Wie seid ihr zum Handarbeiten gekommen?

  • Ich bin total geschockt, weil mein Patenkind erzählt, sie dürfen in der Grundschule nicht Handarbeiten. Oder sagen wir es so, maximal mit dickeren Nadeln häkeln.


    Ihre Mutter fragte nach und es gab wohl ein Schreiben des KM an alle Fachlehrer mit der Warnung zur Vorsicht, weil heute viele Kinder keine ausreichende Feinmotorik mehr hätten und auch nicht mehr - hm, da fehlt mir nun der Fachbegriff. Also gemeint ist, dass viele Kinder nicht mehr diese natürliche Barriere hätten, bevor sie etwas machen, zu überlegen, ob man jemand anderen damit verletzt.

    Ganz besonders wird auf Stricknadeln als hochgefährlich verwiesen, wegen der enormen Verletzungsgefahr. Es hätten wohl schon Kinder damit herumgefuchtelt, oder sogar absichtlich andere bedroht und es wäre schon zu Stichverletzungen gekommen. Es ist wohl den Lehrern freigestellt, wenn sie sich das trotzdem zutrauen, aber durch die Warnung ist ihr Dienstherr bei einem Unfall dann rechtlich gut außen vor und alles bleibt am Fachlehrer hängen.


    Kein Wunder, dass die Teenager, mit denen ich in anderem Zusammenhang öfter Kontakt haben, imer fragen, ob ich ihnen Stricken oder Nähen zeigen kann. Ich mache das gerne, verweise sie aber auch noch auf Youtube, damit sie im Regelfall zu Hause, wenn sie irgendwo hängen, einmal nachschauen können, wie es geht. Da schauen sie mich oft mit großen Augen an und meinen, sie hätten gar nicht gewusst, dass man solche Sachen auch auf youtube findet. Sie, die ständig auf youtube unterwegs sind. ^^


    Deshalb meine Frage: Wie seid ihr zum Handarbeiten gekommen?


    Bei mir ist es der denke ich ganz klassische Weg, Sowohl meine Oma und Großtante als auch meine Mutter haben gehandarbeitet. Meine Oma war die absolute Strick- und Häkelkönigin, konnte aber auch Nähen, Occhi, Filet. Meine Großtante war die absolute Nähkönigin, aber natürlich konnte sie auch die anderen Handarbeiten. Von ihr wird erzählt, dass sie wohl in der Nachkriegszeit aus den Armeedecken aus der Hand heraus Teile zugeschnitten und zu tollen Mänteln genäht hat, die ihr sogar die Amerikaner abkauften und für Deckennachschub sorgten.

    Meine Mutter kann Nähen, Stricken und Häkeln. Aber für sie war es nie die große Passion. Sie brachte mir Stricken und häkeln schon vor der Grundschulzeit bei und natürlich haben mir auch meine Oma/Großtante geholfen.

    Durch meine Mutter bin ich dann zum Nähen gekommen, denn sie wollte/konnte (?) nur nach Schnitt nähen und wenn sie mich dann fragte, ob ich lieber das Teil oder das andere hätte, kam von mir auch mal die Antwort, davon das Vorderteil und vom anderen Schnitt das Rückenteil. Das geht nicht, behauptete meine Mutter, ich müsse mich entscheiden. Ich habe dann noch im Grundschulalter entschieden, dass es gehen muss. Wie man Schnitte aus den damaligen Nähzeitschriften Burda und Neue Mode herausmacht, hatte ich mir von meiner Mutter abgeschaut.

    Immer am Wochenende schliefen meine Eltern bis 9 Uhr, ich war früher wach und beschäftigte mich selbst. Also las, spielte oder malte ich am nächsten Wochenende nicht, sondern machte die zwei Schnitte aus den Zeitungen und versuchte das eine Vorderteil mit dem anderen Rückenteil zusammenzubasteln. 8)


    Da rief meine Mutter meine Großtante um Hilfe und von da ab ging es im Nähen so richtig los. Denn ich konnte mir das Teil mit dem Vorder- und dem anderen Rückenteil nähen. Meine Großtante meinte immer, sie sähe nähtechnisch sich in klein in mir. Ich würde ihr sogar die ein oder andere Idee geben. Sprich von da ab bedeutete es, wenn ich mit meiner Großtante zusammen war, dann waren wir an ihrer genialen Nähmaschine, beim Stadtbummel waren Nähmaschinen- und Stoffgeschäfte unsere Lieblingsorte. Einzig, wenn sie meinen Ideendrang einbremste, weil sie natürlich wusste, dass auch die Technik wichtig ist und man einfach die handwerkliche Seite beherrschen muss, kam es bei uns schon einmal zu heftigeren Diskussionen, a la, warum muss ich das so umständlich machen, das sieht doch eh keiner - aber du weißt es - ja und, ist mir egal, ich spare mir massig Zeit und kann noch ein weiteres Stück nähen. - Meine arme Großtante. Heute bin ich ihr so dankbar, wenn ich daran denke, dass sie mir da schon immer wieder auf die Füße gestiegen ist. Sie war auch der Typ, man muss nicht alles heften, es gibt Sachen, die man generell schneller machen kann, aber es muss ordentlich sein. Dazu ihre Kniffe, einfach genial.


