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Bernina 570 QE neues Modell, Probleme und schlechter erster Eindruck

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir vor kurzem eine Bernina 570 (Modell 2018) gekauft. Gestern habe ich sie wieder an den Händler zurückgeschickt, weil die Maschine von Anfang an mit mir auf Kriegsfuß stand. Der Händler will sie überprüfen, aber ich überlege nun von meinem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen.

    Vielleicht hat hier der ein oder andere einen Tipp für mich.


    Zuvor habe ich über 20 Jahre sehr zufrieden auf einer Pfaff Tiptronic 2040 genäht. Leider schwächelt sie nun.


    Das Stichbild der Bernina war zu Beginn äußerst schlecht. Außerdem hat/hatte sie Funktionsfehler.


    Da ich wusste, dass im März ein Software-Update (V. 37.43.12) veröffentlicht worden war, habe ich die Software-Version überprüft. Tatsächlich war noch die alte Version (V. 37.43.10) installiert. Leider behebt das Update aber nicht alle Funktionsfehler, jedenfalls nicht bei dieser Maschine (Bsp. Start-Stopp-Taste noch immer nur grünes, kein rotes Licht/ BSR-Modus-Problem habe ich nicht getestet).


    Nach dem Update habe ich noch eine Weile rumprobiert, und weil die Maschine auch seltsam klackerte, dachte ich, dass Reinigen und Ölen Abhilfe schaffen würde.


    Tatsächlich war die Greiferbahn total verschmutzt: eine Mischung aus Fusseln, schwarzem Metallabrieb und Öl. Also gründlich gereinigt, ein Tropfen Öl und tatsächlich war das Stichbild danach besser.


    Als die Maschine ankam hatte sie fast 8000 Stiche. Der Händler sagte, dies wäre normal, da Bernina alle Nähmaschinen intensiv testen würde. Ehrlich gesagt, glaube ich das nicht und was wäre das für eine Qualitätskontrolle, wenn solch eine Maschine durchgewunken wird?


    Ich habe das Gefühl, dass die Unterfaden-Spannung viel zu hoch eingestellt ist. Bei einem normalen Baumwollstoff habe ich die Oberfaden-Spannung auf 8 erhöht, um die sichtbare Verschlingung auf der Unterseite wegzubekommen. Ein sauberer Geradstich ist es immer noch nicht. Die Unterfaden-Spannung selbst wollte ich nicht verstellen, obwohl mein Händler sagte, es sei möglich.

    Der Zick-Zack-Stich, na ja…., der Händler meinte, für diesen Stich auf Baumwollstoff Stickvlies zu verwenden. Meine altersschwache Pfaff kriegt das auch ohne Vlies noch einwandfrei hin. Liegt das wirklich nur an der 9 mm Stichplatte?


    Die Verwendung des versenkbaren (also vertikalen) Garnrollenhalters empfiehlt sich auf keinen Fall, wenn man die Fadenschere benutzen will. Drückt man diesen Knopf, muss der Faden vor dem Schnitt ja ein Stück „runtergezogen“ werden. Leider macht das diese Maschine hier so stark und ruckartig, dass die Garnrolle Pirouetten dreht, und nach jedem Schnitt wieder 20 cm Garn auf die Rolle gewickelt werden müssen. Der Händler sagt, das machen alle Berninas so. Stimmt das, und wenn ja, warum stört es keinen?


    Schlimm finde ich auch die Programmierung der Dekor-Stiche. Dekor-Stiche habe ich bei meiner Pfaff nur selten benutzt, und wenn, dann musste ich die Balance nie oder nur minimal bemühen.


    Was für ein Desaster hier: Ich habe ca. 20 Dekorstiche zufällig ausgewählt. 10 waren in Ordnung, einige andere kriegt man wahrscheinlich mit der Balance >20 hin, der Rest waren meiner Meinung nach echte Fehlstiche. Die „Stichdichte“ variiert im Muster, s. Foto:

    - ein Stich (also ein Faden sichtbar) blauer Pfeil

    - zwei Stiche (zwei Fäden sichtbar) roter Pfeil

    - drei Stiche (drei Fäden sichtbar) grüner Pfeil


    Bei Stich 308 habe ich den Fehler nicht markiert. Ich denke man sieht trotzdem ganz gut, dass die Strahlen des großen Kreuzes rechts aus drei Fäden bestehen, links aus zwei Fäden.


