Beiträge von Friedafröhlich

    Es ist doch Ihr Leben und nicht Deins, Du musst Dir das ja nicht gefallen lassen.

    Sie hat sich so eingerichtet, Sie scheint ja eine erwachsene Frau zu sein und kann es ja auch ändern wenn es für sie schlimm wäre.

    Ich sage jetzt einfach mal, dass du das so aus der Ferne nicht wirklich beurteilen kannst.

    Das ganze hat seine Geschichte und die ist nicht besonders schön.


    Insgesamt sind solche Situationen nicht immer so ganz einfach. Wäre es das, gäbe es auch keine Frauen, die in ihrer Ehe geschlagen oder vergewaltigt werden. Es reicht nicht immer aus, wenn wir nur sagen: "selber schuld. Kann ja einfach gehen"

    Friedafröhlich

    auch der unpolitische Mensch ist politisch...ich denke du verstehst, was ich meine.

    Ja.


    Dennoch möchte ich gerne zwischen bewussten Botschaften und unbewussten Botschaften unterscheiden.

    Da sind auf der einen Seite die, welche mit ihrer "Nichtmode" ganz klar etwas ausdrücken wollen, unter Umständen auch auf politischer Ebene.


    Und dann sind da, die unbewusst mit ihrer Art sich zu kleiden Botschaften aussenden. Und da muss man dann noch mal unterscheiden zwischen denen, bei denen diese unbewusste Botschaft deckungsgleich mit deren Einstellung zu der Botschaft ist und dann gibt es die, die dir dann sagen: "Huch! So wirke ich also mit meiner Kleidung? Das war mir nicht bewusst"

    Und dann kenne ich wenigstens zwei Menschen, die sich einfach nicht vorstellen können, dass Kleidung irgendwelche Botschaften vermitteln können. "Warum guckt sich jemand meine Klamotten an und glaubt dann zu wissen wie ich so ticke? Das geht doch gar nicht!" Da kann man diskutieren, wie man mag, es führt zu keinem anderen Ergebnis.


    Und dann gibt es da noch jemanden, bei dem selbst mir die Kleidung auffällt. Eine Kollegin ist in den acht Jahren, in denen wir nun zusammen arbeiten noch NIE irgendwann mal mit einem neuen Kleidungsstück zur Arbeit gekommen. Sie hat eine recht übersichtliche Menge an Kleidungsstücken und ihr Mann sieht es nicht ein, dass sie auch mal was anderes braucht. So wirklich ihre Botschaft ist das jetzt auch nicht, die da vermittelt wird :(

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch der härteste Modeverweiger eine Botschaft mit seiner Kleidung transportiert

    Ja, und sei es, weil man mit seiner Nonkonformistenuniform zeigen will, dass man Konsum ablehnt, mit Mainstream nichts am Hut hat oder was auch immer.


    Und njeinnnn oder so ähnlich. Also es gibt Menschen, denen ist dann zumindest nicht klar, dass sie irgendeine Botschaft transportieren und wenn man sie darauf anspricht, dann kommen sie auch nicht auf die Idee, dass so etwas überhaupt möglich sein könnte. Das sind Menschen, denen es schlicht und ergreifend piepschnurzegal ist, welche Kleidung sie tragen und bei dem Wort Mode steigen die komplett aus. Die denken einfach in ganz anderen Kategorien und "leben in ihrer eigenen Welt".

    Ob ich so Menschen kenne? Ohhh ja .... definitiv!

    Ich weiß so ungefähr, was die Kolleginnen um mich herum für Kleidung auf der Arbeit anhaben. Bei den meisten wiederholen sich die Kleidungsstücke doch relativ oft (in unserer Abteilung ist niemand so reich, dass sie für jeden Tag im Jahr ein anderes Outfit hätte ;)) Aber ob jemand nun ein bestimmtes Teil am Montag oder doch eher am Mittwoch anhatte? Nee, das weiß ich eher nicht.


    Mir selbst geht es übrigens so, dass ich von viel Auswahl sofort fürchterlich überfordert bin. Für mich ganz persönlich wäre es vollkommen in Ordnung, wenn ich nur eine Sorte Hosen (bequem und mit Taschen!) und nur eine Sorte Blusen (kariert!) hätte. Gegebenenfalls noch eine Sorte Sweatshirtjacke dazu (schwarz!). Mehr müsste es für mich nicht sein.

    Danach hat ja auch keiner gefragt. ;) Aber die meisten Ovis haben so ein kleines Messerchen an der Seite, an dem man den Faden abtrennen kann. Hatte man früher auch an den Nähmaschinen, bevor es die automatischen Fadenabschneider gab.

    Wenn ich irgendetwas an meiner Ovi noch nie vermisst habe, dann irgendwas zum Faden abschneiden. Ich "nähe" zum Schluss einfach noch mal über die Fadenkette drüber und dann machen die Messer in der Ovi diese Abschneidarbeit. Über eine andere Methode habe ich auch noch nie nachgedacht.

