Beiträge von mama.nadelt

    Genau: Die Welt ist schlecht, sei gut zu Dir. Und neue Rumbuffelhosen sind unverzichtbar. Ganz gleich in welcher Himmelsrichtung man wohnt.


    "In meiner Nähecke gibt es keinen Stromanschluss und deshalb muss dann immer über ein Verlängerungskabel steigen. Laut Exposé ist da tatsächlich eine Essecke, aber haben die Leute im Dunkeln gegessen???? Ich kann das mit der Deckleuchte gar nicht gut ausleuchten. Völlig bekloppt. Naja Bj Annodazumal...Vorwaschmaschinenzeit, VorPCzeit, Vortelefonmitakkuzeit..." kommt mir so bekannt vor: Zu anderen Zeiten gab es also auch schon architektonische Fehlleistungen. Alvar Aalto hat eine ganze Siedlung in Wolfsburg konzipiert. Da schüttele ich dauerhaft nur mit dem Kopf. Etwas lebensunpraktischeres ist mir noch selten begegnet, aber er hat seinerzeit Preise dafür eingeheimst. Naja, die Preisvergeber mußten ja auch nicht drin wohnen...

    Mit der Nähmaschine ist manches schwieriger, aber stricken geht immer und überall. Ich kann dabei prima hirnen, wenn ich nicht gerade zählen muß. Und es entspannt mich. Nachweislich senkt es ja den Blutdruck. Andere polieren für sowas eben Radkappen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


    Und gestern abend habe ich einen Raglan-vo-Pullover fürs Tochterkind gestartet. Zwei Minuten darauf schnuffelte sich mein Sohn an mich, in jeder Hand eine 7er Stricknadel mit Bärs zukünftiger 20 Maschen-Decke. Alles ordentlich rechts. Maschen verbinden... Was soll ich sagen?

    Ich bewundere jeden Mann, der was mit seinen Händen anfangen kann: Ich habe einen häkelnden Freund. Den bewundere ich schon dafür, daß er HÄKELN kann, weil ich das einfach nicht auf die Kette bringe. Ein anderer hat mir eine riesige Hardangertischdecke gestickt. Ich finde das toll.

    Ich fände es gut, wenn Grundfertigkeiten wie Knöpfeannähen und Stricken nicht nach Geschlecht vermittelt würden und wenn man es als "Fingerübung" zu siehe oben betrachten könnte. Und es wäre eben nicht verkehrt, daß über die Schule einzutüten, weil es dann die breite Masse erreicht. Wenn ich keine Oma, Tante, Mutter, sonstige Hilfe habe, die sich darauf versteht, kann ich es nicht lernen. Auch nicht unbedingt mit Internet. (Vieles habe ich dort gelernt, aber anderes geht besser, wenn jemand daneben sitzt und notfalls eingreifen kann.)

    Und es ist wahr: Nicht alles war früher golden, aber das Neue ist auch nicht immer nur unbedenklich toll. Was ich versuche, ist die Balance zu halten, daß meine Kinder beschützt und lebenstüchtig aufwachsen ohne daß ich mich an ihren Lehrern für das räche, was meine mir seinerzeit angetan haben. Und das bedeutet eben auch mal Dinge laufen zu lassen ohne sich als Eltern immerzu einzumischen.

    Ganz gleich wie lebensuntüchtig ich selbst bin, wenn meine Mutter HINTER MEINEM RÜCKEN Telefonate führen würde, um MEIN Leben so einzurichten, wie sie es für richtig hält, würde es bestimmt auch bald eine große Meldung über einen blutigen Amoklauf aus einer hessischen Kleinstadt geben. Mein Leben = Meine Entscheidung.

    Und dahin will ich meine Kinder auch bringen: Sie entscheiden, ob sie etwas aus dem machen, das ich vermitteln kann. Mein Sohn ist noch weit davon entfernt ein Mädchen beeindrucken zu wollen, aber Bär braucht dringend eine warme Decke, von einem Kissen ganz zu schweigen...

    Meine Kinder lernen gerade Stricken. Bei mir. In der Schule findet das nicht mehr statt. Vieles kann auch nicht so geleistet werden, wie es sich manche Eltern vorstellen: Höflichkeit, Pünktlichkeit und gewisse Grundfertigkeiten liegen immer noch in der Verantwortung der Eltern, auch wenn die immer meinen, das müsse man in der Schule lernen. (Ich könnte BÜCHER darüber schreiben!)


