Wie weiter vorgehen? Reparatur-Hin und Her (viel zu lesen)

  • Hallo zusammen!
    Ihr habe mir schon häufiger sehr gut weitergeholfen und nun hoffe ich ein paar hilfreiche Gedanken von Euch zu einem nervigen Dauerproblem zu bekommen.


    Es geht um eine Bernette 80e, ein paar Jahre alt (mehr als 5, weniger als 10).
    Gekauft hier vor Ort in einem Fachgeschäft, das inzwischen leider geschlossen hat. Der Inhaber nimmt über einen kleinen Stoffladen noch Reparaturen an...


    Die Geschichte:
    Beim Einnähen eines Kunststoffreissverschlusses in mehrere Lagen Frottee (ja, selber schuld, ich weiß) war ein Knacken aus der Maschine zu hören. Das Timing von Nadel und Greifer stimmte anschließend nicht mehr. (Blöd dabei: die Elektronik der Maschine drückte weiter auf die Nadel, nachdem ich schon längst den Fuss vom Pedal genommen hatte, weil ich gemerkt hatte, dass das ein wenig zu viel für das Gerät wurde, das nur nebenbei). Ich vermute mal, dass da im Inneren ein Zahnriemen übers Rädchen gesprungen war oder sich anderweitig der Greifer verstellt hatte - also nichts zum selber machen. Wir hatten sie aufgeschraubt, ich erinnere mich an ein paar Gummikrümel - vermutlich Abrieb vom gequälten Zahnriemen? (Man kommt da innen nur schlecht ran und wir haben uns nicht weiter getraut)


    Ich also die Maschine in den Laden gebracht (Anfang September), mit dem Auftrag, sie zu reparieren und gleichzeitig den dringend nötigen Service zu machen. Die Wochen gingen ins Land bis ich den Anruf bekam: Maschine fertig. Ich in den Laden, bezahlt (Summe weiß ich nicht mehr genau, 100-200 Euro glaube ich). Zuhause nach ein paar Tagen festgestellt: Die Umschaltung zum Spulen funktioniert nicht mehr, die Nadel bewegt sich mit. Das ging vorher - also ein Ergebnis der "Reparatur".


    Ich habe meinen Mann gebrieft (er hat verstanden, um was es ging), ihn in den Laden geschickt, die Maschine abgegeben. Die Wochen gingen wieder ins Land, dann ein Anruf, ich könne meine Maschine holen. Dort sagte man mir, man habe den Fehler nicht gefunden. Wir also gemeinsam die Maschine im Laden ausgepackt und ich zeigte, was nicht ging. Darauf die Inhaberin: "Ach ja, das war es. Ich hatte mir das nicht aufgeschrieben". Also die Maschine wieder auf die Reise geschickt. Es war Anfang Dezember, da hatte ich sie wieder... mit dem Zusatz, die zweite Reparatur wäre "aus Kulanz" kostenlos gewesen. Aha. Irgendwie ein blöder Beigeschmack, aber ok. Ende gut, alles gut, dachte ich.


    Das Glück, meine Maschine wieder zu haben, währte nur bis zum nächsten Nähprojekt. Leider ging einige Zeit ins Land, da ich nicht viel Zeit zum Nähen habe. An einer dickeren Stelle (also nichts mit Gewalt, das hätte die Maschine echt packen müssen) - wieder das Geräusch aus dem Inneren. Greifer verstellt.


    Seitdem steht die Maschine in der Ecke, ich nähe auf einer "IDEAL" aus den 60er Jahren (erstaunlich unkompliziert und leise, aber natürlich nicht halb so komfortabel und vielfältig wie meine Bernette) und bin unentschlossen, was ich tun soll.


    Einerseits meine ich, müsste der Reparateur da nochmal ran, die Reparatur war ja wohl nicht erfolgreich. Oder nicht zielführend, meine Vermutung: Er hat nur den Greifer eingestellt, ein neuer Zahnriemen wäre aber vielleiht angebracht gewesen? Andererseits habe ich keine Lust auf die Diskussion und das Generve, das wochenlange Hin und Her (die Werkstatt direkt ist hier irgendwo in der Pampa, so ne Stunde Fahrzeit, ich habe keine Zeit für sowas). Und ich bin auch nicht sicher, nach dem, was alles schief ging, ob die Werkstatt das Problem überhaupt wirklich beheben kann.
    Ich bin durchaus bereit, eine richtige Reparatur zu bezahlen, ich überlege, die Maschine nach vorheriger Anfrage ans Nähmaschinenzentrum nach Cham zu schicken.


