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Heute im Fachgeschäft

  • *grins*

    Damit erwartest Du aber automatisch eine geschulte Kraft.

    Nicht zwingend eine Fachkraft, die hier auch tatsächlich nähen kann, aber jemanden, der sein Sortiment wirklich im Detail kennt.

    In sehr vielen Stoffläden, auch mit Nähma-Verkauf, kannst Du von Glück sagen, wenn die Damen die gerade abschneiden und zumindest die üblichsten Kurzwaren im handumdrehen bei selbiger haben...


    Wobei auch geschulte Kräfte einen als Käufer in den Wahnsinn treiben können. Nämlich dann, wenn sie nicht out-of-the-Box denken können.

    Beispiel: ich suchte Mantelfutter, Futtersatin, Futtertwill - eben stabileres als Futtertaft.

    Die Verkäuferin hat u.a. eine abgeschlossene Ausbildung zur Bekleidungstechnikerin, und wird da zur Erstkraft herangezogen... Neee, als Futter haben wir nur die Tafte da.

    Tja, ich hatte keine Lust, den Laden umzugraben (ich kenn das Sortiment, die haben immer Mantelfuttertaugliches, da steht dann halt z.B. Bluse dran...) und bin dankend abgezogen.

    Mein Mantelfutter hab ich dann andernorts bestellt...

    Selbe Dame hat mich mal angeguckt wie ein Mondkaninchen - ich hatte nach Wollwatteline gefragt. (Da war allerdings eine ältere Kollegin noch in Hörweite - die hat sie dann zu einer bestimmten Schublade geschickt... mal schauen, ob das Zeug nachgeordert wurde, oder ob ich auch den nächsten Wollwattelinekauf online tätigen darf...)

  • Das macht jedes Geschäft anders,AAABER man erwartet schon, daß die Verkäuferin weiß, was ein Nähfüßchen ist !

    So zu tun als wüßte man nicht was gemeint sei, ist auch gerne mal eine passiv agressive Art dem Kunden mitzuteilen dass er doof ist ,weil er nach etwas fragt was man nicht hat

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Zitat

    So zu tun als wüßte man nicht was gemeint sei, ist auch gerne mal eine passiv agressive Art dem Kunden mitzuteilen dass er doof ist ,weil er nach etwas fragt was man nicht hat

    Die Steigerungsform davon ist, zu behaupten, so etwas gäbe es gar nicht.


    *seufz*

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  • Ich hatte bis vor kurzer Zeit einen Schreibwarenladen.

    Es ist klar,daß die Verkäuferinnen nicht alles wissen können,da ich ja selbst die Bestellungen gemacht habe und das Sortiment zusammengestellt.

    Aber sobald sie irgendeine Frage nicht beantworten konnten, haben sie mich angerufen .

    Am nächsten Tag lag dann ein Zettel da mit Tel.Nr. des Kunden und ich konnte ihm sagen,ob ich die Ware bestellen kann oder nicht.

    Ich denke, so haben wir 99 % der Kunden zufriedenstellen können.

    Es ist eigentlich sooo einfach.

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  • Abgesehen davon war das größte Problem, dass die Dame nicht einmal mit dem Begriff Nähfuß etwas anfangen konnte. Das gibt mir doch arg zu denken.

    mal abgesehen davon, dass ich niemals in einem Stoffladen eine Nähmaschine kaufen oder Nähmaschinenzubehör erwarten würde:


    Das Wort „Nähfuß“ habe ich noch nie gehört.


    Ich hätte NICHT gewusst was gewüscht ist.


    PS: Universalzubehör käme mir nicht an die Maschine und ich würde danach bei keinem Fachhändler kaufen.


    PPS: Selbst bei einem Nähmaschinenhändler bei dem ich die Marke meiner Maschine nicht auf Anhieb herumstehen sehe, würde ich weder einen Fuß für meiner Hersteller erwarten, noch danach fragen.

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Okay, dann plaudere ich mal aus meinem längst vergangenen Näh(fuß)kästchen.


