Beiträge von nadelzwerg

    Ich habe diesen Eintrag erst jetzt gelesen (ist ja schon eine Weile her).
    Im Grunde muss man sich überlegen, was man in welchem Umfang macht. Ein enorm wichtiges Kriterium einer Maschine ist die Langlebigkeit und die Durchschlagkraft bzw die Fähigkeit dicke Materialien dauerhaft zu verarbeiten (natürlich auch dünne). Die Betonung liegt da auf "dauerhaft". Mal über etwas Dickes nähen und eigentlich vom Stichbild her gut aussehen, ist bei den meisten Maschinen zunächst der Fall. Aber man kann eine Maschine über kurz oder lang an die Wand fahren, wenn man sie überfordert.


    Ob man eine Kombimaschine will oder nicht, muss man sich gut überlegen. Denn wenn ich bei einer Kombi sticke, kann ich nicht nähen und anders herum. Zwei Maschinen sind natürlich auf der anderen Seite eine Platzfrage.

    Ich nehme immer Sticktwist. Das passt rein und sieht schön aus. Ich denke, man sollte auf jeden Fall den unterbrochenen ZickZack-Stich nehmen, damit die "Kordeln" auch festgenäht sind. Mit einem normalen ZickZack-Stich geht es nicht so prima. Meistens kann man, wenn man den einfachen ZickZack genommen hat, die Kordeln rausziehen, weil sie nicht festgenäht sind.
    Für den unterbrochenen ZickZack nehme ich manchmal transparentes Garn für den Oberfaden.

    Also, da, wo du dir eine Nähmaschine für "mega dicke Stoffe" wünschst, hört der normale Nähmaschinenbereich schon auf :) Also egal, was du da an Geld hinlegst, im Haushaltsmaschinenbereich macht dir das keine Maschine. Eventuell machen sie es schon, aber nicht dauerhaft. Damit tust du keiner Nähmaschine einen Gefallen, wenn du sie dauerhaft solchen Strapazen aussetzt.
    Viele überschätzen die Haushaltsmaschinen etwas und verlangen teilweise zuviel bzw glauben, dass eine teure Maschine solchen Anforderungen standhalten müssen. Aber das können die armen Maschinchen nicht leisten. Wer robuste Arbeitermaschinen will, muss sich mit Industriemaschinen anfreunden und sich auch klar machen, dass man da nicht alles auf einmal haben kann, denn im Industriebreich gibt es für jedes einzelne Vorhaben eine Spezialmaschine.

    Es gibt spezielle Nähfüsschen für Zierstiche (ist mir jetzt von Brother bekannt). Dieses Füsschen ist quasi "größer" (breiter). Es hält dadurch den Stoff besser fest. Bei Zierstichen geht die Nadel ja doch relativ oft hin und her. Dabei wird der Stoff oft verzogen. Das Zierstichfüsschen stabilisiert den Stoff gut.

    Eine Overlock ist eine sehr "sensible" Maschine. Da kommt es wirklich auf eine gute Handhabung an. Also üben üben üben! Es ist sehr wichtig, dass die Fäden richtig eingefädelt sind. Beim Durchziehen der Fäden (Farbwechsel) die Fadenspannungen auf "null" stellen, dann lassen die Spannungscheiben los und man kann die Fäden problemlos einfach durchziehen.
    Die Knoten nicht durch die Nadelöhre ziehen, also abschneiden und dann neu einfädeln. Durch die Greifer gehen die Knoten ja ohne Schwierigkeiten.
    Ich weiß, es gibt sogenannte Künstler, die die Knoten auch durch die Nadelöhre ziehen, was ich aber nicht machen würde, da die Nadeln dadurch doch sehr schnell verbiegen können :)
    Das permanente Ausfädeln bzw Reißen der Greiferfäden liegt oft daran, dass nicht richtig eingefädelt wurde.
    Es kann aber auch am Nähgarn ansich liegen. Ich hatte schon mal ein Garn verwendet, was keine gute Qualität hatte. Damit konnte ich nicht nähen, weil der Faden immer gerissen ist :)

    Die möglichen Nadelpositionen sind meistens mit einem Punkt in einem Oval gekennzeichnet (wie oben schon erwähnt und auf dem Bild gut sichtbar).
    Auf dem Bild kann man gut sehen, dass nur eine mittige Nadelposition beim Geradstich möglich ist. Sobald ich am Stichbreitenregler drehe (mich vom Oval mit dem Punkt oder der Null entferne), definiere ich eine Breite (für Stiche, die eine Breite haben, wie z.B. der ZickZack-Stich).
    An der Maschine auf dem Foto gibt es beim Geradstich keine linke und rechte Nadelposition, nur mittig.

