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Heute im Fachgeschäft

  • Zu dem Beispiel Bücher kann ich hier etwas beisteuern (Vorsicht, richtig lang:!:), denn ich erlebe hier, wie jemand ohne Berührungsängste mit Internet mit Kreativität und weil er seinen Laden einfach liebt zu einem florierenden Geschäft aufgebaut hat, das seines gleichen sucht, aber zeigt, dass es möglich ist. Eine seiner Mitarbeiterinnen ist Bibliothekarin, die andere auch keine Billigkraft. Dazu kommen noch 1 1/2 Bürokräfte.


    Es ist eine Buchhandlung im Nachbarort. Warum kaufen Leute bei Amazon Bücher? Sie bekommen sie schnell nach Hause vor die Tür geliefert - auch gleich ein Problem, denn inzwischen dürfen zumindest bei uns mit eigenem Aulieferungszentrum im Landkreis die Amazonleute die Bücher einfach vor die Tür legen. Entweder bekommt man es weiterhin in Pappverpackung und dann wird es teilweise bis 22 Uhr am Abend gliefert, wenn die Luft feucht ist, hat man im Regelfall ein welliges Buch. Nachdem das Amazon gemerkt hat, bekommt man die Bücher oft in einer zugeschweißten Plastikverpackung - sehr umweltschützend.


    Also überlegte sich der Buchhändler anfangs von anderen Leuten oft als irrwitzig eingestufte Lösungen, aber sie funktionieren. Sein Geschäft ist in der Nähe des S-Bahn- und Busbahnhofs. Er hat sowohl Schüler als auch Studenten als Lieferanten aber noch besser, die Kunden sind auch selbst Lieferanten. Ich kann online angeben, dass ich an dem Tag mit der S-Bahn um soundsoviel Uhr vorbeikomme und bis zu dem Dorf fahre und erkläre mich bereit ein, zwei Bücher für jemand anderen dort mitzunehmen. Ich kann dann am S-Bahnhof aussteigen, schnell über die Straße gehen zum Buchladen, mich bequem in einen Ohrensessel setzen, bekomme kostenlos ein Getränk, stöbere herum, kann kurz plaudern, lass den Arbeitstag ausklingen, packe die Bücher und fahre heim. Oder ich sage, ich nehme diese oder jene S-Bahn, komme nicht vorbei, dann steht an der S-Bahn jemand vom Laden und reicht mir die Bücher zu.

    Sie sind in wiederverwertbaren, nicht schweren Dosen. Die Empfänger am Ort wissen, ich komme da an und haben vorher mit mir online ausgemacht, ob sie sich die Bücher am dortigen S-Bahnhof von mir geben lassen, oder ob sie diese kurz bei mir abholen, wie andere ein Paket abholen, oder ob es im Seniorenheim gelagert werden soll. Das ist auch unweit des S-Bahnhofs und es gibt dort Senioren, sogar welche, die nicht gut zu Fuß sind, aber trotzdem mit Rollator unterwegs sein wollen und die übernehmen die Bücher dann. Dafür kommt der Händler oder eine Angestellte einmal im Monat mit neuen Büchern ins Seniorenheim. In Zusammenarbeit mit Schulen hat er eingerichtet, dass es in den Seniorenheimen auch e-Book-Reader gibt, Schüler schulen ehrenamtlich die Senioren dort im Umgang damit. Mir treibt es da fast Tränen in die Augen, wenn jemand absolut happy ist, dass er nun wieder lesen kann, weil er die Schriftart so richtig groß einstellen kann und es auch eine Hinterleuchtung gibt. Diese Schüler bekommen vom Landkreis Ehrenamtskarten, mit denen sie z. B. günstigeren Eintritt im Schwimmbad haben und andere Vorteile.


    So ähnlich funktioniert das auch mit anderen Orten, die nicht an der S-Bahnlinie liegen.


    Organisation übernimmt der Ladeninhaber.



    Der Ladeninhaber hat zwei Mitarbeiter im Laden, bei denen ich hingehen kann und sage, ich benötige für jemanden ein Buch mit den Interessen, mit diesen Büchern, die derjenige schon hat, dummerweise welche, die komplett anders liegen als was ich mag.


    Ich bekomme Vorschläge, Hinweise, kann nachfragen und bekomme Antworten und im Regelfall ein Buch, das beim Beschenkten immer gut ankommt.


