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Beiträge von Friedafröhlich

    Aber warum "schämen wir uns" oder beneiden andere wegen Einkommen! Was ist es in unserer Gesellschaft, die solches Wert denken erzeugt? Können wir uns nur an unserem Einkommen identifizieren? Traurig, traurig.

    Nein. Ich schäme mich nicht.

    Neid? Ich weiß nicht, ob es Neid ist. Es ist mehr so, dass ich mir oftmals wünsche, dass ich einen offensichtlichen Mangel auch einfach mal beheben könnte, ohne mich in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Ich weiß nicht, ob das wirklich Neid ist oder nicht doch eher ein verständliches Anliegen. Das ist auch kein Wertdenken.

    Ich identifiziere mich ganz und gar nicht mit meinem Einkommen. Ganz viele Dinge und Lebenseinstellungen wären auch bei einem höheren Einkommen nicht anders (und waren es auch nicht bei einem noch niedrigeren) Ich bin wie ich bin und das ist auch vollkommen in Ordnung. Trotzdem muss ich mich auch nicht davor schämen, wenn ich mir wünschen würde, dass meine Kücheneinrichtung nicht mehr wie vom Sperrmüll aussieht. Ich wüsste jetzt auch nicht, was an diesen eher bescheidenen Wünschen "traurig, traurig" wäre.

    Irgendwie reden wir aneinander vorbei und/oder haben grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema. Bei letzterem ist es allerdings eher nicht zielführend, wenn der eine dem anderen seine Sicht der Dinge als die einzig richtige "empfiehlt".


    Wenn dir Dinge "schnurzpiepe" sind, dann ist das für dich gut, hat aber mit mir oder anderen erst mal nichts zu tun.


    Wenn ich nicht mit den Kollegen in den Freizeitpark will, weil ich Freizeitparks generell doof finde, dann begründe ich das auch so und das Thema ist für mich abgehakt.

    Wenn ich an einer Unternehmung nicht teilnehmen kann, weil das meine finanzielle Situation nicht hergibt, dann ist das was ganz anderes. Auch das ist zunächst ein eher geringeres Problem, wenn die Kollegen dann sagen: "Schade. Aber wie wäre es, wenn du für das nächste Mal etwas vorschlägst, wo du dann auch dabei sein könntest", dann finde ich es okay. Aber wenn man es einfach für selbstverständlich hält, dass jeder für ein Freizeitvergnügen einfach mal 100,-€ locker machen kann, und nicht im Traum daran denkt, es könne auch anders sein, dann macht mich das schon traurig .... habe ich aber schon das eine oder andere mal hier erwähnt ;)

    Was mich stört, wenn ich irgendwo nicht dabei sein kann (auch aus anderen Gründen als Mangel an Finanzkraft, z. B. auf Grund einer Behinderung), ist, dass man dann später auch nicht mitreden kann, weil man die Gespräche nicht gehört, über die Witze nicht gelacht und die Erlebnisse nicht miterlebt hat. Man hat keine gemeinsamen Erinnerungen. Wenn das nur mal passiert, ist das nicht so tragisch. Aber wenn es häufig vorkommt, entsteht eine trennende Kluft, oder wie soll ich es nennen?

    Ausgrenzung hat viele Formen und viele Arten von Betroffenen, das ist wohl wahr.

    "Ich weiß jetzt nicht, ob du bei dem Grillabend überhaupt dabei sein willst. Du bist ja da der einzige Single. Nicht dass du dir da dann blöd vorkommst" .... nichts, was ich nicht schon gehört hätte.

    Ich bin mir jetzt nicht mal sicher, ob das hier der richtige Platz ist und ebenso wenig, ob das hier nicht schon mal besprochen wurde.


    Mich würde einfach mal interessieren, von welchen Herstellern euch schon mal Papierschnittmuster über den Weg gelaufen sind und zwar so weltweit betrachtet.


    Klar. Burda. Kennt jeder hier.


    Dann hat man noch so die "üblichen Verdächtigen" Simplicity, Butterick, Vogue, McCall's


    Ich kenne dann noch Papierschnittmuster von Knipmode und auch noch von Svenska Mönster aber dann muss ich schon anfangen angestrengt nachzudenken, dass mir noch mehr einfällt.


    Es muss doch aber ganz bestimmt noch mehr geben.

    Wie sieht das eigentlich mit Schnittmustern aus, die für Menschen gedacht sind, die eher weniger die Kleidung aus der "westlichen Zivilisation" tragen?


    Wem sind schon mal solche "Exoten" begegnet?

    Aus fast allen gekauften Kleidungsstücken trenne ich mit viel Eifer und großer Sorgfalt sämtliche Schildchen raus. Nicht etwa, weil ich mich der Größe 52 (oben) oder 48 (unten) schämen würde. Kann jeder wissen.