    Ich bin auch meiner Oma und Mutter sehr dankbar. Oma konnte z. B. nicht klöppeln, aber ich fand es interessant. Als dann mein Opa in Bad Steben auf Kur war, wo es auch eine langee Klöppeltradition von Nordhalben her gibt, hat sie mich bei den Besuchen mitgenommen und wir haben dort Klöppeln gelernt.

    Ich habe auch das Filetnetz knoten bei meiner Oma gelernt, auch wenn ich das einfach extrem finde. Diese Arbeit, diese Genauigkeit! Aber das war meine Oma. Die hat auch einen ganzen Häkelmantel wieder aufgerippelt, der fertig war, als sie sah, dass im Rückenteil in der dritten Reihe einmal bei der Wolle ein Faden eingestochen wurde.


    Handarbeiten in der Schule erlebte ich leider mehr als Bremse. Da mussten wir in der 3. oder 4. Klasse Hüttenschuhe stricken zu einer Zeit, wo die absolut out waren. Oder einen Tischläufer besticken und die Lehrerin gab nur zwei Farbzusammenstellungen für das Stickgarn vor: Braun-Orange oder Grün-Gelb - ja wir sind in den 70er Jahren! Ich wollte aber Rot-Gelb, am liebsten noch zusätzlich Blau - nicht erlaubt. :cursing:

    Als ich dann Grün-Gelb nahm und nach der Benotung aus dem Tischmittelläufer vorbei war und da war ich zu 100%ig mit meiner Familie konforn, so etwas Spießiges wie einen Tischmittelläufer legen wir uns nicht auf den Tisch. So nähte ich daraus eine Tasche für mein Sportzeugs und färbte es - natürlich Rot! Alle fanden es klasse, nur meine Handarbeitslehrerin war entsetzt, wie ich das schöne Teil verhunzt hätte, nahm es in die Hand und zeigte mir zwei Handstiche vom Anheften des Trägers, die ich übersehen hatte, wieder herauszuziehen. Das wäre alles Pfusch und sie wisse schon, warum sie mit uns einen Tischläufer gemacht hätte, eine Tasche kann man in dem Alter noch nicht machen. Wumms, das saß!

    Meine Mutter tröstete mich, meine Großtante wurde zum Panzer und als sie meine Lehrerin dann in der Stadt traf, rückte sie ihr gehörig den Kopf zurecht und wies sie auf drei Fehler bei dem von ihr selbst genähten Kleid hin mit dem Zusatz, wenn man das nur so hinbekäme, dann würde sie das nie öffentlich tragen und vor allem müsse sie sich als Handarbeitslehrerin schämen. Vielleicht solle sie lieber bei ihren Tischläufern bleiben und Bekleidung denjenigen überlassen, die es könnten mit dem süffisanten Hinweis, dass ich selbst genähte Kleidung trage und man dort solche Fehler garantiert nicht finden wird. Meine Großtante! Ich liebe sie!


    Ich freue mich, eine Generation zu sein, in der Handarbeiten ein Hobby ist und nicht eine Pflicht in der Frauenrolle. Allerdings muss ich sagen, bei Oma und meiner Großtante war das auch immer ein Hobby, ein Spaß auch wenn man es von Ihnen natürlich erwartete. Meine Oma hatte die typische Frauenrolle, meine Großtante arbeitete Vollzeit beim TÜV in der Verwaltung. Bei meiner Mutter war es schon mehr Pflicht, allerdings war sie auch ganz kurz vor den 68ern und erlebte die Emanzipation so richtig mit. Bei der Hochzeit musste mein Vater noch unterschreiben, dass er ihr zu arbeiten erlaubt. Kurz darauf wurde das Recht geändert.


    Ich habe das Gefühl, dass viele junge Leute und da meine ich nun auch Twens, die Handarbeiten nicht mehr von den Vorfahren gelernt haben und wenn ich dann lese, dass selbst die Schule kein Ort mehr ist, wo man wenigstens einmal etwas davon hört, dann finde ich es wunderbar, dass Handarbeiten heute doch wieder so beliebt ist.

    Nur wie kommen heute die jungen Leute zum Handarbeiten?

