Fagen wir mir etwas Verrücktem an, das mich bis zum Wochenende auf Trab halten wird und mal wieder ein Ergebnis ist, wenn man seinen Mund nicht halten kann. 
Mal wieder typisch rufie.
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In der Nachbarschaft ist ein hochbegabtes Kind mit Inselbegabung Mathematik. Mit seinen zarten 15 Jahren studiert er schon neben seiner Schule an der TU München Mathematik und Informatik. Ab und zu kommt er zu mir und berichtet begeistert, was er gerade macht.
Im Moment ist er voller Begeisterung bei einem Thema, das beide Bereiche betrifft, einen sooo coolen Namen hat und für das er Feuer und Flamme ist. Er kommt zu mir und meint, er würde sich nun mit Matroiden beschäftigen. Klingt wie wenn er in einem Sience Fiction unterwegs wäre.
Ob ich Matroide kenne?
Ja, ich kenne Matroide, das einzige Thema, wo ich in Informatik am 

Also normal muss ich ein Thema nur überfliegen, um zu wissen, worum es geht. Dann etwas vertiefen und fertig. Nicht so damals bei Matroiden! Ich kam mir vor, als stünde ich wie der Ochs vorm Berg! Sah verständlich aus, dachte, ich weiß, worum es geht. Als ich das dann vertiefte brach das Chaos über mich herein. So müssen sich damals meine Nachhilfeschüler mit massiven Problemen in Mathe gefühlt haben.
Ich habe ihm dann erzählt, dass sogar mein einer Teddy darunter leiden musste, weil ich so wütend war, dass ich ihn durchs Zimmer schmiss.
Meint er doch, da bräuchte er dann fürs Studium auch einen Teddy. Ich würde doch Teddys nähen.
Da meinte ich, wenn er mir die Matroiden erklären kann, nähe ich ihn einen Teddy. Da das unmöglich ist, wähnte ich mich auf der sicheren Seite.
Pustekuchen. Ich verstehe nun Matroide in jeder Form. Ich freue mich und nun musste der Teddy mit ihm geplant werden.
Einige Mankos:
Er kommt her und meint, er hätte den Stoff für seinen Teddy gefunden, er hätte gesehen, dass ich hin und wieder Tüten von Buttinette stehen habe. Der Stoff wäre komplett matroid.
Erster doofer Fehler! Das ist Plüsch, somit dehnbar. Ich musste ihn komplett unterfüttern, sonst hätte ich ihn nicht schön ausstopfen können. Außerdem konnte ich die Schnitteile nicht einfach so legen, schließlich sollten die Farben gut verteilt sein.
Man soll alles positiv sehen: Ich hatte einen Stoff, der farblich genial als Pfotenstoff passt.
Es soll ein moderner Teddy sein, also einer zum Knuffen. Er hatte im Web einen gefunden, wie er aussehen sollte. Also habe ich geschaut und eine Anleitung für einen ganz ähnlichen Teddy in den USA für ein Charity-Projekt gefunden, sogar kostenlos.
Zweiter doofer Fehler! Die Anleitung enthielt so viele Fehler, dass ich acht Nähte auftrennen, ändern und wieder zusammennähen musste.
- Passzeichen waren vertauscht eingezeichnet --> Teddy hatte etwas zwischen O und X-Beine mit Füßen mehr nach unten als oben. Die Füße musste ich komplett anders machen.
- Bauch war eine Fehlkonstruktion, der Teddy sah aus wie im 100sten Monat mit mindestens 50 Teddybabys schwanger.
Jetzt wollte ich den Teddykörper ausstopfen.
Dritter doofer Fehler! Das ist kein üblicher Teddy, ich stopfe normalerweise mit Holz- oder Schafwolle. Noch ein günstiges Kopfkissen, dessen Innenleben ich normalerweise als Vlies zum Ausstopfen verwende, gefunden. Mache ich es auf, hatte ich mich vergriffen. Das war ein Zudeck. ABER:
Man soll alles positiv sehen: Das Vlies im Zudeck ist viel schöner, da es so richtig aufpoppt und Platz einnimmt. Werde ich mir merken für andere Projekte.
Also statt Metallstopfeisen das Holzstopfeisen herausgekramt und losgestopft.
Vierter doofer Fehler! Ich habe alles viel zu fest gestopft, wie eben sonst einen Teddy. Ging gar nicht. Sah unmöglich aus. Also noch einmal die ganze Füllung herausgenommen und mein Glück erneut versucht.
Man soll alles positiv sehen: Jetzt finde ich sieht der Körper ganz knuffig aus.

Nachdem schon so viele Fehler aufgetaucht waren und das Auftrennen von Plüsch eine Menge Spaß macht
, habe ich nun alles schon einmal ganz genau bei bei den Kopfteilen hingeschaut.
Mehrere Probleme gefunden und ich hoffe gut ausgeglichen, wenn das dann genäht ist.
Ich hoffe, es gibt nicht mehr so viele doofe Fehler. Einen weiß ich allerdings sicher: Er bekommt Kunststoffaugen in einem locker gestopfen Kopf und damit kann ich dann seinen Kopf lange nicht so schön einen Charakter geben. Ich bin mal gespannt, ob er dann wie ein Teddy oder Frankenstein aussieht.
Am Wochenende ist Übergabe von Matroid - so wird der Teddy heißen.
Drückt mir bitte die Daumen, dass nun mit dem Kopf alles klappt und nicht weiter ein Matroidfluch auf mir liegt.
Jetzt bin ich schon am Überlegen, wie ich ihn garniere. Im Moment denke ich, er bekommt einen Checkerkragen um den Hals und vielleicht sogar eine abnehmbare Brille. Oder besser einen abnehmbaren Doktorhut? Oder ein Leuchtschwert, dass er unangenehme Sachen im Studium zerschlagen kann?