nach dem Sticken wellt sich der Stoff

  • ich bin ziemlich enttäuscht von meiner Stickerei. Nachdem ich einen kleinen Stammbaum auf dünnem gewaschenem Baumwollstoff gestickt habe sah das Ganze superschön aus. Nach 2 Tagen Liegezeit hat sich der Stoff teilweise leicht bis an manchen Stellen übel verzogen. Ein kleiner Bildausschnitt ist angehängt. Den Rest kann und will ich aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen.


    Meine Vorgehensweise:

    Maschine Janome 550e

    Stickgarn wie immer Brildor / Unterfaden müsste Gunold sein - auch wie immer

    leichter Baumwollstoff mit Vlieseline unterbügelt

    zusammen mit Schneidevlies fest in den Rahmen eingespannt und auch mit den Klammern fixiert

    Stickgeschwindigkeit auf 400 reduziert

    neue Nadel 75 Schmetz Gold

    gekauftes Stickmotiv von Rock-Queen und Schrift aus dem Editor


    Hat jemand eine Idee, was ich falsch gemacht habe und kann ich meine Arbeit noch irgendwie retten?

    Danke fürs Lesen

    ElfiStammbaum.JPG

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  • Hast Du es mal gebügelt? So schlimm wellig sieht es ja nicht aus. Und wenn Du Vlies untergebügelt hast, sollte es genug Festigkeit haben und nach dem Bügeln glatt sein. Auch die Stiche sehen nicht ungewöhnlich aus.

    Grüßle

    Liane

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  • Ich finde es für dünne BW jetzt auch nicht so schlimm. Sieht halt etwas dicht aus, ist vielleicht für festere Stoffe digitalisiert.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Danke für eure Antworten. Ich habe jetzt etwas überbügelt, aber viel genützt hat es nicht. Die schlimmsten Wellen sind zwischen den einzelnen Schriften. Es muß dann halt so bleiben. Ich möchte die Arbeit nicht zu Tode bügeln. Sollte ich bei einem nächsten Projekt den Baumwollstoff vor dem sticken vielleicht stärken oder bringt das nichts?

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  • Ich besticke oft feinere Baumwollstoffe - und ich spanne das Abreißvlies nie MIT dem Stoff ein, sondern lege es nur drunter. Es wird ja mit den ersten Stichen fixiert. Da 2 verschiedene Materialien aufeinander treffen, bewegt es sich wohl auch unterschiedlich. Der obere, dünnere Stoff wohl mehr als der feste, untere.

    Sind die Schriften unterlegt? Ich lasse selbst die feinsten Buchstaben unternähen, das hilft schon sehr.

    Grüßle

    Liane

  • Was meinst du mit Buchstaben unternähen? Ich habe das Vlies zusammen mit dem Stoff eingespannt. Im ersten Beitrag habe ich vergessen zu erwähnen, daß ich auch einen Heftrahmen gestickt habe. Solange der Heftfaden noch nicht aufgetrennt war sah das Motiv super aus. Erst nach dem auftrennen und nach Ruhezeit ergaben sich die Wellen. Somit bestätigt das deine Ausführungen.

    Das Vlies nur unterzulegen habe ich mich noch nicht getraut. Krumpelt das beim sticken nicht zusammen?

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  • Nein, wenn das Vlies unterliegt, wird es mit den ersten Stichen fixiert und es verschiebt sich auch nicht. Wenn 2 versch. Materialien zusammen eingespannt sind, können die unterschiedlich "arbeiten" und so Verzug produzieren. Du hattest ja eh schon Bügelvlies auf die Baumwolle gebügelt, evtl. hätte das gereicht.

    Unternähen: Man kann z.B. Flächen unternähen lassen, damit sie sich nicht verziehen. Das kann man auch bei Buchstaben machen lassen - ich mache das auch bei kleinsten Buchstaben. Da die meisten ja mit Satinstich (Zickzackstich) gestickt werden, haben sie dann eine "Unterfütterung", die dann die Stiche nicht zusammenzieht.

    unternähen.jpg

    Die gelben Buchstaben sind ohne Unternähen, kann man beim Anfang des b sehen, das orange A wird unternäht. So kann es seitwärts nicht zusammengezogen werden.

