Hallo
also, ich sehe aus der Händlersicht. Ich nehme in mein Sortiment nur auf, was ich selbst auch verwende, für gut befinde, mit dem ich mich auskenne. Gut, ich habe "nur" Stoff, aber spezialisiert - und da bin ich es eben auch auf dem Gebiet. Ich kann Auskunft geben, ich kann beraten, aber alles was ich "führe" ist mein persönlicher Geschmack. Darauf lege ich wert - das ist meine Handschrift. Kommt bei Kunden gut an, weil ich authentisch bin. Da schwimme ich durchaus auch mal gegen den Trend, bzw. mache nicht jeden Trend sofort mit - nur, wenn ich mich damit auch wirklich selbst überzeugt auseinander setzen kann und dahinter stehe.
Ich würde nichts verkaufen, mit dem ich mich nicht auskenne, denn dann könnte ich nicht erklären, wie etwas funktioniert oder man es verwendet. Oder ein Stoff, der mir überhaupt nicht gefällt, der kommt mir einfach nicht ins Regal. Und schon garnicht kommt hier was ins Haus, nur weil "es alle haben". Da bin ich eigen. Mag nicht üblich sein, aber das bin halt "ich" 
Persönlich als Kunde empfinde ich nichts schlimmer, als Unehrlichkeit und mangelnde Fachkompetenz. Ich kenne ein Geschäft in einer naheliegenden Großstadt, die bei den gleichen Großhändlern bestellen wie ich auch. Fehlt mir mal schnell ein Basisstoff, von dem ich nur ein paar cm brauche, flitze ich dort hin. Bzw. habe es früher getan. Nachdem mir dort mehrmals eiskalt ins Gesicht gelogen wurde, dass der Händler diesen Stoff nicht im Sortiment hat, einfach nicht geliefert wurde obwohl schon seit Monaten bestellt (wäre einfach nicht dabei gewesen) oder nach nur 2 Wochen eintreffen sollte und nach 4 Wochen immer noch nicht da (weil andere Verkäuferin dann meinte, der wäre doch garnicht bestellt gewesen) - sorry, da komme ich mir verarscht vor!
Unnötig zu erwähnen, dass ich diesen Laden seit diesen Geschichten nicht wieder betreten habe, oder? Und da wundert sich der "Fachhandel" vor Ort, dass er ausstirbt. Wer seine Kunden so behandelt - oder so wie die Beispiele, die oben schon erwähnt wurden, dann wundert MICH das nicht!