    „Stichgenaues Rückwärts-Nähen“ funktioniert auch nicht zufriedenstellend (s. Sternen-Stich).


    Ich habe eine Email an Bernina gesandt und all meine Probleme geschildert. Die Antwort bestand aus Textbausteinen und der Empfehlung, mich an meinen Händler zu wenden.


    Gibt es Besitzer der neuen 570,

    - die diese Probleme nicht haben oder

    - die diese Probleme hatten, die aber vom Händler behoben werden konnten?


    Was haltet Ihr von der Maschine?


    Liebe Grüße,

    Kristin


    Stiche1.JPGstiche2.JPG

    Einmal editiert, zuletzt von krystyn ()

  • Ich hatte die 570 zum testen und es gibt einen Beitrag von mir über die 5er Serie, da kannst du gerne nachschauen.

    Meine 570 hat fast alles anstandslos genäht. So gut, dass ich sie am liebsten wieder geholt hätte, als ich die 590 bekommen hab. Denn die macht mir einige Probleme und muss auch mal in die Werkstatt.


    Zu deinen Problemen im Einzelnen:

    Schmutz im Greifer: Wenn du noch nicht viel genäht hast, verstehe ich deine Irritation. Das sollte so nicht sein.


    Stiche im Speicher: Die genaue Anzahl kenne ich nicht, aber ja, das ist bei Bernina immer so. Die Stiche stammen von der Kontrolle. Bernina könnte die Stiche auch einfach danach löschen, aber sie stehen dazu, dass alle Maschinen probegenäht werden. Und es kann auch nachvollzogen werden, wo genau sie kontrolliert wurde, über die Seriennummer.


    Unterfadenspannung: Das Gefühl hab ich bei der 590 auch und selbst nachstellen hat aber nichts gebracht. Ich habe an einer Topaz oft an der Unterfadenspannung rumgedreht und es gab immer einen Effekt. Das will ich selbst auch nochmal abklären.


    Fadenschneider: Kann ich so nicht sagen, ich hatte NIE Probleme, bei keinem Schnitt. Sollte also behebbar sein.


    Dekorstiche: Näh ich nachher mal, die Nummer müssten ja gleich sein bei der 590.


    Was haltet ihr von der Maschine?

    Mir hat sie gefallen und das, was du so schreibst, klingt für mich nach einen spezifischen Problem deiner Maschine, sollte also behebbar sein.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

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  • 308 und 304 hab ich auch, und da ist es wie bei dir. Mal einer, mal zwei, mal drei Stiche. Manche Vervielfältigungen erklären sich dadurch, dass man ja wie beim "Haus des Nikolaus" nicht absetzen kann, aber wirklich schön sind die Stiche so dann nicht. Das hätte man sicher besser programmieren können.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Die Unterfadenspannung kann man verstellen, die Maschine hat ja den gleichen Greifer wie mein 770, und da ist das ein minimaler Dreh mit dem mitgelieferten Schraubendreher. Da es eine Schraube ist, kann die sich auch nach langer Benutzung lösen, so dass man sie anziehen muss. Insofern ist natürlich auch ein Lösen möglich.

    Zierstiche sollte man auf doppellagigem Webstoff testen, das ist normal. Wenn einlagig, dann mit Stickvlies. Das ist kein Fehler, das fällt unter "ist so".

    Was den vertikalen Halter angeht: da springt bei meiner 770 auch die Rolle, wenn kein Stopper drauf ist. Außer beim Nähen mit der Zwillingsnadel hatte ich allerdings noch nie das Bedürfnis, die Garnrolle dort drauf zu stecken. Warum nimmst Du nicht den horizontalen Halter, mit diesem sollte man nähen, darauf ist die Maschine abgestimmt. Oder machst den Stopper auf den vertikalen Halter?

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  • ... ich benutze den horizontalen Greifer nicht, weil dieser mir vor langer Zeit abgebrochen ist. Trotzdem habe ich das beschriebene Problem mit dem automatischen Fadenabschneider nicht (B 580).


    Gleich zu Beginn so viele Probleme zu haben, ist ganz schön schade. Man sollte auch nicht so viel selbst herum justieren müssen, um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen. In dem Falle (und wenn's rechtlich ginge) würde ich die Maschine gegen eine neue eintauschen oder vom Kauf zurücktreten.

  • ... ich benutze den horizontalen Greifer nicht, weil dieser mir vor langer Zeit abgebrochen ist. Trotzdem habe ich das beschriebene Problem mit dem automatischen Fadenabschneider nicht (B 580).

