder lieber einen Plack aus Näheinlage herstellen?
    Und sollte man erst versäubern und dann die Einlage aufbügeln oder andersherum?


    Für Tipps und Erfahrungswerte wäre ich sehr dankbar!
    Viele Grüße,
    Cubana

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  • Nein, kannt ich nicht,vielen Dank! Aber so richtig klärt das meine Frage noch nicht (oder ich bin blind und müde...), aber wie die Jacke mit Einlage verstärkt wird wird dort doch gar nicht explizit gezeigt?
    Da ich auf das Quilten des Futters, wie es Claire Shaeffer und Chanel machen, bei meiner ersten Jacke gern erst mal verzichten würde, stellt sich mir eben die Frage, ob ich nicht eine zusätzliche Verstärkung auch im Rückenteil brauch? Irgendwo hatte ich mal gelesen, durch das Quilten erhält der Bouclé mehr Stand?


    Ich bin noch ein ziemlicher Nähanfänger und hätte vielleicht nicht mit Bouclé bei der ersten Jacke anfangen sollen...

  • Hallo


    Warum legst du den schönen und bestimmt nicht billigen Stoff nicht mal weg und probierst erst eine Jacke aus Wollstoff, Cord, Jeans. Fleec ect.? Dann hast du gleich ein Probemodell und lernst die einzelnen Schritte. Wenn du ändern oder auftrennen mußt ist es bei diesen Stoffen nicht so schlimm.
    Man lernt das Autofahren in der Fahrschule ja auch nicht mit einem Rennwagen:D

    Lg Elsnadel


    Genieße jeden Tag. Es könnte dein letzter sein.

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  • Hallo Cubana,


    grundsätzlich stimme ich Elsnadel zu. Trotzdem möchte ich dir einige Ratschläge zur Bouclé-Verarbeitung aus eigener Erfahrung geben. Grundsätzlich ist Bouclé nicht gerade einfach zu verarbeiten. Und es gibt Bouclé-Stoffe, die sich schon beim Anschauen in einzelne Fäden zerlegen. Zu deinem gewählten Jackenschnitt würde ich persönlich einen Schurwollstoff oder eine Wollmischung nehmen. Allerdings habe ich selbst schon Bouclé-Stoffe mit einem klassischen Blazerschnitt mit Revers verarbeitet. Wenn der Stoff relativ dünn bzw. sehr locker gewebt ist, würde ich auch das Rückenteil mit einer sehr leichten Einlage bebügeln. Die Vorderteile würde ich entweder mit der H410 oder einer ähnlich starken Einlage bebügeln. Mit Einlage bebügelte Teile brauchst du i.d.R. nicht zu versäubern. Alle anderen Teile, wie z.B. die Ärmel würde ich sofort nach dem Zuschneiden und markieren versäubern. Falls du eine Overlock hast, dann aufpassen, dass du die Nähte nicht ausdehnst, ggf. den Differential entsprechend einstellen. Ansonsten würde die Kanten mit feiner Nähseide per Hand versäubern. Auch wenn die Jacke gefüttert wird, würde ich trotzdem alle Kanten versäubern, denn Bouclé-Stoffe fransen ohne Ende. Die Armkugeln würde ich auch mit einer leichten Einlage bebügeln und die Einlage dann nicht gerade abschneiden, sondern in einem großen Zick-Zack, so dass der Übergang nicht auffällt. Auf die gleiche Weise könnte man auch die oberen Rückenteile bebügeln, wenn man sie nicht komplett verstärken möchte.


    Außerdem wird dir nicht erspart bleiben, alle Nahtlinien mit Heftfaden durchzuschlagen. Ich habe noch keinen Bouclé erlebt, den man mit Kopierpapier markieren konnte. Bei den Schulterpolstern nehme ich zwar gerne die vorgefertigten, aber nicht die "normalen" sondern mein Kurzwarengeschäft führt spezielle Polster, die mit so einer Art Filz umfasst sind. Ich finde, die lassen sich einfach besser einpassen.


