Jungclaus Hemdärmel Konstruktion

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich versuche mich gerade an der Schnittkonstruktion von dem Hemd in "Die Herrenschneiderein" von Sven Jungclaus. Eigentlich sieht das bisher so ganz gut aus. Jetzt bin ich am Ärmel und dabei komme ich bei der Schnittkante zum Oberteil irgendwie nicht auf die richtige Armlochgröße. Also je nach Kurvenverlauf ist das Armloch am Oberteil genauso groß oder sogar etwas größer. Und eigentlich sollte ja der Ärmel etwas größer sein, um sie eingehalten einzunähen. Ich kann das natürlich anpassen, indem ich eine größere Armlochgröße für den Ärmel ansetze, aber vielleicht hab ich noch was nicht verstanden. Anbei die Seite mit der Ärmelkonstruktion. Was meint Ihr?

    Lieben Dank und Gruß!

    Jan

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  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich versuche mich gerade an der Schnittkonstruktion von dem Hemd in "Die Herrenschneiderein" von Sven Jungclaus. Eigentlich sieht das bisher so ganz gut aus. Jetzt bin ich am Ärmel und dabei komme ich bei der Schnittkante zum Oberteil irgendwie nicht auf die richtige Armlochgröße. Also je nach Kurvenverlauf ist das Armloch am Oberteil genauso groß oder sogar etwas größer. Und eigentlich sollte ja der Ärmel etwas größer sein, um sie eingehalten einzunähen. Ich kann das natürlich anpassen, indem ich eine größere Armlochgröße für den Ärmel ansetze, aber vielleicht hab ich noch was nicht verstanden. Anbei die Seite mit der Ärmelkonstruktion. Was meint Ihr?

    Lieben Dank und Gruß!

    Jan

    Das ist eine ziemlich klassische Hemdärmelkonstruktion. Die Länge die Ärmelkugel entlang gemessen sollte gleich groß oder ein wenig größer sein als

    der Armlochumfang und diese Konstruktion liefert das normalerweise. Zur Sicherheit nachmessen: Strecke AC soll nicht kürzer sein als AB und die Kurven liegen nahe den Konstruktionslinien.

    Grundschnitt_Hemd_Herren-2.svg.png


    Vermutlich ist beim Messen des Armlochumfangs etwas mißlungen. Bandmaß aut Kante stellen, genau auf Nahtlinie messen, sich merken wo Teile übersprungen werden, Ausnahme unter Rückenpasse beachten.

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  • Für das Beispiel habe ich 25.5 cm erhalten für den halben Ärmel. Jetzt kommt es noch auf die Handgelenkweite und die Länge des Ärmels an. Beim Beispiel wären das für einen Ärmel ohne Falten (statt 16 cm 12 cm Handgelengweite (1/2) ) ungefähr 0.5 cm weniger - also genau das halbe Armloch. Wahrscheinlich hast Du dich irgendwo verzeichnet , wie Lepulus das schon bemerkt hat.

    lg

    posaune

    Und ein Hemd ist ein Hemd! Nichts eng anliegendes.

  • Danke für die Hilfe. Ich habe ein Armloch von 54,5 gemessen (durch 2 = 27,25) und eine Ärmellänge von 62 Zentimeter. Da ich das im Computer erstellt habe, ist die Messung wohl korrekt. Ich kann allerdings den Kurvenverlauf noch so anpassen, dass die beiden Maße gleich groß sind.

    Ich war irritiert, weil ich gerade gelernt habe, dass Ärmel eingehalten eingenäht werden. Das ist dann bei dieser klassischen Konstruktion anscheinend nicht zwingend der Fall.

    Was für mich darüber hinaus noch knifflig ist, ist die Kragenweite. Ich bekomme da kein richtiges Gefühl dafür, wie weit der Kragen sein muss. Wenn ich nachmesse oder nachmessen lassen, kommt da von 44 bis so 50 Zentimeter alles Mögliche raus.

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  • Wenn ich dieser Anleitung folge, komme ich auf 40 cm:
    https://www.hemdenbox.de/hemden-groesse-messen-und-ermitteln

    Wenn ich Jungclaus folge, sind es 44 - 45 (das Maß müsste ich dann wohl für dessen Konstruktionsanleitung verwenden).

    Und nach Kershaw sind's dann sogar 51-52.

  • Das ganz klassische Hemd hat einen Ärmel mit praktisch ohne Armkugel. Das wird ganz glatt angesetzt.

    (Das ganz klassische Hemd ist aus Baumwolle-/Hanf-/Leinen-/Was-weiß-ich-noch... -Gewebe. Das sind eigentlich nur 2 Rechtecke - 1 für vorn, 1 für hinten, und 2 Trapeze = die Ärmel.

    Dann kommt in die vordere Mitte ein Schlitz, damit das anzuziehen ist.

    Der Schlitz wurde mal mit 'ner Fibel verschlossen, Kordel gab's auch schon sehr früh...)


    Das moderne Hemd mit allen möglichen Abnähern, Teilungen und möglichst auf den Körper modelliert... braucht da schon andere Materialien (irgendwann geht da nix mehr ohne Elasthan in durchaus größeren Anteilen) und Verarbeitungstechniken.

    Bei einer hohen Armkugel braucht es die Einhalteweite, damit die beweglichkeit des Arms erhalten bleibt.

    Bei einer flachen Armkugel - zu der eine überschnittene Schulter gehört - kommt die Beweglichkeit dann aus dem Stoffüberschuß an der Schulter und im Rücken.

    Hohe Armkugel kann näher an den Körper.


    Eigentlich sollte ein Hemd auch heute noch ein Hemd sein. Also nix knatschenges.

    Ja, ich weiß, wie die Mode derzeit aussieht. Da ist vom "Hemd" oft nur noch die Optik übrig... also Kragen mit Steg, Schulterpasse, Ärmel mit Manschette, Knopfleiste im Vorderteil.

    Aber nicht mehr die Weite, die da draus ein bequemes Kleidungsstück macht.

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  • Nein, es ist eine Hemdenkonstruktion. Das hat eine relative große Armlochtiefe und viel Zugaben auch im Armloch. Darum kann die Kugelhöhe so klein sein und der Bewegungsradius ist groß. Machst Du das Armloch kleiner und enger, mußt Du, um die nötige Weite für den Bizeps zu bekommen, Einhalteweite in der Kugel haben. Außerdem wird es meist aus Baumwollpopeline genäht und mehr als 2 cm EW sind da die Pest. Besonders - wenn Du noch eine Kappnaht planst.


    Für die Halsweite: Es kommt immer darauf an, wo gemessen wird. Mitte Hals oder unten an der Basis lang oder sonst wie. Löse das Problem doch erst mal so: eine 50 Halsweite hast Du bestimmt nicht. Nimm die von Jungclaus ( Bei einem Armloch von 54.5 ist 44 wahrscheinlich, mache 1.5 cm Nahtzugabe im Halsloch. Anprobieren (dazu brauchst Du nicht ein ganzes Hemd nur den Halsteil.)

    Dann mit einer kleinen Schere kleine Knipse in die NZ schneiden, bis das Teil ruhig um den Hals liegt. Mit Kuli oder sonst was die Halslinie nachziehen und dann ausmessen.

    lg

    posaune

    ach, ich sehe Aline hat dasselbe geantwortet. Genau so isses

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