    Hallo,

    ich verstehe dich nicht. Meine B580 altes Modell hat nur einen vertikalen Greifer...

    Viele Grüße


    Machi

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  • Ich glaube, hier geht es um die Spulenhalterung, nicht um den Greifer.

    Die senkrechte Spulenhalterung nutze ich nur im Notfall und wenn, dann mit Unterlegscheibe. Dann dreht sich die Spule auch nicht mit Schwung.

    Was sagt der Händler zu den Problemen?

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

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  • Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.

    308 und 304 hab ich auch, und da ist es wie bei dir. Mal einer, mal zwei, mal drei Stiche. Manche Vervielfältigungen erklären sich dadurch, dass man ja wie beim "Haus des Nikolaus" nicht absetzen kann, aber wirklich schön sind die Stiche so dann nicht. Das hätte man sicher besser programmieren können.

    Das hört sich logisch an, an diese Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht.

    Wenn es aber wirklich nicht besser geht, frage ich mich warum Bernina solche faulen Kompromisse eingeht. Wie du sagst... die Stiche sind so wirklich nicht besonders schön.


    Ich habe inzwischen eine Rückmeldung vom Händler bekommen:

    Die Balance und Unterfadenspannung waren verstellt. Das Stichbild hat sich nun angeblich deutlich verbessert und das "stichgenaue Rückwärtsnähen" würde funktionieren. Er hat auch den Stich 308 getestet, die "Stichdichte" wäre nun überall gleich. Stich 337 wäre kein Fehler, sondern "der gehört so" .... <X ...wem's gefällt....

    Ich bekomme die NäMa jetzt wieder zugesandt und werde testen und weiter berichten....


    Die Unterfadenspannung kann man verstellen, die Maschine hat ja den gleichen Greifer wie mein 770, und da ist das ein minimaler Dreh mit dem mitgelieferten Schraubendreher. Da es eine Schraube ist, kann die sich auch nach langer Benutzung lösen, so dass man sie anziehen muss. Insofern ist natürlich auch ein Lösen möglich.

    Zierstiche sollte man auf doppellagigem Webstoff testen, das ist normal. Wenn einlagig, dann mit Stickvlies. Das ist kein Fehler, das fällt unter "ist so".

    Was den vertikalen Halter angeht: da springt bei meiner 770 auch die Rolle, wenn kein Stopper drauf ist. Außer beim Nähen mit der Zwillingsnadel hatte ich allerdings noch nie das Bedürfnis, die Garnrolle dort drauf zu stecken. Warum nimmst Du nicht den horizontalen Halter, mit diesem sollte man nähen, darauf ist die Maschine abgestimmt. Oder machst den Stopper auf den vertikalen Halter?

    Ich habe einfach ... aus Gewohnheit :) ... den vertikalen Halter (mit Schaumstoff-Unterlegscheibe) benutzt.
    Der Techniker sagt dazu:

    Das ruckhafte Abspulen von Garn nach Benutzung der Fadenschere würden alle Berninas zeigen.

    Es hängt auch davon ab, wie das Garn aufgespult ist. Wäre das Garn "spiralförmig" gewickelt, also wie z.B. bei Overlock-Konen würde der Effekt nicht auftreten.Leuchtet mir ein, und auch wenn man das Teil (also den vertikalen Halter) nicht zwingend braucht, hatte ich gehofft, dass man den "Zug" der Fadenschere hätte reduzieren können, geht aber anscheinend nicht.


    Sonst hat er noch gesagt:


    Der Metallabrieb in der Greiferbahn "könnte vorkommen", weil sich das ganze System quasi erst "einschleifen" muss.


    Von einem Software-Update wusste er nichts, der Händler würde aber Bernina darüber informieren, dass die (bei Bernina gelisteten Fehler) mit dem Update nicht vollständig behoben werden können.


    Ich würde mich nach wie vor gerne mit der 570 anfreunden und hoffe jetzt einfach mal das Beste :)


    LG, Kristin

  • Hallo, ich habe meine 570 heute bekommen, und auch festgestellt dass die Unterfadenspannung viel zu hoch ist. Zickzack auf doppellagigem normalen Baumwollstoff sollte keinen Tunnel machen... Hab die Schraube eine ganze Umdrehung verstellen müssen, jetzt geht es. Das Hüpfen der Garnrolle wenn ich die Fadenschere benutze habe ich auch. Hatte ich bei meiner vorherigen Nähmaschine aber auch mit dem "stehenden" Garnrollenhalter.

