Beiträge von Kreuzschnabel

    Hallo Sabine,


    das müsste dann doch mit freezer paper genauso gehen, oder? Das habe ich nämlich noch und das könnte ich dann ja auch mehrmals verwenden.
    Aber wegen der schmalen herzförmigen Ringe habe ich Bedenken. Wenn ich da auch noch innen und außen die Nahtzugabe frei lasse, bleibt ja fast nichts übrig.
    Ich muss da nochmal ein bischen drüber nachdenken und vielleicht auch probieren. Aber hab ganz herzlichen Dank für Dein freundliches Angebot!


    Liebe Grüße von Anja

    Danke für den Hinweis, milagina!
    Das habe ich zuerst auch gedacht, aber normales Stärken in der Waschmaschine hat überhaupt nichts gebracht. Der Hintergrundstoff verzog sich trotzdem total.
    Dann habe ich es mit der besonders stark stärkenden Reisstärke in Sprühflasche probiert, aber das gab eine riesen Sauerei. Die Stärke geht freiwillig nicht in den Stoff, sondern man muss ihn ordentlich kneten. Das geht mit den relativ filigranen Herzringen garnicht und die ersten Hintergrund-Quadrate habe ich auch schon zugeschnitten, da mag ich sie nicht mehr "misshandeln".
    Außerdem macht die Reisstärke in der starken Konzentration, den Stoff weiß(er). Das geht zwar hinterher sicher auch wieder raus, stört aber die Optik beim Auslegen der Blöckchen, um das Design / die Verteilung festzulegen. Vielleicht war ich auch zu ungeduldig und habe die gestärkten Teile nicht erst richtig trocknen lassen, aber so klebten sie am Bügeleisen und alles war vollgesaut.

    Nun will ich es doch lieber mit Beschreiben anstatt Fotos versuchen:


    Ich habe mal früher einen Quilt mit großen, applizierten Herzen genäht. Dabei habe ich hinter den Herzen den Stoff weggeschnitten und aus diesem Stoff nochmal kleinere Herzen ausgeschnitten und appliziert. Hinter denen habe ich wieder den Stoff weggeschnitten. Der Quilt ist schon lange zu einer Hochzeit verschenkt, aber die Reste fand ich jetzt wieder im Schrank: mittelgroße "Herzringe", die zwischen dem großen und dem kleinen Herzen abgefallen waren, und (im Verhältnis zu den anderen) ganz kleine Herzen. Daraus möchte ich jetzt einen neuen Hochzeitsquilt nähen.


    Das Problem ist, dass die "Herzringe" zu wenig stabil sind. Wenn ich sie fadengerade auf den unteren Stoff lege und appliziere, ist nicht nur die Gefahr, dass sie sich verschieben, sondern beim Nähen im schrägen Fadenlauf beult sich die Naht total. Ich habe versucht, ob es besser geht, wenn ich die Herzen diagonal auflege, aber es ist trotzdem viel zu stark verbeult. Deshalb suche ich etwas, um die Stoffe gegen das diagonale Verziehen zu schützen, denn Herzen nähen ohne diagonale Linienführung geht nicht ;) Die "Ringdicke" der Herzen ist übrigens ca.2 cm - das ist mir zu schwierig, die schlabberigen Ringherzen alle nochmal aus irgendwelcher Folie auszuschneiden, die dann doch wieder nur am Bügeleisen klebt.


    Aber: Ich habe inzwischen selber mal probiert: Reste von wasserlöslichem Vlies in wenig Wasser aufgelöst, 1Stoffstückchen rein, ausgedrückt, zum trocknen gehängt. Als es trocken war gebügelt: Geht gut! Kein Problem wegen schrumpfen oder kräuseln. Wurde schön glatt und steif wie Papier. Klebt nicht am Bügeleisen (hatte es erst mit Bügeltuch probiert.)
    Und es scheint auch alle Steife durch erneutes Waschen wieder heraus zu gehen.
    Nun werde ich wohl Herzringe, Herzen und Hintergrund mit Avalonrestewasser stärken, bügeln und dann applizieren. Dann wird wenigstens meine Avalonrestekiste mal wieder leerer.
    Aber nochmal: Danke Euch beiden für's Mitüberlegen!
    Nachtrag: Bin doch nicht sicher, ob alles wieder durch Waschen rausgeht. Jetzt, wo es wieder ganz trocken ist, fühlt sich der ehemals gestärkte Stoff doch rauer bzw. kratziger an als der Kontrollstoff. Muss ihn nochmal mit Seife oder Waschmittel waschen anstatt nur mit Wasser. Hoffentlich ist er dann wieder genauso kuschelig wie vorher!

