Das mit der Zwillingsnadel erschliesst sich mir nicht.
Ich hatte vor Jahren ein Phänomen mit einer Zwillingsnadel, das vielleicht dem deinen ähnlich ist. Der Nadelkolben wollte sich einfach in der Halterung nicht festschrauben lassen. Entweder, es war zu der Zeit was mit meiner Nadelhalterung, was sich später von selber gelegt hat. Oder die Nadel hatte einen Produktionsfehler und der Schaft war einfach zu dünn. Letzteres ist eigentlich eher unwahrscheinlich, aber wer weiß.
Erfolg hatte ich damals, indem ich an der flachen Seite des Nadelkolbens ein ganz schmales Streifchen von der Verpackungspappe mit eingelegt habe.
Nadel verkehrt herum einspannen kann jedenfalls nicht die Lösung sein!!!! (und an dem Punkt musst du dich dann auch nicht wundern, wenn das Ergebnis nicht deinen Vorstellungen entspricht – äh, sorry ...
… und wenn ich dann gerade im etwas schärferen Tonfall bin (bitte nicht falsch verstehen, ich meine es nicht böse):
Grundsätzlich gilt, dass eine Nähmaschine nicht von selber näht, sondern das tut, was man „ihr sagt“. Faden festhalten beim Nahtanfang sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn es nicht in der Anleitung steht, dann genau deswegen, weil es eine Selbstverständlichkeit ist.
Zum „Umschalten“ von vorwärts auf rückwärts nähen, gibt es eine Regel, an welcher Position die Nadel (und damit auch die Fadenverschlingung) ist. Sonst gibt es – theoretisch – unweigerlich Fadensalat. Manche Maschine ist an der Stelle großzügiger, manche „zickiger“.
Ich kann die Position auswendig nicht genau benennen, weil ich es quasi intuitiv meistens „richtig“ mache – ich habe noch nie auf einer anderen als einer alten mechanischen Maschine genäht … Es funktioniert entweder an der Stelle, wo man auch beenden kann, d.h. Nadel oben und wieder ein kleines Stück über dem höchsten Punkt drüber, da ist die Fadenverschlingung abgeschlossen. Wenn man drauf achtet, spürt man den Punkt. Es gibt aber, meine ich, auch eine Position, wenn die Nadel im Stoff ist, wo es dann auch funktioniert. Das ist auch die ideale Position für das Arbeiten von Ecken.
Guck mal, ob deine Bedienungsanleitung zu dem Thema etwas schreibt. Kann nämlich auch gut sein, dass du das überlesen hast, weil es dir „nichts gesagt“ hat.
Eine mechanische Nähmaschine ist ein Präzisionsinstrument, das auch so zu behandeln ist.
Würdest du das, was du deiner Nähmaschine zumutest, einer Taschenuhr aus der Schweiz oder aus Glashütte zumuten?
Liebe Grüße
Schnägge