    Ich sammle Schnitte, wobei ich aber inzwischen auch immer mal wieder großzügig aussortiere. Schnittmusterhefte, in denen nichts drin ist, was ich auch anziehen würde, können ja ganz getrost weg.


    Ansonsten habe ich auch Schnitte, die ich theoretisch mehr als einmal verwenden wollen würde. Aber mein Nähtempo ist so entsetzlich langsam und meine Idee dazu, was denn nun mein ultimativer Stil für immer und ewig ist, ändert sich so oft ..... also irgendwie kommt es dann doch nicht dazu, dass ich irgendwas öfter als einmal nähe.

    Letztendlich ist es doch das, was es immer ist:


    "Just try to walk a few miles in my shoes" und es gelingt uns nicht nur nicht, wir machen uns oft noch nicht mal die Mühe, uns die Schuhe anzusehen und darüber nachzudenken wie es sich in den Schuhen wohl läuft.


    Wir machen es uns lieber einfach. Dicke sind dick, weil sie zu viele essen und sich nicht bewegen und Dünne sind dünn, weil sie verkehrten Schönheitsidealen hinterher laufen. Und selbstverständlich muss man nur ein bisschen Selbstdisziplin aufbringen und sich gesund ernähren und schon läuft alles wie von selbst. Schon bei der gesunden Ernährung tappen wir in die erste Falle. Was das nun konkret bedeutet ... also ich hoffe, dass ich jetzt nicht alle Arten, der garantiert einzig richtigen Ernährungsweise aufzählen muss ... sonst sitze ich noch in zwei Wochen an diesem Text.


    Nein, ich will jetzt gar keine obskuren Krankheiten und Drüsenfehlfunktionen aus dem Hut zaubern, die einzig und allein bei jedem "Verkehrtgewichtigen" dafür verantwortlich sind, dass er von der gewichtigen Norm abweicht. Es ist durchaus schon so, dass der überwiegende Teil zu viel/zu wenig/ zu unausgewogen ist oder gegessen hat, sich zu wenig bewegt hat oder auch zu viel oder falsch und am Ende dann eben in die eine oder andere Richtung von der "Norm" abweicht.


    Also los, zeigen wir mit unserem ausgestreckten Zeigefinger auf unseren "Verkehrtgewichtigen" und sagen: "DU bist schuld. Hab doch einfach mehr Selbstdisziplin. Guck doch mal mich an. ICH kann das doch auch!" Und schon sind wir bei den Schuhen des Anderen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nur ganz wenige "Verkehrtgewichtige" gibt, denen es so komplett herzlich egal ist, ob und wie sie in die Norm passen, Hauptsache es schmeckt oder Hauptsache man gewinnt eine "thigh gap challenge" oder was auch immer in dieser Richtung. Die meisten Menschen wissen durchaus, dass da irgendwas nicht so ganz richtig läuft. Essstörungen wird man aber leider nicht so mir nichts dir nichts los. Die entwickeln sich langsam und aus den unterschiedlichsten Gründen. Vermutlich hat jeder "Verkehrtgewichtige" da seine ganz persönliche und oft genug tragische Geschichte zu erzählen. Aber pardon, ich vergaß: "DU bist schuld. Hab doch einfach mehr Selbstdisziplin. Guck doch mal mich an. ICH kann das doch auch!" (besonders genieße ich diesen Spruch ja von Kettenrauchern und anderen wovon auch immer Abhängigen). Nein, das geht eben nicht alles so einfach. Zumindest nicht immer. Es ist immer auch eine Frage der Rahmenbedingungen. Wer auch ansonsten gerade ein Schei*leben hat, der bringt möglicherweise nicht auch noch die Kraft auf sein Essverhalten zu optimieren. Da könnte man auch selbst drauf kommen und aufhören mit dem Finger auf die Leute zu zeigen. Eigentlich hat der Verkehrtgewichtige nämlich schon genug andere Sorgen.


    Vielleicht eins noch: es gibt kein "normal" und noch viel weniger gibt es ein "selbstverständlich".

    Und Friedafröhlich...ja es gibt diese geschlechtsspezifischen Tests mit Kindern und dabei haben Mädchen immer wieder zu "sozialen-Beziehungsthemen-Spielzeug" gegriffen und Jungs zu "technischem Spielzeug". Man musste sie extra an das jeweils andere Thema heranführen, damit sie das mal kennenlernen und fanden es teilweise erst doof, dann aber spannend. Mädchen mögen Puppen, Jungs auch, aber Jungs rennen oft lieber, während Mädchen lieber quatschen.

    Da gibt es Studien, die aber exakt das Gegenteil sagen, von dem was du hier schreibst. Ich hoffe, dass ich da in relativ kurzer Zeit was zu finde. Heute wird das aber definitiv nichts mehr.

    Ich finde, es ist ein Unterschied, ob ich Mädchen mit Autos und Flugzeugen spielen lasse, oder ob ich einem Jungen ein Kleid anziehe (in der Öffentlichkeit, außerhalb des Faschings).

    Das ist leider in der Tat oft ein "gewagtes Experiment".

