PE-Design Next, in Stiche umwandeln - Und dann?

  • Hallo liebes Forum,
    ich habe vor ein paar Tagen angefangen mich in PE Design Next einzuarbeiten und stehe nun vor einer Frage, bei der ich weder im Handbuch (ich habe alle(!) 320 Seiten gelesen) noch in den Weiten des Internets eine Lösung finde. Ich wäre euch so dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet!


    Nun zu meinem Problem:
    Ich habe in einem Grafikprogramm ein Motiv erstellt, dieses als wmf-Datei gespeichert und anschließend über die Muster-Importieren-Funktion (als Vektorgrafik) in PE Design geladen. Dabei wird ja automatisch eine Stickdatei erstellt. Für meine Frage ist vielleicht noch relevant, dass das Motiv aus vielen kleineren Flächen besteht. Danach habe ich die Stickattribute definiert und ein paar weitere Anpassungen vorgenommen, u. a. wollte ich ein paar Stiche (die das Programm falsch gesetzt hat) löschen. Dafür habe ich ein paar der Flächen (bei denen Stiche gelöscht werden mussten) in Stiche umgewandelt. Nachdem ich jetzt die Stiche gelöscht habe, weiß ich nur irgendwie nicht mehr weiter. Die Flächen meines Motivs, die ich in Stiche umgewandelt habe, sind jetzt mit so einer gestrichelten Linie markiert und es lassen sich keine Stickattribute mehr bearbeiten. Gibt es eine Möglichkeit, wie ich, nachdem ich die Stiche jetzt gelöscht habe, wieder zurückkomme? Also in einen Modus, wo ich die Attribute wieder bearbeiten kann? Bisher fällt mir nur ein, die Flächen jetzt in Blöcke zu konvertieren, aber mit den Blöcken stehe ich noch so ein bisschen auf Kriegsfuß (ich habe deren Funktion, glaube ich, noch nicht so richtig verstanden). Wenn ich die Flächen in Blöcke konvertiere, dann komme ich wieder an die Stickattribute ran, aber meine Einstellungen die ich getroffen habe (Zug-Kompensation etc.) sind alle weg (oder einfach im Block eingeschlossen?). Und ich kann ja jetzt auch keine Kontur mehr definieren - also das Feld fehlt oben in der Menüleiste. Bei den Stickattributen sieht es aber so aus, als ob eine Kontur eingeschlossen wäre? Und die Richtung der Stiche kann ich auch nicht mehr ändern. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich stehe auf dem Schlau und weiß mir nicht mehr zu helfen.

  • Fange ich mal mit dem letzten Satz an: es wäre besser, wenn Du "lernen" wolltest, "richtig" zu digitalisieren - nämlich von Hand. Dann hast Du immer die Möglichkeit, in Dein Stickmuster einzugreifen.
    Es sei denn, Du machst das Muster mit Stich als Block oder in Stiche umwandeln auch kaputt. :eek:
    Denn genau aus dem Grund kannst Du nichts mehr rückgängig machen, das Eingreifen in einzelne Stiche (in Stiche umwandeln) macht das Muster "kaputt". Die Linie drumrum zeigt, dass das Muster verändert wurde und nicht mehr im "Originalzustand" ist.
    Beim autom. Digitalisieren erhältst Du meist Flächen, wenn Du nicht extra Linien eingibst beim Erstellen. Selbst das, was wie Konturen aussieht, sind dann schmale Flächen. Deshalb ist auch die Umrandung nicht aktiviert.
    Nimmst Du Stich als Block, dann kriegst Du zwar Attribute angezeigt, die aber nie im Original so sind. Wenn ich ein Muster erstelle mit Stickdichte 4,5mm und progr. Füllstich, kann nach dem Anwenden von Stich als Block 7mm angezeigt werden und ein normaler Füllstich. Deshalb sind auch Deine Einstellungen verschwunden.
    Ich würde an Deiner Stelle das Muster als Unterlage verwenden und mal probieren, von Hand zu digitalisieren. Und dabei die Vorgaben der Attribute zu nutzen, denn die sind im brother-Programm recht gut. Autom. Digitalisieren bringt in den allerseltensten Fällen ein gutes Ergebnis - meist auch nur bei den einfachsten "Kinderbildchen". Aber selbst dabei werden Satin- und normale Füllstiche "schön" gemixt, was es ja nicht soll.


