Ich habs befürchtet, mama123 daß Du Dich leicht angegriffen fühlen könntest, trotz meiner einschränkenden Worte (Dein Stoff, Deine Freiheit). Das war wirklich nicht meine Absicht!
Mit einem Doppelpack (Mutter & Oma) hartgesottene nachkriegserprobte extrem-Sparerinnen habe ich von klein auf ein Bootcamp an Nachhaltigkeit und Resteverwertung in die Festplatte gebrannt bekommen.
Leinen ist für mich eine hochwertige Naturfaser mit tollen Eigenschaften, die - für meinen Geschmack - toll steht und fällt, sich angenehm trägt und super färben läßt. Dinge "von früher" haben oft eine Beschaffenheit oder Herstellungsweise, die es heute gar nicht mehr gibt, und sind für mich allein schon durch den Antikfaktor geadelt. Von daher hätte ich mir vermutlich eher schauderhafte 80er-Jahre-Betwäsche für Groschenpreise im Sozialkaufhaus gekauft, anstatt diese aus meiner Sicht edlen Leinenballen anzuschneiden - aber ich kann Deine Haltung und Einstellung nachvollziehen und respektiere sie voll.
Ja, es kommt vor, daß ich mir Stoff rein aus Liebe kaufe, ohne eine konkrete Projektplanung.
Manchmal gibt es eine solche, manchmal wird sie auch umgeschmissen. Viel aus meinem Fundus ist aus dem Sozialkaufhaus, wurde mir geschenkt, und etliche Kisten sind sogar aus dem Sperrmüll gerettet.
Was mir nach ein paar Jahren nicht mehr gefällt, wird zum Probestoff, ich sortiere auch mal aus, verschenke, verkaufe, oder "entdecke" alte Schätzchen aus dem Fundus für jetzige Projekte.
Ja, ich habe viel Material rumliegen. Klar, das ist eine Typ- und Platzfrage und nicht jedermanns Sache. Aber ich wollte beileibe keinen Nachhaltigkeitswettbewerb antreten und niemandem reinquatschen!
Das war eher so ein persönliches Aufjaulen, wie wenn jemand einen schnörkeligen antiken Sekretär als Werkbank verwendet hätte, weil er halt grad da und sonst zu nichts nütze war; doofer Vergleich vielleicht, aber ich hoffe, Du kannst jetzt besser verstehen, wie ich das gemeint hatte?
Nix für ungut!