    Fragen habe ich:
    Zum Einen technisch: Was ist wohl an der Maschine kaputt? Mit welchen Kosten müsste ich in welchem Fall max. rechnen?
    Jemand Erfahrung mit den Leuten aus Cham? Eine andere Empfehlung für Reparatur via Versandweg?
    Was würdet Ihr tun?


    Schon einmal danke für Eure Einschätzungen
    Elke

  • Hallo Elke ,
    ich hab mit den Leuten in Cham gute Erfahrungen gemacht. Ruf dort einfach an - die beraten Dich ausführlich und organisieren den Transport.
    Bei mir hat das alles prima geklappt - obwohl ich meine Maschine dort auch nicht gekauft hab.
    LG Himalia

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  • Hi,


    ohne Dir nahe treten zu wollen...
    Es stellt sich mir die Frage, ob die Bernina 80e die geeignete Maschine für Dich und Deine Projekte ist.


    Der Wert der Reparaturen wird wahrscheinlich den Kaufpreis demnächst übersteigen und die Bernina 80e ist sehr wahrscheinlich nicht dauerhaft für so schwere Projekte, wie Du sie gerade nähst nicht entwickelt worden.


    Überlege es Dir gut, ob sich eine Reparatur noch für Dich lohnt und was du in Zukunft nähen möchtest. Eventuell solltest Du über eine leistungsfähigere Maschine nachdenken.


    Lieben Gruß
    Claudi

    :mauer: Wer Tipfehler findet darf Sie behalten und sich daran erfreuen.

  • Du hast recht, was den ersten Schaden anging... Das zweite Mal war wirklich nichts Schlimmes - ich nähe schon länger und denke, ich kann das einigermaßen einschätzen. Und in Zukunft kann ich ja die alte Maschine für ganz grobe Einsätze verwenden...
    Aber ich hätte die Bernette schon gern wieder fit.

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  • Die Probleme, die du beschreibst habe ich immer befürchtet und auf solche Abenteuer lass ich mich nicht ein. Ich liebe alte Nähmaschinen (Eisenschweine), wie so eine alte "IDEAL". Die ist erstaunlich unkompliziert und wenn es erforderlich ist, kann ich sie auch selbst reparieren. Das geht auch erstaunlich einfach und darauf kommt es für mich entscheidend an. Nähen kann ich mit jeder Nähmaschine und einen Komfort im Sinne von viel Automatik brauche ich nicht. Von elektronischen Nähmaschinen lasse ich sowieso die Finger. Zig Zag manuell stufenlos einstellbar sollten meine Maschinen aber schon können, damit ich auch Knopflöcher oder etwas ähnliches nähen kann.


    Eine Entschuldigung für den Reparaturbetriebe in Cham habe ich. Die können aus meiner Sicht nicht viel dafür. Die müssten enormen Aufwand betreiben, um jede Maschine fachgerecht warten zu können und die Besonderheiten einer komplizierten Technik immer sofort und schnell zu durchschauen. Das kann ein kleiner Betrieb aus meiner Sicht nicht leisten und wenn er es trotzdem versucht, dann wird die Reparatur normalerweise sehr teuer. Da muss man dem Betrieb aus meiner Sicht hoch anrechnen, wenn der Nachbesserungsversuch nichts gekostet hat. Was jetzt? Am besten wäre für die Reparatur ein auf die Bernette 80e spezialisierter Fachbetrieb, der die Maschine bis ins letzte Detail ziemlich genau kennt. Vielleicht nimmt ein solcher Betrieb die Maschine auf der Basis einer konkreten Problembeschreibung zu einem angemessenen Preis in Zahlung, d.h. tauscht sie gegen Aufpreis gegen eine andere oder bessere Bernette bzw. Bernina im 1a Zustand ein. Dann könnte das Kosten- und Nutzenverhältnis auf abgesicherter Basis gerade noch stimmen.

  • Nur zur Richtigstellung: nach Cham schicke ich sie erst jetzt. Der andere Reparaturbetrieb, der Murks gebaut hat, ist Richtung Fichtelgebirge.
    Ich überlege meine Bernette selbst noch einmal aufzumachen, wenn das nichts bringt, kann ich sie ja immer noch weg schicken.


    Ja, die alte Ideal ist super:-) mit Außenmotor und quer liegender Spule, schnurrt wie ein Kätzchen. Mir fehlen nur ein paar Stretch-Stiche und das 1-Schritt-Knopfloch.. Und schlecht transportabel ist sie auch, wiegt ungefähr 3 Tonnen;-)


    Grüße
    Elke

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