Moin,
auch wenn ich in der Tendenz deine Meinung teile, Nopi, kann ich das nicht unkommentiert stehen lassen:
Ich bevorzuge ja grundsätzlich Maschinen, bei denen die Garantie mindestens seit 50 Jahren abgelaufen ist.
Das hat imo drei Vorteile:
- man ärgert sich nicht über den Satz: eine Reparatur ist teurer als eine neue Maschine
Auch bei alten Maschinen können Reparaturen teurer sein als eine neue Maschine, welche es ja bereits ab 70 bis 100 Euro zu kaufen gibt.
Dass diese neue Maschine qualitativ schlechter ist steht außer Frage, aber billiger als manche Reparatur ist der Neukauf (mit Garantie!) trotzdem.
Beispiel: Eine Pfaff 260 oder 360 mit Motor- oder Kondensatorschaden oder verharzter Zickzackeinrichtung reparieren zu lassen kostet i.A. deutlich über 100,- Euro. Sofern man überhaupt noch eine Werkstatt findet, die das machen kann und will!
- man muss nichts wegschicken und warten
Nicht jeder hat die Werkstatt vor der Tür.
Und glaube mir: Ich schicke lieber eine 6 kg Singer oder W6 weg als ein altes schweres Eisenschwein.
Also doch Selbermachen statt einschicken?
Manche Leute, und die sind in diesem Hobbyschneiderinnen-Forum wohl in der Mehrzahl, wollen Nähen und nicht Schrauben, sonst wären sie ja im Hobbyschrauberinnen-Forum.
Bei mir kommt auf 50 Stunden schrauben vielleicht 1 Stunde nähen, das ist bei der Mehrzahl der Foristi und Forista hier bestimmt anders.
- die Gefahr, das eine alte mechanische Nähmaschine kaputt geht die bereits 100 Kilometer Naht genäht hat ist viel geringer als bei den neuen Maschinen, die meist schon auf den ersten paar hundert Metern unreparierbar kaputt sind.
Den ersten Teil des Satzes unterschreibe ich, aber dass die meisten neuen Maschinen so schnell kaputt gehen stimmt m.M.n. nicht.
Wie oft habe ich Billigmaschinen aus der 100-Euro-Klasse (Silvercrest, Medion/Fif, Privileg, Singer, W6 und ähnlich) auf dem Tisch, wo die Menge der Fadenreste im Gehäuse auf eine intensive Nutzung hinweisen.
Und nach einer gründlichen Reinigung, Ölung und Justierung laufen sie ja wieder. Nicht immer schön und fast immer lauter als nötig, aber sie nähen.
Und unreparierbar sind neue Maschinen genauso wenig wie alte Maschinen.
Auch wenn Frau nicht mit schwach gleichzusetzen ist, will nicht jede(r) eine 18 kg Maschine vom Regal auf den Nähtisch wuchten und abends wieder zurück und muss auch nicht die Ölflecken auf dem Küchentisch wegwischen.
Die Alternative wäre ein Nähschrank mit aufklappbarem Deckel, aber so etwas will und kann auch nicht jede(r) stellen.
Wobei das beim Nähen großer Teile einfach nur genial ist, da kann man noch so schöne (und teils schweineteure) Tischverbreiterungen für die Freiarmmaschinen dazukaufen.