    Danke an zwirni und eigenhändig (Sabine) für's Mitdenken!


    Sabine: du meinst, glaub ich, Applikation mit eingeschlagener Nahtzugabe. Ich will aber den Applistoff nur flach auflegen und mit Satinstich oder Festonstich aufnähen.


    zwirni: Das temporäre Aufbügeln mit Soluweb kannte ich noch nicht. Im Prinzip würde mir das helfen, aber so ganz dann doch nicht, aber das ist schwierig zu beschreiben.
    Ich glaube, ich muss doch erst mal Fotos machen. Bis später!

    In einem anderen Thread wies Anne auf die Möglichkeit hin, Reste von wasserlöslichem Vlies in wenig Wasser aufzulösen und zum Stärken von Stoff zu benutzen.
    Meine Fragen dazu:
    Kann ich den Stoff dann ohne Gefahr glatt bügeln?
    Geht nach dem Bügeln durch waschen alles Vlies wieder ohne Reste aus dem Stoff raus?
    Geht das mit jedem wasserlöslichen Vlies oder gibt es da Unterschiede?


    Hintergrund meiner Frage ist: Ich habe eine Maschinenstickerei auf Organza mit wasserlöslichem Vlies verstärkt, dann ausgewaschen und gebügelt. Dabei haben sich die Satinränder der Stickerei (in denen sich vermutlich noch Reste vom Soluvlies gehalten hatten) stark gekräuselt und verhärtet. Ich erinnerte mich dann daran, das die Kombination von Soluvlies und Bügeln ja auch für die Herstellung von Krumpelstoff verwendet wird, der dann auch hart und für kuschelige Werke unbrauchbar wird.


    Im Moment suche ich eine Methode, wie ich Stoffreste stärken kann, um sie aufeinander zu applizieren, ohne dass sie sich total verziehen. Dazu würde ich sie gerne stärken, müsste sie aber auch wieder glatt bügeln können vor dem Applizieren. Und hinterher soll ein Quilt daraus entstehen.


    Habt Ihr Erfahrungen zu dem Thema?

    - 3-Faden Flachnaht bzw 2-Faden Flachnaht meiner Maschine ist das das Gleiche wie Flatlock? Ich denke: ja!
    - Kettenstich gibt es dafür auch eine andere Bezeichnung oder gibt es diesen Stich erst neu? Ich kenne keine andere Bezeichnung


    Kettenstich lässt sich gut auftrennen (am richtigen Ende gleichzeitig oben und unten an den Fäden ziehen). Er ist deshalb gut zum probenähen geeignet, wird aber auch oft als Zusatznaht direkt neben der Overlocknaht (in einem Arbeitsgang) verwendet.

    Zuerst, wie Anne schreibt, den unteren Drahtrand umhäkeln. Anders wird es wahrscheinlich nicht schön und fest werden.
    Für die erste Runde bestehen die Fächer aus 9 Doppelstäbchen.
    2. bis 5. Runde bestehen sie aus 7 Doppelstäbchen.
    Dann 3 Runden mit 5 DoStb....

    Vor dem Zusammennähen von Quadraten zu einer Tischdecke brauchst Du, denke ich, keine Angst zu haben, wenn Du


    1. exakt und fadengerade zuschneidest und nähst ( am Besten auch noch merken oder markieren, dass alle Quadrate den Fadenlauf in der gleichen Richtung haben),


    2. den Stoff vorher gut stärkst und zum Sticken mit Stickvlies zum Wegreißen hinterlegst


    3. ein schön gerades Band zum Zusammennähen nimmst (bloß kein Schrägband!).


    Nur Mut!

    Zum Millenniumsquilt:
    Anlässlich des Jahrtausendwechsels entstand die Idee, Decken oder Wandbehänge aus 2000 verschiedenen Stoffstückchen zu nähen. Da kaum jemand so viele verschiedene Stoffe besitzt, überlegten sich die Interessierten ein Tauschverfahren:


    Getauscht werden sollten nur Quadrate mit 6,5 cm Kantenlänge. Jeder Teilnehmer schnitt aus mindestens 25 verschiedenen Stoffen je 80 Quadrate. Das sind dann 2000. Oder anders ausgedrückt: Jeder packte 80 kleine Päckchen mit je 25 verschiedenen Stoffquadraten darin.
    Außerdem sollte in jedes Päckchen noch ein gleichgroßes Quadrat aus Nessel mit dem Namen, Ort und Land des Teilnehmers. Diese sogenannten Siggis (von Signet) wurden nach eigenem Geschmack gemalt, beschrieben oder bedruckt.


