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Einfassen von Ausschnitten mit Jerseystreifen (am Beispiel amerikanischer Ausschnitt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr Lieben,


    nachdem es in meinem UWYH einige Fragen gab zum Thema "Einfassen mit Jerseystreifen", habe ich mich heute endlich mal hingesetzt und erstens ein dringend benötigtes Teilchen für die Murmel genäht (und die hat mich ganz gnädig auch nähen lassen) und zweitens dabei auch noch geknipst.


    Ich versuche, euch ein wenig zu erklären, wie ich das mache. Vielleicht kann ja der eine oder andere was damit anfangen...


    Starten wir also: ich habe hier dieses Mal einen amerikanischen Ausschnitt gewählt. Die werden im Moment bei den Schnittherstellern wieder beliebter und somit wird auch die Bandeinfassung öfter gebraucht. Es gibt aber auch andere Ausschnitte, z.Bsp. bei angedeuteten Wickeloberteilen, etc. wo man diese Art der Einfassung brauchen kann.


    Ich habe den Schnabelina Schnitt "Regenbogenbody" genommen - aber ich werde keinen Body nähen, denn wir brauchen eher Oberteile und ich war auf der Suche nach einem schnellen Shirt-Schnitt. Also habe ich den Body einfach abgewandelt - unteren Teil weglassen, schwups haben wir ein Shirt.


    Dann wird zugeschnitten: normal mit Nahtzugabe, aber am Ausschnitt oben (und beim Body-Nähen auch unten am Beinausschnitt) keine Nahtzugabe, denn dort kommt die Einfassung hin. Für die Einfassung habe ich mir ein Stück Campan geschnitten - über die ganze Stoffbreite einfach einen Streifen mit ca 3,5 cm zuschneiden. Die Länge ist dabei erst einmal egal und muss nicht am Schnitt nachgemessen werden. Der Stoff für das Shirt ist ein GOTS-Jersey von Lillestoff.


    In meinem Fall habe ich den Campan quer zum Fadenlauf geschnitten. Das geht bei Campan, weil er längs- und quer-elastisch ist und ich fand das mit den Ringeln hübscher - seht ihr, wenn das Sahneteilchen fertig ist. Und ich messe auch nicht 3,5 cm (nur, wenn ich grad kein Lineal, Rollschneider und Matte zur Hand habe) sondern schneide mir 1,5 inch mit dem Rollschneider ab. Das geht schneller und ist in etwa das gleiche Maß. Geht aber prima auch mit der Schere.


    Gut - also hier das erste Bildchen für euch:
    IMG_4085.jpg

  • Ich sag schonmal Danke, liebe Jennifer!


    Sehr bald werde ich mit einigen Sommerteilchen für meine Kleine anfangen, ich habe mir auch schon ein wenig den Kopf zerbrochen wie ich die Einfassungen am besten hinbekommen kann - da kommt deine Anleitung gerade recht! :applaus:

    Liebe Grüße von Sabse:)8


    *Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten*


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    • Offizieller Beitrag

    Dann geht es los mit dem ersten Schritt:


    Der Einfassstreifen aus Jersey wird an den Ausschnitt genäht. Der Ausschnitt liegt mit der guten Seite (rechts) nach oben vor euch und dann packt ihr den Einfassstreifen ebenfalls mit rechts nach oben einfach hintendran und näht ihn auf. Nennt man dann rechts auf links annähen.


    Ich hoffe, man kann das auf dem Bild erkennen. Ist ein wenig schwer mit der großen Kamera mit der einen Hand zu fotografieren und mit der anderen Hand zu halten:


    IMG_4087.jpg


    Ich nähe den Streifen mit der Overlock fest. Wichtig beim Annähen: nicht ziehen oder dehnen. Ich führe beide Stoffe ganz leicht (ohne Stecken oder Heften) mit beiden Händen aneinander und achte darauf, dass wirklich kein Zug drauf ist. Einfach "locker" durchlaufen lassen.


    Das sieht dann so aus (wobei es egal ist, mit welcher Farbe ihr das näht, denn diese Naht verschwinden innerhalb der Einfassung, ich habe weiß genommen, weil der Stoff von innen weiß ist und weil ich ein wenig fädelfaul war heute):


    IMG_4088.jpg

  • Ah, 3.5cm... da sollte ich mit meinem Standard 4.5cm mal bisserl geiziger werden. Vielleicht klappts dann auch besser.


