Ich finde es auch immer etwas befremdlich, wenn man sich über gewisse Entwicklungen echauffiert - vielleicht auch ein negativer Effekt des Alters oder sagen wir des Älterwerdens.
Heute lernen und informieren sich eben viele junge Leute über Videos und nicht über Zeitschriften, Bücher, etc.
Wo ist das Problem? Es ist nur ein anderes Medium, ansonsten ist alles gleich geblieben. Aus alt mach neu gibt es schon seit Urzeiten. Früher der Armut geschuldet, heute dem Spaß und vielleicht auch der Wegwerfgesellschaft.
Das Internet ist nicht nur böse, es gibt auch gute Seiten. Das Schwarmwissen. Siehe Wikipedia. Man muss nicht mehr elitär einen Brockhaus kaufen oder wenn man sich das nicht leisten konnte/wollte ein Handlexikon von Bücherclub. Alle können ihr Wissen beisteuern. Übrigens funktioniert sie Seite hier auch so.
Wer von uns war zu seiner Zeit als Teenager oder junger Erwachsener nicht tierisch genervt von den alten Leuten - so ab 35
- wenn sie immer unsere Ideen als unmöglich hingestellt haben. Wer von uns hat nicht gesagt, wenn ich einmal so alt bin, werde ich das garantiert nicht so machen?
Wer von uns hält sich noch an seinen Vorsatz zu 100%?
Ich sage ganz ehrlich, dass ich mit reinen, in meinen Augen dummschwafelnden Influenzern meine Probleme habe, denen nicht wenige wie Lemminge gedankenlos hinterherlaufen.
Als wir gestern unterwegs waren, kam im Verkehrsfunk der Hinweise, dass bitte niemand mehr zum Eibsee fahren soll, weil dort keinerlei Parkplätze auch nicht einmal mehr in der weiteren Entfernung verfügbar waren. Es wurde dort sogar gewarnt, weil der Eibsee wohl aktuell ein Hype auf Instagram ist und alle dorthin müssen, um ein Foto online zu stellen. Also da hört es in meinem Alter auf, aber solchen Blödsinn in anderer Form und anderen Themen haben wir früher auch gemacht. Also Augen zu und durch, solange das nicht zu negative Auswirkungen auf die Umwelt dort hat.
Also ich bin auch nicht gefeit und merke mein Alter. 
Zurück zu den Youtube-Videos.
Leute, die lieber etwas über ein Video lernen als das mit Fotos nachzulesen, haben heute die Möglichkeit dazu. Und das sind lange nicht nur die Jungspunde. Heute werden nicht erst große Filmkameras und Technik samt Studio benötigt, kein Redaktionsteam, das überlegt, was wie mit welchem Geld gedreht wird.
Das war damals eine inhaltliche Filterung. Man hat gedreht, was bei den Zuschauern Erfolg haben könnte.
Natürlich gibt es bei vielen, die auf YouTube ihre Videos einstellen, auch die Hoffnung, dass sie damit Geld verdienen können und es gibt auch welche, die damit Geld scheffeln, wo dann auch wieder Redaktionsteams dahinterstehen und es eine inhaltliche Filterung Richtung Kommerz gibt.
Aber - und das ist das Gute - es gibt auch welche, die einfach ihr Wissen teilen wollen, deren Videos vielleicht nicht so professionell sind, die aber vielen, die genau das Teil z. B. auch nähen wollen oder Ideen suchen, weiterhelfen mit ihrem Video.
Wenn jemand in einem Video dann das Thema im auch noch gut zeigt und sich an die Techniken hält, umso besser.
Wenn das Video nervt, schlecht gedreht ist, oder den Erwartungen nicht entspricht, dann schauen es sich eben nicht viele an. Ganz einfach.
Wenn mir etwas nicht zusagt, schaue ich es nicht an. Wenn ich ein Buch anlese und es furchtbar finde, lese ich nicht weiter. Wenn ich im Zeitschriftenhandel eine Zeitschrift durchblättere und sie sagt mit nicht zu, kauf ich sie nicht. Ganz einfach.
Hier zeigt einfach jemand im Video etwas, was viele auch ohne Video können, aber andere nicht und vielleicht glücklich sind, dass sie es so lernen können.
Also lieber einmal nachdenken, an die eigene Kinheit bis zum Jungerwachsensein denken, überlegen, ob man Teile davon nicht sogar gar nicht so schlecht findet und wenn einen so ein Video nicht zusagt, sich freuen, dass man hier Hilfe finden kann, seine anderen Medien hat, die man gerne nimmt. Aber nicht darauf herumhacken und es abschätzig aburteilen. Die Energie lieber positiv einsetzen. Leben und leben lassen.