Auch von mir ein Frohes Fest ... und meine spontanen Gedanke dazu:
Woran merkt man, dass Heiligabend ist?
(Also für den Fall, dass man keine Kalender besitzt)
An der Überfüllung.
Überfüllung ist ein eindeutiges Zeichen für Heiligabend.
Der Kühlschrank ist überfüllt. Man weiß nicht wirklich, wie das passiert ist, weil man sich ja eigentlich vorgenommen hat, erstens nicht mehr so viel zu essen und zweitens sich bewusst gemacht hat, dass Weihnachten nur wenig länger dauert als ein normales Wochenende. Da braucht es gar nicht solche Unmengen an Essen. Trotzdem. Der Kühlschrank ist überfüllt.
Die Mülltonne ist überfüllt. In vielen Haushalten vielleicht erst heute Abend. Hier ist sie das schon seit gestern, weil der Nachbar, der dran gewesen wäre, vergessen hat die Mülltonne an die Straße zu stellen. In der Weihnachtswoche!
Der Supermarkt ist überfüllt. All die, deren Kühlschrank noch Platz für 2 Becher Joghurt hat, ziehen noch mal los. Nur noch eine Kleinigkeit. Halt das, was man ganz frisch braucht. Wenn die aus dem Supermarkt kommen, dann ist auch der Einkaufswagen überfüllt. (In anderen Jahren sind auch gerne alle anderen Geschäfte am Vormittag überfüllt, das fällt in diesem Jahr halt aus. Dafür sind mancherorts leider die Krankenhäuser überfüllt)
Die Kirchen sind überfüllt. Gut. In diesem Jahr vermutlich (hoffentlich!) nicht. Aber sonst muss man für den 17 Uhr Gottesdienst ja immer schon um 15:30 Uhr erstürmen, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. Den Sitz schon am Vortag mit einem Badetuch zu reservieren, ist ja leider nicht so gerne gesehen (Für Sie getestet!)
Der Magen ist überfüllt. Der Kühlschrank ist zwar auch immer noch überfüllt. Trotzdem hat man das Gefühl, diesen bereits leer gegessen zu haben. Wahlweise mit Kartoffelsalat und Würstchen, Fondue, Raclette oder was auch immer.
Die Papiermülltonne ist überfüllt. Nach der Bescherung muss man sich sputen, das Geschenkpapier noch vor den Nachbarn in die Papiermülltonne. Vorsicht! Nicht in der aufkommenden Hektik gleich die Geschenke mitentsorgen.
Und warum das Alles?
Da gab es mal so eine Situation, in der die Herbergen alle überfüllt waren. Nein, das war nicht in einem Ski-Urlaubsort. Das war in Bethlehem. Und wegen der Überfüllung der Herbergen wurde Jesus dann in einem Stall geboren. Jesus, das ist der, der später dann die Menschen nochmal daran erinnert hat, dass sie ihren Nächsten lieben sollen, wie sich selbst. Das ist aber gerade mal wieder ein bisschen in Vergessenheit geraten. Denn eigentlich sollten weder unsere Kühlschränke noch unsere Mägen überfüllt sein. Und was definitiv auch nicht überfüllt sein sollte, sind Flüchtlingslager.
Übervoll sollten allein unsere Herzen sein, übervoll von Liebe … für unsere Nächsten, unsere (Um)Welt und auch für uns selbst.
In diesem Sinne
Frohe Weihnachten
(mit Platz im Kühlschrank und im Herzen)