    "Damals" als ich in einem Nähmaschinenladen gearbeitet habe, war die Situation eher anders herum. So ganz eigentlich war der Laden ja auf Industrienähmaschinen spezialisiert. Aber weil es genug Menschen gab, die sich in den Laden verirrten und nach einer Haushaltsmaschine suchten, nahmen die dann eben auch Haushaltsmaschinen mit in ihr Programm auf. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem ich dort ins Spiel kam, weil die jemanden suchten, der sich mit Haushaltsmaschinen ein bisschen auskannte und die Dinger vor allem auch so wirkungsvoll vorführen konnte, dass der Kunde möglichst mit Nähmaschine den Laden wieder verließ. Nähen als solches war für mich kein Thema und das mit dem Auskennen mit den Haushaltsmaschinen hatte ich nach ein paar ordentlichen Schulungen auch drauf. Soweit so gut. Wir hatten also Nähmaschinen und das Zubehör, Garne und so ein bisschen Kleinkrams wie Schneiderkreide und Maßbänder. Im Prinzip war aber auch schon dieser Kleinkrams eher für den gewerblichen Bedarf ausgerichtet.


    Es kamen immer mehr Kunden, die dann wieder mit Nähmaschinen unterm Arm gingen und nicht wenige von diesen fanden es "so schade, dass es hier keine Stoffe gibt".

    So richtig überzeugt waren wir nicht von der Idee. Denn wir kannten zwar unsere Nähmaschinen aber von Stoffen hatte keiner von uns wirklich so viel Ahnung, als dass wir hätten guten Gewissens etwas verkaufen können. Aber die Kunden blieben mit ihrem Wunsch so hartnäckig, dass meine Chefs schließlich klein beigaben und zumindest so eine Art Grundsortiment an Stoffen anboten. Das lief auch recht ordentlich aber ich war sowas von meilenweit davon entfernt Fachverkäufer zu sein, dass ich mich jetzt noch schäme. Wenn also da jemand gekommen wäre, um nach "Viskose-Leinen" zu fragen, hätte ich mich vermutlich ähnlich dumm angestellt wie die Verkäuferin, die im Eingangsposting beschrieben wurde. Um ein guter Fachverkäufer für Stoffe zu sein, braucht es so einiges an "Input" und umgekehrt ist es genauso. Es reicht nicht mal eben von 3 Maschinen ein Vorführvideo gesehen zu haben, um auf alle Fragen vorbereitet zu sein, die ein Kunde so stellen könnte.


    Ich will jetzt nicht behaupten, dass es unmöglich einen Stoff- UND Nähmaschinenladen zu führen, bei dem beide Bereiche gut funktionieren. Aber es bedarf eben geschultes Personal aus beiden Ecken. Und je nachdem wie so ein Laden angefangen hat, kann es eine ganze Weile brauchen, bis der neu hinzu gekommene Bereich auch so läuft, dass die Kunden dort immer gut beraten werden.

  • Ich denke, Nähfüsschen werden sehr selten nachgefragt.

    In meinen Jahren mit Stoffgeschäft kam das höchstens einmal im Jahr vor.

    (Ich hatte keinen Nähmaschinenverkauf)

    Ich hatte auch kaum Spulen, was einfach daran lag, dass die üblichen Kurzwaren Großhändler fast kein Angebot hatte - und die Spulen Päckchen selten die Maschinemodelle nannten.

    So habe ich die Kunden ins Nähmaschinen Geschäft weiter geschickt.

    LG Ulrike


    (Ich habe auch manchmal nicht gewusst, was Kunden suchen - was aber fast immer daran lag, dass korrekte Begriffe nicht genannt wurden und auch die Umschreibung nicht half.

    Und manche Sachen gibt's wirklich nicht oder nur sehr schwierig zu beschaffen)

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  • Wenn ich das so lese, dann wird mir bewußt, ich lebe im Handarbeitsparadies.


