Mit schöner Regelmäßigkeit werde ich stinkig, wenn ich den Terminen des Hollandstoffmarktes "Fürth bei Nürnberg" lese. Können die nicht einfach "Fürth, Bayern" schreiben?
Stoffmärkte haben ihren eigenen Flair. Am besten sichert man sich bereits weit vor der Mittagszeit einen sonnigen Terassenplatz im Cafè mit gutem Überblick über den Markt und betrachtet das Treiben von außen.
Da spielen sich recht interessante Szenen ab, gegen Mittag werden die bepackten Herren in den Cafés und Imbissen immer mehr. Sie werden dort teilweise als Warenlager geparkt, dürfen die Kinder im Kinderwagen hüten und langweilen sich. Selten einer der dienstbeflissen mit seiner Holden durch die Gänge eilt.
Alle Arten von rollenden Koffern gibt's zu sehen - besser als jede Ausstellung im Kaufhaus, denn hier sieht man die vollgeladenen Teile in Aktion und kann in Fürth deren Rolleigenschaften auf Kopfsteinplaster beurteilen. Nicht jeder Koffer schafft den Parkour sturzfrei.
Eine besondere Betrachtung verdient das Schuhwerk der fleißig einkaufenden Näherinnen. So manch eine hüpft flinken Fußes in schmalen Stilettoabsätzen behände über das Pflaster, während andere in Keilabsätzen daherschlurfen. Die Einen nutzen den Markt als Laufsteg um ihre Kreationen auszuführen, die anderen kommen im Jogginganzug-Look daher um für den Kampf am Stofftisch gerüstet zu sein.
Zwei Stunden sitzen im Café während des Stoffmarktes bei schönem Wetter bedeutet Ideen und Anregungen für Geschichten für das nächste halbe Jahr.