    Er schaut auch, dass er Bücher anbieten kann, die man in Buchform kauft, sieht aber selbst, wenn man unterwegs liest, ist ein eBook schon praktischer. Es gibt inzwischen Anbieter, die beim Kauf des Buches auch das eBook mit anbieten. Das ist eines der Projekte, bei denen er Verlagen, die das nicht machen, auf die Füße tritt.

    Er hat auch keine Probleme mit den drei Bibliotheken im Landkreis zusammen zu arbeiten und das Glück, dass die größte selbst so kreativ wie er ist.



    Er weiß auch, seine Buchhandlung einfach als Ort der Gemütlichkeit, aber auch des Events zu führen. Ohrensessel, gemütliches Ambiente. Er hat im Sommer hinten eine Tür nach draußen mit Sitzgelegenheiten und sagt, ein Buch muss leben, der Mensch lebt, also nehmt das Buch zum stöbern mit nach draußen, setzt euch hin und entscheidet dann, was ihr kauft.


    Autorenlesungen sind auch anders bei ihm. Inzwischen gibt es viele Autoren, obwohl es eine eher kleine, fast ländliche Buchhandlung ist, die unbedingt da eine Lesung halten wollen. Warum? Es ist ein Happening. Die Karten sind schneller weg, als bei einem bekannten Konzert. Also wird die Lesung online übertragen. Wenn man keine Karte bekommen hat, dann sitzt man mit einem Glas Wein vor dem Rechner und fühlt sich fast dabei. Ich kann mit diskutieren, den Autor etwas fragen. Ich kann sagen, ich will das Buch haben und bekomme es dann auf dem genannten Weg am nächsten Tag, wenn ich will signiert geliefert. Für die freiwilligen Lieferhelfer, wie ich das oben erklärt habe, gibt es noch einen verrückten, lustigen Bonus, den inzwischen fast alle Autoren mitmachen und Kult ist. Ich habe keinen Vorteil beim Ergattern einer Karte, da sind alle gleich. Aber auf dem Heimweg des Autors schaut der Buchladeninhaber, wo ist da jemand der Lieferhelfer, der ein signiertes Buch haben will, lost bei mehreren das notfalls aus und dann fährt der Autor heim und bringt das signierte Buch bei demjenigen dann persönlich vorbei. Egal ob er wirklich an der Haustür klingelt oder man sich irgendwo im Dorf auf der Durchfahrtsstraße trifft.


    Er macht auch die Buchhandlung für Schüler interessant. Nicht selten ist vormittags eine Klasse da. Ich habe einmal erlebt, wie er einer Gymnasialklasse Schillers Räuber nahegebracht hat. Wie er den Schülern zeigte, dass Schiller für damalige Zeiten eigentlich ein Spätpupertärer war. Der nicht studieren wollte, was er sollte, der sich heimlich davon schlich, der lieber kurz Gefängnis auf sich nahm und dann die Überleitung, wie man das alles bei den Räubern findet. Die Schüler waren komplett fasziniert. Er brachte sie sogar dazu, einen Teil mit verteilten Rollen zu lesen und übernahm selbst eine.


    Benachbarte Jugendliche meinen, der Typ (Ladeninhaber) ist irre und cool und sie lieben es, z. B. in ihrer Mittagspause bei ihm zu sitzen.

    Für mich faszinierend: Er gibt feste Regeln vor und die werden eingehalten: Wenn sie sich im Laden niederlassen, dann ist dort Flüstergebot und sie müssen sich mit einem Buch beschäftigen. Andere Kunden müssen im Laden auch ihren Spaß haben. Weil es inzwischen so viele sind, musste er eine andere Lösung finden. Die Schüler können sich bei schönem Wetter auch gerne draußen auf die große Treppe vor die Türe setzen, wenn andere Kunden weiter in seinen Laden kommen. Dafür hat er extra Kissen angeschafft, denn niemand sollte ein kaltes Hinterteil beim Lesen bekommen. Als einmal eine ältere Person mit Rollator kam, die Probleme hatte, seitlich die Rampe eigentlich für Behinderte hochzukommen und der Inhaber sah, wie zwei Schüler denjenigen hoch halfen, bekamen alle acht Schüler ein kostenloses Getränk und er schenkte den beiden Helfern je ein Buch.