    Dennoch liegt der Fehler nicht bei dem Vierjährigen, der halt auch einfach mal ein buntes Kleid anziehen will. Einfach weil er es hübsch findet und weil er logischerweise nicht versteht, dass er nicht an allen hübschen Dingen teilhaben sollte, um nicht irgendwo anzuecken. Der Fehler liegt bei uns sogenannten Erwachsenen, die sich um einen Mist Sorgen machen.

    Warum?

    Wenn sich Mädchen nur wegen eines Jobs auf Size Zero runterhungern finde ich das würdelos.

    Jede\r soll doch so sein wie es natürlich ist.

    Das, was sich bei den pariser Designern auf dem Laufsteg zeigt ist für mich nicht mehr natürlich.

    So mager ist an den normalen Frauen weit vorbei.

    Grundsätzlich gebe ich dir recht. Aber es gibt Menschen, die sind auch ohne zu hungern einfach sehr dünn. Ich habe eine Kollegin, die sich sehr wünschen würde ein paar Kilo zuzunehmen. Es gelingt ihr aber einfach nicht, und ich würde jetzt nicht behaupten, dass sie nicht genügend Nahrung zu sich nimmt. So richtig begeistert ist sie allerdings aus verständlichen Gründen weder von neidvollen Blicken noch von abwertenden Begriffen wie "Hungerhaken". Denn immerhin hat sie es nicht ausgesucht, so auszusehen.


    Wenn es allerdings darum geht, was manche Models auf sich nehmen, um der "Laufstegnorm" zu entsprechen, dann ist das in der Tat würdelos.


    Nun gehöre ich ja nicht in diese Kategorie sondern kann mich ohne zu lügen als dick bezeichnen. Das ist nichts, worauf ich stolz wäre und es ist auch nicht "natürlich". Da sind eine Menge Dinge dafür verantwortlich. Deswegen würde ich mich auch immer mit Vehemenz dagegen wehren, wenn mir einer damit kommt, dass die Ursachen für Übergewicht immer die selben sind. Und so ähnlich geht es den Menschen mit Untergewicht auch. Nicht alle hungern wegen eines fragwürdigen Schönheitsideals.

    ...hast du schon mal mit einem Mann über die Vorzüge bestimmter Tampons diskutiert?

    Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass ich mich mit meinem Gynäkologen auch schon über Tampons unterhalten habe. ;)


    Ich meine mit Interessen aber eigentlich aber Themen, die jenseits von körperlichen Unterschieden sind. Natürlich kann ein Mann nicht viel zu Menstruationsbeschwerden sagen, ebenso wenig wie eine Frau sagen kann wie sich eine Prostatitis anfühlt.

    Es geht mir hier um Interessen/Themen, die nicht mit primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen zu tun haben.

    Ich hatte zwei Freundinnen, eine im Kindergarten- und Grundschulalter, die sich wie ein Junge benahm und so aussehen wollte, die Haare selbst abschnitt, aber nicht, weil sie leiblich wie ein Junge sein wollte, sondern weil sie mit Autos spielen wollte und sich so ein ferngesteuertes (damals mit Kabel zur Fernbedienung daran) zum Geburtstag wünschte und man ihr dann sagte, das ist doch nichts für sie und sie wurde von ihren Eltern geschimpft, wenn sie zwischen den Häusern mit Fußball spielen wollte. Ihre Eltern wurden auch fast hysterisch, wenn sie in der Nachbarschaft einmal Fischertechnik spielte.


    Ähnlich dann später eine Klassenkameradin, die zwar sehr gut Fußball spielen könnte, aber das nicht durfte. Weder einen Verein fand, noch Verständnis im Elternhaus hatte. Ihr Traum war er einmal zur Bergwacht oder Feuerwehr zu gehen. Sie wurde aber in den Jugendgruppen damals nicht genommen und so wurde sie äußerlich immer mehr zum Jungen. Hatte sogar einmal eine Zeit, als sie nur auf der männlichen Form ihres Namens hörte. Da war sie dann schon etwas stärker, nicht dick, aber sie fand Jungenkleidung sieht bei ihr besser aus.

    Solche Fälle kenne ich auch. Mich selbst eingeschlossen. Gelegentlich passiert mir das selbst heute noch, wenn ich mich als "Gamer" oute. "Du spielst Computerspiele??? Aber das ist doch nichts für eine FRAU und schon gar nicht in deinem Alter!"

    Ich verstehe bis auf den heutigen Tag nicht, wozu es gut sein soll, dass man Kindern "typisch männliche/weibliche" Eigenschaften, Verhaltensweisen, Spielzeuge oder Kleidung zuweist. Ich habe auch den Eindruck, dass das zur Zeit wieder schlimmer wird. Wenn man in einem Spielwarengeschäft nach einem Spielzeug für ein Kind im Vorschulalter fragt und als erstes die Gegenfrage zu hören bekommt: "Ist das für einen Jungen oder für ein Mädchen?", dann finde ich das sehr bedenklich.

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