Beiträge von Barbara Boll

    Bißchen muß ich widersprechen, Eboli, bei Tänzern und Dirigenten wird das hauptsächlich gemacht, das die Jacke da bleibt, wo sie soll und nicht mit hochgerissen wird.
    lg
    posaune


    Ist kein Widerspruch. Außerdem gibt es auch SchneiderInnen, die da noch zusätzlich einen Mond einsetzen.


    Off topic: lustig, dass Du mich mit meinem Nick aus dem anderen Forum und von cutterandtailor ansprichst. ;)

    Sorry, bei T-Shirts ist es keineswegs üblich die Ärmelkugel zu verkürzen. Und die verkürzte Ärmelkugel bei Hemdenschnitten hat mit der überschnittenen Schulter zu tun, jedoch nichts mit dem Heben des Armes.
    Aber wer, um Himmels willen, kommt denn überhaupt auf die Idee, dass Ärmel bei gehobenen Armen glatt fallen sollen? Sowas macht man nur bei Fracks für Dirigenten und Tänzer, bei allen anderen Menschen ist das doch völlig hirnrissig.
    Hier ein Musterbeispiel, wie ein guter Ärmel tatsächlich fällt.

    Der Schnitt ist schon in Ordnung. Ich wollte nur die Optik ändern, und habe mich gefragt, wie ich das anstellen muss.
    Der Schnitt sieht halt diese diagonale Line vor (das war vom Schnittersteller anscheinend ganz bewusst so gestaltet), nur wollte ich es so ändern, dass sie horizontal verläuft, weil mir das persönlich besser gefällt.


    Wenn der Schnitt so ist wie das erste verlinkte Bild, dann ist er definitiv nicht in Ordnung. Die Ärmelkugel ist viel zu flach, deswegen steht der Ärmel auch so ab. (Übrigens auch beim zweiten Bild, dort aber nicht so krass.) Von einer bewussten Gestaltung durch den Schnittersteller würde ich allerdings nicht ausgehen, eher von "haben wir schon immer so gemacht" oder einem stoffverbrauchs"optimierten" Vorgehen...

    Uii, das klingt noch nach umfangreichen Änderungen...
    Bezüglich Verlegung des Brustpunkts rate ich Dir, zuerst die übrigen Änderungen zu machen. Wenn Du nämlich zuerst den BP verlegts und dann seitlich noch etwas wegnimmst, dann rutscht der Brustpunkt nochmal nach außen. Wenn aber alles andere passt, dann gehst Du folgendermaßen vor:
    Du baust einen Cup aus Laminat, aber ohne die Teilung des Untercups (Schnittteile dort überlappen lassen und als einen Schnittteil zuschneiden) und zeichnest Dir eine horizontale Teilungsnaht ein. Außerdem die Dehnungsrichtung parallel zum Ausschnittrand (Dekolletee). Dann schneidest Du den Schaumstoffcup an der Teilungsnaht entzwei, drückst die Teile flach und zeichnest die neuen Schnittteile. Dann verlegst Du den Brustpunkt horizontal in Richtung Mitte und baust einen neuen Schaumstoffcup. Dort die schräge Teilungsnäht des Bella neu einzeichnen, den Cup auseinanderschneiden, die Teile flachdrücken und abpausen. Teilungsnaht im Untercup einfügen und überlappend kurven. Dehnungrichtung einzeichnen. Fertig. Theoretisch zumindest...

    Generell gilt für Sewy-BHs: sehr gute Nähanleitung, sehr gutes Unterbrustband, aber symmetrische Körbchen, die ganz regelmäßig gradiert sind und deren Dehnungrichtung horizontal läuft. Beides bewirkt ein Auseinanderschielen, das ich ganz schrecklich finde.
    Mach daher unbedingt Probecups aus dem undehnbaren Material und drehe die Dehnungrichtung um 45 Grad. Sie muss schräg nach vorne unten laufen. Dann steck noch seitlich weg, was das Zeug hält, sodass die Brust nach vorne geschoben wird.

    Ich würde zu Schneidereimaschinen aus den 1960er Jahren raten. Pfaff 260 oder 262, Bernina 640-2, am besten eingebaut in einen Tisch. Die haben zum Einfädeln zwar auch Ösen, aber da kann man sich mit dem Anknüpftrick behelfen (wie bei Overlock).


    Den verstellbaren Füßchendruck halte ich übrigens für ein unnötiges Feature. Präzisionsmaschinen und/oder routinierte Näherinnen brauchen den nicht.