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Hier gab es in der Grundschule gar keine Handarbeiten - erst später. Und Stricken und Häkeln hab ich damals gehasst. Das hat meine Mutter damals ja alles perfekt für mich gemacht *pfeiff* (heute wäre ich froh, ich könnte es)

    Kreativ war ich aber immer und hab ganz viel ausprobiert. Vor vielen Jahren bin ich dann zum Teddynähen gekommen (aus Zufall) und da auf div. Messen hab ich Patchwork kennen gelernt. Da meine erste Nähmaschine wohl die schlechteste Discounternähmaschine aller Zeiten war (ja, deswegen lehne ich die heute auch so ab) blieb mir das Hobby noch ettliche Jahren verwehrt - mit dieser Nähmaschine konnte man alles nur nicht nähen :thumbdown:

    Trotz allem hab ich Jahre später die Idee bekommen mir Kleider zu nähen, aber keinen Kursplatz bekommen und bin im Patchworkkurs gelandet... mit dieser grottgen Maschine ein Krampf <X - aber dafür hate ich mir dann gleich eine vernünftige Maschine gekauft... ja und seit dem nähe ich und bräuchte gar nicht mehr aufzuhören... auch ein paar Klamotten und Kindersachen hab ich inzwischen genäht aber eher so einfaches Zeug :S


    Hier sehe ich in einem Kinderstoffladen ganz viele werdende und junge Mütter, die anfangen zu nähen.

    lg Kristin

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  • Handarbeiten gabs bei uns in der Schule auch nicht - allerdings eher weil es keine Lehrer gab, die das Unterrichtet hätten, auf dem Zeugnis war sogar eine Zeile für "Handarbeit, fakultativ". Ich habe es später oft in der Schule mit Kindern gemacht, bis vor sechs Jahren oder so hatte ich immer eine Handarbeits-AG. Da gabs dahingehend allerdings auch keine Restriktionen von Seiten der Schulbehörden. Wobei ich die heutzutage fehlende Feinmotorik durchaus bestätigen kann. Viele können ja bei Schuleintritt nicht einmal den Bleistift richtig halten, teilweise hapert es auch an der Grobmotorik noch. Ich habe momentan einen Zweitklässler der kann immer noch nicht in Lineatur schreiben, die Buchstaben sind überall, nur nicht in dem Bereich, wo sie hingehören. Nachdem ich fast ein Jahr lang auf den Vater eingeredet habe, hatte er nun zumindest mal Ergo - erst hieß es immer, der Kinderarzt würde sagen, der Junge schreibt doch toll und bracht keine Ergotherapie (auf die weiteren Defizite im motorischen Bereich will ich gar nicht erst eingehen). Wenn man dem Kind eine Schere in die Hand gibt, kanns einem schon Angst und bange werden, an Nadeln mag ich da lieber nicht denken. Gut, da war jetzt etwas abgeschweift, also zurück zum Thema.


    Ich habe mir meine Handarbeitsfähigkeiten selbst angeeignet. Meine Mutter konnte maximal einen Knopf annähen, das wars dann aber auch schon. Irgendwann, ich glaub da war ich in der siebenten Klasse, da waren Strickstulpen total in, also habe ich versucht zu stricken. Der erste Versuch ging einigermaßen daneben, aber mithilfe meiner Oma (die damals allerdings rheumabedingt auch nicht mehr selbst gestrickt hat) und einigen Strickzeitschriften habe ich es dann gelernt. Während des Studiums habe ich dann auch wirklich sehr viel gestrickt.

    Mit dem Nähen wars etwas anders, da gab es in der Schule mal einen Ferienkurs. Die dabei genähte Hose war passformtechnisch allerdings nicht so klasse. Irgendwann dann kam die Mode mit den Kellerfalten an, ich glaub da war ich 15. Nur waren diese Hosen selbst in der Jugendmode recht teuer und ich hatte noch nie eine Figur für Sachen von der Stange. Also habe ich angefangen, mit alten Bettlaken herumzuexperimentieren. Zunächst auf der Nähmaschine eines Bekannten meiner Mutter, das war eine uralte Industrienähmaschine die nur geradeaus nähte. Na und als ich darauf die erste Jacke fertig hatte, die sogar passte, war meine Mutter damit einverstanden, dass ich mir eine eigene Nähmaschine kaufe - meine Veritas, die ich auch noch heute besitze . Darauf entstanden dann aus Bettlaken und Futterseide Sommerjacken mit Kellerfalten am Ärmel für die halbe Klasse;) Tja und seither habne Handarbeiten immer mal mehr oder weniger raum in meinem Leben eingenommen.

    Viele Grüße,
    Ines

  • Ich hatte von Klasse 3 bis 7 oder 8 Handarbeitsunterricht, ab Klasse 5 gemischt mit Werken. Da war eine Stunde pro Woche. Handarbeiten war weit gefasst, so haben wir z.B. aus Peddigrohr ein kleines Körbchen geflochten oder aus einem Stück Holz mit Stechbeitel, Feilen und Schmirgelpapier eine Schale. Ich weiß noch, wie ich stundenlang das Peddigrohr in Wasser eingeweicht habe und wie schwierig es trotzdem war, zu flechten. Ich erinnere mich auch noch, dass es mir kaum gelungen ist, mit dem Stechbeitel gleichmäßig Holz abzutragen, um den Block symmetrisch auszuhöhlen.