    Ich finde es immer schwer, zu definieren, wo Kunst anfängt und wo aufhört; wo etwas auf die Spitze getrieben ist oder nicht. Ich denke mir bei vielen gemalten Bildern auch oft, dass ich das auch "hinschmieren" könnte; kann ich aber definitiv nicht, weil solche Dinge immer mit einem Entstehungsprozess verbunden sind. Und der innere Antrieb, sowas zu tun, also zu malen, häkeln, nähen etc ist nicht immer dafür gedacht, dass ihn die Umwelt nachvollziehen kann. Ich selbst nähe manchmal für mich vollkommen "unsinniges" Zeug; einfach, weil ich Lust darauf habe und es mich irgendwie dazu treibt. Und heraus kommen manchmal Werke, die aufgrund eines Schöpfungsprozesses entstanden sind, den ich nicht erklären kann. Manchmal male oder nähe ich auch nur meine Gefühle. Ich habe auch schon wie irre gehäkelt, weil mir danach war. Und hie und da kann man dann sogar soweit gehen, diese Dinge zu verkaufen.


    Also ich finde diese Häkelhosen wirklich gut. Ob man sie nun tragen kann oder nicht, finde ich zweitrangig. Das 70er-Häkel-Revival finde ich gelungen :) Ich denke mir halt auch oft, dass man da immer für sich entscheiden muss, wie man sowas angeht. Zu manchen Dingen hat man Zugang, zu anderen nicht :)


    Als Designer steht man immer irgendwie in der Kritik, ob die Dinge, die man entwirft, tragbar sind oder übertrieben und man kann oft abschätzige Kommenatre hören, was das wieder alles soll. Aber vieles ist einfach irgendwie "Kunst" und auch nicht für die gesamte Menscheit gedacht, sonst hätten wir jetzt alle Häkelhosen an.
    Also ich muss sagen, wenn mir danach wäre, würde ich auch solche Hosen machen :) Da bin ich jetzt innerlich völlig grenzenfrei :)

    Wenn ich so stecke verschiebt sich mir das Band zu leicht und am Ende gibt es schräge Wellen.
    Ich hefte statdessen


    Das kenne ich natürlich auch :) Deshalb ist es wichtig, viele Stecknadeln zu stecken; quasi ohne Lücke.
    Diese Technik habe ich für mich über die Jahre perfektioniert und meine Schüler bekommen es eigentlich auch recht gut hin. Aber ich gebe dir recht, das Heften ist oft die bessere Lösung, mit der man auch schneller ans Ziel kommt :)

    Was immer hilfreich ist, wenn man die Stecknadeln da steckt, wo man nachher auch nähen möchte. Dann kann man immer auf der Rückseite schauen, ob man das Schrägband trifft.
    Es gibt ja zwei Möglichkeiten, das Band anzunähen: einmal so, dass man die Naht quasi oben und unten sieht und das andere mal im Nahtschatten. Bei der ersten Variante klappe ich das Band einfach um die Kante rum und nähe nur eine Naht.


    Bei der zweiten Variante klappe ich das Band erst auf, nähe es an und klappe dann das Band um die einzufassende Kante. Da das im vorangehenden Beitrag gut bebildert ist, habe ich es jetzt nur mal so schnell daher geschrieben.
    Aber wenn man bei beiden Varianten eben die Stecknadeln da steckt, wo ich nachher nähe, kann ich die umgeschlagene Kante auf der Rückseite gut positionieren. Und wenn man dann beim Herausziehen der Stecknadeln während dem Nähen darauf achtet, dass man das nicht zu wild macht, verrutscht im allgemeinen auch nichts.
    Wichtig ist auch immer, dass man viele Stecknadeln steckt. Wenn ich nur alle paar Zentimeter eine Stecknadel stecke, dann ist das "Loch" dazwischen zu groß, wo mir das Band beim Nähen wegrutschen kann.


    Es gibt übrigens ein tolles Nähfüsschen: einen verstellbaren Schrägbandeinfasser. Ich kenne dieses Füsschen von der Firma Brother. Da funktiniert das gleichmäßige Annähen des Schrägbandes wunderbar.



    Als Nachtrag muss ich noch erwähnen, dass die Stecknadeln nicht wie auf dem Bild dann im 90°-Winkel zur Kante gesteckt werden sollten, sondern längs: also eine mit Stecknadeln simulierte Naht. Sonst sehe ich auf der Rückseite nichts.