    Und bei mir sind sogar schon 20.000 Stiche drauf...


    Hoffe Dir geht es mittlerweile besser mit der Maschine! Scheint schon ein tolles Teil zu sein...

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  • Also jetzt muss ich es einfach loswerden. Da kauft man eine Maschine, die einen Preis hat, zu dem andere sich ein gebrauchtes Auto kaufen und dann stimmt bei der neu gekauften Maschine die Fadenspannung beim Standardgarn nicht und der Fadenabschneider macht Blödsinn.

    Das wird dann auch noch fachmännisch damit begründet, dass man das falsche Garn nutze oder eine Garnhalterung, die die Maschine anbietet, falsch nutzt oder überhaupt verwendet.


    Ich bin ehrlich gesagt fassungslos. Nimmt man das hin weil es eine der B-Maschinen-Firmen ist? Also wenn ich einen teuren, für seine herausragende Technik bekannten großen Audi oder BMW kaufe und mir würde der Verkäufer bei irgendeinen seltsamen Verhalten bei ganz normaler Fahrt sagen, wenn man das Auto mit Turnschuhen fährt, dann könne das passieren, dann wäre eben der Druck auf das Gaspedal anders, den würde ich das Auto an den Kopf schmeißen.


    Aber bei der Nähmaschine nimmt man das hin? Meint, man müsse sich einarbeiten oder anfreunden. Das mag bei speziellen Funktionen sein, die diese Maschinen anbieten, aber doch nicht bei den Grundlagen! Die Maschine hat nach dem Kauf mit einem Standardnähgarn, das dort aufgesteckt ist, wo die Maschine das anbietet, einwandfrei zu nähen. Sonst ist sie mängelbehaftet mit allen rechtlichen Möglichkeiten.


    Das war genau das, was mich teilweise schon bei meiner jahrelangen Suche nach einer neuen Maschine störte. Da wurde mir oft schon in den Geschäften erzählt, da müssen man dies oder jenes beachten, einstellen, einen anderen Fuß, eine andere Nadel nehmen. Ich spreche jetzt nicht vom Wechsel von Blusenstoff auf Leder oder Jeans, sondern teilweise beim Nähen mit denselben Stoff. Ich hatte damals kurz nach der Jahrhundertwende mein Budget bis auf 2000 Euro erhöht und fand keine digitale Maschine, mit der jemand mit großer Näherfahrung einfach entspannt losnähen konnte.


    Also bei meiner W6-Maschine zu einem Viertel des Budgets kann ich Garn aufstecken, was ich will, egal ob alt oder neu, sogar 30 Jahre altes Industrienähgarn auf dahinter gestelltem Halter, Standardgarn auf ganz kleiner oder großer Spule, Overlock und sogar relativ altes Billiggarn. Die Maschine näht mit ordentlichem Stichbild und der Fadenabschneider funktioniert auch einwandfrei ohne dass ich neu einfädeln müsste.

    So muss eine Maschine funktionieren.


    Wenn wir Näherinnen uns von den Firmen etwas anderes bieten lassen und den Fehler bei uns suchen, ist es kein Wunder, dass die Firmen kein Interesse an einem guten Qualitätsmanagement haben. Sie werden ihre Zumutungen ja für viel Geld los.


    Ich finde es schon schlimm, schäme mich im Nachhinein fast, dass ich damals meine ersten, sofort schönen Nähte mit der W6 nach meiner jahrzehntelangen Suche als etwas Besonderes, Außergewöhnliches empfand. Das sollte doch normal sein. Und gerade bei hochpreisigeren Maschinen umso mehr.


    Entschuldigt, aber das musste nun einfach einmal heraus.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Ich versteh jetzt das Problem nicht. Ich habe schon vor Jahren festgestellt, dass ein senkrechter Garnrollenhalter ohne Fadenführung drüber einfach nicht gut abläuft. Bernina oder nicht. Dass die Rolle da beim Abschneiden hüpft ist doch logisch.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

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  • ... da stimme ich dir zu 😁 Und auch im 21. Jahrhundert gibt es die Eier-Legende-Wollmilchsau nicht. Wenn man all die Rafinessen, die so ein Hightec-Gerät mitbringt, auskosten möchte, nimmt halt einiges hin und wird irgendwann Profi an seiner Maschine. Jeder hat so seine Vorlieben. Während ich beim Auto meinen Renault Twingo niemals für einen BMW oder Mercedes aufgeben würde (und ich habe schon beides gefahren), würde ich mir niemals eine W6 kaufen. Ich finde die einfach unsexy😬 Es gibt so viele verschiedene Nähmaschinen, die vom Preis her günstig sind und ihren Dienst tun. Letztendlich entscheidet immer das eigene Gefühl an der Maschine, die Ästhetik, Verbundenheit zu einer Marke…, die zum Kauf einer Maschine bewegen. Und Pleiten, Pech und Pannen gibt es bei allen Fabrikaten wie auch im richtigen Leben!