    Seltsamerweise habe ich eine komplett blanke Festplatte, was Nadelarbeit angeht: Nur an Kreuzstichsticken kann ich mich erinnern. Aber sonst? Haben wir gehäkelt oder gestrickt? Keine Ahnung. Nur genäht oder geklöppelt ganz sicher nicht.

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    ein sehr interessantes Thema.


    Ich machs kurz bei mir: mit der Muttermilch :D Es liegt in der Familie - da machen alle was mit den Händen. Meine Oma konnte so ziemlich alles - 2 Weltkriege machen da einen guten Lehrmeister. Meine Tante war Schneiderin, meine Mutter hatte ein Handarbeitsgeschäft und ist die Strick-Queen. Ich hab es zwar nicht als Beruf gelernt, bin aber seit 20 Jahren mit meinem Nähen selbständig und bereue auch manchmal, doch nicht auf den Instinkt gehört zu haben und eine Schneider-Lehre gemacht zu haben.


    Mein Vater ist Holz-Fachmann und mein Onkel war Klavierbauer, der Bruder ist Musiker - auch das hat mit Handwerk zu tun. Nicht nur musizieren, sondern die Teile auch reparieren zu können, etc. Und auch mein Mann kommt aus einer Handwerkerfamilie mit Elektrikern und Holz-Bauern, der Bruder ist Messebauer (auch wenn der Schwiegervater das nicht so gern gehört hat mit seinem Dr. in Chemie, auf den er sich was eingebildet hat).

    Nur unsere Kinder - die sind irgendwie resistent gegen die Gene - aber vllt kommt es ja noch ;)

  • Ich glaube nicht, daß die Liebe zu unserem Hobby irgendetwas mit dem Handarbeitsunterricht in der Schule zu tun hat. Ich denke auch nicht, daß man unbedingt handarbeitende Familienangehörige dazu braucht....unsere Kinder (Enkel) lernen schon früh mit dem PC umzugehen...und während ich mir noch erarbeiten mußte, wie man einen RV einnäht, können sie heute alles mit Fotoanleitungen und Videos lernen...wenn sie wollen...

    Mein großer Enkel hat in der Schule gestrickt, jetzt haben sie Bohnen ausgesät vielleicht sägen sie ja auch noch...nachmittags sind die Jungen mit dem Skateboard unterwegs...

    Meine Enkelin geht jeden Nachmittag zum Sport oder Stepptanz, ein Unterrichtsfach ist I-Pad....nicht Handarbeit.

    Sie sehen täglich, daß ich nähe, es färbt nicht ab..und warum auch, tagsüber sind sie in der Schule und wenn sie Zeit haben, beschäftigen sie sich mit ihrem Hobby, nicht mit meinem.

    Viele Grüße
    Hedi

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  • Ich halte den Spruch von Omma "Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir" für aktueller denn je. Daher finde ich es ausgesprochen vorteilhaft, wenn man in der Schule mit möglichst vielen Bereichen des Lebens in Berührung kommt - und dazu zählen auch Hand- oder Holzarbeiten, gerade weil das Wissen darum nicht mehr in allen Familien mit der Muttermilch mitgeben wird. Dabei geht's mir nicht darum, es als Hobby zu vermitteln oder kleine Schneider und Tischlerinnen auszuspucken. Mitnichten. Sondern um Vermittlung von banalstem Basiswissen und somit Wertschätzung für Bedarfsgegenstände und diejenigen, die sie produzieren, plegen, warten und reparieren. :)

    Ich find's toll, Lizzygirl , dass du eine Handarbeits-AG angeboten hast. Wurde dir das zu stressig oder gab's von Seiten der Schulbehörden doch irgendwann Bedenken?

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • ich finde es bedenklich, dass man heute so vieles auf die Schule abwälzen möchte, was eigentlich immer in der Familie vermittelt wurde.

    So elementare Kulturtechniken wie kochen, Wäschepflege im weitesten Sinne, Schwimmen, Radfahren etc. sollten doch Eltern und Großeltern den Kindern weitergeben, finde ich ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Ich verstehe die Haltung, dass Schule nichtalles aus Familien auffangen kann und teile sie unbedingt, was elementares Benehmen wie Höflichkeit, Pünktlichkeit, Stillsitzen usw. angeht. Aber Handarbeiten und Werken hatten schon meine Eltern als unmittelbare Nachkriegsgeneration in der Schule, ebenso Schwimmunterricht. Daher sehe ich dies nicht als Abwälzen, sondern tatsächlich als seit vielen Generationen nicht in allen Familien praktizierte Kulturtechniken, deren Grundkenntnis-Vermittlung in Schulen üblich war.