    Was mir im Bildungswesen fehlt, ist der Ansatz für Bewegung (in Frankreich sitzen die Kinder fast den ganzen Tag!) und das Feinmotoriktraining. Dazu ist Stricken prima geeignet. Auch Hand-Augen-Koordination wird dabei trainiert. Ich sehe aber auch, daß das nicht leistbar ist, weil das frz. Bildungssystem sich derzeit auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückzieht: 1.) keine schriftlichen Hausaufgaben, weil es ja Kinder gibt, die zuhause nicht unterstützt werden, die damit ja benachteiligt würden. 2.) Kein Kind soll in der Grundschule das Gefühl bekommen zu versagen: In der Klasse meines Sohnes ist ein Junge, der in der zweiten Klasse immer noch nicht seinen Namen fehlerfrei schreiben kann (4 Buchstaben!). kaum lesen oder rechnen kann und der einfach weiter mitgeschleift wird, damit ihm das Versagen erst in der weiterführenden Schule begegnet. Das finde ich bedenklich, denn er wäre vermutlich mit einer Wiederholung der ersten Klasse besser dran gewesen und war vielleicht einfach noch nicht geistig reif genug für die Einschulung. Ist aber ein sehr großes, dickes und lautes Kind mit Konzentrationsschwäche. Da hat der Schularzt vielleicht eher auf das Äußere geschaut. Ein weiteres Jahr Vorschule hätte ihm vielleicht einen Puffer verschafft. - Traurig.


    Aber zurück zur Handarbeit: Mein Mann hat erstmal große Augen gemacht, daß unser Sohn mit sieben Jahren STRICKEN will. Als ich ihm das aber mal erklärt habe, hat es ihm auch durchaus eingeleuchtet. Bei den "Nicht-Tätigen" in dieser Domäne ist Stricken häufig als verstaubt oder Omi-mäßig verschrien. Was da alles geschult und gestählt wird, sehen sie gar nicht so. Er findet es jetzt jedenfalls prima. (Und später bringt er den Kindern dann bei, wie man einen Ölwechsel vornimmt. Auch gut, dann werden sie nicht eindimensional...)

    Trüffelschwein-Such-Gesichtsausdruck! Ich liebe dieses Wort und so zutreffend hätte ich es wohl nie ausdrücken können. Oft geht mir das auch so, aber da ich immer mit festem Budget gehe, muß ich mich dann eben doch entscheiden. Andererseits habe ich dann manchmal das Glück, daß mein Mann mir sagt: "Nee, die Entscheidung ist zu hart, ich stocke auf!" und dann ist das Leben gleich nochmal so schön...


    Nina, Kaffeeröstereien finde ich wunderbar. Allein der Geruch! *augenverdreh* Derzeit bin ich abstinent. Wenn es sich mal ergibt, solltest Du Deinen Papa nach Mulhouse entführen, dort gibt es das Musée du Chemin de Fer. in ORIGINALGRÖSSE!!! Der Kleine-Jungen-Traum aller Männer, die sich nicht ins Automuseum gezogen fühlen. (Da gehe ich gelegentlich auch mit hin, aber im Prinzip geht es mir wie Deiner Mutter: Irgendwann ist der Bedarf gedeckt...)


    Und jetzt? Nähe ich meinen Cashcot-Pullover zusammen und kümmere mich um die Ärmelabschlüsse und den Halsausschnitt. Für die kleine Seele. (Streichelt sich auch wunderbar!)

    Das ging mir so ähnlich: Ich war im Falzen etc. ungeschickt, weil ich die Fingernägel bis kurz vor blutig runtergefressen hatte. Häkeln habe ich so verabscheut, daß ich es heute noch nicht wieder tue. Stricken war okay bis zur sechsten Klasse: Ich kam in eine neue Schule, die anderen Schüler waren gerade dabei einen Pullover zu finalisieren. Ich sollte für die nächste Stunde Wolle und Nadeln mitbringen und eine Maschenprobe abgeben. Leider hatten wir keine Zeit einzukaufen und großes Theater zu machen und so habe ich (ordentlich gestrickt!) eine MP mit 2er Wolle auf 4,5er Nadeln gestrickt. Heutzutage nennt man sowas Lace, damals meinte die Lehrerin nur abfällig "Loch an Loch und hält doch!"