    Ich habe jetzt mal ein Bild aus den brother-cliparts aufgerufen und es autom. digit. lassen - selbst bei den einfachen Formen wird nicht alles so, wie es sein sollte.
    Aber, ich kann beim Muster die Gruppierung aufheben und das Muster "normal" bearbeiten - wieso gehst Du über in Stiche umwandeln und Stich als Block?


    auto Dig.jpg


    Zeig doch mal Dein Muster.


    Grüßle
    Liane

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  • Danke für deine ausführliche Antwort!
    Ich schreibe gleich erstmal was zu deiner letzten Frage: Ich muss mein Muster nicht unbedingt in Stiche umwandeln. Ich mache das nur, weil ich nicht weiß, wie ich sonst einige falsch gesetzte Stiche löschen kann. Wie würdest du das denn jetzt bei dem Adler machen, also wie würdest du z. B. die überlappenden Stiche an der Brust löschen ohne das Muster in Stiche umzuwandeln?


    Und nun noch zu meinem Motiv.


    hobbyschneiderin.de/attachment/44082/


    Meiner Meinung nach, ist es nicht möglich, dieses mit den Werkzeugen die PE Design liefert, händisch zu digitalisieren. Die Buchstaben habe ich (noch so ganz old-school) mit Stift und Papier geschrieben, dann eingescannt und in Adobe Illustrator nachbearbeitet. Was ich damit sagen will: Ich bin nicht ganz unbedarft was Grafikprogramme angeht und ich habe mir bei jeder Linie was gedacht und deswegen sollen die Linien am Ende dann auch annähernd so aussehen, wie in der Vektor-Datei :). Wenn ich das jetzt versuche (z. B. mit dem halbautomatischen Bereich- oder Linienwerkzeug) nachzuzeichnen, bekomme ich wahrscheinlich ein sehr ungenaues Ergebnis, was nicht wirklich etwas mit meiner Grafik zu tun hat. Oder unterschätze ich da die Werkzeuge in PE Design?


    Die Stiche, die ich löschen wollte, lagen zwischen den Kreisen bei der Blaubeere. Da hatte das Programm an einigen Stellen Geradstiche eingebaut (keine Sprungstiche), die ich so nicht wollte.


    Ich habe die Muster-importieren-Funktion genommen (das Ergebnis ist besser als, wenn ich über automatisches Sticken gehe) und danach das Muster nachbearbeitet (Satinstiche in Füllstiche getauscht, Stickattribute angepasst etc.). Beim Muster importieren erkennt er auch, ob die Fläche in der Vektordatei eine Kontur hatte (und definiert die dann auch als Kontur). Ich hatte jetzt nur erstmal alle Konturen ausgestellt, weil ich nicht wusste, ob ich lieber mit Kontur oder ohne sticken will (wenn dann eh nur mit Geradstich - braucht man das bei jeder Stickdatei? Wird das unsauber, wenn man die Kontur einfach weglässt?). Nur wenn ich die Flächen einmal als Block umgewandelt habe, kann ich halt nie mehr wieder eine Kontur hinzufügen (oder ich weiß einfach nicht wie es geht).


    Vielleicht habe ich auch einfach noch nicht verstanden, wie ich ein Motiv händisch digitalisiere. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich dann einfach das Linien- oder Bereichswerkzeug nehme oder diese Blöcke. Nur dann kann ich ja auch nur einzelne Stiche löschen, wenn ich das Muster in Stiche umwandle. Oder gehst du jetzt davon aus, dass es beim händisch digitalisieren einfach nicht passiert, dass man Stiche löschen will? Und wenn ich das Blockwerkzeug zum händisch digitalisieren verwende, dann habe ich ja immer das Problem, dass ich da die Richtung der Stiche nicht einstellen kann und im Menü das Fenster für die Kontur nicht angezeigt wird. Oder ist es so gedacht, das man die Kontur einfach extra zeichnet mit dem Geradstich? Oder ist die Kontur beim Blockwerkzeug dann immer gesetzt und ich kann die gar nicht ausstellen? Wo wir wieder bei der Fragen wären, ob eine Kontur immer notwendig ist :). Die Blockwerkzeuge laufen unter manuelles Sticken und sind aber irgendwie viel weniger manuell als wenn ich ein einfaches Rechteck zeichne (weil es halt viel weniger Einstellungsmöglichkeiten gibt). Wahrscheinlich habe ich die Vorteile des Blockwerkzeuges einfach (noch) nicht erkannt.


