Daunen- oder Kunstfaser Wintermantel

  • Hallo,

    ich möchte mir einen Wintermantel nähen. Als SM hab ich die 3 Seasons Jacke im Auge. Nun ist aber die Hauptfrage: Woraus nähen und wie füttern?


    An sich find ich Daunen super und hab bei extremtextil mal nach daunendichten Stoffen geschaut. Wäre letztlich alles ripstop, was arg rutschig ist beim Vernähen. Allerdings dann direkt auch winddicht, was ja wieder warm ist.

    Aber wie nähe ich das alles, wie näht man eine Daunenjacke bzw. wie füllt man die? Erst Einzelteile nähen, dann füllen, absteppen und zusammensetzen?


    Alternative wäre noch Thinsulate, aber wie näht man 3lagig? Innenfutter und wärmende Schicht zusammennähen und als 1 Schicht vernähen?


    Und gibts BW Alternativen, die daunendicht sind? Wobei das dann ja auch wieder arg schwer wird. Rip stop ist ja noch schön leicht...


    Fragen über Fragen...wer hat Tipps für eine wirklich warme Winterjacke? Nur Walk ist mir zu kalt.


    Danke!!!

  • (Ich weiß, gehört nicht hierher, aber ... Du weißt, wie Daunen gewonnen werden?)


    Baumwollgewebe und Daunendicht wäre Perkal - Kisseninlettstoff. Nix für nach außen, m.M.n.


    Zuschneiden - mit sehr reichlicher Nahtzugabe.

    Kammern absteppen, soweit schließen, das Du an jede Kammer noch dran kommst aber gleichzeitig die anderen Seiten zu sind. Daunen reinkippen, Füllöffnungschließen.

    Schnittteile nochmal auflegen, Größe überprüfen, Jacke nähen...


    Thinsulate: kannst Du entweder unter's den Futterstoff steppen und mit dem zusammen als 1 Lage verarbeiten. Geht aber auch, wenn Du den Vlies direkt unter den Oberstoff steppst.

    Nur als lose Zwischenschicht geht nicht - spätestens beim Waschen reißt das Vlies sonst unter dem Eigengewicht aus.

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  • Disaster

    Hat das Label FRAGE hinzugefügt.
  • Wegen der Daunen überlege ich auch noch, also ob das für mich vertretbar ist, aber ich habe bisher in Kunstfaserjacken meist doch irgendwann gefroren. Aber ich hab auch noch meinen alten Daunenmantel da, vielleicht kannich ja die Daunen nehmen. Die sind halt schon da. Andererseits hab ich dann keine Alternative mehr, falls selbst nähen nichts wird ;)

  • Es gibt mittlerweile ausreichend Hersteller die Daunen aus vernünftiger Produktion verwenden. Kosten einen Euro mehr, aber solche eine Jacke trägt man auch 10-15 Jahre!


    Selbst nähen würde ich eine Daunenjacke nicht.


    Als warme Jacke bevorzuge ich beim Selbstnähen tatsächlich Wolle, die ist auch leicht wasserabweisend.


    Ein Material wie das G1000 von Fjällraven plus Thinsulate könnte ich mir auch noch vorstellen, eventuell plus Windstoppmembran.

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  • Melde dich mal bei der Stoffscheune...

    Am Bodensee. Da habe ich einen tollen Daunensteppfüller gefunden

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  • ...

    Fragen über Fragen...wer hat Tipps für eine wirklich warme Winterjacke? Nur Walk ist mir zu kalt.


    Danke!!!

    Das, was heute als Walk-"Loden" verkauft wird, hat mit echtem Loden so viel zu tun wie ein Bock mit Bockwurst ;) ...

    Dieser "Walk" ist, weil komplett winddurchlässig, für mich absolut kein Outdoor-Material.

    Echter Tuchloden oder Gebirgsloden dagegen ist winddicht, warm und wasserabweisend.

    Alternativ könnte ich mir Harris Tweed gut vorstellen oder einen guten Wollvelours.

    Das ganze kann man mit Wollwatteline unterlegen und mit Mantelsatin füttern.
    Da raschelt dann nix, und man hat was wirklich Wertvolles, das man lange tragen kann...
    ... just my two cents ;) ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

    Einmal editiert, zuletzt von Devil's Dance ()

  • Ich weiß ja nicht, aber je älter ich werde, desto weniger Gewicht will ich tragen .....ein Wollmantel mit Schabracke etc. und pipapo ist ganz schön schwer.

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  • Ich weiß ja nicht, aber je älter ich werde, desto weniger Gewicht will ich tragen .....ein Wollmantel mit Schabracke etc. und pipapo ist ganz schön schwer.