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Naja, der Werkunterricht wurde in Ostteil schon 1991 abgeschafft, damals waren Kinder aber motorisch noch deutlich fitter. Viele Schulanfānger sind heutzutage kaum noch in der Lage, am normalen Unterricht in altersanmessener Weise teilzunehmen, dann halte ich es für kaum durchführbar, auch noch Handarbeiten in der Schule zu vermitteln. Vor allem fragt such dann, wo man die Lehrer dafür noch hernehmen will.

    Viele Grüße,
    Ines

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  • Also Handarbeit als Kulturtechnik...das würde ich nicht so sehen...Ich kenne noch die Hausschneiderinnen, meine beiden Großmütter hatten keine Zeit zum Nähen und dann kam eben eine Schneiderin ins Haus...Ich habe bis zur Wende Handarbeiten auch nicht als Hobby, sondern als Notwendigkeit gesehen.Erst mit den Enkelkindern wurde es ein Hobby...

    Kochen und Ernährung dagegen würde ich schon wichtiger als Stricken in der Schule ansehen. Wir wissen ja alle, wieviele übergewichtige Kinder es gibt und es werden immer mehr.

    Viele Grüße
    Hedi

  • Ich hatte in der Grundschule noch Handarbeiten und auch auf der weiterführenden Schule (Realschule). Hab es aber dann zur 8. Klasse gegen Französisch eingetauscht, weil ich das Fach in der Schule langweilig fand. Auf dem Gymnasium später, hatten viele meiner Schulkolleginnen gestrickt und auch genäht. Aber auch meine Mutter hatte schon immer viel genäht. Bin in B-W aufgewachsen.

    So kam ich dann irgendwann auch zum Nähen. Anfangs war es ein netter Zeitvertreib, aber mit der Zeit merkte ich, dass ich so günstiger an Bekleidung kam, vor allem an welche die passte. Da ich eine sehr schmale Taille habe im Vergleich zur Hüfte.

    Inzwischen nähe ich seit über 30 Jahren mit Auf und Abs, aber es macht mir nach wie vor Spaß.

    Genäht wird überwiegend Oberbekleidung und Dessous. Hin und wieder auch mal Faschingskostüme oder alltägliche Dinge wie Tischdecken oder aufgeplatzte Nähte.

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  • Ich hatte in der Grundschule und später dann bis zur 7. Klasse Realschule Handarbeiten gepaart mit Werken in der Schule. Ich kann mich an folgende Dinge erinnern: einfacher Turnbeutel mit aufgenähter Blume (die aus Stoffresten zurecht geschnitten wurde), bestickte Schreibblock-Hülle, eine kleine bestickte Tischdecke. In der 4. Klasse haben wir uns aus Rundhölzern selbst (Jacken) Stricknadeln hergestellt, mit denen wir dann im Anschluss so Art Hüttenschuhe gestrickt haben (auch die Jungs!). In der 5./6. Klasse haben wir dann richtig Socken stricken gelernt (wobei meinen Mama aber den Löwenanteil gestrickt hat) und haben uns auch eine Kochschürze genäht. Die benutzte ich heute noch immer zum Kochen. Und wir haben Topflappen gehäkelt. Runde, aus denen konnte man herrlich Tierköpfe machen. Da hab ich dann auch zu Hause ganz viele gehäkelt.

    In der 7. Klasse haben wir dann auch Kreuzstich-Türbänder gemacht und einen 40cm großen Teddybär genäht. Als ich mit dem von der Schule heimkam, hat mir zuerst niemand geglaubt, dass ich den selbst genäht hab.


    Später, als ich öfters ins Eishockey gegangen bin, brauchte ich einen blau-weißen Schal. Den hab ich mir auch selbst gestrickt. Meine Mama hat mir anfangs ein bisschen geholfen und dann hat es wieder ganz gut geklappt.

    Sockenstricken hab ich dann (wieder) von der Schwiegermutter meiner Schwägerin gelernt bekommen. Das war noch einige Jahre, bevor ich geheiratet hab. Also auch schon bestimmt 15 Jahre wieder her. Seitdem stricke ich Socken nebenbei beim Fernsehen am Abend. Damit ich nicht ständig am Handy oder Laptop häng....


    Zum Nähen bin ich dann durch ein Faschingskostüm wieder gekommen. Ein Burda-Schnitt mit entsprechender Anleitung. Damals war das für mich alles noch Näh-Chinesisch. Ich hatte ne Standleitung zu meiner Mama, die mir immer wieder erklären musste, wie ich was machen muss. Aber ich hab's hinbekommen und das Kostüm war/ist tragbar. Danach hab ich mich zusammen mit meiner Mama zu einem Dirndl-Nähkurs angemeldet und seitdem (das ist jetzt so 7 Jahre her) näh ich sehr gern und auch viel.


