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Wie (be)nennen? Weich, mollig, dick, füllig, rund, kurvig, Plus?

  • sisue , ob ich nun Dick, Mollig, Fett für die eine Seite benutze oder Hungerhaken, Luftkottelett oder tapeziertes Knochengerüst für die Andere ist dann nur ausgleichend.

    Liebe Grüße

    Walter


    Bist Du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier! Wilhelm Busch


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  • Sisue...genau das stört mich. Eine Freundin war magersüchtig (geheilt) und wir haben viel darüber gesprochen. Es sind zwei Medaillen des gleichen Problems. Extreme, die das Leben schwer machen. Respekt haben beide Seiten verdient. Ich kenne genausoviele wertende Begriffe für schlanke Menschen, wie für füllige Menschen. Ich bemühe mich diesse nicht zu verwenden.

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  • Hmm gibts solche Menschen nur in meinem Umfeld? Konfektion 36/38 Burda 40/42. Konfektion 44/46 Burda Größen definitiv deutlich größer (habs jetzt nicht mehr im Kopf).


    Ich sag ja nicht dass Burda schlecht ist, ich hab nur genug in meinem Umfeld die nach deren Masstabelle eine durchaus deutlich größere Größe zuschneiden müssen. Und klar kann es letztlich egal sein. Aber wenn bei 25 Schnittmusterherstellern die Konfektionsgröße passt und beim 26ten nicht, denkt man dann dass die 25 "daneben liegen" oder der eine andere?


    Die Menschen werden immer größer und ich finde dem sollte man Rechnug tragen....

    Zitat:

    "Dass die Menschen immer größer werden, dürfte im Alltag erhebliche Konsequenzen haben. Allein die Industrie sieht sich bei der Produktion von Gebrauchsgegenständen mit neuen Größennormen konfrontiert. Kann sie mit dem Wachstum nicht Schritt halten, dann warten auf die neuen Riesen Probleme mit Möbeln, Kleidung oder Autos."

    Quelle onmeda.de


    Und ja jemand der grösser ist hat automatisch auch einen größeren Umfang bei selbem BMI.


    Aber egal ist hier nicht Thema ;)

    • Offizieller Beitrag

    Mir fällt mal wieder auf, wie man hier über akzeptable Begriffe für "dick" oder "größer" im Sinne von Plusgrößen redet und dabei als Abgrenzung zum anderen Extrem wiederholt der Begriff Hungerhaken fällt. Das nenne ich zweierlei Maß.


    Hinsichtlich Burdagrößen:

    Ich gehöre ebenfalls zu denen, den Burdagrößen gut passen ohne viele Änderungen. Als ich herstellerabhängig Kaufgröße 36/38 trug war ich eine glatte Burda 38 und jetzt trage ich herstellerabhängig Kaufgröße 38/40 und entspreche im wesentlichen einer Burda 40. Die unzufriedenen sind ja meist lauter.

    Ich war bis Anfang 40 immer dünn / dürr (min. 53kg bei 1,75m)


    Und sag(t)e selbst Hungerhaken.


    Jedes Gewichtsproblem hat seine unschönen Seiten (egal ob zu viel oder zu wenig) und beides ist nicht gut für die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden.


    von Biafra-Kind (da war ich echt sauer) bis Knochengerüst, tapeziert es Skelett, Klappergestell o.ä. habe ich alles gehört.

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  • Biafra-Kind? Den Ausdruck kenn ich gar nicht. Ich hab das jetzt nachgelesen. Das finde ich jetzt wirklich schlimm. Das sind Kinder mit Hungerödemen und komm da gar nicht drüber weg, jemand so zu bezeichnen. Darf ich fragen, wo du aufgewachsen bist?

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  • ...

    Hmm gibts solche Menschen nur in meinem Umfeld? Konfektion 36/38 Burda 40/42. Konfektion 44/46 Burda Größen definitiv deutlich größer (habs jetzt nicht mehr im Kopf).

    Keine Ahnung, ich kenn Dein Umfeld nicht.