    Er geht auch Wetten ein, dass er jemand Jugendlichen, der sagt, er liest nie Bücher, zum Lesen bringt. Und sein Prozentsatz in dem Bereich ist gar nicht so gering.


    Dazu kommt, dass ich bei ihm fremdsprachige Bücher fast zu Internetpreisen bekomme und wenn das nicht möglich ist, dann gibt er den Hinweis, online soundsoviel günstiger zu bekommen.


    Auch bei Our of Print Büchern kann ich sagen, wenn er nichts findet, dann gibt es sie wirklich aktuell nicht irgendwo gebraucht oder neu zu kaufen. Das geht sogar so weit, dass ich nach über einen halben Jahr angerufen wurde, er hätte das Buch durch Zufall in einem Museumsladen gefunden und zwei Exemplare davon gekauft. Wenn ich wolle, könne ich eines haben.


    Inzwischen wird er auch von Firmen unterstützt und es gibt ein lesendes Sparschein, in das man etwas stecken kann. Damit gleicht er Ausfälle aus, z. B. Transportboxen, die nicht zurückgebracht werden. Er hängt das im Laden und Internet aus. Ich behaupte, das bringt die Leute auch dazu, ordentlich mit seinen Sachen umzugehen. Jeweils am im April zieht er Bilanz, das gespendete Geld, das übrig ist, wird dann in einer Abstimmung jemanden in Buchform gegeben. Kindergärten, Seniorenheime, Schulen, etc. Inzwischen schafft er es sogar immer Sponsoren zu finden, die den Betrag verdoppeln.


    Er hat es geschafft, den Laden genau in die örtlichen Gegebenheiten einzubinden. Er vertraut Leuten und wird selten enttäuscht. Sprich die Transportboxen kommen immer wieder in sein Geschäft zurück. Er hat alles rechtlich abgesichert hinbekommen.

    Er schafft es für alle Generationen interessant zu sein und er schafft es auch moderne Medien mit den althergebrachten Büchern zu verbinden.

    Er ist aber auch ein Mensch, der von innen strahlt, der glaubhaft für Bücher lebt und den man sich einfach nicht entziehen kann.


    So jemand wird kaum Gefahr laufen, dass sein Geschäft nicht läuft.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Ja, das sind die alten Ossis. Hier in der Gegend habe ich das leider nie bemerken können.

    Also hier bei uns in Bayern kenne ich das überall und ich kann das sagen, denn ich habe schon 4 von 7 Regierungsbezirken durch. Vielleicht nicht in anonymen Großstädten mit vielen "Fremden", da wollte ich nie leben, kann also nichts dazu sagen.


    Eines muss einem aber klar sein: Hilfe beruht auf Gegenseitigkeit und das ist ein lebenslanges Geben und Nehmen.

    LG rufie


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  • Am liebsten kaufe ich gebrauchte Sachen, wenn es sich um Dinge handelt, von denen ich etwas verstehe. Bücher gerne bei Portalen "von privat an privat".

    Ich finde das auch schön, nur habe ich da vor ein paar Jahren eine richtige Bauchlandung erlebt, die mir das ganz schön vermiest hat.

    Die großen Plattformen sind nicht mehr unabhängig, sondern gehören zum Großteil Amazon.

    AbeBooks gehört seit 2008 Amazon. Seit 2011 hat AbeBooks dann ZVAB gekauft und die Wettbewerbshüter haben das deshalb nicht mitbekommen. ZVAB gehört nun auch Amazon. Amazon ist ZVAB komplett wurscht, im Gegenteil, die Antiquariate werden genötigt zu Amazonbedingungen ihre Angebote auch auf der Amazonplattform anzubieten. Amazon war einzig an der Suchroutine, die ZVAB hatte, interessiert. Den Rest hätten sie gerne entsorgt, ging aber nicht, also Nachteile für die Antiquariate.


    Ich liebte ZVAB, da ich auch ganz alte Bücher liebe und dort eine Plattform hatte, die für mich wie eine Schatzkammer war.

    Mein ältestes Handarbeitsbuch ist von 1807. Ich habe mein Traumbuch von Lothar Günther Buchheim damals zu einem Preis gefunden, den ich mir nach meinem Studium gerade so leisten konnte. Ein Buch, das nach einem Gerichtsurteil eingezogen werden musste, was Kandinskys russische Ehefrau erreichte.