    Mein Lieblingslädchen (auf dem Land) hat Stoffe und Stoffzubehör (Reißverschlüße, Knöpfe, Nähgarn usw), Scheren, Kreide, Lineale etc. im Sortiment. Eine gute Auswahl an Wolle und Handarbeitsgarnen, sowie Strick- und Häkelnadeln.


    Näh-. und Overlock-Maschinen führt es ebenfalls (eine Marke). Spulen, Nähnadeln, Nähfüße und sonstige Ersatzteile für Nähmaschine sind dort auch erhältlich, für fast alle Hersteller. Die Inhaberin bestellt für den Kunden, wenn sie das Gewünschte nicht vorrätig hat. (für viele Marken)


    Nähmaschinen aller Hersteller können dort zur Reparatur gebracht werden. Eine Nähmaschinenwerkstatt holt die Maschinen dort ab und bringt sie nach der Reparatur wieder hin.


    Zeitschriften und Bücher zum Thema Nähen, Stricken und Häkeln, Schnittmuster und Infos zu diversen Handarbeitsthemen sind dort auch zu finden.


    Sie und ihre beiden Verkäuferinnen sind echte Handarbeitsfreaks. Jede hat so ihre Schwerpunkte in Sachen Handarbeit. Wenn die eine nicht weiter weiß, dann weiß es die andere. Sollte es vorkommen, daß eine Kundin nach etwas verlangt, das die Damen nicht kennen oder aus bestimmten Gründen nicht geführt wird, sagen sie das freundlich und sachlich.


    Es mag sicherlich daran liegen, daß der Laden wirklich in der Pampa liegt. Klar gibt's dort auch nicht alles, doch viel mehr als in manchen Geschäften in Nürnberg oder Fürth.

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

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  • Also ich habe nun ein echtes Problem, warum hier einige sagen, sie kennen den Begriff Nähfuß nicht. Ich finde es in meinen Nähmaschinenanleitungen und auch bei den Herstellern.

    Ganz egal, ob Bernina, .... bis hin zu W6

    Bevor ich nun zu jedem Maschinenhersteller verlinke, gebe ich den Link auf die Nähwelt Flach, dort einfach auf jeden Hersteller gehen und den Begriff Nähfuß finden.


    Ich finde interessant, dass welche aus eigener Erfahrung schreiben, Nähfüße waren bei ihnen im Geschäft nicht sehr gefragt. Gute Nähfüße sind mit eine Grundlage für unkompliziertes Nähen und viele solche Nähfüße sind nicht standardmäßig bei der Maschine dabei.


    Jetzt schreibe ich einfach einmal, was mich teilweise bei solchen Diskussionen hier stört: Das fast jüngerhafte Kleben an einem Hersteller und die teilweise blinde Gläubigkeit, dass nur dort alles gut und richtig ist. Das kommt hier im Forum bei einigen so heraus (ich beziehe mich da nun nicht auf die Konversation mit Friedafröhlich, die vor mir war. Ihre Erfahrungen finde ich interessant).


    Wenn ich nun - mag sein - eine exotische Kundin bin und etwas gerne hätte, dann erwarte ich, dass nach einer Lösung gesucht wird. Beispiel Ruffler. Den hat nicht jeder Nähmaschinenhersteller. Das finde ich auch nicht schlimm. Schlimm finde ich, wenn gesagt wird, geht bei uns nicht. Ich erwarte, dass sie mir Tipps geben, welchen anderen Ruffler ich ausprobieren könnte. Noch besser, wenn sie schon Erfahrung haben, z. B. sagen, der Ruffler geht, nur können Sie die Faltentiefe bei der Maschine nur bis soundso einstellen. Bitte nicht tiefer, dann bricht die Nadel.


    Ich bin noch aus einer Generation, in der in den Geschäften qualifizierte Mitarbeiter waren, ganz egal ob angelernt oder ausgebildet. In der es nicht um Marken ging, sondern um Qualität und Preis-Leistung und ein Wissen, dass über den Tellerrand hinaus ging..