    Sorry für diesen überlangen Post!

  • Oh weh, das muss ich jetzt kopieren, damit ich überhaupt antworten kann. Im Übrigen habe ich erstmal gedacht, WO ist denn das Muster versteckt :))) Und womit arbeitest Du? Mit einer Maus?




    Das macht nichts - aber vielleicht solltest Du mal 2-3 Motive mit Linienwerkzeug oder Blockwerkzeug erarbeiten.
    Ach ja, und Deine Brombeeren, da müsstest Du halt jedes Beerchen extra machen, in verschiedene Richtungen bringen - und schon kannst Du sehen, dass man dazu keine Konturen braucht und auch keine Stiche löschen muss. Händisch digitalisieren, das kostet viel Zeit, vor allem anfangs. Vielleicht erscheint das autom. Digitalisieren oder das mit Vektorbildern schneller ... wird ja sicher auch oft so beworben ... aber da muss oft sehr viel nachgearbeitet werden. Und schönere Stickergebnisse erzielt man (meistens) mit der Handarbeit.


    Grüßle
    Liane

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  • Mit diesem Thema habe ich mich in den letzten Tagen auch beschäftigt. Mithilfe von Videos in YouTube fand ich die Lösung. Ein Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=iuzPaVhpD0Q. In Englisch findest Du noch viele.


    Danke Liane, dass Du so viel zu den einzelnen Punkten berichtet hast, sehr hilfreich.

    Grüße
    Anska1

  • Liane, ich danke dir ganz sehr! Deine Antwort hat zu einem Aha-Effekt in meinem Gehirn geführt. :D


    2 (oder 3) Fragen habe ich trotzdem noch.


    1.

    Oh weh, das muss ich jetzt kopieren, damit ich überhaupt antworten kann. Im Übrigen habe ich erstmal gedacht, WO ist denn das Muster versteckt :))) Und womit arbeitest Du? Mit einer Maus?


    Falls du damit meinst, dass das Motiv sehr klein ist. Ich habe es absichtlich ganz klein skaliert, da ich mir das Motiv selber ausgedacht habe und manche Leute auf komische Ideen kommen... Also z. B. Designs von anderen einfach kopieren usw. Das solltest du jetzt aber nicht auf dich beziehen :). Und die Frage nach der Maus ist eine Fun-Frage oder ernst gemeint :)? Falls ernst gemeint: Ja, ich arbeite mit einer Maus und manchmal auch mit einem Grafiktablet.


    2.
    Du schlägst mir vor, die Schrift z. B. auch mit dem HSM/Blöcken zu digitalisieren. Wenn ich alles richtig verstanden habe, müsste ich dann aber extra noch die Kontur zeichnen. Richtig? Und kann ich, wenn ich mit HSM/Blöcken digitalisiere überhaupt irgendwie die Richtung beeinflussen? Oder geht das dann erst in der 10er Version?


    3.
    Zu deinem Adler-Bild:
    Löschst du damit nicht nur Eckpunkte deiner Kontur, aber keine Stiche? Und wenn ich nur einen Eckpunkt lösche, fällt dann trotzdem dieser Geradstich weg, den mir das Programm beim automatischen Digitalisieren eingebaut hat?


    Hier nochmal ein Bild, wo der Geradstich zu sehen ist mit angewählter Kontur:
    1.jpg


    Und hier ein Bild nachdem ich die Fläche in Stiche umgewandelt hatte, um halt den entsprechenden Stich zu löschen, der für die Verbindung sorgt:
    2.jpg





    Tante Edit meint: Versuch macht klug. Ich kann den Verbindungsstich tatsächlich über das Löschen eines Punktes in der Kontur entfernen. Darauf wäre ich selber nicht gekommen. Ich dachte man müsste immer über die Umwandlung in Stiche gehen.

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  • Mit diesem Thema habe ich mich in den letzten Tagen auch beschäftigt. Mithilfe von Videos in YouTube fand ich die Lösung. Ein Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=iuzPaVhpD0Q. In Englisch findest Du noch viele.


    Danke Liane, dass Du so viel zu den einzelnen Punkten berichtet hast, sehr hilfreich.


    Danke für den Link. Ich habe mir in den letzten Tag so viele Youtube-Videos angeschaut, aber die Lösung habe ich darin nie gefunden. Rein interessehalber werde ich mir das von dir verlinkte aber auch nochmal zu Gemüte führen.