  • Das mit dem sexy kann ich verstehen, ich kaufe meine Autos zwar auch nach Preis-Leistung aber wenn ich dann mehrere Autos in dem Bereich habe und die Wahl habe, dann nehme ich auch das, was mir besser gefällt, z. B. wenn es rot ist oder italienisches Design hat. ;)


    Ich kann auch verstehen, dass man sich einarbeiten muss und irgendwelche technischen Besonderheiten Spaß machen, man sie gerne verwendet, wenn man sie benötigt.


    Wo es bei mir nur einfach hakt, is,t wenn bei diesen nennen wir sie einmal hochgezüchteten Maschinen die einfachen Sachen nicht mehr problemlos klappen. Dazu gehört für mich die Fadenspannung - die haben doch wohl alle automatische Anpassung, oder nicht? - auch wenn man natürlich noch etwas händisch machen kann. Aber in der Grundeinstellung nach dem Auspacken der Maschine, bei der ersten Naht mit Standardgarn sollte alles normal laufen.


    Ganz egal, ob die Maschine 200 Euro oder 2000 Euro und mehr kostet. Wenn das eine teure nicht schafft, dann finde ich das einfach arm und unprofessionell.

    Wenn bei einer billigen Maschine dem Fadenabschneider egal ist, wie und wo man das Garn aufsteckt, dann erwarte ich das von einer teuren erst Recht, denn da kaufe ich doch auch Komfort. Ich sitze in einem Mercedes auch anders als im kleinsten Hyundai.


    Das ist es was mich stört. Man kann doch nicht sagen, weil sie noch tausend andere Sachen hervorragend kann, macht sie am Anfang und auch später immer wieder bei den ganz einfachen Sachen Probleme.


    So a la, die Sitzheizung im Mercedes, da muss man erst ganz viel einstellen und schrauben, dass man sich den Hintern nicht verbrennt oder überhaupt etwas spürt, wenn beim kleinen Hyundai das ordentlich auf Knopfdruck funktioniert. Nur weil der Mercedes dann noch eine traumhafte Boardtechnik hat, kann das doch nicht die Entschuldigung sein, dass so etwas einfaches wie die Sitzheizung nicht gleich beim ersten Knopfdruck richtig funktioniert.


    Das ist für mich dann auch keine eierlegende Wolfsmilchsau bei einer Nähmaschine, sondern der einfachste Standard. Eine Nähmaschine muss eine saubere gerade Naht nähen und wenn eine Fadenabschneider dabei ist, muss er einfach funktionieren. Wenn billige Maschinen das können, muss das bei einer teuren erst Recht funktionieren. Ich zahle den höheren Preis für die weiteren Features, zusätzlichen Möglichkeiten, aber nicht, dass dann am unteren Ende gespart wird.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

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  • Das heißt nicht, dass ich nicht auch der Meinung bin, dass eine Maschine funktionieren MUSS.

    Kleines Beispiel:

    Ich sitze bei Bernina. Meine Kollegin zeigt auf mich und sagt: Diese Kollegin testet gerade ihre B500. Der Herr von Bernina an mich: "Und? Sind sie verliebt?" Ich:

    "Nein. (Ihm fallen die Lachfalten aus dem Gesicht) Es ist eine Maschine. Entweder, sie tut, was sie soll oder eben nicht."

    Ich habe auch bei den Herstellern sicher schon meinen Ruf als Beschwerbär weg.

    Es ist ein Unterschied, ob man für eine bestimmte Nähtechnik was nachstellen muss (Jersey mit Bernina : NFD senken bis hin zu Minus) oder ob eine Maschine "zickt". Das sind für mich Probleme, die keinen Sinn machen. So geschehen meiner Meinung nach bei meiner Kirei.

    Dann geht das Teil zurück.