    Einige von euch wissen, dass ich ellenlang nach einer Maschine gesucht habe, wie ich sie haben wollte und dass nicht wenige Geschäfte durchfielen, weil dort einfach kein Wissen und Können vorhanden war. Das lag teilweise am Desinteresse und auswenidg Herunterbeten von in irgendeiner Herstellerschulung Gelerntem, das mir sofort zeigte, die haben keinerlei Ahnung von dem, was sie sagen und schon gleich gar keine eigene Erfahrung.


    Nähmaschinen sind genau so ein Bereich in dem Wissen und Erfahrung wichtig sind. Wer einen dort bedient, sollte auch nähen können. Wer nähen kann, kennt sich auch mit Stoffen aus. Das heißt nicht, dass der Laden Stoffe anbieten muss, aber er muss wissen, wovon die qualifizierten Käufer reden. Und da hapert es heute in der Mehrheit der Geschäfte.

    Wenn ich früher in deinem Nähmaschinenladen ging, dann kamen auch einmal solche Aussagen wie, es ist eine gute, starke Maschine, aber wenn sie ein Ledersofa neu aufpolstern wollen, dann kommt sie an ihre Grenzen. Da wurde einem auch gesagt, achtfach Jeans, kein Problem, oder Maschine näht problemlos bis 6fach Jeans. Genauso wie der Transport beurteilt werden konnte. Kann sie Seidenorganza ohne weitere Tricks mit vielleicht einer kurzen Einstellung nähen, oder muss ich herumtricksen.


    Ich sehe Leute, die kaufen sich sündhaft teure Maschinen, damit sie Sachen mit ein paar gerade Nähten nähen ohne Knopfloch, Reißverschluss, etc. Aber die dann daherreden, als hätten Sie das Nähwissen mit der Muttermilch aufgesogen und natürlich braucht man mindestens diese Nähmaschine. Die vor Maschinen sitzen, die teilweise wirklich bei dem Preis unverschämt schlechte Qualität haben, aber das heißt dann, das geht nicht anders. Das geht bei keiner Maschine.

    Wenn ich an meiner Maschine meinen Fadenabschneider benutze und dann weiternähe, habe ich unten kein Geknuddel. Wenn ich ein Knopfloch nähe, sieht es ordentlich aus. Mir ist es wurscht, ob vor- oder rückwärts. Entweder macht das meine Maschine, oder sie macht es nicht. Der Hersteller bietet die Funktion an. Ich bezahle dafür. Und wenn ich dann Kompromisse machen muss oder es sogar übel aussieht, dann ist das schlechte Qualität und nicht das ist normal bei Maschinen.


    Was ein Kundenservice und Mitarbeiterqualität ist, kann ich an einem ganz anderen Beispiel zeigen. Zu Studentenzeiten baute ich mir auch Möbel und baute sogar etwas mit Zustimmung der Vermieter in meiner Studentenbude um. Ich war kreativ, ich kannte die Grundlagen auch beim Heimwerken, meinem Patenonkel sei Dank. Bohrer, Sägen aller Art, sogar Schweißen etc erschreckten mich nicht. Aber ich kannte die Namen des Zubehörs oder auch der Materialien nicht.

    Es gab aber ein echtes Eisenwarengeschäft. Sprich 200 qm Laden mit deckenhohen Regalen mit Schubladen von mini bis groß.

    Ich ging hinein und erklärte, was ich benötige und sagte, ich kenne leider den Namen des Teils nicht. Es ging manchmal sogar so weit, dass mich der Verkäufer dann fragte., ob ich es vielleicht skizzieren könne. Teilweise fragten sie mich, warum ich so ein Teil gerne hätte, sie könnten sich vorstellen mit dem wäre die Sache leichter zu bauen.

    Ich bekam immer, was ich benötigte und weiß bis heute noch die Begriffe für verschiedene z. B. Scharniere, Werkzeuge die ich für Intarsien benötige, wie ich unkompliziert Schellack auftragen kann, etc.