    Schrieb ich ja auch oben bei der Überlegung, ob es daunendichte BW-Stoffe gibt. Wenn ich die Jacke(n) von meinem Mann hochheb, krieg ich auch immer direkt Rücken ;) (Fleecejacke und Walkjacke drüber). Aber Walk ist an sich halt schon auch cool wasserabweisend und wird nicht schmutzig. Ist mir allein aber eben zu kalt bzw. zu zugig. Hab einen Übergangsmantel aus Walk, mit Taft und Jersey gefüttert. Wenns da mal ein wenig zugiger ist, ist da nichts mehr mit "warm". Aber da gibts ja auch starke Unterschiede je nach Walk. Die Kinder haben auch Walkjacken für den Winter, da gibts aber irgendwann grundsätzlich ne Regenjacke drüber, wenns kälter wird.


    Womit könnte man Walk denn sinnvoll füttern ohne dass die temperaturregulierende Eigenschaft verloren geht?

  • Warum würdest du eine Daunenjacke nicht selbst nähen?

    Ich? Weil ich auf die Sauerei verzichten kann.


    Devil's Dance : es gibt in vernünftigen Stoffläden durchaus Walk aus Strickstoff den ich bei Nieselregen und -10 Grad trage (einfach über einem Sweatshirt und Unterhemd), gefüttert nur mit Neva Viscon.


    Es kommt darauf an, was und wie lange gewalkt wurde.


    Das was man heute als Walk in Läden bekommt, ist gekochte Wolle, erkennbar ganz leicht daran, dass gekochte Wolle dehnbar ist.


    Walk aus Strickstoff der nicht dehnbar und dafür sehr winddicht ist kostet ab ca. 50€/m, nicht wie der überall als Walk verkaufte Stoff (der eher für Pullis und Cardigans geeignet ist), der ab 20€/m kostet.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Warum würdest du eine Daunenjacke nicht selbst nähen?

    Ich habe mal eine Absteppung einer Jacke neu gefüllt... im Leben würd ich das nicht noch mal machen, geschweige denn eine ganze Jacke füllen... es sah aus, als hätte ich im Zimmer einen ganzen Hühnerhof gerupft!

  • Meine Mutter meinte mal eine alte Daunendecke recyclen zu können. NIE wieder. Ich glaub wer das mal getan hat, macht das so schnell kein zweites Mal mehr...

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  • Hm...ok, die Sauerei ist natürlich ein gutes Argument. Wahrscheinlich ähnlich (oder gar schlimmer) als diese Kügelchen für Sitzsäcke.


    50€/m ist nicht wirklich drin...also doch eher Kunststoff mit entsprechender Fütterung. Welches Thinsulate z.B. bietet sich denn an von der Dicke her?

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  • Da hab ich schon geschaut, aber Thinsulate gibts ja in unterschiedlichsten Stärken. Deshalb hatte ich auf Erfahrungswerte gehofft. Auch, was sich noch gut nähen lässt. Die 4cm für Schlafsäcke wollte ich jetzt nicht unbedingt nehmen.

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  • Ich gebe noch zu bedenken, wenn du einen modernen winddichten Funktionsstoff stellst, benötigst du noch Band für die Naht, die ist dann nämlich nicht winddicht. Dazu kommt das Problem, dass viele winddichte Stoffe dann zwar atmungsaktiv heißen, es aber nicht sind. Ein durchpusten von beiden Seiten und man erkennt, ob das so ist. Wenn ein winddichter Stoff nämlich nur auf dem Papier luftdicht ist, dann bekommst du ein Schwitzzelt und das ist im Winter richtig übel.

    Richtig guter Funktionsstoff ist schwer zu bekommen und liegt nicht so viel unter dem Preis von echtem, richtigem Walk.

    Ich habe das Glück mit dem Stoffverkauf von Bogner vor der Tür. Die Verkäuferinnen dort sind sehr gut ausgebildet und wenn mir einmal ein Funktionsstoff gefällt, bekomme ich genaue Anweisungen, was ich machen muss, um die Funktionen auch wirklich zu erreichen.


    Für Daunenfüllung: Mein letztes Experiment ist schon Jahrzehnte her. Also noch in der Jugend, als man auf die verrücktesten Ideen kam und sich dann in den Kopf setzte, das hinzubekommen ohne lang zu überlegen, was passieren könnte. Bitte auch an den Hintergrund denken, dass damals das Daunenrupfen in Massentierhaltung und Leid der Tiere kein Thema war.

