Warum näht ihr Damenoberbekleidung?

  • Nina0310 Okay, es geht also um die Passform, nicht um die für eine Hose wichtigen Arbeitsschritte. Das kriegst du hin - auch ohne Hofenbitzer. :thumbup: Hofenbitzer entwickelt (wie auch andere Schnittkonstruktionsbücher) den Jeansschnitt aus der Standardhose, und warum auch immer, IMHO sieht das von der Passform nicht immer so richtig "jeans-ig" aus.

    Falls du ein Jeansschnittmuster im Fundus hast, das dir gefällt, könntest du das als Ausgangspunkt nehmen und wir nehmen hier virtuell Anpassungen vor. Natürlich erstmal mit Probestoff (am besten in einem hellen Farbton, damit man alles gut sehen und drauf malen kann). Ist natürlich nur eine Idee, du wirst am besten wissen, wie du Hosen in Angriff nehmen möchtest. :)

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Ich nähe für mich weil ich es schon immer gemacht habe. So bin ich aufgewachsen.

    Auch weil mein Geschmack und meine Figur mit der aktuellen Mode nicht immer etwas gemeinsam haben. Z. b. Sind in den Läden alle Kleider Mini oder seit letztem Jahr auch wieder Maxi - ich trage jedoch NUR die Länge "gerade kniebedeckend" da alles andere nicht zu meinen Beinen passt.

    Und so geht es immer weiter, oft mag ich in Bekleidung verwendete Materialien nicht - z.b. Kunstfasern mag ich nur in wenigen Fällen.

    Manchmal wage ich es doch und gehe bummeln in den Geschäften, so lange ich nichts konkretes suche geht's noch - aber wenn ich daran denke wie viele Tage und Stunden ich vor knapp 2 Jahren aufgebracht habe um ein Hochzeitsgastkleid zu finden - unmöglich! Selbstgenäht wurde es zwar auch aufwändig, aber zielbringend.

    Und ja, es macht auch Spaß, z. B. Mal schnell noch etwas für den Urlaub zu nähen.

    LG Ulrike

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  • Nein, Hosen gehen immer noch schief. Die Schnittmuster stimmen für mich einfach überhaupt nicht und ich weiß nicht so recht, wie ich das anpassen muss, damit ich das so habe, wie ich es brauche. Jogginghosen gehen, aber Jeanshosen nein. Und nein, ich hab keine Hose im Schrank die mir zu 100% gefällt. Sonst hätte ich diese längst kopiert. Daher versuche ich mich nach und nach in Schnittmusterkonstruktion einzuarbeiten (Hofenbitzer). Mom hat auch noch nicht so richtig verstanden, was bei der letzten Jeans schiefgegangn ist. Wir haben Vermutungen, mehr aber auch nicht. Ich bleib an dem Thema dran.

    Bei Makerist gibts einen Videokurs zum Thema Hosenkorrektur, vielleicht wär der was für dich?

  • Meine Nähgründe wurden hier alle schon genannt - Figur ist nicht 0815, Farben gefallen nicht, und ganz ehrlich - bei den Schnitten greife ich in letzter Zeit immer wieder gern zu erprobten, gut passenden Teilen. Dabei würde ich gern mal was anderes ausprobieren - ein rotes Kleid? Ich hätte es gern, aber würde ich es auch anziehen?


    Bei den Stoffpreisen nähe ich dann doch lieber nur das, was ich auch anziehen werde. Und wenn mir jemand etwas zu Geburtstag schenken möchte, dann wünsche ich mir ZEIT ZUM NÄHEN, denn das ist die Zeit wo ich runterkomme, entspanne, einen Workflow erlebe.

    Herzliche Grüße


    pfeiferlspieler

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  • ...ich vernähe auch wenig BW ....


    Mein Lieblingsmaterial sind gute Schurwollstoffe. Ich trage auch gerne Blusen und Kleider aus Viskose.


    ...und auf hochwertige Mischgewebe aus synthetischen Fasern möchte ich auch nicht verzichten :o ...


    Wie sehr man die Umwelt belastet ist m.E. vor allem ein quantitatives Problem.

    Wenn ich so manchen überquellenden Kleiderschrank und ebenso überlaufende Altkleidercontainer sehe - voll mit kaum getragener Kleidung, dann habe ich ein reines Gewissen.