    Amazon hat in meinen Augen ZVAB kaputt gemacht. Nicht wenige gute Antiquariate sind dort nicht mehr.


    Booklooker wurde von Weltbild gekauft und in Jokers eingebunden.


    Sprich wirklich unabhängige Plattformen im reinen Buchbereich für Privatpersonen gibt es in Deutschland online nicht mehr. ;(

    LG rufie


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  • noiram: Ja, das denke ich mir auch oft! Zur Zeit verändert sich finde ich sehr schnell sehr viel.. manches auch in eine - aus meiner Sicht - positive Richtung, aber Vieles auch problematisch. Überall kann man sehen, dass die Großen die Kleinen dominieren, aufkaufen oder übernehmen. Wenn Kleine überleben wollen am Markt, dann müssen sie kreativ sein (siehe oben der Buchhändler).

  • Also im Regelfall wird dein Angebot dann auf den anderen Plattformen gespiegelt.


    Ich muss aber sagen, ich war auch nicht mehr ganz aktuell. :o


    Da muss ich mich erst mal wieder durchwuseln, wenn ich Zeit habe.

    Weldbild gehörte doch bis zu dem Skandal 2011 (?) der katholischen Kirche. Die haben vorher heftig eingekauft, unter anderem auch booklooker und weil sie ein Filialgeschäft noch größer haben wollten Hugendubel, auch buecher.de wurde mit eingebunden, nicht übernommen, aber wohl eine Kooperation. Die Kontaktdaten von Bertelsmann wurden auch gekauft.


    Dann war die Bischofskonferenz entsetzt, dass bei Weltbild auch ihrer Meinung nach erotische und gewaltverherrlichende Bücher verkauft wurden. Ging gar nicht! Sie störten sich auch besomders an esoterischen Angeboten, wobei für Akkupressur und TCM auch Esoterik zuordneten. Allen voran die sehr konservative Erzdiözese Augsburg, wo der Verlag beheimatet war.

    Gleichzeitig traten Stimmen auf, dass kirchenkritische Bücher aus dem Angebot von Hugendubel entfernt wurden, was damals wieder einen Skandal hervorrief.


    Die katholische Kirche war auf jeden Fall nicht mehr bereit, als Inhaber von Weltbild in der Form aufzutreten. Sie konnten sich dann nicht auf eine rechtliche Form und deren finanzielle Ausgestaltung einigen, sodass Weltbild Insolvenz anmelden musste.


    Ich dachte eigentlich, Weltbild hätte schrittweise bis jetzt die Droege International Group übernommen. Bei den Filialen die verblieben sind, weiß ich das auch, aber die Onlinesachen, da muss ich mich mal wieder einlesen. Aktuell sehe ich diese Seite

    Irgendwie habe ich da mehr das Gefühl Booklooker hat wieder etwas Souveränität. Interessant!


    Für uns vielleicht auch interessant: Der OZ-Verlag gehörte auch einmal zu Weltbild, den hat Weltbild aber noch lange vor dem Konkurs als uninteressant an eine französische Finanzgruppe verkauft.


    Also besonders geschickt hat Weltbild in meinen Augen nicht hantiert.

    LG rufie


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  • Zu dem Beispiel Bücher kann ich hier etwas beisteuern (Vorsicht, richtig lang:!:), ...


    So jemand wird kaum Gefahr laufen, dass sein Geschäft nicht läuft.

    Das klingt toll, ist aber die große Ausnahme.


    Sein großer Vorteil ist die Preisbindung bei Büchern, so gibt es keinen Preiswettkampf sondern "nur" einen über den besseren Service, den er offensichtlich mit sehr kreativen Mitteln für sich entscheiden kann.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Vor ein paar Monaten war ich hier im ortsansässigen Stoffladen und wollte einen "Köperstoff" haben.

    Der Verkäufer standen Fragezeichen im Gesicht und sie korrigierte mich zuerst in "KöRper" und dann sagte sie, nachdem ich sie wiederum korrigierte, dass sie nicht wisse, was das sei, hätte sie noch nie gehört.

    Ich: ????????