    Und jetzt bin ich auf den Rest gespannt. Ich bin zwar schon durch mit meinen Regenbogenbodies aber im Nachhinein feststellen, ob es 'richtig' war ist auch ganz nett. Zumal ich das sicher noch einmal brauchen werde.


    LG
    neko

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    • Offizieller Beitrag

    Man kann schon sehen, dass sich der Jerseystreifen ganz prima in die Rundung fügt und sich nichts wellt dabei.


    Jetzt wird es ein wenig fummelig. Der Streifen ist ja nicht sehr breit, daher muss man jetzt gut klappen und stecken, damit der Streifen sauber und gleichmäßig wird. Das ist aber reine Übungssache und das geht einem ganz bald ganz flott von der Hand.


    Der Streifen wird jetzt eingeschlagen, d.h. erst einmal nach vorne falten auf die Hälfte und dann nach unten umklappen. So verschwindet auch die eben genähte Overlocknaht im Innern und ist im Idealfall ;) nicht mehr zu sehen.


    IMG_4089.jpg


    Hier ist es jetzt wichtig, dass viel und gut gesteckt wird, denn es soll ja beim Nähen nicht verrutschen. So sieht der Ausschnitt dann von vorne nun aus:


    IMG_4090.jpg


    und von hinten sieht man dann schon garnichts mehr von irgendeiner Naht o.ä. - alles weg und sieht jetzt schon sauber aus:


    IMG_4091.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt wird nur noch festgenäht ;) Dafür kann man verschiedene Möglichkeiten wählen: ich nehme meine Coverlock (das neue Spielzeug muss sich ja bezahlt machen). Ich verwende dabei die schmale Naht mit 2 Nadeln.


    Wer keine Coverlock hat, kann ebenso gut mit der Nähmaschine arbeiten: dafür kann man mit der Zwillingsnadel arbeiten (mache ich aber ehrlich nicht so gerne, ich stehe mit dem Ding auf Kriegsfuss) oder man wählt einen elastischen Stich für die Einfassung - entweder den dreigeteilten Geradstich oder auch den dreigeteilten Zickzack, sieht beides gut aus und geht prima.


    Auch hier wieder wichtig: kein Zug drauf, einfach schön absteppen wie der Stoff euch durch die Maschine "fließt". Die Rundung ergibt sich ganz von alleine, der Campan schmiegt sich wunderbar an und wenn ohne Zug gearbeitet wird, gibts auch keine Wellen.


    So sieht das dann von vorne und von hinten aus (mit der Coverlock genäht):


    IMG_4092.jpg

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    • Offizieller Beitrag

    Danach müsst ihr euer Oberteil nur noch zusammensetzen - also arbeiten wie gewohnt. Beim amerikanischen Ausschnitt nur darauf achten - das Rückenteil sollte nach vorne überlappen, nicht umgekehrt ;) Und schwups hat man ein fertiges Shirt fürs Murmelchen.


    Ich habe für das ganze Shirt (inkl. Bildern) vom Zuschnitt bis zur Fertigstellung ca eine halbe Stunde gebraucht. Es ist wirklich keine Hexerei. Und wenn man das ein paarmal geübt hat, gehts auch wirklich einfach von der Hand.


    Hier noch das fertige Shirt:


    IMG_4093.jpg


    Und jetzt hat mich die Murmel so schön nähen und knipsen und tippen lassen - und schläft immer noch seelig. Das ist zwar auf der einen Seite ganz wunderbar ;) aber auf der anderen Seite gibts leider noch kein angezogenes Bild für euch. Ich hoffe, das Shirt passt auch und wird nicht wieder ein Fall für Victorias Puppenfundus ;) aber ich sage schonmal: es sieht gut aus und dürfte auch passen.


    Sobald die Murmel wach ist, packe ich ein Bild in die Galerie.

  • Nettes Teilchen :) !


    Hoffentlich hält die Blende, denn mit der Covernaht stimmt leider etwas ganz und gar nicht :(.

    Freundliche Grüße
    Karla


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    • Offizieller Beitrag

    Karla, was stimmt damit nicht? Habe jetzt schon einige Teile damit genäht - sieht immer so aus und hält bis jetzt auch bei allen Kindershirts nach diversem Tragen und Waschen :confused:


  • Ich habe den Schnabelina Schnitt "Regenbogenbody" genommen - aber ich werde keinen Body nähen, denn wir brauchen eher Oberteile und ich war auf der Suche nach einem schnellen Shirt-Schnitt. Also habe ich den Body einfach abgewandelt - unteren Teil weglassen, schwups haben wir ein Shirt.