    Ein Hobby, das einen erfüllt, einem selbst Freude bringt und anderen Freude bringen kann, weil man sie mit schönen Dingen beschenken kann, ist meiner Meinung nach nicht mit Geld aufzurechnen. Natürlich finde ich auch, dass man nicht maßlos das Geld hinein pulvern sollte, denn es wird ja noch viel Geld für andere Dinge des Lebens benötigt.
    Aber sozusagen goldwert ist für mich bei diesem Hobby, dass man stetig dabei lernt und sich oft ohne es zu bemerken weiterbildet. Das macht immer mehr unabhängig vom Kleider-und Produktemarkt, der einem seine Richtlinien aufdiktiert, und wo ich eben die Kleider so nehmen muss wie sie da hängen. Hat man das Hobby nähen, kann man sich immer weiter von dieser Kleider-Diktatur entfernen.
    Bei der Rumrechnerei wieviel Geld das alles kostet und wieviel Zeit alles benötigt, geht eben oft der Gedanke verloren, dass man beim Nähen etwas lernt und das ist nicht wenig: zum einen das Handwerk selbst, das Designen (wird von vielen unterschätzt, dass das auch eine große Leistung ist), die Geduld, die oft auf die Probe gestellt wird und die schlussendlich aber dazu führt, dass man von seinem Alltagsstress runterkommt.
    Außenstehende Nicht-Näher können das oft nicht verstehen. Sie sehen nur den Geld-und Zeitaufwand und verstehen nicht, dass gutes Werkzeug und guter Stoff nun mal seinen Preis hat.
    So lange man sich nicht finanziell ruiniert bzw in einem gesunden Rahmen für sich bleibt, ist das meiner Ansicht nach ein Hobby, das nun mal seine Geldopfer verlangt, aber völlig harmlos ist.
    Ich kenne da ganz andere Hobbys, die wirklich teuer sind, einem zwar auch Freude bringen, aber nicht wirklich weiterbilden wie das Nähen :)

    Das ist generell schon möglich. Wenn du auf eine Elastizität vom Schnittmuster her angewiesen bist, dann geht es eventuell nicht. Bei Bekleidung ist ansich immer die Quer-Elastizität wichtig, die beim Kippen um 90° verloren geht. Ist der Stoff bi-elastisch macht es nichts. Und wenn der Schnitt keine Quer-Elastizität verlangt, macht es auch nichts, wenn du die Schnitt-Teile kippst.

    Dafür kannst du "Badestoffe" bzw Lycra nehmen. Für das Oberteil würde ich dies auf jeden Fall tun, denn diese sind elastisch. Ansich könnte man Lycra auch für den "Rock" und die Arme nehmen, da sie recht schwer fallen. Allerdings würde ich da eher einen farblich passenden Chiffon wählen.

    Ich glaube nicht, dass sich etwas ändern würde, wenn du beim Armloch bzw Ärmel die Größe 40 nehmen würdest, denn so wie ich das sehe, fehlt es an der Bewegungsfreiheit (oder habe ich das falsch raus gelesen?). Mir fällt da als Alternative jetzt mal so ein, dass du ein ärmelloses Oberteil draus machst und lange Armstulpen dazu. Dann kann sie sich gut bewegen.
    Für Sport-Tanzen und so sollte man generell andere Schnittmuster nehmen. Da sind die Ärmel so gemacht, dass man sie schwungvoll hoch reißen kann. Das geht bei normaler Kleidung leider nicht so gut. Aber das jetzt nur mal als Tipp am Rande.


    Bei der Schlitz-Frage ist mir jetzt noch nichts Sinnvolles eingefallen. Ich würde es einfach mal testen wie es fällt, wenn du vorne auch den Schlitz drin hast. Wenn es aber ansich schon eng ausfällt, könnte es aber auch sein, dass die Größe generell zu klein gewählt ist. Ich finde es schwer, es so zu beurteilen. Vielleicht kannst du auch ein Bild einstellen.

    Mit einem Baumwolltuch drunter, braucht das Bügeleisen noch nicht mal schweben.
    Von links kann man natürlich auch bügeln. Oft haben Kunstleder ja eine textile Rückseite.


    Mit Tuch habe ich bei mir auch schon ab und an keine schönen Ergebnisse gehabt, daher schwebe ich sogar, wenn ich ein Tuch drunter habe. Aber ich denke, das ist von Material zu Material unterschiedlich. Man muss es halt testen.

    Das kann in der Tat wirklich funktionieren.


    Wenn ich Knicke habe, dann "schwebe" ich manchmal mit dem Bügeleisen über das Kunstleder. Dadurch wird es auch warm. Man darf das Bügeleisen natürlich nicht auf dem Kunstleder abstellen. Und am besten das Drüber-Schweben erst mal am Rand ausprobieren, denn auch das kann durchaus zu heiß sein.

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