    Die Leistentaschen stellen mit Bouclé auch eine größere Herausforderung dar, genauso wie die Knopflöcher. Ich nehme an, du würdest die Knopflöcher mit der Maschine nähen. Dazu würde ich obendrauf zusätzlich eine wasserlösliche Folie legen (wenn der Stoff waschbar ist) oder eine herausreißbare Stickeinlage und dann viel Geduld. Ich selbst habe für fünf Knopflöcher mehrere Stunden gebraucht, weil ich jedes Knopfloch im Durchschnitt 2-3 mal aufgetrennt habe. Aber das lag hauptsächlich daran, weil ich sehr große Knöpfe verwendet habe, welche die Automatik nicht mehr verarbeiten konnte. Beim manuellen Knopfloch nähen, gab's dann häufig Probleme mit der Genauigkeit meiner Nähkünste.


    So - ich fürchte jetzt habe ich dich vermutlich komplett entmutigt. Aber ich finde, schon alleine einen Blazer mit einem leicht zu verarbeitenden Stoff als Anfänger zu nähen, ist eine gewisse Herausforderung. Aber andererseits, wenn du mutig, geduldig und genau genug bist, warum nicht.


    Ich wünsch dir viel Erfolg!


    LG
    Briana

  • Vielen Dank für die Antworten und guten Tipps!


    Briana: Nein, komplett entmutigt bin ich nicht. Ich hatte eh schon überlegt, die Jacke ohne Taschen zu machen (Bei Variante D sind die ja aufgesetzt, daher verschiebe ich die Entscheidung mal auf später...) Die Knöpfe wollte ich blind annähen und zum schließen Druckknöpfe verwenden, um mich vor den Knopflöchern "zu drücken" :) Und zur Not kann ich mich ja immer noch zum Nähkurs anmelden, wenn mich die Verzweiflung (oder Mutlosigkeit) packt.


    Dennoch werde ich mir wohl, wenn ich demnächst endlich wieder ausreichend Zeit finde, erst mal den braunen Wollstoff schnappen, den ich grad reduziert ergattert habe, und die Jackenvariante mit Kragen, aber ohne Taschen machen. Und die Bouclé-Verarbitung werde ich vielleicht zuerst an dem Rock üben, den es zu der Jacke auch noch geben soll.


    LG Cubana

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  • hallo Cubana


    Gute Entscheidung ;) hast du ein Nähschulen Buch? Da wird z. B. bei der Burda Nähschule sehr gut erklärt, wo und wie bei Jacken die Einlage gemacht wird.
    Viel Erfolg bei der Jacke!

    Lg Elsnadel


    Genieße jeden Tag. Es könnte dein letzter sein.

  • Hallo Elsnadel,
    ja, habe ich. :) Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass das alles klappt und ein tragbares Ergebnis gibt - hat bisher auch immer funktioniert. Mich überkam bei dem Bouclé nur Zweifel, weil ich eh neue Vlieseline kaufen musste und mir es nicht so recht behagt, den schönen Stoff mit Einlage zu bekleben. Dazu kam noch, dass mir die Verkäuferin damals noch Näheinlage mit in die Tüte gepackt hatte mit den Worten "Die nehmen meine anderen Kundinnen für Bouclé Jacken an der Schulterpartie, ich geb ihnen da mal was mit" - ohne sie abzurechnen. Nur war ich jetzt ein wenig überfordert, weil Näheinlage für die Schultern nirgendwo erwähnt wurde bzw. konnte mich nicht mehr richtig erinnern, ob sie noch was dazu erklärt hatte und habe dann angefangen, in Büchern und im Internet zu schauen und war dann irgendwann vollständig verunsichert.
    LG

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  • Hallöchen,


    läßt du uns an deinen Erfahrungen teilhaben? Und weil wir es hier im Forum letztens von Service hatten, ich finde das eine sehr nette Dame und einen tollen Service, dir ein Stück zum Ausprobieren mitzugeben....:)

  • Ich lasse euch auf jeden Fall teilhaben, auch wenn es vermutlich ein Weilchen dauern wird, bis die Jäckchen fertig sind - ich komme momentan maximal einen Abend unter der Woche und jedes zweite Wochenende zu Nähen...
    Ja, die Dame ist wirklich sehr nett und das Preis-Leistungs-Verhältnis grandios. Leider 30km entfernt, sodass ich nicht einfach mal vorbeischauen und fragen kann. Was andererseits aber auch gut für meinen Geldbeutel ist, der neulich schon unter den Winterrreduzierungen in den Stoffläden in unmittelbarer Umgebung gelitten hat. :)

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