    Mein Dilemma hier sind die Maße und Aussagen.
    Es wird ein Schnitt gemacht für 116 Bu - zu klein im Bb. Wobei die Beweglichkeit der Arme nach vorn eingeschränkt sind - eigentlich ein zu kleiner Rb.
    [....]
    Es kann etwas nicht mit den Messungen stimmen, n.m.Meinung. Auch die Aussage 116 Bu und 110 Tu plus Cup D - kein Bauch. Messungen, die die Wirklichkeit nicht wiedergeben sind interpretationsoffen.
    Das Vermischen von Paßformklassen: Ein Schnitt mit einer Bu Zugabe von 4 cm auf den halben Bu (bei mittlerem Bu bis 100) ist gut geeignet, um die Paßform zu überprüfen. Paßt dieser Schnitt, dann kann man andere Paßformklassen anstreben.
    Nimmt man eine andere Klasse bei nicht passendem Schnitt, werden die 3 Bereiche, Bb, Rb und Ad verschieden erweitert und die Paßform noch weiter verschlechtert.


    Absolut zu unterschreiben!
    Ich habe meinen Einwurf als Antwort zu Mafrimas OP geschrieben, nicht auf deine Antworten. Sie soll sich nicht wundern, weil sich das Proportionalsystem für Frauen nur bedingt eignet. (Als ich das erste Mal einen Maßschnitt für mich gezeichnet habe, war ich schockiert, wie sehr sich dieser von der Vorlage unterschied...)
    Mafrima hat also zwei Möglichkeiten: den Schnitt nach Lehrbuch mit dem Oberbrustumfang aufstellen und dann eine FBA machen oder einen Maßschnitt anfertigen, am besten je einen in jeder Passformklasse.
    Beides hat seinen Charme. Mit der ersten Methode kann sie Fertigschnitte abändern, und wenn sie Grundschnitte nach Methode 2 hat, braucht sie dort nurmehr die Modelllinien übertragen.
    Aber wie du schreibst: vermutlich wurde falsch gemessen.


    Mafrima, vielleicht leistest du dir eine halbe Stunde bei einem Profi und lässt dich von einer Schneiderin vermessen. Das ist gut investiertes Geld. Und ich meine Schneidermeisterin, keine Nähkursleiterin.

    Vielleicht beruhigt es deine Nerven, wenn du ich dir erzähle, dass das Proportionalsystem für den männlichen Körper erfunden wurde. Daher haben alle Schnittsysteme, die darauf basieren, Probleme mit größeren Busen.
    Der erste Schritt ist unbedingt, wie Posaune schon geschrieben hat, dass deine Weitenverteilung gemessen und nicht berechnet wird. Wenn nicht, kriegst du den Klassiker: Rücken zu weit, dafür klafft vorne die Knopfleiste.
    Dann die Lage des Brustpunkts bestimmen: Abstände der Brüste zueinander, Brusttiefe (Abstand zum Hals) und Abstand zur Taillenlinie.
    Fehlt noch die Öffnung des Schulter-Brust-Zwickels. Da nehme ich die halbe Differenz Brustumfang minus Oberbrustumfang. Bei einem Kleider-Blusen-Jackenschnitt kommt die Öffnung an die Schulter, bei einem Korsagenschnitt direkt an die Oberbrustlinie.

    Das gilt aber nicht für Ina (Pattydoo). Sie ist KEIN Amateur. Mich hat dieses Modell von ihr irritiert, denn ich finde, dass man solche Stücke nie und nimmer ohne Abnäher nähen sollte. Das sieht an keiner Figur gut aus.


    Das ist allerdings überraschend. Für mich sahen die Sachen nach "Jungmutter goes Designerin" aus.
    Und du hast absolut recht: Schnitte ohne Abnäher oder irgendeine andere Abformung der Brust gehen gar nicht bzw. nur für sehr flachbrüstige Frauen.

    Kugel zu kurz. Das kannst du korrigieren, indem du den unteren Bereich der Kugel links und rechts der Blazerseitennaht anhebst. Dadurch wird der Ärmel aber kürzer. Ist genügend Stoff da um den Unterärmel neu zuzuschneiden?

    Hmmm, Fertigschnitte sind immer ein Kompromiss, weil sie auf Durchschnittsmaßen beruhen. Wenn Du Glück hast, entsprichst Du dieser Durchschnittsfigur, aber meistens ist das nicht der Fall. Insofern ist es unmöglich zu sagen, ob die Passform von Schnitten einer bestimmten Firma gut ist.
    Das einzige, was sich sagen lässt, sind folgende, rein schnitttechnischen Merkmale:
    1) Haben die Schnittteile genügend Passzeichen?
    2) Haben die Ärmelkugeln genügend Anhalteweite?
    3) Wie gut sind die Schnitte gradiert?
    4) Wieviele Maße umfasst die Maßtabelle?

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