Erst einmal Danke für deine Hinweise.
Du hast das irgendwann schon einmal an anderer Stelle etwas in die Richtung geschrieben:
Mal ein paar Gedankenansätze mit Dingen die ich nähe:
-gefütterte Jacken haben keine Versäuberungen, also würde eine Ovi nicht zum Einsatz kommen,
Da war ich schon damals etwas verwundert, denn da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich bin schon dreimal auf die Nase gefallen: Gekaufte, legere Wanderjacke, die ich mehr nur zum Spazierengehen angezogen habe: Armnaht im hinteren Schulterbereich "aufgerissen", weil das Futter nicht versäubert war. Es war wie mit der Zackenschere zugeschnitten. Besonders logisch
für mich: die Nähte des Außenstoffs mit Overlock genäht, das Futter nicht. Und nein, das war keine Billigjacke, sondern eine gerade für ihre Qualität bekannte Marke, bei der man sogar noch nach mehr als fünf Jahren Sachen ersetzt bekommt. Ich bekam die Jacke durch ein ähnliches Modell ersetzt. Mit der Entschuldigung, dass die Verarbeitung nicht ihren Kriterien entsprach. Das von mir zuerst gekaufte Modell wurde aus dem Verkauf genommen.
Besonders peinlich fand ich einen Blazer einer angeblichen Nobelmarke, der mir im Outlet einfach wegen eines so traumhaften, farbprächtigen Stoffes gefallen hatte. Gut Outletware, oft extra dafür hergestellt, aber wenn man einen guten Namen erhalten will und in Paris Hot Couture-Modenschauen zeigt, sollte nicht die Halsnaht hinten aufgehen. Und zwar eindeutig wegen nicht Versäuberns. Gut der Oberstoff hatte eine lockere Webung, das war also kein normaler Blazerstoff, aber da sollte man doch erst Recht wissen, dass er versäubert werden muss.
Im letzten Fall ging eine Jacke, die ich schon gerne und oft trug, an der Schulternaht der Handtaschenschulter auf. Und zwar nicht die genähte Naht, sondern weil die Naht nicht versäubert war und der Oberstoff dann ausriss. Wenn ich ausreißen sage, meine ich beim Webstoff lösten sich die Schussfäden von den Kettfäden, sodass der Stoff aufging.
Deshalb und weil ich das von klein auf so gelernt habe, versäubere ich die Stoffe. Ist keine große Sache und bietet Sicherheit, ohne irgendwie unschön aufzufallen.
ZitatBademäntel aus Frottee, ganz klar, keine Ovi, die fransigen Kanten flusen ewig nach wenn sie versäubert werden, also Einfassung
Da hast du natürlich Recht. Nur die Bademäntel, die ich wohl lebenslang für meine Familie nähen muss , sind ein wenig anders. Praktisch ein mit Frottee gefütterter Mantel.
Also relativ dünner, schöner Außenstoff, Frottee ist der Innenstoff. Beide Teile werden links auf links zusammengenäht, wobei entlang der ganzen Vorderfront ein Beleg eingenäht wird.
Also man sieht außen und innen keinerlei Stoffkanten. Nur der Frotteestoff rubbelt gerne auf, also muss er versäubert werden.
Der Schnitt ist entweder in einer Carina oder sogar einer Burda Mode International aus den 80ern gewesen.
Den Frotteestoff bekomme ich immer vom Werksverkauf eines Handtuchherstellers in Oberfranken, der auch Bademäntel in seinen Produkten hat. Er ist also schon geeignet.
Da ich da mit der Versäuberung mit der Nähmaschine nicht so zufrieden bin, dachte ich in dem Bereich eben an die Overlock. Also die Teile vor dem Zusammennähen einmal außen herum versäubern, denn die Nähte müssen Auseinandergebühren werden.
Deshalb interessiert mich einfach, ob das nicht Versäubern bei Jacken einfach heute gesagt wird, weil es im Regelfall ausreicht, oder ob auch eine gute Damenschneiderin das so machen würde.