    Dann meinte ich zur ihr noch, dass es schon ein sehr mageres Bild abgibt, wenn sie als Verkäuferin nicht wüsste, was Köper sei. :/

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  • Naja, das es Baumwolle und Jersey gibt, hat aber nu nicht Facebook Schuld. Das gab's auch schon vorher...:rolleyes:

    (Ernsthaft. Diese durcheinanderwerfen von Material und Machart ist wirklich keine neue Erfindung. Damit hab ich mich Anno Windstoß - also Ende letzten Jahrhundert - schon mitrumärgern dürfen.)

  • Das ist die Kehrseite der einfachen Wissensbeschaffung durch das www. Da geht eben das YT Video nicht mehr durchs Lektorat und alle (Fehl-)Informationen landen ungefiltert beim suchenden Nutzer. Es ist nicht immer einfach, im Wust an Informationen zu filtern, was brauchbar ist und was nicht. Ist wie mit der Interpretation und Beurteilung von Studien, da ist auch nicht selten ein grottiges Design und damit keinerlei Aussage vorhanden.

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  • Wenn einer sich interessiert wird er an Infos kommen, wenn nicht weiterhin Un/Halbwissen sabbeln. Das war schon immer so und wird sich so schnell nicht ändern. Es ist nur jetzt durch social media einfach viel präsenter.


    Traurig ists nur wirklich bei (angeblichem) Fachpersonal. Weil das ein Laden nicht alles hat, haben kann ist klar, aber wenn sich dann ganz offensichtlich grobe Lücken beim Wissen auftun wirds schwierig. Denn warum sollte man dann nicht gleich online kaufen? Umgekehrt-kauft man alles online gibt es irgendwann gar nix mehr vor Ort... Es ist sicher ein Henne-Ei oder Katzenschwanz-Problem. Denn geschultes Personal kostet Geld, der Kunde will aber die Sachen so günstig wie möglich. Der Spagat dazwischen ist nahezu unmöglich.

  • Och, ich setzt dann auf die Logistiker. ;)

    (Die sind die Schwachstelle schlechthin... )

    Im Internet bestellen und dann die Ware irgendwo in der Pampa abholen zu dürfen - und dafür möglicherweise noch 'nen Tag Urlaub verbraten müssen oder direkt mit Abstrichen lokal kaufen... da bekommt der Laden vor Ort doch wieder seinen Reiz... egal, wie uninformiert das Personal dort ist.

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  • Zitat

    Im Internet bestellen und dann die Ware irgendwo in der Pampa abholen zu dürfen

    Echt?

    Die Zeiten sind doch Gott sei Dank vorbei? Dank dieser Erfindung, dass Zusteller im Garten, in der Garage und sonstwo ablegen dürfen. Zugegeben, das ist für den Empfänger sehr bequem. Mangels regensicherer Ablageorte vorn spaziert der Postbote bei uns regelmäßig durch unseren Garten nach hinten und legt alles brav vor der Terrassentür ab. Trocken, sicher, und ich kann die Sachen auch im Schlafanzug einsammeln ;)

    Mit der Post funktioniert das auch sehr gut.

    Problematisch ist nur der andere Zustelldienst, der mit H beginnt. Das sind leider meist vollkommen hirnlose Wesen. Angefangen von absolut unleserlichen Benachrichtigungszetteln (und das, obwohl nur 15 mm Wort drauf steht), falls die überhaupt welche schreiben, haben wir da schon allerhand Erlebnisse durch. Das dollste war mal, einer hat ein Paket IN die blaue Papiertonne (= Mülltonne) abgelegt...

  • Witzig wird es dann, wenn wirklich ausgefallene Stoffe gefragt werden.

    Z. B. wollte eine ältere Dame "Amaretta " kaufen. Ich habe mich der Schreibweise vergewissert und erfragt, wie dieser Stoff aussieht, wofür er verwendet wird und - da die Dame schon eher betagt war - wann sie den Stoff schon mal verwendet hat. Ein Blick ins Stofflexikon half ebenfalls - es ist eine Art Lederimitat (in Richtung Alcantara). Wurde lt. Der Dame ca. in den 70 / 80ern für Bekleidung / Mäntel verwendet (heutzutage scheinbar nur noch für Polsterung, so ergab die spätere Internetsuche)

    Ich konnte der Dame wirklich nicht helfen, sie war sehr enttäuscht, sie suche dieses Material schon seit Jahren!

