Ledersitze (Auto) Riss flicken welche Materialien

  • Hallo ihr lieben,


    Wir haben spontan ein neues*altes* Auto gekauft.
    Unter anderem beinhaltet es volllederausstattung also Ledersitze.
    Leider gibt es im Rücksitz einen riss im Leder diesen würde ich gerne nähen um zu vermeiden das man doch mal hängen bleibt.
    Welches Material nehme ich da?
    Ne Nadel wie beim sattler? (Halbrund)
    Was für ein Garn am besten muss ja reißfest sein..
    Über Tipps wäre ich dankbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Andrea N. () aus folgendem Grund: Überschrift korrigiert


  • Leider gibt es im Rücksitz einen riss im Leder diesen würde ich gerne nähen um zu vermeiden das man doch mal hängen bleibt.


    Da muss ich mich doch noch mal kurz einloggen. Mir ist das Vorhaben unverständlich. Wie soll das halten, einen Riss einfach nähen? Oder wolltet Ihr den Bezug sowieso abnehmen? Wo ist denn der Riss gelegen? Oder ist nur eine vorhandene Naht gerissen und die Fragestellung bezieht sich nur auf Nadel und Faden? (Da hätte ich eher Bedenken, dass der Stoff entlang der alten Naht, Perforierung wie beim Briefmarkenblock, reisst).


    IMGP3103.JPG


    Ich habe an meinem Auto die Bezüge von Sitz und Lehne abgenommen (eine elende Pfriemelei, lauter Drahthaken fast unerreichbar tief in widerspenstigem Schaumstoff - hätte aber beim Sattler ein paar Hunnis gekostet) und die beiden Partien anhand der herausgetrennten, beschädigten Stücke mit einer Haushaltsnähmaschine (keine edle) neu eingenäht (Kunstleder - echtes Leder hätte die wohl genauso gut gepackt). Angebote auf Lederstücke gibt's immer reichlich beim Versteigerungshaus. Den ganzen Abschnitt auswechseln, heisst, die Naht ist unsichtbar, und mehr noch, sie wird da belastet, wo es beim Entwurf des Sitzes geplant war, entlang der ganzen Naht und nicht irgendwo auf einem kleineren Stück. Die Technik ist klar, Polyesterzwirn, der kräftigste, den die Maschine packt ohne zu mucken (30er, glaube ich) und eine passende Ledernadel, laut Anleitung der Nähmaschine.


    IMGP3130.JPG


    Eine andere Lösung habe ich an einer Motorradhose, die am Knie bei einem Sturz durchgescheuert war, gewählt, weil ich sie nur noch sonst hätte wegwerfen können und dann hätte ich erstmal keine zum Fahren gehabt: die Stelle mit einem Stück Leder hinterklebt. Ein reines Provisorium, mit dem ich ja auch nur seit 1993 herumfahre ;) .

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  • Na das klingt ja gut :D
    also es ist echtleder und leider wieso auch immer in der Rückenlehne als wenn da mal jmd hängen geblieben ist.
    Ich bin auch nicht begeistert davon das selber zu flicken aber das geld das in der Sattlerei abzugeben haben wir leider wirklich nicht über.
    Und es wäre ärgerlich wenn es nochmal weiter reißen würden weil man hängen bleibt.
    Das ganze teil austauschen kommt leider nicht in frage.
    Eine Nähmaschine die notfalls dabei drauf gehen kann habe ich hier.
    Ich bin mir auch nicht so sicher in wie weit man den bezug überhaupt entfernen kann da muss ich mich nachher mal mit beschäftigen.
    Sehen wird man wahrscheinlich so oder so das es geflickt wurde so mitten in der Rückenlehne :(
    Ich hab schon geguckt ob flüssigleder nicht eine alternative wäre und das einfach irgendwie zu kleben. Aber das Leder hat ein lochmuster also wird man das wahrscheinlich auch sehen.


    Alternative wandert der kindersitz auf die seite dann bleibt keiner hängen :D
    Ich machr nachher mal fotos evtl gibts ja dann neue ideen ;)


  • Ich bin mir auch nicht so sicher in wie weit man den bezug überhaupt entfernen kann da muss ich mich nachher mal mit beschäftigen.
    flüssigleder


    Du kannst da nix murksen mitten in der Fläche. Wie soll das halten, mitten in der Fläche, wenn sich einer hinsetzt oder dranlehnt und das volle Gewicht wirksam wird. Hinterkleben wäre noch die kleinste Murks-Möglichkeit (aber nicht mit Panzertape...), wenn da eine große Fläche sachgerecht verklebt wird, um eine kleine Schadstelle zusammenzuhalten. Das ging bei mir mit Heißkleber, aber natürlich nicht mit Tropfen von einer Klebepistole, sondern mit großflächiger Erwärmung per Heißluftpistole und flächig pressen.


    Aber um den Wert des Fahrzeugs zu erhalten, muss der Sitz oder die Sitzbank raus und der Bezug abgenommen werden. Ich hab' auch eine kaufmännische Ausbildung, nicht den Meisterbrief als Sattler, aber mir den rausgenommenen Sitz in Ruhe angesehen und bin in Abschnitten an verschiedenen Tagen immer weiter vorgedrungen.
    Will hier kein ganzes Tutorial veranstalten, nur ein paar Beispiele.


    IMGP3116.jpg
    Sitz ausbauen, umdrehen und gucken. Aha, die Seitenverkleidung geht wohl ab, wenn man die Klammern abzieht.


