Beiträge von Aline

    Der Kleber braucht Zeit, das er seine endgültige Verbindung mit dem Stoff eingeht.

    Der muss - wie soll ich sagen - aushärten. Da spielt ein bißchen mehr mit, als nur die Temperatur an sich.


    Wenn man später eh drumrum näht, ist das bei diesem Applikationskleber aber nicht so sehr wichtig, bei verstärkenden Vliesen kann ungenügende Verbindung durch zu frühes Bewegen höchst unschöne Nebeneffekte haben.


    (2 Punkte und die Aufbügelzeit einhalten...

    Kurz (5 bis10 Sek je Stelle) und trocken auf dem Backpapier bügeln.

    10 Sek. und feuchtes Tuch drüber, wenn die klebrige Appli aufgebracht wird. Aufsetzen, nicht schieben...


    Wenn das Bügeleiesen bei der Einstellung 2 Punkte + Zeiteinhalten + feuchtem Tuch nicht für sichere Verklebung sorgen kann, dann ist das Bügeleisen nix.)

    Würde ich eher auf Bügelfehler tippen.

    Wenn das Zeug richtig aufgebügelt wurde, und dann auch in Ruhe unbewegt auskühlen durfte (die meisten vergessen die Ruhe beim auskühlen) hält das.*


    Stark/stärker der Bewegung ausgesetztes sollte man trotzdem sicherheitshalber festnähen - das kann man klassisch mit Satinstich (sehr enger zickzackraupe) machen, man kann aber auch die mehrfach mit geradstich-am-Rand-lang-methode für eine modernes Art-Finish nehmen.

    Oder mal gucken, was die eigene Nähma so an Stichen mit und ohne Applizier davor anbietet.



    *Da gehören 2 Auskühlpausen zu. Die erste, solang das Trägerpapier noch dran hängt, die dauert meist nur wenige Minuten.

    Die 2., wenn der mit Klebeschicht versehenen "Flicken" aufgebügelt wurde, dauert mindestens 30 Minuten.

    Ach ja, wie bei allen Bügelschmelzkleberfixierungen: Unflexible Unterlage. Das Bügelbrett ist meist zu nachgiebig.

    Die haben damals sehr wohl noch verstärkt.

    Meistens.

    Aber nicht zwingend so, mit speziellen Einlagegeweben, wie es das für das Herren-Sakko, oder den Stresemann (Gehrock) gemacht worden wäre, sondern halt der Rest vom Hemd durft herhalten, der's halt noch tat...

    Und der Stoff war halt an sich meist deutlich einfacher.

    (Und wer konnte, leistete sich Serge... )


    Ja, das Du diesmal eher den formverweigernden Sack(o) hast, würde ich tatsächlich dem Stoff zuschreiben.

    Nicht der Konstruktion als solcher.


    Die Begriffe sind auch nicht ganz klar getrennt, und werden oft synonym gebraucht. Wann das Sakko ein Sakko ist und wann ein Jackett ist ... naja. Gefühlssache. Das sind nur kleine Details, die den Unterschied machen.

    Versuch einen Stoff mit wenig, optimalerweise ohne Elasthan, und einer Webung, die sich nicht beim angucken schon auflöst.


    (Ich hab ein eleganteres Dinner/Smoking-Jacket nach Vogue schon aus einem Leinen-Imitat - 100% Polyesther, genäht. Und Klebevlieseline und einfach eingeklebter Plack aus schlichtem Volumenvlies.

    Und ein eher "normales" Sakko aus silbergrauem "Jeans" - Baumwollfeinköper mit Elasthan-Anteil. Ebenfalls einfache Klebeeinlagen und V-Vlies...

    Es geht.

    Wolltuch ist natürlich edler.

    Aber da mein Mann solche Sachen leider nur so 1 x im Jahrzehnt, wenn überhaupt anzieht...9

    Zu casual, zu Arbeiterklasse für Sakko. Auch wenn Elemente vom eleganten Sakko drin sind.


    Da waren aber auch Stoffe im Einsatz, die von Deinem auflösfreudigen, hochbeweglichem, elastischem Polytierchending meilenweit entfernt waren.

    (Und die Stoffe damals waren in aller Regel voluminöser, griffiger, und fester, als das, was wir heut so haben. Robust im besten Sinn des Wortes.)


    Wobei ich da eher mit dem Begriff Jacket oder auch Worker's Jacket suchen würd.

    heutzutage vielleicht auch Sportjacket/sportliches Jackett

    (Nicht, das Begriffe irgendwie genormt wären, und sie verschieben ihre Bedeutung auch noch ständig.)


    (Im letzten Great British Sewing Bee - Buch ist ein Linen Jacket drin - das entspricht glaub ich ziemlich Deinem Beuteschema. Aber nur dafür das Buch wär schon etwas viel...)

    (Ich bin jetzt mal ganz fies: investier mal in einen Herren-Anzug -Schnitt von Vogue oder butterrick.

