Pilgertasche

  • letzte Woche habe ich mal wieder meinen Schnitt für eine Pilgertasche hervorgeholt.


    Diesmal eine geräumige (die im Original waren eher kleiner) aus Leinenstoffresten:


    pilgertasche1.JPG


    gefüttert (nicht symmetrisch, sondern Knopfleiste verschoben, damit die Brusttasche ausgenutzt werden kann) mit einem alten Herrenhemd:


    pilgertasche2.JPG


    also nicht ganz A, da mit der Maschine genäht und das Hemd drinsteckt.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • auf die Klappe (also nur auf dem Oberstoff; nicht durchstochen) mit Handstichen auf genäht (vorher Quasten eingearbeitet und mit Handstichen eine Vorstichnaht als Rahmen an den Rand der Klappe genäht.)


    pilgertasche5.JPG


    fotografiert und verschenkt:


    pilgertasche6.JPG


    in der Galerie das andere Foto: -

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

    2 Mal editiert, zuletzt von Disaster () aus folgendem Grund: Link zu nicht mehr vorhandenem Bild aus der alten Galerie entfernt

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  • hallo


    deine Tasche ist schön geworden!
    Meine Tochter ist über das Wollespinnen zum Mittelalter gekommen. Sie wollte nun eine Pilgertasche. Sie hat mir einen Link geschickt, wo es solche zu kaufen gibt. Die schaut aber ganz anders aus. Ist ein einfacher rechteckiger Leinenbeutel mit Klappe, langem Träger und ungefüttert. Kostet über 20€. Darum möchte ich sie selber machen.
    Ich habe keine Ahnung von der richtigen Materialwahl. Könnte man auch weiches Leder nehmen? Ist das Stilistisch richtig? Sollte frühes Mittelalter sein. Wenn nicht ginge notfalls auch ungebleichter Baumwollstoff?Leider habe ich kein festes Leinen.


    Danke!

    Lg Elsnadel


    Genieße jeden Tag. Es könnte dein letzter sein.

  • ein einfacher rechteckiger Beutel ist keine Pilgertasche. Es wundert mich, wenn ein Stoffbeutel so bezeichnet wird. Normalerweise war diese Taschenform sogar eher am Gürtel befestigt und kleiner.


    Ich mache sie so gross, damit etwas reingeht.


    Ich kann sie mir auch aus Leder vorstellen, dann muss sie nicht unbedingt gefüttert werden. Natürlich geht auch ungebleichte Baumwolle. Auch wenn es damals so nicht verwendet wurde. Den meisten fällt das sowieso nicht auf. Frag die Tochter halt wie authentisch es sein soll.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Hallo Doro


    Ich frag mein Tochter an den Feiertagen. Bei Pera Peris und Lederkram werden so einfache Beutel als Pilgertasche angeboten.

    Lg Elsnadel


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  • Hallo Elsnadel,


    die Frage ist: Welches Frühmittelalter? 5 Jh. oder eher 11.? Es gibt da einige Taschen, trapezförmige Pilgertaschen sind mir jedoch nicht bekannt. Die sind ganz klar im Hochmittelalter verhaftet. Sträflicherweise benutze ich so ein Ding auch noch aus meiner HoMi-Zeit... Naja.
    Aus der Merowingerzeit sind mir ein paar Funde von Damenhandtaschen bekannt, die wahrscheinlich alle aus Leder waren. Die berühmteste ist die von Krefeld-Gellep aus Grab 2286 (letzte Viertel 6. Jh), die von Hilmar Staude beschrieben wurde.
    Dann gibt es noch Funde von Taschenbeschlägen aus Wittislingen, Biussiere, Ingelheim und Lich-Steinstraß, die alle zu Damentaschen von 10-12 cm Kantenlänge gehören und die so ähnlich aufgebaut waren wie die aus Krefeld.
    Quellen dazu:
    H. Staude: Die Ledertasche aus Grab 2286 von Krefeld-Gellep in: Archologisches Korrespondenzblatt 3, 1973, S. 85-87.
    J. Werner: Das alamannische Fürstengrab von Wittislingen, Münchener Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, Band 2, 1950.
    G. Zeller: Das fränkische Gräberfeld von Ingelheim in: Mainzer Zeitschrift 84/85, 1989/90, S. 305-367.
    H. Becker, B. Päffgen: Eine fränkische Damentasche, Ausgrabung-Restaurierung-Rekonstruktion-Bedeutung in: Das rheinsche Landesmuseum Bonn, Berichte aus der Museumstätigkeit 2, 1994, S. 45-49.


    In diesem Forum sind noch ein paar Abbildungen gesammelt, die dich noch interessieren könnten und über die Merowingerzeit hinaus gehen.


    LG Trinschen

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