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Clemens Müller Tretmaschine - Probleme mit dem Lederriemen

  • Hallo liebe Nähmaschinentechniker!


    Ich habe eine Frage zu meinem Uraltschätzchen, aber zunächst stelle ich sie euch mal vor.
    Diese Tretmaschine stammt von meiner Ururoma und müsste so etwa Baujahr 1895 sein (die Oma meinte immer, die Maschine sei so alt wie sie selbst). Mein Papa hat sie nun vom Dachboden geholt und wieder hübsch gemacht. Theoretisch funktioniert sie wieder und ich würde gern auf ihr nähen.


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    Die Maschine ist von Clemens Müller, am Stichlängenregler ist wohl eine Seriennummer eingeprägt.


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    Der gute alte Traktorreifen findet sich auch hier wieder :D


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    Und das sind die Schiffchen.


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    Da hab ich schon das erste Problem. Meine Mutti (hat früher auch mit der Maschine genäht) meint, so wie hier ist der Faden richtig eingefädelt. Aber beim Nähen reißt der Unterfaden ständig. Mir kommt die Spannung viel zu fest vor. Kann man auf den Fotos erkennen, ob der Faden richtig eingefädelt ist? Mein Nähmaschinenhändler/ -doktor meinte dazu „joa, passt schon…). Hm.


    Ein ganzes Sortiment Füße war auch dabei, die müssten mal geputzt werden. Aber die Mühe mache ich mir erst, wenn die Maschine wirklich läuft.


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    Meine Mutti meint, mit dieser Maschine kann man nur mit den dicken, alten Garnen nähen. Stimmt das? Ich kann es mir nicht vorstellen… :confused:


    Aber mein größtes Problem momentan ist: der Lederriemen scheint einen Tick zu lang zu sein. Als sie nach der „Restaurierung“ bei mir einzog hat der Riemen noch gut gepasst, die Tretbewegung vom Fußpedal wurde gut nach oben übertragen und die Nadel ging hoch und runter. Jetzt rutscht der Riemen einfach über das obere Rad drüber, ohne das Rad in Bewegung zu setzen :( Kann es sein, dass der mit der Zeit länger wird? Könnte es an der Luftfeuchtigkeit liegen? (die sollte hier eigentlich eher zu niedrig als zu hoch sein…) Gibt es eine andere Möglichkeit als kürzen? Vielleicht einfetten? Wir hatten damals große Mühe, den Riemen auf die richtige Länge zuzuschneiden und das Loch für diese Verschlussklemme reinzuwurschteln. Da krieg ich den Riemen doch jetzt nicht anständig um einen halben Zentimeter gekürzt :skeptisch:


    Hat jemand Tipps? Ich freu mich über Hinweise und Informationen jeglicher Art :)

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  • Erstmal herzlichen Glückwunsch zum deinem Schätzchen!
    Ich musste meinen neuen Riemen auch nach wenigen Nähmetern kürzen weil er durch rutschte - Lochzange/oder Nagel und Klemme wieder eingesetzt.


    Aber warte mal lieber ab was die Profis hier sagen - haben mir damals auch sehr geholfen!

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  • Also zu Deinem Riemenproblem gibt es eine Behelfslösung, die mir immer wieder mal begegnet Den Riemen runternehmen und in die Nut am Handrad, wo der Riemen aufliegt, ein paar Windungen mit einer dünnen Paketschnur wickeln. Dünn heißt ca 1mm Durchmesser, sonst wird der Knoten zu dick und das stört dann extrem beim nähen.
    Aber das ist wirklich nur ein Notbehelf.


    Was die Nadelstärke und Fadendicke angeht: Mit diesen Maschinchen wurde sogar Freihand gestickt, also Nadelstärke 60 oder 65, das ist sehr dünn. Das Problem dürfte hier eher sein, das die Fadenspannungen nicht mehr ganz einwandfrei funktionieren.


    Auf den Bildern kann ich leider den Oberfadenweg nicht erkennen, für den Unterfaden suche ich noch eine Skizze heraus.

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

  • Wenn du die möglichkeit hast, reinige die Füßchen im Ultraschallbad. das bekommt ihnen besser al szu festes geschrubbe.


    Der Riemen ist aus Leder und ein Naturprodukt und derartig gelagerten Veränderungen ausgesetzt.
    Für einen Maschinenmechaniker ist das Austauschen eines Riemens kein Problem.
    Frage Deinen Mechaniker, ob er die Maschine vielleicht auch abholt/bringt. Bzw derlei Aufgaben per Hausbesuch erledigt.Ich kannte diverse Mechaniker die so einen Service anboten.