    Wenn Du allerdings einen gekauften Text hast, könnte das ohne sein - kann man aber in der Stickvorschau sehen.


    Grüßle

    Liane

  • ... Wenn 2 versch. Materialien zusammen eingespannt sind, können die unterschiedlich "arbeiten" und so Verzug produzieren ...


    Grüßle

    Liane

    Möglicherweise könnte aus diesem Grund das Ergebnis mit einem Ausreißvlies statt Schneidvlies besser werden. Weil der verbliebene Stabilisator nun nach dem Sticken quasi die Falten/Wellen fixiert. Bei einem Reißvlies könnte der Stoff später besser seine eigene Form finden.


    Jedenfalls habe ich diesen Effekt schon öfter bei Stoffen mit Elasthan beobachtet (Jeans-Upcycling), die beim Sticken Wellen schlagen, welche weitgehend wieder verschwinden, wenn am Schluss das Vlies reißen kann (bisschen dämpfen).


    Ich weiß nicht, ob ich das jetzt verständlich erklärt habe?

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  • jetzt habe ich das mit dem Begriff unternähen verstanden. Meine Buchstaben sind aus dem Editor zur Maschine. Extra anwählen kann ich da nix. Oder bin ich zu blond und habe es noch nicht entdeckt?


    Mit Reißvlies habe ich mein Motiv nicht ausprobiert. Hätte ich mal tun sollen :doh:Beim nächsten Projekt/Versuch mit der dünnen BW wird es getestet und ich werde euch natürlich am Ergebnis teilhaben lassen.

    Vielen lieben Dank für eure Mühe

  • Möglicherweise könnte aus diesem Grund das Ergebnis mit einem Ausreißvlies statt Schneidvlies besser werden. Weil der verbliebene Stabilisator nun nach dem Sticken quasi die Falten/Wellen fixiert. Bei einem Reißvlies könnte der Stoff später besser seine eigene Form finden.


    Jedenfalls habe ich diesen Effekt schon öfter bei Stoffen mit Elasthan beobachtet (Jeans-Upcycling), die beim Sticken Wellen schlagen, welche weitgehend wieder verschwinden, wenn am Schluss das Vlies reißen kann (bisschen dämpfen).


    Ich weiß nicht, ob ich das jetzt verständlich erklärt habe?

    Ja, genauso sehe ich das auch. Reißvlies ist fest, aber beim Dampfbügeln kann man es "formen". Schneidvlies habe ich allerdings nicht.


    Grüßle

    Liane

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  • Ob ein Unterleger drunter ist oder nicht, das liegt daran, ob derjenige, der die Dateien erstellt hat, einen digitalisiert hat, oder nicht.

    Darauf hast Du (ohne Digitalisierungssoftware + Kenntnisse) keinen Einfluss.


    Lianes Bild zeigt sicher ein Bild aus ihrer Digiatlisiserungssoftware.


    Du kannst es beim Sticken beobachten: Stickt die Maschine sofort das Motiv in der Endfassung, oder stickt sie erst irgendwelche Linien unten drunter.

    (Beispiel in meinem Blog, in meinem Buch gibt's noch ein anderes Beispiel, voraussichtlich Mitte August auch im Blog).


    In mancher (Betrachtungs-/ Editier-) Software kann man es ansehen, z.B. in Stitchbuddy, womit ich arbeite. (Da hat man zwei Ansichtsmodi: Einmal für den gestickten Eindruck, einmal die "dünnen" Einzelstiche.)

    Beispiel: zwei gekaufte Schriften, von denen die obere mit den Unterlegern sicher wesentlich besser "funktionieren" wird.

    (Leider sind nicht alle Dateien, die man so kaufen kann, wirklich gut digitalisiert.)

    Das Raster zeigt übrigens Zentimeter.


    Bildschirmfoto 2022-06-03 um 16.45.30.png


    Bildschirmfoto 2022-06-03 um 16.45.49.png

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