    ... und wenn die fertigen Bodies als erstes immer am Körper zu kurz werden, dann schneide man oberhalb des Beinausschnittes ab und säume das Ganze - schwups mit einer Naht aus einem Body ein Shirt gezaubert! ;)



    Danke für die Anleitung, werde ich auch mal so probieren bei Gelegenheit, das hast Du schön geschrieben!


    Und ich reihe mich bei denen ein, die sich wundern, wo du bei mittlerweile vier Kindern und vor allem dabei einem Neugeborenen immer die Zeit für so solche Dinge hernimmst... Im ersten Lebensjahr MEINER Kinder war nix mit Hobbies.... ist ein anderes Thema.


    Viele Grüße
    Steffi

    "Ich interessiere mich nicht dafür, was andere von mir denken. Es sei denn, sie denken, ich sei großartig, dann haben sie natürlich recht." Miss Piggy ;)

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  • Karla, was stimmt damit nicht? Habe jetzt schon einige Teile damit genäht - sieht immer so aus und hält bis jetzt auch bei allen Kindershirts nach diversem Tragen und Waschen :confused:


    Ich mache mal ein Bild von der korrekten Rückseite einer Covernaht.


    Zweifacher Coverstich
    Cover doppelt.jpg
    (Das fusselige sind Stofffasern, keine losen Fäden.)


    Dreifacher Coverstich
    Cover dreifach.jpg


    Kannst du den Unterschied erkennen? Bei deiner Naht sind die "Querfäden" lose, als sei die Maschine nicht richtig eingefädelt.

    Freundliche Grüße
    Karla


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    Einmal editiert, zuletzt von zwirni () aus folgendem Grund: Bilder eingefügt

  • Hallo,


    ich glaube auch, dass bei deiner Covernaht nicht richtig eingefädelt ist. Ich glaube, oben an der Spannung.


    Ansonsten wieder zuckersüß das Shirt.



    LG Heike

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    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend, die Murmel ist im Bett, aber ich durfte dann vorhin doch noch ein Tragebild machen :)


    Hier in der Galerie könnt ihr Shirt mit Murmel-Inhalt anschauen.


    Der Ausschnitt war ein wenig weit - ich habe die Überlappung nicht überlappend genug gemacht, das habe ich mittlerweile aber mit ein paar wenigen Korrekturstichen behoben. Jetzt sitzt es super, die Passform ist prima. Mal schauen, vielleicht nähe ich im Zuge des UWYH auch noch einen Body in der Größe.


    Ich hoffe, die Anleitung hilft ein wenig bei der Verarbeitung zur Einfassung mit Jerseystreifen. Bei Fragen - immer her damit!

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  • Nee, das hat nur was mit dem Nadelabstand zu tun und der ist ja von der Maschine vorgegeben.
    Leider kann ich Deine Bilder nicht sehen, Jennie, ich covere ja auch. Meine Nähte sehen von hinten so aus wie die von Karla. Mal davon abgesehen, dass ich ja leider nur 2 Nadeln und deshalb keinen Dreier-Coverstich habe.


    Liebe Grüße,
    Juliane

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  • Ich dehne den Einfassstreifen immer ab der Rundung kurz vor der geraden Strecke, die unterm Kinn ist. Also nicht am Anfang des amerikanischen Ausschnitts, sondern ab dem kurzen steilen Stück auf beiden Seiten. Dann sitzt das besser am Ausschnitt... Hinten dann genauso. Sonst steht es so ab wie bei dir...


    Das Shirt ist super süß!
    Meine Cover gibt nur 6mm Nadelabstand und 2 Fäden her. Das ist mir meistens zu breit bei den Babysachen. Aber man kann ja auch eine Nadel und den Elastischen Gradstich der Cover benutzen. Sieht auch gut aus.

  • Ja, so wie rattenzahn würde ich die Einfassung auf jeden Fall beim Annähen auch dehnen.


    Es ist natürlich Geschmackssache, aber an den Ärmelabschlüssen würde ich ganz auf eine Einfassung verzichten.


    Wenn man den Ärmelsaum nach Schließen der Naht umbügelt und nur covert, hat man nicht nur Arbeit gespart, sondern es passen sogar Ringel aufeinander. Sieht natürlich nicht so schön gepimpt aus, gibt aber eine feine, dünne und glatte Kante und Naht.


    Wenn du magst, kann ich mal ein Bild einstellen.

    Freundliche Grüße
    Karla


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