    Allerdings hab ich es auch als Kind nicht anders gesehen: Meine Oma war die Strick-Königin. Sie hatte damals für den halben Trachtenverein neue Wadl-Strümpfe gestrickt und auch wir haben viele Sachen von ihr bekommen. Auch genäht hat sie.

    Meine Mama kann Nähen, Sticken, Stricken und Häkeln. Ich kann mich noch gut erinnern, wenn wir wieder neue Faschingskostüme wollten, wie sie im Wohnzimmer auf Knien auf dem Fliesenboden rumgerutscht ist und aus den total "übersichtlichen" Burda-Schnittmustern den entsprechenden Schnitt rauskopiert hat und dann auch auf dem Boden zugeschnitten hat.

    Bei uns gehörte das zum Alltag. Ein kleines Beispiel: Unsere Faschingskiste steht bei Mama aufm Speicher. Da sind sämtliche Kostüme drin, die unsere Familie jemals anhatte. Auch unsere Kinderkostüme. Und zu 99% sind die Sachen selbst genäht. Die Kinderkostüme habe ich teilweise schon "gebraucht" bekommen, d.h. sie sind von meiner Cousine - und von Oma genäht. Die haben meine Mädels jetzt auch schon im Fasching angehabt. Und es gab auch viele Komplimente, wo ich denn diese tollen Kostüme in der 1A-Qualität gekauft hätte...


    Ich finde es sehr schade, dass den Kindern heute in der Schule kein "richtiger" Handarbeitsunterricht mehr gegeben wird. Da kann man in viele Techniken einfach mal reinschnuppern. So ist es dann an mir, meinen Kindern das Handarbeiten beizubringen. Noch habe ich Zeit, da sie noch klein sind. Aber die Zeit vergeht sooo schnell...

    Schöne Grüße


    Spotzal-81

  • Bei uns in USA gab es auch nur ein Jahr Haushaltslehre, einschliesslich 6 Wochen nähen, d. h. eine Lehrerin mit etwa 25 Schülerinnen, in einem Klassenzimmer, je 2 Schülerinnen zu einer Nähmaschine. Jede brachte den eigenen Stoff und den eigenen Schnittmuster mit. Gelernt haben wir nicht viel.

    Ich habe zu Hause gelernt, von meinen Eltern (Daddy nähte auch), weil ich es wollte.

    Aber wieso haben die Kinder keine Feinmotorik mehr? Weil sie nicht mehr lernen, die Hände zu gebrauchen! Soll Sport auch aufgegeben werden, weil die Kinder zu dick sind? Und lesen tun sie auch nicht mehr viel, das könnten die Schulen auch aufgeben.

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  • Ich hatte in der Schule Handarbeitsunterricht, bis zur 8. Klasse. Stricken, häkeln, nähen und sticken konnte ich meist vorher schon, weil ich es von meiner Mutter gelernt habe. Ich wollte einfach alles mal versuchen. Sägen, hobeln, streichen usw. musste ich mir selbst beibringen, mein Vater war noch der Meinung, ich müsste das nicht können. Schade, denn ich hätte von ihm auch Korbflechten lernen können.

    Alle handwerklichen Künste schlummerten dann bis zu meiner Gesellenprüfung, erst danach hatte ich wieder Zeit und Muse.

    Meine Kinder dagegen können nur häkeln, das lernen sie heute noch bei uns in der Grundschule. Mein Sohn (12) kann nähen, sogar besser als meine Tochter (14), aber im Moment ist kein Interesse da.

    Mich stört es nicht, dass es in der Schule keinen Handarbeitsunterricht mehr gibt. Ich wäre froh gewesen, wenn mir Kunst erspart geblieben wäre. Wenn man etwas nicht mag, nützt auch der beste Unterricht nichts.

    Für mich gehören diese Fähigkeiten zu etwas, was man zu Hause lernt. Genauso wie kleine Reparaturen, Möbel aufbauen und kochen.

    Ich hoffe, ich kann meinen Kindern da noch eine Grundausstattung mitgeben, ehe sie ausziehen.

    Schön ist doch, dass es im Moment wieder normal zu sein scheint, dass man was handwerkliches macht.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Mein Teenagerkind hatte in der Grundschule Werken als Unterrichtsfach, da wurde auch Textilien Gestalten gemacht. Häkeln und Stricken usw. allerdings nicht.

    Die Aussage Feinmotorik sei bei heutigen Kindern nicht vorhanden, kann ich für mein Kind trotzdem zu 100% leugnen. Sie macht aktuell Handlettering der allerfeinsten Art. Handarbeit der anderen Art;)

    Die Liebe zu Selbstgemachten liegt bei uns in der Familie und so ist der Virus einfach nicht auszurotten. ...aber nähen, häkeln, sticken, patchworken usw. das mache nur ich :saint:

    LG Anja


    "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt." - Aus Uganda

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  • Aber wieso haben die Kinder keine Feinmotorik mehr? Weil sie nicht mehr lernen, die Hände zu gebrauchen! Soll Sport auch aufgegeben werden, weil die Kinder zu dick sind? Und lesen tun sie auch nicht mehr viel, das könnten die Schulen auch aufgeben.

