selbstgenähtes so perfekt wie gekauft?

  • Ich bin gerade etwas frustiert.
    Ich nähe gerade ein Hemd für meine Göttergatten. Leider hatte die Nähmaschine bei manchen Nähten einen Fadenzieher bzw mal wieder einen Stich ausgelassen. Dann sind meine Nähte auch nicht so 100% parallel geworden, so das ich denke:" mhmgrf ein gekauftet sieht doch irgendwie immer besser aus".


    Wenn ich zum Beispiel auf dem Stoffmarkt bummel, dann gucke ich mich gerne um, ob ich jemanden sehe der etwas selbstgenähtes trägt. Bei der Menge an Leuten die da jedesmal kaufen und rumlaufen muss das ja bei mindestens 50% der Leute der Fall sein, aber nie kann ich erkennen ob es selbgenäht ist was die Leute tragen oder nicht. Liegt es daran das die alle so viel besser nähen als ich?


    Wie ist den so eurer Anspruch an eure selbstgenähten Werke?
    Für mich ist es doch immer das beste Kompliment, wenn jemand sagt:" Sieht aus wie gekauft."

  • Ich habe mich letztends geärgert, dass einige Nähte nicht so schön geworden sind, wie ich das gerne gehabt hätte. Zufällig war ich mit meinem Mann am nächsten Tag in der Stadt. An diversen "Designer"-Teilen (deren Preis mMn alleine dem Namen geschuldet ist) ist meinem Mann (der sich mein Gejammer am Abend zuvor anhören musste :D) aufgefallen, wie handwerklich schlecht diese doch verarbeitet sind. Daraufhin fanden wir immer mehr Kleidungsstücke, die unsaubere Nähte o.ä. aufwiesen. Ob das gewollter "Shabby-Chic" ist :pfeifen:


    Ich glaube, auch wenn das ein oder andere nicht optimal gelingt: es fällt keinem auf. Wenn ich für meine Kinder was nähe, sind alle von den schönen bunten Stoffen begeistert. Dazu kommt, dass in meiner Umgebung nicht viele Leute nähen, so dass ein buntes Etwas mit Zierstichen schon ein "Oh, ist das schön!" auslöst. Für mich ist das beste Kompliment, wenn meine Mama (die selber näht und deren Mutter Schneiderin war) sagt, dass sie es schön findet :)

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  • Wenn ich zum Beispiel auf dem Stoffmarkt bummel, dann gucke ich mich gerne um, ob ich jemanden sehe der etwas selbstgenähtes trägt. Bei der Menge an Leuten die da jedesmal kaufen und rumlaufen muss das ja bei mindestens 50% der Leute der Fall sein, aber nie kann ich erkennen ob es selbgenäht ist was die Leute tragen oder nicht. Liegt es daran das die alle so viel besser nähen als ich?


    Nein, bei mir sieht auch kaum einer das meine Klamotten selbst genäht sind, und ich trenne auch nicht jede schiefe Naht.;)
    Ich allerdings erkenne nicht an den Nähten, sondern oft an dem ausgefallenen Design ob etwas selbst genäht ist.:D

    Liebe Grüße
    Anja


    Mit dem Nähen ist es ein bisschen wie mit dem Sex, aus Spaß an der Freude ist es eine tolle Sache, aber für Geld möchte ich es nicht machen.:D

  • > Wie ist den so eurer Anspruch an eure selbstgenähten Werke?


    von meinen werken wünsche ich mir, dass sie besser ausgeführt sind als gekauftes. das heisst aber nicht, dass mir das jedesmal gelingt.


    wenn die maschine im stoff fäden zieht, solltest du die nadelspitze mit einer lupe kontrollieren. stiche auslassen kann an einer defekten oder nicht genau passenden nadel liegen, aber auch daran, dass die nadelstange ein wenig verstellt ist. dann müsste sie zum mechaniker.

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    • Offizieller Beitrag

    Mein Selbstgenähtes? Anders als als gekaufte Modelle! Auf keinen Fall main stream!! Meine Schnitte, meine Farben, mein Material. Ich lass mir von keiner Klamottenkette vorshreiben, was ich zu tragen habe! ...passt eh nie :D

  • Also ich trenne auch lieber auf als dass ich versuche über etwas, dass meiner Meinung nach nicht "ordentlich" gemacht ist hinwegzusehen....


