Beiträge von cafemeister

    Was versteht ihr denn so unter dicke Lagen?


    Ich hatte mir für Taschen und Beutel zu nähen dickere Stoffe besorgt. Zum einen Denim-Jeansstoff (ca. 290 g/m²) und Oxford-Gewebe (ca. 420 g/m²). Bei dem Jeansstoff war die W6 etwas zickig im Transport, wenn sie beim Abnähen an die dicke Naht (also 4 Lagen) kam. Beim Oxford-Gewebe war es beim abnähen des Saums ähnlich. Beim Versäubern von Jersey hatte blieb der Stoff gerne mal auf der Stelle und/oder verfing sich im Greifer. Es macht also, wie Himbeerkuchen es auf den Punkt bringt, nicht wirklich Spaß. Am ärgerlichsten ist jedoch, dass es bei der W6 dauernd zu Fehlern kommt und man am eigenen Können zweifelt - dabei ist es zu oft die Maschine, die die Fehlern macht. Das frustriert zusätzlich. Ich mag glauben, dass der/die eine oder andere mit der W6 zufrieden ist. Die vielen positiven Rezensionen im Netz sprechen ja dafür. Ich war es jedoch nicht. Der Versuch mit einer günstigen Maschine Geld zu sparen kostete mich nur Stoff, Zeit und Nerven.


    Inzwischen nähe ich auf einer Gritzner Tipmatic und kann jedem, der häufig näht und auch dicken oder festen Stoffen verarbeiten möchte, raten, sich dieses oder eine vergleichbare Maschine mit Obertransport und doppelt umlaufendem Greifer im Fachgeschäft probezunähen. Der Preis mag im ersten Moment abschrecken (mich hat er es zunächst auch), aber es lohn sich.

    habt ihr schonmal probiert mit der Maschine Neopren zu nähen?


    Auch wenn der Thread schon etwas älter ist, möchte ich hier mal meine Erfahrung mit der W6 1235/61 schreiben. Vielleicht hilft es ja jemanden, der bei der Kaufentscheidung hier landet:


    Ich hatte die Maschine über Amazon bestellt, weil ich in Foren soviel positives lass, die Rezensionen durchweg gut waren und Herr Vogt in den Produktvideos seine Maschine überzeugend präsentierte. Nähen hatte ich schon in früher Kindheit von meiner Großmutter (damals Schneiderin in einem renommierten Modehaus) auf einer Singer gelernt. Gut, ich hatte viele Jahre nicht mehr genäht - aber es ist ja irgendwie wie Fahrradfahren. Und für den Heimgebraucht dachte ich, man muss ja nicht direkt die teuer anschaffen. Also wurde die Maschine sofort ausgepackt, aufgestellt und losgelegt. Entgegen meiner Erwartungen hatte ich jedoch nur wenig Spaß.


    Wenn man langsam nähen muss (oder möchte) fehlt ich bei mittelschwerer Baumwolle die Kraft in Lauf zu kommen. Gibt man auf gerader Strecke mal Gas, fängt die W6 durch ihre Vibration an über den Tisch zu wandern. Bei Jeanshosen will sie nicht wirklich schön über die vier lagen an der Naht (wie im Produktvideo) und bei Molton neigte der Greifer beim Vernähen zum Verschlucken. Innerhalb von zwei Wochen hat eine neue Maschine mehrmals Hudel mit dünnem Stoff, verhädderten Fäden/Knoten im Greifer und zwei Zwillingsnadeln auf dem Gewissen, obwohl ich nur Jeans doppellagig vernähen wollte - keine 4-lagige Naht, Strecht- oder Zierstich. Hinzu kam, dass der Unterfaden ständig schleppte und sich Fadenösen auf der Unterseite zeigte. Neopren habe ich noch nicht verarbeitet. Ich kann aus dem Vergleich zu anderen Materialen nur Vermutungen anstellen. Ich habe ein ähnliches Material als Polster zwischen zwei lagen vernähen wollen. Das ging nur unbefriedigend, da der Transport den weichen Materialsandwich nicht sauber nach hinten zog, sondern hartnäckig seitlich unter dem Fuß herausdrückten.


    Kurzum: in der dritten Woche war ich von der Maschine derart abgetan und bin froh, dass ich sie zurückschicken konnte und mein Geld zurück bekomme. Empfehlen kann ich sie daher nicht wirklich. Ich bin habe für mich nun entscheiden, doch mehr Geld auszugeben und habe mir eine Gritzner bestellt. Sicher, die kostet einiges mehr an Geld. Doch mit Obertransport und doppelt umlaufenden Greifer sollen weder weiche oder feste, noch dicke oder dünne Stoffe ein Problem sein. Und eine Nähmaschine ist ja eigentlich eine Anschaffung für viele Jahre.

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