    Damals machte in der Nähe meiner Eltern eine Ikea auf. Eine der ersten in Deutschland. Dort gab es ein Daunenbett mit 90% Daunen, 10% Federn, dass nicht so dick war, dass ich wie ein Michelinmännchen ausgesehen hätte. Ich habe diese Decke gekauft, Schnitt aufgelegt, abgezäckelt und zwar zweimal mit etwas Platz dazwischen, damit ich beim Ausschneiden dazwischen war, sodass einmal die Schnitteile mit geschlossenen Außennähten entstanden und auf der anderen Seite auch die Reste außen verzäckelt waren, sodass keine große Sauerei entstand. - Mein Putzteufelchen Mami würde im Vorfeld fast verrückt, als ich die Idee der Daunenjacke hatte. Sie sah die Wohnung über Jahrzehnte zugefedert. ;)

    Also hatte sie die Idee mit der doppelten Zäckelnaht beim Zuschneiden, die prima funktionierte. Das Daunenchaos blieb aus.


    Wer übrigens eine echte Winterfrostbeule ist, dem hilft so eine wie auch immer geartete Winterjacke nicht wirklich. Ich empfehle von Trigema die dünne Wollunterwäsche. Kann man selbst unter einem Businesskostüm tragen. 80 Schurwolle 20 Kunstfaser, ganz leicht, schmuseweich.

    Das alte Zwiebelsystem ist immer noch effektiver als als jede Hochleistungsfunktionsfaser einschichtig als äußerste Schicht getragen. Ja ich weiß, so etwas trägt man doch heute nicht. Es gibt sie auch in T-Shirtform mit rund- oder V-Ausschnitt. Eine Freundin war auch komplett dagegen, gab aber irgendwann dem Ding eine Chance und inzwischen hat sie ab geschätzten 5 Grad plus freudestrahlend ihre mobile Wärmedecke, wie sie die Shirts nennt, an.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Der Tipp von rufie ist für Frostbeulen wie uns echt empfehlenswert.


    Staune immer wie andere im Winter ohne Unterhemd gehen können. Es sind die einzelnen Schichten die darüber entscheiden wie warm oder kalt es letztlich ist, nicht so sehr ein einzelnes Kleidungsstück. Schönes langes(!) Unterhemd das gut übers Kreuz geht und Bauch und Rücken schön warm hält. Der zweite Punkt sind Schals- über den Hals geht viel Wärme verloren. Und Schals sind gleichzeitig ein wunderbares Accessoire.


    Bei der Winterjacke hab ich erst vor einigen Jahren die gefunden in der es auch wirklich schon warm ist und bleibt und das war eine sehr teure Wolfskin-Funktionsjacke.... Bin kein Fan von Kunstfaser, aber umgekehrt brauch ich was das einfach zu pflegen ist, robust, Dreck aushält, wasser- und winddicht und da schneiden diese Jacken am Besten ab. Ich für mein Teil werd mich hüten sowas nachzunähen, die so wind- und wasserdicht zu bekommen wie es der Hersteller kann-danke nein. Alles andere gern, aber das fang ich mir nicht an-da nähe ich in der Zeit und um das Geld lieber viele hübsche Teile für unter der Jacke oder stricke paar herrliche Merino-Loops ;)

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  • Hab mir schon eine dichte Regenjacke genäht, alles kein Hexenwerk (auch wenn ich es vorerst nicht nochmal machen will). Zwiebellook trag ich schon immer und auch uncoole Unterhemden. Bringt auch viel, wenn ich nur draußen bin. Beim Wechsel von draußen nach drinnen freu ich mich aber, wenn ich nur 1 Schicht ausziehen muss und nicht mehrere, wenn ich drinnen zu viel an hab, spinnt bei mir der Kreislauf direkt. Zig Schichten auspellen, nur weil ich kurz beim Bäcker bin ist da doof.


    Mein alter Daunenmantel ist auch kein High-end Funktionsteil, sondern eher modisch chic, mittlerweile ist das aber eher Presswurstfeeling und somit muss was neues her. Da mir die aktuelle Mode allerdings nicht gefällt, bleibt nur selber machen.


    Aber vielleicht bekomm ich ja hier irgendwo entsprechende Stoffe offline und kann mich durchtasten, was mir am besten gefällt.


    Irgendwelche Tipps für HH und Umgebung, wo man sowas bekommen könnte?

  • Ich habe einen Trikotstoff aus 100% Viskose der innen angerauht ist. Da habe ich mir Achselhemden draus genäht die Erstens Figurformend wie Shapeware ist und Zweitens muckelig warm ist ohne dass man schwitzt.

    Liebe Grüße

    Walter


    Bist Du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier! Wilhelm Busch


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