    IMGP3106.jpg
    Auweia, in den Sitzbezug ist eine Drahtstange eingenäht, die mit Drahtringen gaaanz tief und gegen viel Druck in einem Metallteil unter dem Schaumstoff eingehängt ist.
    Derlei Konstruktionen sind mehrere zu überwinden. Ganz schön raffiniert, wie die einzelnen Teile, aus denen der Bezug zusammengesetzt ist, geformt waren und mit viel Kraft so in/hinter dem Schaumstoffpolster befestigt sind, dass sie das Gewicht der Passagiere aushalten und sich trotzdem immer in Form ziehen.


    IMGP3117.JPG
    Das gesamte Sitzpolster ist an einem Ende und in der Mitte schon vom Sitzrahmen losgemacht und weggeklappt. Jetzt nur noch den Bezog von dem Polster loskriegen.


    IMGP3122.jpg
    Der Ring hatte eine Drahtstange, die in einem "Tunnel", der in den Bezug genäht war, steckte, mit der Befestigung am Sitzrahmen verbunden. Raus gingen er und seine Gegenstücke sehr schnell, höchstens ein halber Tag und 68 Flüche. Rein ging er bei der Wieder-Montage mit ca. 360 Flüchen, einer Flasche Wein, einem Kärtchen Kopfwehtabletten, einer halben Packung Pflaster, einem depressiven Wochenende und noch einem halben Tag (mit dem Mut der Verzweiflung ... :D ), sowie einer Spitzzange.


    ;)

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  • Wenn der Riss nicht groß ist ginge es vielleicht mit Stoffkleber und Lederrest unterlegen. Wird eine Pfriemelei und man müsste es zu zweit machen, da man nur 2 Hände hat. Lederrest unterschieben und mit einem dünnen Schwamm oder Wattestäbchen den Kleber auftragen und nach Anleitung den Riss flicken. Habe den Stoffkleber vor Jahren bei uns auf der Messe gekauft und letztes Jahr auf der Nadelwelt gesehen. Vielleicht hat den jemand und kann dir die Adresse mitteilen.


    LG
    Hobbyfee

  • so nach kurzer inspektion es ist doch ein riss der eher U-Form hat sprich man könnte ihn aufklappen und evtl was unterlegen zum kleben.. ohne den ganzen Bezug abfummeln zu müssen..wie beim Flicken auf bzw untersetzen..
    ich vergesse immer Fotos zu machen :(
    Gestern gabs einen neuen Schock vom Auto(hier aber eher Rost an stellen wo wir ihn nicht erwartet hätten -.-) also es geht hier nur bedingt um den Werterhalt der Sitze...sondern eher drum das zb hibbeliges Kind nicht drin hängen bleibt und das weiter reißt..

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  • so nach kurzer inspektion es ist doch ein riss der eher U-Form hat sprich man könnte ihn aufklappen und evtl was unterlegen zum kleben.. ohne den ganzen Bezug abfummeln zu müssen..wie beim Flicken auf bzw untersetzen..


    Na, das klingt doch schon ganz gut ... so in's Blaue beurteilt, ohne Bilder.


    Stellt sich die Frage nach dem Kleber. Kontaktkleber (typischerweise Kövulfix) schließt sich wohl aus, weil man kein Frühstücksbrettchen oder sowas zwecks Andrückens und Pressens dahintertun kann (oder vielleicht doch, mit ein klein wenig Demontage?). Ausserdem ist Kontaktkleber nicht korrigierbar und das scheint mir hier wichtig. Evtl. kann man *eine Seite* mit Kövulfix (oder Schmelzkleber, siehe unten) haltbar kleben - man kann ja ein Blech oder Brettchen durch den Riss einschieben. Dann kommt man nur in's Schwitzen, wenn man das Brettchen rausziehen und beim nächsten Arbeitsgang die andere Seite irgendwie gegen das Polster anpressen muss, ohne eine Unterlage zu haben.


    Mit Textilkleber (Klebepulver zum Heisskleben) bin ich immer reingefallen, das teure Zeugs hab' ich weggeschmissen.


    Wie erwähnt, über die Maßen haltbar hat sich bei mir normaler Heimwerker-Heißkleber gezeigt. Die Stangen gibt's für harte und für flexible Klebungen; letztere müssten es hier sein. Mit Jet-Feuerzeug (die Flambier-Dinger; sie taugen auch gut zum Hartlöten) (Abstand halten, die Flamme ist eigentlich zu heiss) oder Heissluftfön die Stange anschmelzen, Klebeflächen/Ränder bestreichen, Ausrichten, mit Bügeleisen (und einer Zwischenlage von irgendwas, das sich hinterher wieder abziehen lässt - kein Papier) end-schmelzen.


    Der druntergeschobene Flicken sollte m.E. auch aus Leder sein.


    Wie das in der Praxis gehen soll (man kann die End-Erwärmung ja wohl nur mit einem Bügeleisen obendrauf machen, aber findet das Gegendruck auf dem nachgiebigen Polster? Und wenn das aus Kunstschaum ist, schmilzt der nicht evtl. und dann ist der Sitz unrettbar versaut?) ist mir noch nicht soo klar.


    Bei Schuhreparaturen ist ganz gewöhnlicher Sekundenkleber nicht ungewöhnlich (am Billigsten das Fünferpack für 1 Euro bei KiK), lässt sich aber auch nur ein paar Sekunden lang korrigieren. Ausserdem hält der nicht jahrelang, Sekundenkleber macht einen so widerstandsfähigen Eindruck, ist aber nicht gegen Umwelteinflüsse gesichert.


    Zweikomponentenkleber JB-Weld scheitert vermutlich daran, dass er nicht flexibel genug ist. Brauchbare andere Kleber fallen mir gerade nicht ein, also mit Uhu oder sowas braucht man m.E. gar nicht dranzugehen.


    Zitat

    ich vergesse immer Fotos zu machen :(


    <säuerlich> Na, dann scheint's ja nicht so wichtig zu sein :D

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