    Nicht wegen des Schnittes, aber die Anleitungen sind genial, und erklären - in amerikanischen Original, nicht in der oft unfreiwillig unterhaltsamen deutschen Übersetzung dabei - was wann wo hinkommt.

    ohne das massivst Handnähte drin sind.)

    Das taugt.


    Ich stick nicht, hab das aber für Nähen auf Papier und auch als stabilisiernde Unterlage beim Applikationen aufnähen (Satinstich der Nähma) - das ist sehr schön dafür und lässt sich gut entfernen, ohne vorher sich schon aufzulösen.

    Ich hab's auch schon als hund gebraucht - wenn die Nähma am Nahtanfang sonst zum Stofffresser mutieren wollt, ein Stück von dem "Papier" für den Nahtanfang und dann auf den Stoff ohne absetzen weiter nähen. Das schöne: man kann den Stoff hier auch etwas auf das Vlies legen, und das Vlies hinterher wegfusseln.

    Normalerweise liegt der Unterkragen, wenn geteilt zugeschnitten wird, im Schrägfadenlauf. Damit wird der Stoff erstmal beweglicher, und kann sich schöner rundlegen. bzw. rundgelegt werden, so man nicht platt Klebevlieseline aufbügelt...


    Fadenläufe auch vollkommen identisch von Kragen und Kragensteg?

    Der Kragensteg weicht wirklich nicht einen Mü in der Form ab?

    Die Nahtzugaben und die Naht ändern rein gar nichts an Stand und Fall des Kragens?

    (Wobei Dein Stoff da möglicherweise Erkenntniszugewinnen im Weg ist. Gutes Wolltuch ist da schon anders...)

    Och, so formal ist Kleidung ja heut eher seltener, wie Herr Jungclaus sie beschreibt.

    Ein leichtes Leinensakko hat heut nicht mal mehr 'nen Futter - da geht also einiges unterhalb der hohen Schneiderkunst.

    Ich würd die Seitenschlitze da tatsächlich für optional sehen (ich hab mir jetzt extra meinen Band aus'm Schrank geholt.) und ggf. für ein eher sportliches Sakko anwenden.

    (Ich überleg grade, bei meinen Chefs hängen eher die unsportlichen Business-Anzüge in den Schränken. Üblicher ist kein Schlitz oder der in der hinteren Mitte. Technisch machbar sind die Seitenschlitze natürlich schon. )

    Also entweder, oder.

    Er zeigt halt beides an einer Vorlage. Spart 2 Seiten im Buch, die Produktionskosten machen, aber keine wirklich neuen Erkenntnisse brächten.


    (Je nach individueller Figur können seitliche Schlitze auch die gefälligere Form geben.

    Ein gut geschnittener Anzug gleicht die Figur aus, überspielt Haltungs- und Figur"fehler und sorgt für die optimalen Proportionen in Länge wie Breite.

    Da wird dann auch aus einem übertrainiertem Bodybuilder mit zu etwas breiten Schultern und etwas zu gewölbtem Brustkorb und etwas zu knackigem Arsch ('schulligung) ein perfekter Gentleman. Guck mal in alte James Bonds - ich glaub, bei denen mit Sean Connery gibt's da ein paar Szenen, wo sich das schön sehen lässt.)

    Ein Herren-Sakko hat hinten eine Schlitz in der Mittelnaht des Rückenteils.

    Damit Du Dich setzen kannst. (Auch auf's Pferd...)

    Ohne das Sakko aufknöpfen zu müssen. (Auf'm Pferd funzt das dann tatsächlich. Liegt an der gestreckteren Sitzhaltung.)

    Seitliche Schlitze sind dagegen völlig unüblich. (Die gibt's nicht mal beim Damenblazer. Und Damenblazer sind schon deutlich variabler...)


    Plack und Einlagen und Lisierband sind für den korrektem Sitz eines hochwertigen Herrensakkos ziemlich unabdingbar.

    Über's handpikieren kann man streiten, aber nicht über die verstärkenden Einlagen an den richtigen Stellen.

    (Wenn das ein reines Probeteil für die Tonne wird, kann das erstmal wegbleiben.)


    Ansonsten versteh ich grad Uhrzeit und Abfahrt! ...

    Vliesofix


    Die rauhe Seite ist Schmelzkleber.

    Backpapier trifft's für das Trägerpapier ganz gut: Auf die glatte Seite stellt man das Bügeleisen.


    Wird z.B. für selbstgemachte Aufbügelapplikationen genommen.

    Auf der glatten Papierseite kann man malen/zeichnen. (Spiegelverkehrt. Grad bei Buchstaben und Zahlen ist das wichtig.)

    Dann grob ausschneiden, die rauhe Seite auf die linke Stoffseite legen und mit dem Bügeleisen auf Stufe 2 drauf gehen. Der Kleber verschmilzt mit dem Stoff.

    Dann Bügeleisen runter, auskühlen lassen 8gaht schnell), exakt ausschneiden, papier abziehen: Du hast jetzt ein Stoffstück mit Klebe-Rückseite.

    Das kannst Du jetzt - Klebeseite nach unten - auf ein weiteres Stoffstück aufbügeln ...


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