    Aber die Schildchen kratzen und pieksen fast immer so sehr, dass es mich wahnsinnig macht. Es ist dabei auch so ziemlich egal, wo die angebracht sind.


    Da werde ich den Teufel tun und mir auch noch selber so Dinger in mein Selbstgenähtes tackern.


    Hin und wieder denke ich mal über so ein "Label" nach, dass ich dann aber eher irgendwo außen anbringen würde ..... vielleicht .... oder eher doch nicht? :confused::confused::confused:

    Grundsätzlich stimme ich dir zu , aber in meinem Umfeld hier erweckt sich mir der Eindruck, dass es mehr Menschen gibt, die das ausnutzen, als Menschen, die dessen wirklich bedürfen.

    Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich in einem Ballungsgebiet wohne, wo sowas eher an der Tagesordnung ist.

    Das was wir sehen, ist ja nicht immer das, was dann tatsächlich die "große Wahrheit" ist.

    Nur weil im eigenen Umfeld vermeintlich mehr "Schmarotzer" als "wirklich Bedürftige" sind, heißt das nicht, dass das den bundesdeutschen Durchschnitt abbildet. Es heißt noch nicht mal, dass es die tatsächliche Situation im eigenen Umfeld abbildet. Es bildet nur das ab, was man selbst sieht oder zu sehen meint. Wenn wir die Lage eines Menschen nicht wirklich sehr genau kennen, dann können wir auch nicht beurteilen, ob er denn nun in der Lage wäre sich selbst zu helfen oder leider eben doch nicht.

    Wie auch immer es sich darstellt, es darf nie die Lösung sein, dass die Bedürftigen am Ende unter den Schmarotzern leiden.


    A propos "Schmarotzer"

    Ich hab es mir gerade mal eben gegoogelt. Im letzten Jahr lagen die Ausgaben für ALG II (also Hartz IV) bei rund 35 Mrd.

    Und nun rate mal wie hoch der Betrag ist, der dem Staat durch Steuerhinterziehung verloren gegangen ist.

    Es sind rund 125 Mrd. Könnte auch mehr sein, weil man das nicht immer so genau ermitteln kann. Könnte im Ernstfall sogar sehr viel mehr sein. Und da sind jetzt noch nicht die "legalen Steuertricks" dabei, wie etwa seine Firma in einem Land anzumelden, wo man halt fast keine Steuern zahlt.


    Eventuell sollte man seine Aufmerksamkeit mal eher in dieser Richtung lenken.


    Zitat

    Vielleicht habe ich leicht reden, aber da würde ich drüber stehen.

    Ja, da hast du leicht reden.

    Bei vielen Dingen habe ich auch ganz oft gesagt, dass ich da drüber stehe.

    Nein. Manchmal mag ich die Gedankenlosigkeit meiner Mitmenschen einfach nicht mehr laufend entschuldigen und dann sage ich denen auch, dass es mich ärgert, was sie da tun. Der Freizeitpark als solcher ist mir egal. Es gibt andere Dinge, die mir mehr Freude bereiten. Es ist mir aber nicht egal, dass andere es als selbstverständlich betrachten, dass mir mein Geld so locker sitzt.

    Meinst du so generell, dass du dann von diesen Menschen nicht mehr gemocht wirst und bei allem ausgeschlossen wirst?

    Ich weiß nicht, ob das ein "nicht mehr gemocht werden" ist.

    Es ist mehr so ein "in Vergessenheit geraten"

    Irgendwann wird man erst gar nicht mehr gefragt, ob man irgendwo mitmachen möchte, weil man ja sowieso immer nein sagt.

    Auch wenn es um Unternehmungen, die nichts oder nur wenig kosten.

    Hi, auch ich kenne das mit wenig Geld auszukommen. Als wir Jung waren, 3 Kinder und gerade ein älteres Haus gekauft hatten, meinte meine Schwägerin " ich könne nicht haushalten" als mir meine Schiegermutter damals 50,-DM für die Kinder zusteckte . Sie verdiente damals alleine ohne Kind und Kegel soviel, wie meine Mann im öffentlichen Dienst für uns 5 Personen und ich nicht arbeiten gehen konnte weil es keine Krippe oder Nachmittagsbetreuung dafür gab.

    Bei mir war es jetzt zwar nur ein Kind. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich wieder arbeiten gehen konnte. Der Kindergarten hatte mittwochs einfach zu. Da finde mal einen Arbeitgeber, der damit zufrieden gewesen wäre. Vollzeit war in der Grundschulzeit auch noch nicht drin, weil es keine Nachmittagsbetreuung gab. Auf dem Land ging man halt davon aus, dass die Frau entweder ohnehin Hausfrau war oder, dass es Großeltern gab, welche die Betreuung übernahmen. War bei mir halt nicht der Fall.