    Aber:

    Ja, je nachdem, wo Du und die Menschen in Deiner Umgebung die Fertigkleidung kauft, kann dieser "Größenunterschied" tatsächlich reell sein.


    Weil Konfektionsgrößen eben nicht genormt sind.

    Du kannst jede beliebige Zahl - oder auch jeden Buchstaben des Alphabets - in Deine Hose oder was auch immer nähen und das ist dann die passende Größe.

    Das heißt aber nicht, das ein andere unter der Zahl/dem Buchstaben die gleichen cm einsortiert.


    Wenn Du viel Indie-Hersteller verwendest, wundert mich das mit Deinem Vergleich von 26 passen 25 und nur Burda fällt raus auch nicht.

    Im Indie-Bereich wird seltenst erstmal in Hohenstein-Tabellen investiert.

    Da wird eher mal gängige kaufmode der angestrebten zielgruppe nachgemessen und dann extrapoliert... mitunter mit durchaus netten, tragbaren Ergebnissen. manches ist auch nur grauslich...


    Ich näh ja alles an Kleidung - vom BH bis zum Regentrench. Von daher ... schau ich seltenst nach Kaufkleidung. Zumindest nicht so, das ich schau, weil ich auch was kaufen wollt.

    Allerdings hab ich aus Neugier, und weil die Gelegenheit das hergab ;), jetzt gestern mal in die Maßtabelle eines Boden-Katalogs geschaut... rein von den Rundmaßen, würd ich da genau die 46 kaufen. Wäre dann hinten möglicherweise etwas zu weit und vorne etwas pressig, grad um die Brust, aber rein von den Maßen... müssten meine Massen da rein passen.

    ... und wenn ich nicht weiß, wie wirklich passende Kleidung sitzt... dann ist das zusammen mit dem Stretchanteil in den Klamotten gut tragbar.


    Ich hab z.B. 'ne Freundin mit 144 cm Taillenumfang - das gibt's nach burda gar nicht mehr. Bzw. wäre weiter als deren Damen-Gr. 64.

    Sie kauft bei C&A gar nicht - da ist das größte im Sortiment noch deutlich zu klein, bei Ulla Popken reicht ihr 54...

    Und nu?


    Der BMI ist übrigens ein Statistikmonstrum. "Erfunden" von einem Schreibtischtäter eines Lebensversicherungskonzerns. Wunderbarer Beweis dafür, was man mit Daten aller Arten für Schindluder treiben kann...

    (Viele Leistungssportler sind übrigens, wenn man sie nach BMI einstuft, übergewichtig bis massiv übergewichtig.)

  • Aline

    natürlich gibts diese Probleme quer durch egal ob nun Kaufmode oder Schnittmusterhersteller. Ich fände es einfach angenehm könnte man sich mal auf was einigen, auf was wär mir echt egal ;)


    Und ja das der BMI letztlich auch nur eine schlechte Krücke ist, ist mir klar. Nur wie beschreibt man denn landläufig und für den allgemeinen Sprachgebrauch Menschen die zur richtigen Größe gesunde Körperproportionen haben. Normal? Wertet das nicht wieder?


    Es ist letztlich egal ob dünn/dick, groß/klein, kurz/lang es gibt für alle Varianten die jemand als von der Norm (welche ist wohl gesellschaftlich und familiär geprägt) abweichend betrachtet abwertende und beleidigende Begriffe. Problematisch ist dabei dass der/diejenige dann oft einfach nur beschreibende Begriffe ebenso als abwertend empfindet (weil ja viel zu oft ebendiese Abweichung thematisiert wird) und dann darf man bald gar nichts mehr verwenden ohne diese Person unabsichtlich zu beleidigen. Echt schwierig, denn prinzipiell bin ich der Meinung: die Wahrheit ist zumutbar.

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  • Ich hab z.B. 'ne Freundin mit 144 cm Taillenumfang - das gibt's nach burda gar nicht mehr. Bzw. wäre weiter als deren Damen-Gr. 64.

    Sie kauft bei C&A gar nicht - da ist das größte im Sortiment noch deutlich zu klein, bei Ulla Popken reicht ihr 54...