    Das hat mich für viele Jahre motiviert. :irre: Die Handarbeitslehrerinnen, die ich in diversen Schulen verschlissen habe, waren allesamt ein wahrer Ausbund an pädagogischem Versagen. Ich hatte das Thema also ad acta gelegt.


    Dann (siehe alte Threads) kam ich mit Baby nach Frankreich, es war Winter, die alten Nachbarn blieben am Ofen und ich fing an mit den Wänden zu reden, weil meine Tochter noch nicht sprechen konnte, ich nicht jeden Tag fünfmal in Deutschland anrufen konnte/wollte und mein Mann Mo-Do arbeiten mußte. Da bin ich über die alten Wolle und die Nadeln meiner Schwiegermutter gestolpert und habe gefühlt die halbe Nation mit Schals beglückt, bis mein Mann meinte, ich solle doch mal Sockenstricken lernen, Schals wären jetzt ja reichlich vorhanden. So hat sich das dann entwickelt und verbessert und als mein Sohn zur Welt kam, habe ich erste Schritte an der Nähmaschine gemacht.


    Handnähen mag ich auch nicht so recht. Aber das liegt eher an meinem Unvermögen als am Nähen an sich. Kleinere Flickereien mach ich trotzdem von Hand. Auch wenn es soooooooooooooooo uncool ist. (Zumindest aus Sicht der Jacken-Flick-Unwilligen)

    Ja, sowas ist echt scheußlich. Besonders, wenn es so schön ist, wenn man sich endlich mal wieder sieht. Ich habe meine Freundin vorletzten Sommer zum ersten Mal seit 10 Jahren wiedergesehen. Mit Kind und Kegel war es einfach kompliziert einen gemeinsamen Zeitrahmen zu finden. Aber dafür war es, als hätten wir uns zwei Stunden vorher zuletzt gesehen. Wir halten uns immer auf dem Laufenden, so daß keine größeren Löcher entstehen.

    Ja, ich ziehe einen fetten Drücki jedem virtuellen vor. Ganz klar, aber solange man sich im Herzen nah ist, ist man zusammen. Total. Das merke ich bei ihr und auch bei einem anderen lieben Freund, den ich viel zu selten sehe.


    Feststellung: We´ll always be friends until we are old and senile. Then we can be new friends.


    Wenn man das sagen kann, sind es WIRKLICH gute Freunde. Und, hey, Dr. theol. ist eine große Nummer!

    Meine Enkelin ist 20 Monate alt und trägt schon lange 2-teilige Schlafanzüge. Ihr eine Reihe Druckknöpfe zuzumachen wäre absolute Quälerei für Mutter und Kind. So einen Schlafanzug, wie Du ihn beschreibst, würde ich nur Kindern bis zu einem Jahr anziehen.

    Mein Sohn hat schon immer SEHR unruhig geschlafen. Dem mußte ich - bis er fast drei war -immer noch Einteiler anziehen, sonst wäre er mit der Aufdeckerei und dem "Hoseverlieren" noch häufiger krank gewesen, als es ohnehin der Fall war. Der letzte Schlafsack ist auch erst kürzlich zu klein geworden. Inzwischen ist mein Sohn sieben, mag auch Zweiteiler, würde aber bestimmt auch gerne weiterhin im Overall schlafen.


    cache-tirette!

    Was für ein tolles Wort!

    In drei Silben alles gesagt, und klingt auch noch schön.

    Ein Hoch auf die französische Sprache!

    Mir fiel das deutsche Wort nicht mehr ein. Die Franzosen habe eine so bildreiche Sprache. Und zutreffend. Besonders gern mag ich ja das Wort für Schlagloch: Nid de Poule (Hühnernest). Wenn man in sowas reinfährt, ärgert man sich bei der Bezeichnung doch sofort viel weniger, oder?!? :oP

    Wenn ich projektbezogen kaufen will, bin ich am besten mit meinem Mann beraten: Mit affenartiger Geschwindigkeit landen wir genau da, wo ich meine Nähzutaten finde und kommen dann relativ ungeschoren davon.

    Andererseits ist natürlich auch Bummeln und Inspirationssuche was Feines, aber dann gehe ich lieber mit meiner Schwägerin hin. Die hat die gleiche Macke wie ich und dann ist das eben mehr so Mädels-Shopping. Etwas entspannter und mit weniger Dauerlauf für mich. *zwinker, zwinker*

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