  • Zu Deinen Bildern: wenn Du Dir Deine Muster in der Stichansicht anschaust, dann kannst Du auch sehen, ob sich ein Teil des Kreises verselbständigt hat und den Punkt dann löschen, was Du ja dann auch gemacht hast.
    Du kannst diese kl. Teilen auch mit fertigen Kreisobjekten belegen, allerdings wird es so oder so - auch bei Deinem Muster - dann Hüpfer geben. Es muss ja von einem Kreis zum nächsten gehen, da wird der Faden also "in der Luft" mitgeführt.



    Steht eigentlich irgendwo was im Anleitungsbuch über "in Stiche umwandeln"? Ich wundere mich nämlich, wenn man das sooo hartnäckig verwenden will :))


    Auch in den Videos "passiert" nicht alles so, wie man es verwendet.
    Eine Stickdichte von 5,5mm - das käme nie in meinen Kopf. Und dann wird zum Untersticken wahrscheinlich auch noch Zug-Kompensation genommen .... selbst bei Schriften ist neuerdings die Vorgabe nur 5,0.
    Bei manchen Maschinen kann man sogar weniger als 4,5mm Stickdichte nehmen, um eine schöne, saubere, geschlossene Stickfläche zu bekommen, ohne dass man durchsehen kann.
    Ich würde anfangs erstmal die Vorgaben von brother nehmen, die sind gut durchdacht. Nur Richtungswechsel, das sollte man nicht vergessen. Wenn alles in eine Richtung stickt, gibt's im Stoff Verzug.


    Grüßle
    Liane

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  • Steht eigentlich irgendwo was im Anleitungsbuch über "in Stiche umwandeln"? Ich wundere mich nämlich, wenn man das sooo hartnäckig verwenden will :))


    Ja, auf Seite 66. :D



    Vielleicht denken ja viele: lieber dichter als zu licht und erhöhen deswegen die Stichdichte. Was passiert denn, wenn die Stickdichte zu hoch ist? Verzieht sich dann der Stoff zu sehr?

  • Das kann im Zusammenhang mit Zug- Kompensation und Untersticken ein "Brett" geben. Bei kleineren Flächen lasse ich nie unternähen, bei größeren schon, damit der Stoff möglichst keine Falten bildet. Zug-Kompensation nutze ich selten, erst bei kompakteren Flächen - aber was ich mache, müssen andere ja nicht tun. :)
    Normale Stickdichte ist nicht "licht" oder durchlässig.

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  • Hallo Liane,
    ich habe auf Deiner Webseite herum gestöbert und mich gefreut, einer alten "Bekannten" zu begegnen; nicht daß wir uns wirklich kennen, aber ich kenne Deine Muster schon seit Jahren. Sie sind sooooooo schön! Dann bist Du auch noch so großzügig und verschenkst so schöne Muster. Jetzt konnte ich hier auch erleben, wie großzügig Du Dein Wissen weiter gibst.
    Danke, vielen vielen Dank

    Grüße
    Anska1

  • Danke fürs Kompliment :)


    "Wirklich kennen" ist bei der Hobbyschneiderin nicht so ungewöhnlich - wir vom "alten i-net - HandarbeitsPersonal" haben uns ja früher oft auf versch. Veranstaltungen getroffen. Früher - 16 Jahre ist das 1.Mal nun her, etliche Jahre folgten..
    Da gab es noch nicht sehr viel Wissen um Sticken und andere Handarbeiten im i-net. 3 größere Foren gab es damals im deutschen i-net, die sind noch (irgendwie) vorhanden --- ein paar kleine, die alle entschwunden sind.
    Wir haben uns halt vom Tellerrand plumpsen lassen und gezeigt und geholfen. Da wir uns vorher alles selbst beibringen mussten, war das schon wie Lehrjahre ... heute kann man reihum fragen und kriegt viele, auch nicht immer hilfreiche, Antworten. Und sowas wie YouTube, da hat überhaupt niemand dran gedacht.
    Ich gebe gerne wieder, was ich weiß - was ich nicht weiß, behalte ich für mich :D. Antworten wie: ich habe zwar keine Ahnung, ABER ....... liegen mir nicht ;) Deshalb mache ich dann oft einen weiten Bogen ... so isses.


    Jetzt geht es wieder ans Mustermachen - das ist für mich immer wie ein bisschen Urlaub, abschalten total.


    Grüßle
    Liane

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