    Würde mir aber jemand Fremdes so dreist nahe kommen ( gut außer George Clooney, der dürfte) dass er erkennt, ob auch alles akkurat genäht ist oder nicht, bekäme er einen kräftigen Fußtritt...



    LG
    Anouk






    .OK Matthias Schweighöfer , der dürfte auch

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Ich habe ebenfalls einen sehr hohen Anspruch an meine Arbeiten, egal in welcher Richtung.


    Wenn ich im Geschäft was probiere und da sehe ich schon die Fäden wegstehen, dann stelle ich alle Haare auf.
    Ich bin keine Billigkäuferin, daher bin ich der Meinung, dass auch die Verarbeitung dementsprechend sein sollte.


    Ich sage das auch im Geschäft und kaufe dann nicht !!


    Herzliche Grüße Renate

  • Also, für mich ist es kein Kompliment, wenn mir jemand sagt, es sieht wie gekauft aus ;) Meine Sachen sind besser! Weil a) massgeschneidert und b) ordentlicher genäht! :D


    Es ist schon richtig, dass man bestimmte Nähte nur mit bestimmten Maschinen hinbekommt, damit es wie Industrie aussieht. Z. B. Overocknähte oder Cover. Was aber lange kein Zeichen für gute Qualität ist. Eine schöne, hochwertige, besser als gekaufte :D Bluse kriegt man wunderbar nur mit einer Nähmaschine hin, wenn man z. B. französische Nähte macht.


    Mein Anspruch bezügluch Verarbeitung ist unterschiedlich.... Manchmal sitze ich lange und trenne ewig, bis es perfekt ist, manchmal lasse ich es sein. Aber ich glaube, ich habe noch kein Kleidungsstück genäht, ohne irgendwas zu trennen :rolleyes:


    Was ich aber noch nicht so hinbekomme, "wie gekauft", sibd Blusenkragen.... Die mit Steg. :(

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • Also, für mich ist es kein Kompliment, wenn mir jemand sagt, es sieht wie gekauft aus ;) Meine Sachen sind besser! Weil a) massgeschneidert und b) ordentlicher genäht! :D
    :(


    Die meisten Leute, die ich kenne, setzen gekauft gleich mit "perfekt". Darum wärs für mich schon nen Kompliment. Viele denken nicht dran, dass die gekauften Pullis / Shirts etc genauso auf Nähmaschinen irgendwo in Taiwan oder sonstwo produziert werden und diese somit auch fehleranfällig sind. Das ist diese typische Mentalität á la "Strom kommt aus der Steckdose und Fleisch ausm Supermarkt" viele scheinen zu glauben, irgendwo in Taiwan steht eine Maschine, da macht man oben bunte Wolle rein und unten kommen dann aufm Band die fertig gewebten und genähten perfekte Shirts raus, die dann nur noch von gut gelaunten Arbeiterinnen eingepackt werden müssen.


    Ach ja: Und da ich noch Anfängerin in Klamotten nähen bin, ist es für mich sogar noch ein Kompliment, wenn mein Gegenüber gar nichts sagt :D dass bedeutet zumindest, dass es nicht offensichtlich grottenschlecht genäht ist :D

    Lieben Gruß


    Tari


    *** Ich bin keine Signatur! :staubsauger: Ich putz' hier nur! ***

  • > ..., dass die nadelstange ein wenig verstellt ist. ...r.


    ja schätze das ist es. Habe neulich eine dicke Stelle genäht, wobei die Maschine blockierte und danach war nix mehr wie vorher :(. Mit den alten mechanischen Maschinen hatte ich nie solche Probleme, aber ich will nicht klagen, so ein Computermaschinchen hat schließlich auch Vorteile.



    ... Mein Anspruch bezügluch Verarbeitung ist unterschiedlich.... Manchmal sitze ich lange und trenne ewig, bis es perfekt ist, manchmal lasse ich es sein. Aber ich glaube, ich habe noch kein Kleidungsstück genäht, ohne irgendwas zu trennen :rolleyes:


    Was ich aber noch nicht so hinbekomme, "wie gekauft", sibd Blusenkragen.... Die mit Steg. :(


    Das bringt mich zu meiner nächsten Frage, näht ihr von jedem (anspruchsvollen) Modell ein Probemodell aus Billigstoff oder nehmt ihr sofort den Originalstoff?

