Die Pfaff 260 Automatik

Ich habe schon etwa ein halbes Jahr eine Pfaff 260 Automatik mit Schrank im Wohnzimmer rumstehen. Vorgestern habe ich sie aus ihrem Schrank befreit und ins Nähzimmer gebracht. Der Dornröschenschlaf ist jetzt zu Ende hab ich mir gedacht und das Maschinchen an den Strom angeschlossen.

Sie lief sehr schwergängig nach dem Tritt auf das Pedal. Also den Deckel runter und gewundert wie sauber sie von innen ist. Der Kopfdeckel musste auch runter und da drin sieht es so aus: An alles, was sich bewegt habe ich dann mal ein Tröpfchen Öl getan. Hier unten natürlich auch: Der große braune Block ist der Unterbaumotor. Sie kann aber auch, wie auf dem ersten Bild zu sehen ist, mit dem Tretpedal im Schrank angetrieben werden. Die Kraftübertragung vom Motor nach oben und von Oben wieder nach unten zum Greifer erfolgt jeweils über eine Schnurkette. Hier sieht man den Automatikblock: Links ist das Einstellungsrad für die Stichmuster. Es funktioniert aber nur in Verbindung mit dem Hebel auf der Maschine, dem Rad vorne an der Maschine des Stichlängen- und Stichbreitenhebels. Es gibt zum Einstellen der Stichmuster eine Einstellschablone die ähnlich wie eine Parkscheibe funktioniert. Leider habe ich das Teil nicht. Es ist eine Pappscheibe in einer Hülle in der auf einer Seite ein Fenster ist. Man dreht die Scheibe auf ein Stichmuster und im Fenster liest man ab, in welche Stellung welches Rad oder welcher Hebel gebracht werden muss.

Die Pfaff 260 Automatik kommt aus den 1960ern und ist für ihre Zeit eine super Luxus Nähmaschine. So war damals auch ihr Preis von 699,- DM eine Preisklasse, die sich eine Arbeiterfamilie nicht so ohne Weiteres leisten konnte. Da wurde dann schon mal ein Jahr für eine solche Nähmaschine gespart. Sie näht 25 Nutz und Zierstiche von denen einige durch die Veränderung der Stichlage (r m l) noch verändert werden können. Sie hat eine veränderbare Nadelposition, einen versenkbaren Transporteur und einen Einfädler. Das ist auf dem dritten Bild der Hebel hinten. Die Stichlängeneinstellung ist sehr exakt. Das rechte Drehrad -- das Bild dreht sich leider nicht -- macht die Länge und der weiße Hebel schaltet den Rückwärtsgang. Das Knöpchen ist für das Nählicht und das Drehrad mit den zwei Hebeln ist für die Stichweite. Der hinter dem Rad liegende Hebel ist für die Nadelposition und der vordere, naja, ich habe es noch nicht ausprobiert, er soll aber -- laut Nähmaschinenverzeichnis - ein Schnellumschalter für Zick-Zack sein. Auf dem vierten Bild sieht man links den Doppelumlaufgreifer. Das Nählicht liegt nicht mehr im Maschinenkopf sondern mittig im Arm. Hier ist erstmal Schluss, denn die Maschine hat eben eine gründliche Dusche mit Ballistol bekommen. Das Kriechöl dringt in jede Ritze und verdrängt dort das Harz. Auch schmiert es ein wenig, so dass man die Maschine laufen lassen kann ohne sie zu beschädigen. Eine Maschine muss laufen nach der Behandlung mit Ballistol, damit das aus den Lagern verdrängte Harz weggeschleudert wird. Es ist toll zu sehen, wie aus einem schwer und träge laufenden Maschinchen eine Rennmaus wird.

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