    Es ist nicht immer einfach, auf die Schnelle herauszufinden, ob die Probleme der Kundin technische Fehlkonstruktionen sind, oder ob sie etwas falsch macht. Da gehört Fingerspitzengefühl dazu, das manche Händler anscheinend nicht haben. Schade.


    Ich bemühe mich täglich, mich in die Situation der Kunden hineinzuversetzen, es ist ja noch nicht so lange her, dass ich selbst eine war. Und eigentlich bin ich das ja noch. Ich glaube ausserdem, dass Händler, sie selbst nähen, das im Allgemeinen besser verstehen.


    Zurück zum Thema:

    Bei meiner 790 steht in der Anleitung, dass der senkrechte Garnrollenhalter zum Nähen mit mehreren Fäden verwendet wird. Also bei der Zwillingsnadel. So findet sich das auch in Anleitungen von Hus und W6.

    Ich käme so also nicht auf die Idee, den senkrechten Garnrollenhalter für das normale Nähen zu verwenden.

    Anders ist es bei den zusätzlichen senkrechten Ständer, die haben ja eine Stange mit einer Fadenführung, so dass der Faden nach oben von der Spule weggezogen wird. Dann hoppelt auch nichts.

    Ich habe auch zwei Nähmaschinen, die nur senkrechte Garnrollenhalter haben. Aber: Die haben keinen automatischen Fadenschneider.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • "..Ich habe auch zwei Nähmaschinen, die nur senkrechte Garnrollenhalter haben. Aber: Die haben keinen automatischen Fadenschneider."

    Meine Brother PQ1500s hat nur 2 senkrechte Garnrollenhalter und einen automatischen Fadenschneider (Taste), und funktioniert prima. Das Garn wird aber durch ein "Fadenständer" geführt und dan wird eingefädelt.

    Viele Grüße


    Machi

    Einmal editiert, zuletzt von Machi ()

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  • Ich denke schon auch dass eine Maschine in erster Linie funktionieren sollte, in zweiter sollte sie mich ansprechen. Sind beides Kriterien.


    Aber hier mal aus aktuellem Anlass: Wenn der Händler hochpreisige Maschinen einfach nur verschickt, ohne sie vorher zu justieren, dann wundern mich solche Posts hier nicht. Ich habe genau das selbe Problem, und kann schon an der beiliegenden Nähprobe erkennen dass die Fadenspannungen nicht stimmen. W6 vertreibt nur über Versand, dann müssen die Maschinen auch so eingestellt sein dass sie out of the box funktionieren. Bernina vertreibt nur über den Nähmaschinen-Fachhandel, da sollte man davon ausgehen können, das der Händler vor dem Versand/Verkauf die Maschinen überprüft und justiert. Und gegebenfalls die Kunden informiert, dass die Verpackung dazu geöffnet wird.


    Dass dann in der telefonischen Beratung erzählt wird, ein Zickzack auf Baumwolle würde nur mit untergelegtem Vlies vernünftig funktionieren, ist so ein Unsinn, da kann ich echt nur den Kopf schütteln...

  • Meine Berninas habe ich (fast) alle in Aschaffenburg gekauft und ich habe immer eine versiegelte Verpackung mit nach Hause genommen, eigentlich war es egal ob Bernina oder Janome war... da wurde nicht eingestellt oder reingeschaut

    Viele Grüße


    Machi

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  • Weil man das nicht darf. Würde der Händler die Packung öffnen, müsste er die Maschine als gebraucht oder Vorführmodell kaufen. Wenn man das möchte, muss man halt explizit drauf hinweisen.


    Machi, genau DAS ist der Punkt. Bei einer Bernina hat der zweite Garnrollenständer keine zusätzliche Fadenstange. Die gibt es aber zu kaufen.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Interessant. Ich habe meine erste "neuzeitliche" Maschine mal im Laden einfach im Karton mitgenommen - und zwei Tage später wieder hingeschleppt damit die Spannungen justiert werden. War aber eine ganz andere Marke. Seitdem wird alles was ich im Laden kaufe dort ausgepackt, ausprobiert und ggf. eingestellt.


    Und ja ich weiß das Händler nicht einfach so geöffnete Packungen verschicken können. Sie können aber durchaus aktiv ihre Kunden informieren, dass es sinnvoll wäre. Ich hatte sogar bei der Bestellung nachgefragt ob die Maschine justiert ist. Egal. Das zweite mal eine Maschine per Versand bestellt, das zweite mal geht sie zurück. Zum Glück sind die Weihnachtsferien beim Händler vor Ort bald vorbei ;)

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