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  • Wenn ich zum Beispiel auf dem Stoffmarkt bummel, dann gucke ich mich gerne um, ob ich jemanden sehe der etwas selbstgenähtes trägt. Bei der Menge an Leuten die da jedesmal kaufen und rumlaufen muss das ja bei mindestens 50% der Leute der Fall sein, aber nie kann ich erkennen ob es selbgenäht ist was die Leute tragen oder nicht. Liegt es daran das die alle so viel besser nähen als ich?


    Ich glaube, dass Deine Prozentannahme viel zu hoch ist. Wenn ich mich so umschaue und umhöre, dann gibt es viel mehr Hobbyschneiderinnen, die nur für Ihre Kinder nähen, oder die nur Deko nähen, oder oder oder. Der Anteil derjenigen, die einen signifikanten Anteil ihrer eigenen Garderobe selbst nähen, ist wahrscheinlich gar nicht so hoch.


  • Wenn ich etwas mit einer Schnittführung nähe, die ich noch nie versucht habe, oder das Schnittmuster nicht gut auszumessen ist, nähe ich immer ein Probemodell. Ich habe billigen Nesselstoff oder irgendwelche Jersey aus Paketen, die mir nicht gefallen. Die sind perfekt dafür. Probemodelle gehen ja auch schnell, da ich nie so nähe und zuschneide um sie tatsächlich zu tragen. Ich betreibe diesen Aufwand gern, denn ersten würde ich mich ärgern einen schönen Stoff in die Tonne kloppen zu müssen, und zweitens kann man an einem Probemodell perfekt sehen wo Änderungen nötig sind. Oder ich stelle fest, dass das gewählte Modell gar nicht geht.


    Ansonsten versuche ich übrigens auch meine Sachen so perfekt wie möglich zu nähen. Aber auch das hat Grenzen. Nähte, die man definitiv nicht von aussen sehen kann, dürfen auch mal etwas schief sein. Ansonsten sehen bei mir die wenigsten Menschen in meinem Umfeld, dass es selbst genäht ist. Am ehesten werde ich darauf angesprochen, wenn es ein aussergewöhnliches Kleidungsstück in Schnittführung oder Stoffdesign ist.

    Kristina

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  • Ich bin immer sehr verunsichert, wenn jemand fragt, ob dieses oder jenes Teil selbst genäht ist.


    Zum Einen, weil in meiner Familie Kleidung selbst nähen bestenfalls milde belächelt wird (hat zu viel Zeit, könnte es billiger und perfekter fertig kaufen...)


    Zum Anderen weil ich dann immer nicht recht weiß ob es aufgefallen ist weil grottenschlecht oder weil eben besonders gut gelungen.


    Ich persönlich finde, daß Selbstgenähtes zwar möglicher Weise nicht perfekter ist, aber sicher in vielen Fällen 'wertvoller'.


    Erst einmal, weil ich etwas, bei dem ich weiß, wie viel Arbeit da drin steckt, deutlich mehr zu würdigen weiß.


    Weiterhin, weil ich weiß, das da keine 14jährige für einen Hungerlohn 12 Stunden hinter eine Nähmaschine saß wo sie doch besser noch ein paar Jahre in eine Schule gehören würde.


    Und zu guter Letzt, weil ich viel lieber einen angemessenen Preis bezahlen würde, im Wissen, daß da niemand versucht sich einfach nur zu bereichern, in der Kette (höherer Preis kommt leider praktisch nie bei den eigentlichen Arbeitern an).


    Da es das aber leider praktisch nicht gibt, mache ich es lieber selbst und hoffe darauf, daß die Verantwortlichen irgendwann mal die Kurve kriegen und das kapieren.


    Nachtrag: Das mit dem angemessenen Preis könnte ich natürlich für mich regeln, indem ich hier in Deutschland hergestellte Kleidung kaufen würde. Nur kann ich mir die derzeit nicht in dem Umfang leisten, wie ich Kleidung bräuchte. Deswegen gibts von da nur Einzelstücke und den Rest mache ich möglichst selbst (klappt derzeit eher weniger, aber ich habe ja noch ältere Bestände an Kleidung, die ich noch auftragen kann).


    NachtragII: Außerdem macht selber machen natürlich auch Spass. Selber aktiv bestimmen welcher Stoff zu welchem Schnitt und nicht drauf angewiesen zu sein, daß irgendwer da draußen eine nette Idee hatte. Das nenne ich proaktive Kleidung statt passiver Konsum.