    Also zwischen Sportunterricht und Handarbeiten (ich beziehe da mal im weitesten Sinne auch das Basteln mit ein) besteht schon ein himmelweiter Unterschied. Guck dir schon mal allein die Klassenstärken an und dann schau mal manchen Erwachsenen zu, wie die die Schere oder den Stift halten. Sportlehrer durchlaufen eine Ausbildung, aber wo lernt der Lehrer/Erzieher, wie man das Ausschneiden, kleben etc. vermittelt bzw. wie man es selbst richtig macht? (Bei manchen Kollegen bekomme ich das kalte Grausen, wenn ich sehe, wie die die Schere halten. Früher wurden dazu zumindest die Werklehrer angeleitet, kein anderer - heutzutage wird dazu leider nicht einmal mehr in der Erzieherausbildung Zeit drauf verwendet. Der Erzieher meiner Klasse sagt ganz klar, Basteln liegt ihm nicht, also macht er es nicht. Ein Teil meiner Zweitklässler ist darüber traurig, denn die alte Erzieherin hat letztes Jahr viel mit ihnen gemacht, sie hatte auch ihre alte Nähmaschine in der Schule, auf der die Kinder z.B. zum Muttertag ein Stoffherz nähen durften. Die Erstklässler hingegen stört es nicht, die haben auch im Kindergarten kaum sowas gemacht, also vermissen sie nichts. Aber so werden sie ihre Feinmotorik eben auch nicht verbessern - was ich dann beim Schreiben sehen und auch wenn wir in der Klasse mal ausschneiden etc. (Kunst unterrichte ich in meiner Klasse nicht, sonst könnte ich es mit den Kindern natürlich verstärkt üben aber im Rahmen des normalen Unterrichts fehlt dafür einfach die Zeit.)


    Kinder, die es von zuhause aus lernen oder die im Kindergarten eine Basteltante zur Erzieherin haben, denen spreche ich feinmotorische Fähigkeiten sicher nicht ab. Aber oft ist es leider anders. Beispiel erste Klasse, wenn ein Buchstabe eingeführt wird gibt es neben phonetischer Übungen natürlich auch Aufgaben, die die Sinne ansprechen u.a. kneten die Kinder bei mir den Buchstaben. Einer der Jungs nahm die Knete in die Hand, guckte sie mit großen Augen an und fragte, was das sei. Ich habe später die Mutter gefragt, er hatte tatsächlich noch nie in seinem Leben Knete in der Hand gehabt. Weitere Aufgabe ist es, den Buchstaben auszuschneiden, an den Linien zu zerschneiden und auf einem anderen Blatt wieder zusammenzusetzen und aufzukleben. Da habe ich in dieses Schuljahr schon Ergebnisse gesehen, die nicht einmal annähernd dem Buchstaben ähnelten.

    Viele Grüße,
    Ines

  • Ich finde, das ist eine Ausrede, aber keine Begründung. "Wo lernt der Lehrer/Erzieher" - am Besten in der Ausbildung. Ein Mathelehrer lernt ja auch üblicherweise Mathe und kann sich mit "ich rechne aber nur bis 100, höher liegt mir nicht" nicht rausreden. Man muss nicht alles können, aber man sollte persönliche Vorlieben in seine Berufswahl mit einfließen lassen. Der eine Lehrer, der nicht bastelt, ist ja ein Extrembeispiel, im üblichen Schulablauf hat man ja durchaus mehr als einen Lehrer und jeder kann etwas anderes besonders gut und das dann ggf. auch vermitteln.


    Meine inkompetente Sportlehrerin, die bestimmte Bewegungsabläufe nicht erklären konnte, hat mich zeitweise echt Nerven gekostet. Die eine Hälfte der Klasse konnte das von sich aus und bekam dann ne gute Note, der Rest war für die Sportlehrerin "Bewegungslegastheniker" und bekam ne schlechte Note. Erklärt hat man aber nie, wie die Bewegung geht. Ich hätte mir gewünscht, dass die Sportlehrerin das Problem in der Bewegung gesehen hätte (war sichtbar, haben später andere und mir die "Lösung" erklärt. So einfach, aber eben viiiiel zu spät).

    Das heißt im Umkehrschluss aber doch nicht, dass der Sportunterricht wegen Unfähigkeit der Schüler abgesetzt gehört. Im Übrigen haben besagte "Bewegungslegastheniker" in anderen Sportarten erhebliche Leistungen erzielt.