    Nun behielt man eins der eigenen 80 Päckchen und suchte für die 79 anderen Tauschpartner, die man in Patchworkgruppen, auf speziellen Ausstellungen, im Internet oder durch Mundpropaganda fand. Auf diese Weise wurden aus 25 verschiedenen, größeren Stoffen nach und nach 2000 verschiedene, kleine Stoffquadrate. Und dazu kamen dann noch die 80 verschiedenen Siggis der Tauschteilnehmer. Macht zusammen 2080 Quadrate.


    Wie man nun seine "Stöffchen" zusammennähte, blieb jedem selbst überlassen. Manche haben aus jedem Päckchen eine Reihe genäht, andere haben vorher z.B. nach Helligkeit sortiert, wieder andere haben jeweils die Stoffe eines Päckchens um das entsprechende Siggi gruppiert usw.


    Ich habe alle Päckchen geöffnet, die Quadrate nach Farben und Helligkeiten sortiert und dann damit "gemalt". (fertige Größe etwa 2,20m x 2,80m)


    Als erstes den Regenbogen aus der Noah-Geschichte (als Zeichen dafür, dass Gott verspricht nie wieder eine Sintflut kommen zu lassen), erst gelb, orange, rot, wobei ich mit dem, was ich hatte, hinkommen musste. Ich konnte ja nicht einfach noch einen Streifen orange zusätzlich zerschneiden, um genug orangene Quadrate zu haben.
    Danach die andere Seite mit grün und blau. Lila nach außen, meist oben.
    Dabei möglichst in die Mitte des Regenbogens die reinen Farben, nach unten die dunklen und nach oben die hellen.

    Weil sehr, sehr viele blaue Stöffchen dabei waren, entstand die Idee mit dem Himmel, in den später die Sterne gequiltet wurden. Sie erinnern an die Verheißung, die Abraham von Gott bekam: Er sollte, obwohl uralt und kinderlos, so zahlreiche Nachkommen kriegen wie die Sterne am Himmel.


    Aber was macht man mit so vielen pinken und rosa Stoffen? Einen Sonnenaufgang! Die Morgenröte symbolisiert die Hoffnung, die Jesu stellvertretender Tod uns bringt.


    Für das Kreuz und den Berg auf dem es steht (Golgatha) konnte ich die schwarzen und dunklen Stoffe verwenden.
    Grau wurde der Weg zum Kreuz ("Niemand kommt zum Vater, außer durch mich"). Wenn man direkt vor dem Quilt steht, sieht man den Weg nicht leicht, aber mit Abstand wie auf dem Foto erkennt man ihn gut. Das ist wie im Leben: Nicht jeder findet den Weg.


    Es blieben noch grün und braun als "Lückenfüller", manchmal trist, manchmal chaotisch, wie das Leben eben so ist. Die dorthin gequilteten Wellen sind teils recht stürmisch, aber nie höher als das Kreuz.
    Da der Quilt so viele positive Impulse in sich trägt, habe ich ihn "Gott will uns gute Zukunft schenken" genannt und unten auf den Rand gestickt.



    Der andere Quilt ist ein Kanzelbehang für die Osterzeit.


    Der Betrachter scheint im Schatten unter Bäumen zu stehen und durch ein leicht geöffnetes, schmiedeeisernes Tor in einen paradiesisch schönen Garten zu schauen.
    So empfinde ich unsere Situation hier auf der Erde: Noch verdunkeln Schwierigkeiten wie Krankheiten, Verluste, Tod und Krieg unser Leben, aber Jesus hat uns durch seinen Tod und seine Auferstehung das Tor zur Ewigkeit schon aufgemacht. Der Weg ist frei zu einem Leben in der unmittelbaren Nähe Gottes, wo es keinen Schmerz, keine Tränen, keinen Tod und keinen Streit mehr geben wird.
    Ich wurde dazu inspiriert durch das Buch "Enchanted Views" von Dilys A. Fronks, das mir sehr geholfen hat. Sie erklärt gut die Technik des Applizierens und auch die Gestaltung des Hintergrunds. Allerdings auf englisch.


    Ich hoffe, Andrea, das waren die gewünschten Erklärungen (kurzgefasst, sonst müsste ich ja ein Buch schreiben ;) )
    Sonst musst Du nochmal nachfragen!
    Gute Nacht!

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