    Sprich dort waren Verkäufer, die teilweise Schreiner, Trockenbauer, Installateur gelernt hatten. Dort fühlte ich mich als Kunde und zwar nicht, weil die dort diese oder jene Marke hatten, sondern weil sie das Wissen und Können hatten und auch über den Tellerrand hinausschauen konnten. Sie wussten ich bin Laie, also bringt es nichts, mir extrem komplizierte, aber teure Sachen zu verkaufen, sondern Sachen, mit denen ich arbeiten konnte und Erfolg hatte.


    Mit den Mitarbeitern, die ich heute in vielen Geschäften rund um Nähen finde, frage ich mich, warum ich dort hingehe. Da bin ich nicht besser dran, als wenn ich es online kaufe. Also warum sollte ich dahin gehen? Dann jammern die Geschäfte wieder, dass der Onlinehandel sie kaputt macht.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Mit den Mitarbeitern, die ich heute in vielen Geschäften rund um Nähen finde, frage ich mich, warum ich dort hingehe. Da bin ich nicht besser dran, als wenn ich es online kaufe. Also warum sollte ich dahin gehen? Dann jammern die Geschäfte wieder, dass der Onlinehandel sie kaputt macht.

    Der Grund liegt darin, dass du einen leidlich eingewiesenene Mitarbeiter ohne Grundwissen in der Materie viel leichter mit dem Mindeslohn und einem 450,- Job abspeisen kannst, als eine ausgebildete Fachkraft. Und zwar nicht ausschließlich weil du als Arbeitgeber den höchst möglichen Profit aus Deinem Geschäft ziehen willst, sondern auch weil Du Deine Preise für die Kundschaft so attraktiv machen musst, dass sie auch weiterhin bei Dir kaufen. Das ist nicht ganz neu -Ich hatte schon vor 18 jahren im Buchhandel Kolleginnen die selber so gut wie nie lasen, geschweige denn beraten oder mit Autorennamen etwas anfangen konnten- aber es wird nicht besser werden.


    Was die Erwartungshaltung angeht, was ein Fachgeschäft haben soll oder nicht, sind wir vermutlich schon alle Internetverwöhnt. Da breitet sich vor uns eine riesen Angebot an Waren aller Art aus und wir brauchen nur ein paar klicks um das Gewünschte zu bekommen, direkt am Schreibtisch , ohne "lästigen" Verkäuferkontak und Herumgerenne. und anschließend fliegt einem das "wie von Zauberhand" in den Schoß und zwar am besten schon gestern. Ein Komfort den ich auch gerne nutze, kein Frage:::

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    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
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  • Erwartungshaltung ist ein schönes Thema.

    Z.b. Gute Beratung und Service, aber der Preis muss niedrig sein.

    Oder Kunden kommen fast nur wegen einer speziellen Sache (weil die Standardsachen kann man auch billiger im Nicht-Fachhandel kaufen) oder nur wegen Beratung oder nur wegen 50 cm Gummiband ins Fachgeschäft. Davon hat der Ladeninhaber nichts oder jedenfalls zu wenig.

    Das klingt evtl. etwas überspitzt, aber das ist leider eine Entwicklung der letzten Jahre.

    So ist es letztendlich der Kunde, der damit bestimmt, welches Geschäft auch noch morgen existiert.

    Nicht das Internet.

    LG Ulrike

    (Ach ja: qualifiziertes Personal finden ist aufwändig, wenn ich an die vielen völlig ungeeigneten Bewerbungen denke, die ich in der Zeit erhalten habe - trotz deutlich formulierter Mindestqualifikation. Aber woher soll die Qualifikation auch kommen, wenn es kaum Möglichkeiten gibt, die Kenntnisse zu erwerben? Abgesehen von der schlechten Bezahlung im Einzelhandel)

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  • Der Grund liegt darin, dass du einen leidlich eingewiesenene Mitarbeiter ohne Grundwissen in der Materie viel leichter mit dem Mindeslohn und einem 450,- Job abspeisen kannst, als eine ausgebildete Fachkraft. Und zwar nicht ausschließlich weil du als Arbeitgeber den höchst möglichen Profit aus Deinem Geschäft ziehen willst, sondern auch weil Du Deine Preise für die Kundschaft so attraktiv machen musst, dass sie auch weiterhin bei Dir kaufen.