    (Ich verstand anfangs Amaretto, ich habe sogar überlegt ob die Dame den Wechsel des Geschäfts nicht bemerkt hat, denn früher war ein Lotto, Zeitschriften und GETRÄNKE Geschäft in meinen Räumlichkeiten)

    LG Ulrike

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  • Dann meinte ich zur ihr noch, dass es schon ein sehr mageres Bild abgibt, wenn sie als Verkäuferin nicht wüsste, was Köper sei. :/

    Ich habe vor ca. 25 Jahren bei Hess Natur im Laden gearbeitet. Mein erster Arbeitstag war der 2. Oktober, ein Montag - also Brückentag. Damals gab es in ganz Deutschland nur dieses eine Ladengeschäft in Bad Homburg und daher war an diesem Tag echt die Hölle los, weil sehr viele Kunden aus ganz Deutschland angereist kamen. Ich war eine von drei neuen Verkaufsberaterinnen und da die Chefin uns nicht sofort einweisen konnte, da soviel los war, meinte sie nur: Sagt den Kunden, dass ihr neu seid und noch nicht richtig weiterhelfen könnt. Führt sie in die gewünschte Abteilung, sucht eine Kollegin/einen Kollegen und reicht die Kunden weiter. So etwas verstehen die Kunden - aber nicht, wenn ihr sagt, "das habe ich noch nie gehört".


    Vielleicht war die Verkäuferin ja neu und kennt diesen Begriff (noch) nicht. Allerdings erwarte ich tatsächlich in einem Fachgeschäft auch keine FACHverkäufer mehr, so traurig das auch ist. Wir wurden bei Hess Natur damals noch geschult und durften uns dann auch "Verkaufsberaterinnen" nennen. Aber das kann sich wahrscheinlich kaum noch ein Geschäft leisten ...


    Ich hatte auch so ein ähnliches Erlebnis in einem Nähmaschinengeschäft mit Kurzwaren. Ich bin da mehr zufällig vorbei gelaufen und da fiel mir ein, dass ich noch Overlockgarn brauchte.

    Ich also rein: Guten Tag, ich brauche Overlockgarn in der Farbe XY, haben Sie sowas da?

    Verkäuferin: Aber das nimmt man doch nur für Overlockmaschinen, also in der Industrie?!

    Ich: Aber sie verkaufen doch welches, hinter Ihnen, im Regal?

    Sie: Jaaaa, aber das nimmt man doch gar nicht für Nähmaschinen ...

    Ich: Ich möchte es ja auch für meine OVERLOCK.

    Sie: SIE haben eine Overlock? Wofür das denn? Diese Maschinen werden doch nur in der Industrie eingesetzt?!

    ... nach einigem Hin und Her bin ich, ohne was zu kaufen, wieder raus aus dem Laden. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass im Schaufenster eine Ovi angepriesen wurde ...

    Fazit: Fachgeschäft heißt nicht gleich, dass auch geschultes Personal vorhanden ist.

    Liebe Grüße,

    Lotosblüte

  • Dank dieser Erfindung, dass Zusteller im Garten, in der Garage und sonstwo ablegen dürfen.

    Funktioniert, so das überhaupt angeboten wird - nicht alle Logistiker tun's! - abhängig vom Boten sehr gut bis absolut nicht.


    Bei DHL krieg ich das z.B. nicht eingerichtet - ich will da kein Kundenkonto für alles mögliche, sondern nur die Abstellgenehmigung. Die gibbet's einzeln nicht...

    Hermes kann's auch, wenn der Bote will - aber das sind auch die, wo ich die "interessantesten" Ablageorte dann erlebt hab

    UPS bietet sowas gar nicht an (gut, die bedienen eigentlich auch nur Geschäftskunden und zwar zu Geschäftszeiten),

    DPD kriegt das mit dem abstellen super hin, und die Genehmigung ist ein Klick und das eintippseln des Ortes im Besterllvorgang (wenn der Versender das anbietet, heißt das. Ansonsten ist das hier ein Fall von Pampa)...

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  • ...ich glaube, das ist regional ganz schön unterschiedlich - wir haben hier sehr nette und um guten Service bemühte Zusteller bei allen Diensten.

    Ärger gibt's ganz selten ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Bei DHL geht das auch mit Formular, das nächste Mal wenn man den Zusteller antrifft danach fragen.

    UPS ruft im Regelfall an, mit denen kann man sich meist absprechen.

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