    LG
    neko

  • Wenn die Nähte nicht passen trenne ich auch. Der Nahttrenner ist mein guter Freund. Auch wenn es oft mühsam ist, lohnt es sich doch zu trennen. Man ärgert sich sonst immer und das wäre schade.


    Probekleider nähe ich in der Regel nicht, aber das mach schon Sinn, besonders bei eng anliegenden Kleidungsstücken. Mein letztes Projekt war das Brautkleid für die standesamtliche Trauung meiner Tochter. Das war mir dann doch zu riskant. Da habe ich aus einen billigen Satinstoff das Probekleid genäht und einiges vom Schnitt abgeändert. Jetzt kann sie das Probekleid zum Fasching anziehen, da war es dann auch nicht umsonst genäht.

    Liebe Grüße
    Ulli

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  • Ich habe sehr viele selbstgenähte Klamotten im Schrank. Auf der Straße bin ich zwar auch schon angesprochen worden, wo ich meine Kleider her habe, das ist aber eher die Ausnahme. Probestücke nähe ich nicht. Eigentlich habe ich das bisher immer ganz gut ohne hin bekommen. Natürlich muss man dann die eine oder andere Naht schon mal auftrennen. Eine Meisternaht haben meine Stücke auch nicht immer. Aber kleinere Fehler sehen die anderen Leute oft nicht. Man selbst ist da viel kritischer. Da ich recht klein und dünn bin, passen mir oft die Sachen aus den Läden nicht. Mit meiner Nähmaschine habe ich die Freiheit so zu nähen, wie es mir gefällt und manchmal auch Trends voraus zu sein. Ich kann mich erinnern, dass ich ein Silvester unbedingt ein Paillettenkleid wollte. Natürlich gab es keins, was meinen Vorstellungen entsprach. Also habe ich mir kurzerhand eins genäht und damals noch im KaDeWe Stoff gekauft. Da war ich ich noch in der Schule (Abiturjahr) und hatte Zeit, so etwas kurzfristig auf die Beine zu stellen. Das war das beste Silvester. Im nächsten Jahr gab es dann überall Paillettenkleider. Ob das wohl an mir lag?!
    Mein Patenkind hat letztens zwei von mir designte T Shirts bekommen. Und in der Schule waren ihre Freundinnen begeistert. Das zeigt doch, das es nicht immer Markenklamotten sein müssen.
    Gruss Schneiderkatze

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  • also die Frage hier hat beim Herrenhemd gestartet.


    Und ganz im Ernst, bei meinen Kleidern verzeihe ich so einiges, aber ein Herrenhemd sollte schon akkurat genäht sein. Die wenigsten können mit kreativ genähtem irgendwo im Beruf auftauchen und schon gar nicht als Hemdenträger.


    Bei Frauenkleider ist es ja einfach. Irgend eine Deko und Getüddel da hin, wo der Fehler ist und alle denken, das gehört so.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Zitat

    Weiterhin, weil ich weiß, das da keine 14jährige für einen Hungerlohn 12 Stunden hinter eine Nähmaschine saß wo sie doch besser noch ein paar Jahre in eine Schule gehören würde.


    Sehe ich in der heutigen Zeit auch so.


    Allerdings... ich ( Jahrgang 56) habe meine Schneiderlehre mit 14 begonnen, und das zum Hungerlohn. Damals war die Lehrlingsvergütung 50 DM im ersten Lehrjahr. Jetzt bitte nicht falsch verstehen, die ausbeuterischen Arbeitsmethoden der Textilkonzerne in 2013 finde ich zum:graete:

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

  • Ich möchte schon, dass meine Kleidung so aussieht als hätte ich sie gekauft. Allerdings bin ich weit entfernt, um mich mit Läden wie Comma, Armani etc. zu messen. Die Verarbeitung würde ich mir eventuell noch zutrauen. Allerdings die schönen Stoffe, die finde ich sehr sehr selten.
    Ich scheitere regelmäßig an dem bereits erwähnten Kragensteg und Knopflöcher sind ebenfalls verbesserungswürdig. Mein Stofftrenner ist ständig im Einsatz, es sei denn, ich "verschlimm-bessere" das ganze Projekt.


    LG Martina

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