    Genau das ist der Punkt. An dem Arbeitsplatz, an dem ich bis vor einem Dreivierteljahr saß (nicht der Nähmaschinenladen), sind jetzt alle paar Wochen andere Leute, die von einer Zeitarbeitsfirma kommen. Die wissen genau gar nichts über die Arbeit. Aber die sind halt noch billiger als ich es bin. Und mein Chef meinte höchst selbst: "Für diesen Job kann man jeden X-Beliebigen von der Straße holen." Nein, kann man nicht. Und so sieht das eigentlich überall aus. Nähmaschinenfachverkäufer ist zwar kein Ausbildungsberuf (jedenfalls nicht, dass ich wüsste), aber gerade deswegen braucht es da Zeit und jede Menge Schulungen der unterschiedlichsten Art, um dann jemanden zu haben, der da auch fundiert Auskunft geben kann. Aber wenn man nur Mitarbeiter hat, die wegen des kleinen Gehalts diesen Job nur als Übergangslösung sehen und ständig ausgetauscht werden, dann klappt das halt nicht.

  • Ich sehe bei dem Mangel an qualifizierten Personal eine Entwicklung im Ausbildungswesen in den letzten Jahren sehr kritisch. Es wird überall suggeriert, alle müssten an die Uni oder mindestens FH. Das hat zwei Dinge zur Folge: Es wird alles bis zum Abi geprügelt, was auch nur halbwegs vertretbar (oder auch nicht...) ist und klassische gute Ausbildungsberufe werden ein duales Studium, wodurch der Zugang mit mittlerer Reife versperrt wird, was wiederum den ersten Punkt verstärkt. Das zieht dann die Konsequenz nach sich, dass die Leute, die ohne Abi da sitzen von frühen Klassen an häufig schon gehört haben, sie seien nichts wert, was weder deren Selbstvertrauen noch deren tatsächliche Leistungen stärkt, die Leute werden häufig auf den Arbeitslosenmarkt oder Billiglohnsektor gespuckt, jeder Arbeitgeber verzweifelt. Für noch bestehende vernünftige Ausbildungsberufe ist keiner mehr da, der sie erlernen möchte oder kann. Die, die könnten, haben Abi und etwas "Besseres" vor, die die kein Abi haben, sind nicht mehr die Realschüler von früher oder Hauptschüler, die mit diesem Schulabschluss noch einen hatten, der den Namen auch verdiente, sondern eben schon in der Versagerspirale gefangen. Manches ist sicherlich überspitzt dargestellt, aber die Tendenz ist so sicher vorhanden. Sehr schade.

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  • Hallo,

    die Diskussion entwickelt sich ja vortrefflich.


    rufie: Früher kostete eine gute Nähmaschine (oder ein Fernseher z.B.) locker ein Monatsgehalt und davon ist mindestens ein Wochenlohn beim Händler "hängen geblieben".

    Von dem, was heute an einer durchschnittlichen Maschine übrig bleibt, kann man schätzungsweise einen Mitarbeiter ein Tag beschäftigen.


    Die Maschinen sind also teilweise viel billiger als früher, aber die Stundenlöhne sind gestiegen (nicht für die 450,- Euro Kräfte, aber für den Mechaniker, der Reparaturen durchführt).

    Es lohnt also häufig nicht mehr, eine Maschine reparieren zu lassen, da eine neue billiger kommt, zumindest, wenn man sie beim Discounter oder im Versandhandel kauft.


    Dazu der Beratungsraub, hier am Ort gab es mal ein Fotogeschäft, das hervorragend beraten hat.

    Die Kunden sind dann nach der Beratung zur Konkurrenz gegangen oder haben im Netz bestellt, weil sie dort 10% oder so sparen konnten.


    Der Laden existiert nicht mehr ...

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

    Einmal editiert, zuletzt von kledet ()

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