    LG
    Anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Gut, in einer ruhigen Minute versuche ich mal, den Riemen so zu kürzen wie du es beschrieben hast, Faulengraben. Wenn das nicht klappt, muss erstmal die Notlösung von Foucault herhalten.


    Foucault, das mit der Fadenspannung kriege ich bestimmt nicht allein hin, oder? Dann müsste ich das Schätzchen doch mal zum Doc bringen. Der meinte damals schon, ich soll ihm bloß nicht mit der ganzen Ding ankommen - nur mit der eigentlichen Maschine ;)
    Soll ich vom Oberfadenweg nochmal ein besseres Bild machen? Was genau musst du sehen?


    Anouk, ein Ultraschallbad hab ich leider nicht. Vielleicht frag ich mal bei Fielmann an, ob ich meine Füße zur nächsten Brille mit reinschmeißen kann? :rofl: ich hatte mal was mit saurer Milch gehört :confused: na gut, das ist ja erstmal zweitrangig. Erstmal muss die Maschine rattern, dann befasse ich mich mit den Füßen. Sollte ich eine Alternative zum US finden so werde ich berichten :)

  • Heb' die ganze Maschine aus dem Tisch und schick das Teil zu mir incl. Zubehör, Nähfüsse, Spulen Schiffchen etc.
    Das geht schneller, als wenn ich das alles einzeln erkläre. ;)

    m@rtin
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  • Hallo
    das mit dem Riemen kürzen ist in soweit ein Problem,daß wenn es noch ein sehr alter Riemen ist, er beim durchstechen brechen wird.Es gibt aber problemlos Ersatz. Die dürfte doch wohl jeder Nähmaschienen(Ersatzteilhändler)vorrätig haben.Beim Ablängen und lochen des Riemens hilft es sehr, wenn er vor dem Lochen mit dem Hammer etwas geklopft wird,sodaß eine Fläche entsteht.Danach ist es leichter,mit der Lochzange oder einem dünnen Nagel,ein Loch hinein zu bringen.Was die Fadenspannung betrifft,sollte der Unterfaden sebstverständlich relatief leicht gehen.Er wird warscheinlich nicht so leicht einzustellen sein wie bei einer modernen Maschine, aber die Maschine verträgt auch etwas mehr Spannung.
    viel vergnügen

  • Heb' die ganze Maschine aus dem Tisch und schick das Teil zu mir incl. Zubehör, Nähfüsse, Spulen Schiffchen etc.
    Das geht schneller, als wenn ich das alles einzeln erkläre. ;)


    :rofl: ja gut, ich merk es mir ;) oder war das kein Scherz? :skeptisch:


    Meine Eltern waren heut zu Besuch und wir haben gleich mal den Riemen gekürzt. Zwei mal mussten wir ran, weil wir beim ersten Mal zu zaghaft waren. Nun ist er "schön straff" und überträgt die Bewegung gut. Ein bisschen Öl durfte die Gute noch schlürfen und nun versuche ich mal mein Glück. Sicher wird die Fadenspannung weiterhin ein Problem sein...


    Der Riemen war übrigens ein neuer alter. Also alt, aber ungenutzt. Ließ sich diesmal mit dem richtigen Werkzeug (Keramikküchenmesser) gut kürzen. Das Loch haben wir dann mit Nagel und Hammer reingeklopft.

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  • Mit ein klein bisschen Verspätung schicke ich hier mal ein Update hinterher:
    Mit der Fadenspannung hatte ich weiterhin Probleme und habe daher die Maschine irgendwann zum Doc geschafft. Beim Abholen konnte ich leider nicht mit ihm sprechen, daher weiß ich nicht genau, was er gemacht hat.
    Auf dem Reparaturauftrag sind folgende Dinge als durchgeführt angekreuzt:
    - Greifer: Anhaltestück einstellen
    - Fadenwege polieren
    - Maschine entstauben und ölen
    - Unter- und Oberfadenspannung einstellen


    Danach schnurrte sie wieder :)

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  • Das ist ja geil! Ich hab so ein kleines Spülchen zuhause (mal am Flohmarkt gefunden) und mich immer gefragt, zu welchem Gerät sie wohl gehört. Jetzt weiss ich es :D


    meinst du die Schiffchen? die gab es auf diversen maschinen. Ich habe eine Bismarck ,welche genau die gleichen Schiffchen hat.

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