    "Ich kann es nicht, also muss ich es nicht lernen" ist nicht der Leitsatz, der in die Schule gehört. Dem Einen liegt Mathe nicht, dem anderen Sport, Geschichte, Sprachen oder eben Handwerken/Handarbeit. Trotzdem kann man ein gewisses Maß an Grundbildung durch die Schule (!) erwarten. Eben gerade, weil nicht jedem alles liegt. Im Übrigen hatten meine Oma und auch meine Mutter noch Handarbeitsunterricht. Meine Tante hat es noch lange Zeit unterrichtet.


    Zum Handarbeiten bin ich durch meine Oma gekommen, die mir Stricken, Häkeln und Nähen schon früh gezeigt hat, weil es mich fasziniert hat. Ich war immer schon ein Bastel-Kind und kein Wirbelwind, daher haben diese Ansätze wohl sehr stark gefruchtet. In der Schule gabs dann mal nen Kurs hierzu oder dazu, war aber alles bereits zu dem Zeitpunkt schon für mich langweilig. Ich habe aber gesehen, wie andere mit Nadel und Faden umgingen. Am Anfang und am Ende der Kurszeit. Bei einigen gab es erhebliche Unterschiede.

    Die fehlende Feinmotorik als Grund vorzuschieben, dann aber deshalb nicht versuchen, das zu fördern, halte ich für falsch.


    Im Übrigen hatte ich einen recht schweren Unfall mit einer Stricknadel, der mir eine Narbe beschert hat, die mich nach 11 Jahren manchmal noch ärgert. Das hätte aber genausogut ein Messer sein können oder etwas sonstiges. Es war ein Unfall und hatte nichts mit meinen motorischen Fähigkeiten zu tun. In der Schule hat man ja auch Zirkel und Scheren, ich glaube kaum, dass Stricknadeln "gefährlicher" sind oder besser zu Waffen umfunktioniert werden können.

    Die einzige Möglichkeit, Pelz zu tragen, ist für mich, eine Katze auf dem Arm zu tragen. Lebendig.

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  • Gelernt habe ich stricken, sticken, häkeln, nähen: von Omi, Uromi und in der Schule (Kombi Werken/Textiles Werken für Jungs und Mädchen beides Pflicht), von Mama und in der Reha (Socken stricken), Nähkurs an der VHS bei einer Schneiderin...Umgang mit Strickliesel -- danke an youtube...erst kürzlich gelernt. :pfeifen: fängt man damit nicht eigentlich an? Und nicht zu vergessen...ich habe eine Menge von euch gelernt! DAAANKE!!!


    Und was Werken angeht....mein Dad hat mir immer alles gezeigt, wenn ich neugierig war. Wir arbeiten super zusammen. Leider konnte er mir die Angst / Respekt vor einer Bohrmaschine nicht abtrainieren. Er ist stolz auf seine handwerklich begabte Tochter, die sich zwar mit Standleitung zu Dad, aber alleine ihr Bett gebaut hat (es war das zweite Holzbett). Elektrik macht mir Angst, aber alles andere mache ich...sägen, leimen, malern, hämmern....


    Ich kann mittlerweile Bilder anbringen (auch bohren, aber immer noch ungern), meine Stichsäge ist mir das Liebste Werkzeug neben meinem Akkuschrauber und meiner Emma. Tapezieren, streichen, Möbel aufbauen kann ich fast alles alleine. Nur Schränke aufstellen ist in Ermangelung der Körpergröße eine Herausforderung.


    Wäre ich nicht im Büro gelandet hätte ich durchaus auch Zweiradmechanik - Motorräder gerne gelernt. Mir war nur der Ton zu hart - ich wollte das einfach nicht.

  • ich finde es bedenklich, dass man heute so vieles auf die Schule abwälzen möchte, was eigentlich immer in der Familie vermittelt wurde.

    So elementare Kulturtechniken wie kochen, Wäschepflege im weitesten Sinne, Schwimmen, Radfahren etc. sollten doch Eltern und Großeltern den Kindern weitergeben, finde ich ....

    Wenn es die heutigen Eltern könnten, wäre es kein Problem.

    Einige Schulen in meinem Umfeld bieten wieder textilen Untericht an. Ich arbeite einige Stunden in der Woche in einem Stoffgeschaft. Folgendes spielt sich immer wieder ab: Mutter/ Eltern kommen mit Kind um Stoff ür den Textilunterricht zu kaufen. Eltern haben so gar keine Ahnung. Leider ist bei der Generation zwischen 40 und 65 das Wissen komplett verlorengegangen ( falsch verstandene Emanzipation in den 80 er und 90er des vergangenen Jahrhunderts?) Als ich für meine Kinder in den 80er was selbstgenähtes gemacht hatte, musste ich mir anhören: Wie, kannst Du es nicht fertig kaufen? Wie, Du nähst( strickst, häkelst....)? Das ist doch so was von spießig.

    Genau der gleichen Altersgruppe tut es heute leid es nicht zu können.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

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