Ich schiebe auch oft Frust, weil meine Sachen nicht fertig werden. Es dauert ewiiiiiig. Gefrustet bin ich, wenn ich anfange mich mit anderen zu vergleichen. "Oh Mann, die hat schon wieder 3 Hemdblusenkleider, 9 T-Shirts und ein komplettes Ausgehoutfit genäht und nebenbei das ganze Haus renoviert." Das schaffe ich nicht und muss es schlichtweg akzeptieren.
Oh ja, das kenne ich nur zu gut. Natürlich bete ich mir oft genug vor, dass ich mich nicht mit anderen vergleichen soll. Ich bin ich und habe mein eigenes Tempo. Schließlich habe ich auch mein eigenes Leben und meine ganz eigenen Arbeitsbedingungen. Trotzdem ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich mich dafür schäme, dass jemand anderes, der auch durchaus einen vollen Arbeitstag hat, mehr näht als ich.
Dass das Unsinn ist, weiß ich natürlich auch. Dieser andere jemand kann vielleicht beim Nähen entspannen, während ich entspannt sein muss, um nähen zu können. Und schwupps haben wir wieder einen Unterschied, der die Situation dann doch nicht so vergleichbar macht.
Und letztlich ist es doch auch total unwichtig und egal, wie viel oder wie wenig ich oder andere nähen, deswegen sind wir nicht besser und auch nicht schlechter - aber sag mir das mal, wenn ich hier wieder rumjammere, dass ich nichts genäht bekomme und "alle anderen" so viel mehr nähen.
Zitat
Dabei geholfen hat mir der Fred: Gemeinsam nähen wir in dieser Woche.... Ich stecke mir Teilziele. Heute versuche ich, den Reißverschluss einzunähen. Das kündige ich dann großspurig im Fred an und in den meisten Fällen gelingt mir es auch. Ja, und dann bin ich stolz auf mich und gleich zweifach. Erstens bin ich ein Stück am Selbstgenähten weitergekommen und zweitens habe ich meinen Soll-Plan erfüllt und konnte den Punkt abhaken. Tolles Gefühl!
LG Martina
Das funktionert bei mir nicht so richtig. Da habe ich ja dann auch wieder den direkten Vergleich mit Leuten, die quasi täglich zum Nähen kommen. Ich hänge da dann ja ewig hinterher. Ich fühle mich dann auch immer so unter Druck gesetzt und das tut mir überhaupt nicht gut. Dabei ist es egal, ob ich den Druck nun selber aufbaue oder ob mir jemand aufmunternd sagt: "Komm! Den einen Ärmel schaffst du heute noch!"