    Zitat

    Dafür stellen sich mir die Nackenhaare heute auf wie selbstverständlich alles von Vater Staat gefordert wird.

    Das möchte ich gerne ein wenig differenzierter sehen.

    Definitiv stellen sich mir aber die Nackenhaare, wenn ich sehe, dass für den einen oder anderen Arbeitgeber selbstverständlich ist, dass der Staat aufstockende Leistungen zahlt, weil er selber lieber nicht mehr Gehalt zahlen möchte.

    Grundsätzlich finde ich es aber richtig und wichtig in einem Staat zu leben, wo denen geholfen wird, die nicht in der Lage sind ausreichend für sich selbst zu sorgen.

    Dass es da immer wieder Menschen gibt, die das ungerechtfertigter Weise ausnutzen, das wird es immer geben. Aber es darf nicht denen zur Last gelegt werden, die der Hilfe wirklich bedürfen.

    Es gibt in dieser Sache durchaus einige Ungerechtigkeiten und Fehler. Allerdings in beide Richtungen.

    Wenn die Kollegen ein bisschen Herz haben, dann wird gar nicht erst ein teures Restaurant vorgeschlagen, so ist das bei uns jedenfalls.

    Aber ich arbeite auch in einem Diakonischen Kokon...

    Wir haben eine Kollegin die auch mit wenig Geld auskommen muss, die laden wir auch gerne ein, weil wir sie gerne dabei haben.

    Das ist schön zu hören.

    Aber je nachdem, wo man halt arbeitet, ist es nicht selbstverständlich.

    Bei den Kolleg*innen aus dem direkt Umfeld ist es auch eher so, dass man sich eher "sparsame" Unternehmungen ausdenkt. Immerhin ist man da ja auch mehr oder weniger in der gleichen Gehaltsklasse. Wobei es natürlich auch schon noch mal Unterschiede geben kann, wegen des persönlichen Umfelds. die ganz jungen Kolleg*innen, die noch bei ihren Eltern wohnen, müssen gegebenenfalls nicht so so sehr aufs Geld achten wie beispielsweise Alleinerziehende.


    Man hat ja aber durchaus auch mal Kontakt zu Kollegen, die in einem ganz anderen Bereich zu ganz anderen Bedingungen arbeiten. Da kann das dann schon mal vorkommen, dass jemand vorschlägt, man könne sich doch am Wochenende mal im "Europa-Park" treffen (großer Freizeitpark hier in der Gegend). Da kostet der Eintritt aber so knapp 50,- €. Es käme noch meine Zugfahrkarte dazu und eventuell wollen die da dann auch noch in einem nicht ganz so billigen Restaurant essen gehen. Da bin ich dann leicht mal 100,- € los, eher mehr. Sorry, aber das ist nicht drin. Wenn man das dann sagt, warum man da leider nicht dran teilnehmen kann, erntet man betretene Gesichter. Oder am Ende gar: "Man muss sich aber auch ruhig mal was gönnen"


    Ich bin da im Laufe der Jahre recht dünnhäutig geworden, das gebe ich zu. Nicht weil ich unbedingt in diesen Freizeitpark gehen wollte. Es ist diese Selbstverständlichkeit mit der andere von einem erwarten, da auch überall mithalten zu können.

    Was würde denn passieren, wenn die mit dem Vorschlag sagen würden: OK, wir wollen Dich aber dabeihaben. Zahl' halt, was Du magst. Wir übernehmen den Rest gemeinsam.


    Nachts träume ich gar nicht. :S

    Das passiert dir bei deinen richtigen Freunden. Peinlich ist mir sowas aber trotzdem.


    Aber nicht bei losen Bekanntschaften oder Kollegen.

    Die losen Bekanntschaften werden dann halt immer weniger und die Kollegen, neben denen lebt man halt so her.

    Weil sie Angst vor sozialer Ausgrenzung haben? (ICH könnte mir das nicht leisten).

    Die Angst vor sozialer Ausgrenzung ist etwas sehr reales und sie ist auch nicht unberechtigt. Ich kenne sie aber durchaus geschlechts/genderunabhängig.


    Und ich selbst kenne diese Angst eher von unten als von oben.

    Wenn man auf den Vorschlag von Kollegen, Bekannten, sich in einem etwas teureren Restaurant zu treffen antwortet, dass man sich das gerade nicht so leisten kann, dann ist man ganz schnell weg vom Fenster. Nur so als Beispiel. Es gibt davon viele

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