Erkennt jemand diese alte Gritzner Maschine?

  • Hallo,
    ich werde demnächst eine alte Gritzner Maschine mit Tisch bekommen, von der ich bisher nur ein paar Bilder habe. Eine Typenbezeichnung ist wohl nicht zu finden. Dass sie noch funktionstüchtig sei, ist natürlich toll, ich hätte sie allerdings auch rein als Deko genommen ;) Dennoch würde ich gerne wissen, was für ein Maschinchen das eigentlich ist. Kann vielleicht jemand mit unten stehendem Bild etwas anfangen? Meine Google Bildersuche war nur mäßig erfolgreich. Danke :)

  • Hallo,
    das Grundprinzip der schönen Gritzner scheint auf der Wheeler & Wilson No. 9 zu beruhen, zumindest die zweigeteilte Oberfadenspannung spricht dafür.
    Andererseits hat die Gritzner den Stichstellerhebel im Ständer, insofern etwas besonders.


    Sie kann vorwärts und rückwärts den Geradstich nähen.


    Wenn es ein Wheeler&Wilson No. 9 Nachbau ist, dann wird das Handrad im Uhrzeigersinn gedreht und der Oberfaden von rechts nach links eingefädelt.
    Der Greifer ist ein eintouriger Umlaufgreifer mit Brille. Die Spulen hoch und schmal und selten.
    Nadelsystem dürfte dann 287er Rundkolbennadeln sein, alternativ kann man 1738er nehmen.


    Gruß
    Detlef

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Lieber Detlef,
    Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Wenn ich das richtig verstehe, kann man leider nicht mal eben im Laden um die Ecke Spulen etc dafür kaufen ;) Ich habe mich mal zu dieser Wheeler Maschine belesen, also das, was ich gestern so spät noch mal ergoogeln konnte. Das scheint ja damals eine sehr gute, für den Markt jedoch zu hochpreisige Maschine gewesen zu sein, die sich daher nicht gut verkaufte oder so ähnlich. Wie auch immer, ich fände es toll, wenn diese Maschine nun wieder einsatzbereit gemacht werden könnte. Ich sehe, Du kommst vom Niederrhein, genau dort steht die Maschine noch bei meinen Eltern. Kennst Du zufällig jemanden in der Ecke, der sich mit diesen Maschinen auskennt und sie warten/überholen/instand setzen kann? Und hast Du eine Ahnung, was man grob dafür veranschlagen müsste, auch wenn das ja sicherlich vom genauen Zustand abhängt und man dann eh mal schauen müsste, was sich lohnen würde. Fragen über Fragen...
    Danke und einen schönen Abend wünscht
    Miriam

  • Hallo Miriam,
    so, wie die Gritzner aussieht, besteht der Aufwand der Instandsetzung aus
    - durchpusten/pinseln und Staub und Fadenreste entfernen
    - mit Petroleum durchspülen
    - Ölen
    - Holzoberfläche mit Politur behandeln
    - Lederriemen nachspannen oder tauschen
    - Tretmechanik prüfen, ölen, evtl. nachstellen
    -Probenähen mit Einstellung der Fadenspannung


    Sollte bei gemütlicher Arbeitsweise in ein bis zwei Stunden erledigt sein.


    Gruß
    Detlef

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Och, das klingt ja super! Und hast Du noch nen Tipp, an wen man sich da niederhheintechnisch wenden könnte? Bist Du Techniker oder "nur" interessierter Laie, der für sich selber bastelt?

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