    Und nu?

    DAS entspricht genau meiner Erfahrung. Schöner noch ist, dass wenn ich nach deren Tabelle gehe (UP) und online bestelle ist es zu groß!!! Ich muss die Teile anprobieren. Es fällt eben jedes Teil anders auch wegen der Bewegungsfreiheit.

  • Ich bin dick.

    Ich trage Plus Size.


    Alle anderen Umschreibungen finde ich für mich unerträglich, insbesondere wenn in denen irgendwas mit kuschelig, weich oder weiblich drin vorkommt. Damit kann ich mich einfach nicht identifizieren.

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  • Doch, es gibt tatsächlich einen Normalbereich - aber das ist ein Bereich, der immer noch ettliches an Spielraum zulässt. Der lässt sich auch anders als über den BMI beschreiben. Und besser. (Der BMI funktioniert bei Frauen per se schlechter, weil Brust als Massenbringer da z.B. gar nicht vorkommt.

    Ebenso funktioniert er nur zuverlässig, wenn - der vorzugsweise männliche - Proband zwischen 1,65 und 1,80m ist. Drunter und drüber gibt's nämlich grade in den grenzbereichen für Über- oder Untergewicht deutliche Fehlergebnisse...)


    Das Normale ist auch das, was wir in Masse sehen, ohne es zu sehen.

    Das Normale fällt uns nämlich nicht auf.

    Gesehen wird immer nur die Abweichung. Evolutionstechnisch durchaus gut und richtig - weil zu viel als auch zu wenig dran am Mensch ist potentiell krank. Schlecht für den Arterhalt.


    Wobei da dann zu kommt, das wir hier und heute eine völlig abnorme Wahrnehmung für dünn und dick antrainiert bekommen haben.

    Das angestrebte Figurziel sehr vieler Frauen ist nämlich leider nicht mehr schlank - das hält der Körper von alleine, solange die Energiebilanz stimmt*, sondern klapperdürr. Das geht nur über Mangelernährung.

    Gleichzeitig war es noch nie so einfach, deutlich über Bedarf mindestens an Energie zu essen. Weil auch noch nie so einfach, so regelmäßig, so sicher hochverdauliche Energielieferanten in Masse erreichbar waren. Bei gleichzeitig stetig sinkenden Anforderungen an unsere körperliche Aktivitäten ganztägig. 'ne Stunde Fitness-Studio am Tag reicht da als Ausgleich nämlich nicht...

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  • Also das mit den Burda Maßen und einigen frustrierten Kundinnen kann ich bestätigen.

    Manche haben sich extra nochmal vermessen lassen, aber es blieb bei der Burda Größe.

    Mein Spruch war dann immer: es ist doch egal! Wir nähen keine Konfektionsgrösse in den Rock, wichtig ist es doch, das er passt.

    (Und es passte normalerweise! )


    ICH fand es nicht enttäuschend, denn ich empfinde Burda Größen als Standard und "normal".


    Aber ich habe gemerkt, dass in den letzten ~10 Jahren die Bekleidungsindustrie sich anderen Maßen zugewandt hat. Sonst könnte ich nicht plötzlich auch deutlich kleinere Konfektionsteile kaufen, als mir eigentlich passen dürften.


    Da ich schon sehr lange selbst nähe, weiß ich ziemlich genau meine früheren Maße und auch die damals gekauften konfektionsgrössen.


    Im Grunde finde ich Kleidung kaufen ziemlich frustrierend - je nach Hersteller müsste ich jedes Modell in mehreren Größen anprobieren. Macht das etwa Spaß? Mir nicht! Insbesondere, da ich in einem Größenbereich liege, der in etlichen Geschäften nur zum Teil in deren Sortiment liegt.


    Lieber nähe ich, mit bewährten Herstellern und gewohnten Änderungen.


    LG Ulrike

  • Nina0310 Stimmt.

    Eigentlich geht's nur um: Wie nenn ich das Kind, ohne irgendwem auf den Schlips zu treten.


    Dafür gibt's keine Lösung. Weil egal wie man es nennt - irgendeinem wird's nicht gefallen.


    Btw. am ehesten passt bei mir dann vollschlank - wie gesagt, ich hab das Glück, trotz zuviel von allem noch einigermaßen gleichmäßig proportioniert und mit Taille unterwegs zu sein.

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  • "Dick" finde ich noch am sinnvollsten ("fett" hat im Deutschen einen abwertenden Klang, nur das englische "fat" ist neutral). Es wäre sicher gut, wenn man das einfach neutral, weder verschämt noch abwertend, benutzen könnte.

    Bei Kleidung finde ich die Bezeichnung "Plusgrößen" aber sehr schön. Das Wort ist nur nicht so richtig als Beschreibung für Menschen anwendbar ...

    "Fat" ist nicht neutral in English. "Overweight" wäre eher neutral.

  • Nina0310


    Btw. am ehesten passt bei mir dann vollschlank - wie gesagt, ich hab das Glück, trotz zuviel von allem noch einigermaßen gleichmäßig proportioniert und mit Taille unterwegs zu sein.

    Der Begriff ist schön, sagt aber nichts. Als ich damals nach Deutschland auswanderte, hätte ich darunter verstanden, Du bist spindeldürr?(!

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  • Der Begriff "vollschlank" - 1 Wort, zusammengeschrieben - ist ziemlich alt und eindeutig besetzt.
    Das man in einer Fremdsprache nicht sofort alle Feinheiten kann, macht einen solchen Begriff nicht nichtssagend.

    https://www.duden.de/rechtschreibung/vollschlank


    Das ist heut zwar einfacher nachzuschlagen, aber früher (tm) hatte eigentlich jeder Haushalt 'nen Duden um mal nachschlagen zu können.

    (Wörterbücher ... oder nachfragen.)


    Voll schlank - 2 Wörter, getrennt geschrieben - wäre eine relativ junge Form, würde ich der flapsigen Jugendsprache zurechnen und das wäre eine Betonung (voll) der Schlankheit. Da wär spindeldürr als Synonym sicherlich eine Möglichkeit.


    (Du bist irgendwann in den letzten 10, 20 Jahren erst eingewandert und hast bei unklaren Begriffen Dich immer lieber auf Dein Gefühl als auf Recherche verlassen?)

  • "Fat" ist nicht neutral in English. "Overweight" wäre eher neutral.

    Hm. Ich lese sehr viel auf Englisch, ich schaue auch viele Videos auf Englisch, aber ich habe noch NIE jemanden "overweight" sagen hören, egal in welchem Kontext (auch Sachbücher usw.). Ich habe "fat" als auch normales Wort für "dick" in der Schule gelernt. Eigenartig.

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  • Hm. Ich lese sehr viel auf Englisch, ich schaue auch viele Videos auf Englisch, aber ich habe noch NIE jemanden "overweight" sagen hören, egal in welchem Kontext (auch Sachbücher usw.). Ich habe "fat" als auch normales Wort für "dick" in der Schule gelernt. Eigenartig.


    Zumindest in Amerika möchtest Du nicht erleben was passiert wenn Du jemanden als "fat" titulierst (selbst wenn der/diejenige es nicht hört, wird Dein Gesprächspartner peinlich berührt sein). Das Wort ist ähnlich "nett", wie jemanden Schlampe zu nennen.

    Oder, im konkreten Vergleich: Niemand wird in Deutschland das Wort "fett" als neutral empfinden, das ist in den USA genau so.

    Selbst "overweight" kann ein Geschmäckle beinhalten, gängig sind Worte wie "big" oder "large".

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • hmmm... in meinen craftsy/blueprint Kursen hat noch nie jemand „fat“ gesagt... Ich war auch mal Fan einer amerikanischen Brautmoden-Sendung die ich immer O-Ton geschaut habe, da wurde auch von plus size oder curvy gesprochen, „fat“ hat da keiner gesagt... aber vlt. ist es im englischen Englisch ja anders, es gibt da ja Unterschiede...

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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