    Ich behandle meine Kleidung pfleglich und "muss" nicht jährlich alles rausschmeißen, weil die "Mode" es so diktiert ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Den Punkt verstehe ich zwar, aber ich finde sehr gut nachvollziehbar, warum das so ist. Kaum jemand hat doch heutzutage noch eine Ahnung, auf welchen Wegen (Anbau, Fertigung, Transport...) Produkte in den Laden und dann zu uns kommen. Egal ob das nun Lebensmittel, Kleidung oder technische Geräte sind. Die Hintergründe zu begreifen, zu durchdringen, ist ja häufig wirklich nicht einfach. Mann kennt unterbezahlte Näherinnen in Bangladesch, Massentierhaltung und vielleicht noch Kinderarbeit für Handyzubehör (seltene Erden). Bei manchen Dingen können wir das besser verstehen und durch unser Handeln vielleicht eine Falle umgehen (Biofleisch, Veganismus zB), bei anderen Dingen stehen wir relativ ahnungs- und alternativlos darf. Und so versucht man eben, bekannte Fallstricke möglichst zu umgehen, tappt dabei aber womöglich woanders ungewollt hinein.


    Edit: Steffi und ich hatten uns ziemlich überschnitten mit den Beiträgen. Dieser hier bezog sich auf Cosima.

    Einmal editiert, zuletzt von Muriel79 ()

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  • Ich nähe für mich, weil ich eine Selbermacherin bin. Ich habe schon immer viele Dinge ausprobiert, selbst zu machen und wenn sie mir gefallen, dann bleibe ich dabei. Weiterhin mag ich gerne Dinge mit meinen eigenen Händen erschaffen und kreativ sein. So mache ich schon seit über 15 Jahren meine Gelnägel selbst und muss nicht ins Nagelstudio, ich siede gerne Seife und nähe Deko und Klamotten für mich.

    Liebe Grüße,

    Lotosblüte

  • Hm, was vernähst du dann? Viele andere Materialien gibt es ja nicht. Viskose, Seide, Wolle, synthetische Fasern.

    Mich stört immer diese Argumentation mit den Näherinnen, weil das ein Argument mitten aus einer ganzen Produktionskette herausgerissen ist.

    Genau diese. :) Und ich kenne auch die ökologischen und sozialen Argumente für und gegen diese Materialien. Daher schrieb ich oben von "die einen mehr, die anderen weniger". Belasten tun alle.

    Ich kann deinem Einwand zur Argumentation danach leider nicht folgen:

    1. sind die Bedingungen der Näher und Näherinnen in Asien bis auf wenige Vorzeigefirmen einfach schlecht. Das kann man nicht mit einem Produktionsschritt inmitten einer Kette relativieren.

    2. bin ich nicht dogmatisch, soll heißen: Meine Welt ist nicht weiß (alles voll-ökologisch und sozial-verträglich) oder schwarz (nach-mir-die-Sintflut). Den Anspruch erhebe ich auch selten an ein Produkt. Es reicht mir zum Beispiel, dass wir Eier aus Freilandhaltung von einem ansonst konventionell wirtschaftendem Hof im Nachbardorf beziehen. Oder dass wir Weidemilch kaufen: Tiere sind eine gewisse Zeit draußen, aber es ist kein Bio-Standard (Futter etc). Einige Lebensmittel kaufen wir in Bioqualität, andere voll konventioneller Machart. Eine bunte Mischung halt. Und wir achten sehr darauf, dass nichts schlecht wird.

    Bei Kleidung ist das ähnlich: Ein guter Teil ist aus vorwiegend konventionell hergestellten Stoffen von mir genäht, einiges trägt Öko-Siegel, anderes ist RTW gekauft. Die Sachen werden überspitzt gesagt getragen, bis sie uns in Fetzen vom Leibe fallen ;) bzw. vorher umgestaltet oder zweckentfremdet.

    Durch diese Art des Konsums retten wir nicht die Welt - aber den Anspruch haben wir auch nicht. Nur, dass unser persönlicher ökologisch-sozialer Fußabdruck nicht zu groß ist. :)

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    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

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  • Ich sah gestern einen sehr interessanten Beitrag über Verwerter, die Retourenware aufkaufen.


    Es ist in unserer Überfluss-Hauptsache billig & Wegwerfgesellschaft üblich, Waren zu bestellen und bedenkelos zu retournieren. Der Kunde erwartet auch ganz selbstverständlich, dass eine Retoure nichts kostet.


    Viele Unternehmen sind mit dem Retourenaufkommen MASSIV überfordert, sie können das gar nicht mehr bewältigen. Deshalb landen die Retouren mitnichten, wie man vielleicht annehmen könnte, meist wieder im normalen Verkauf, sondern sie werden oft nach Gewicht an die Verwerter verkauft, zu absoluten Schleuderpreisen. Manchmal bezahlen die Unternehmen sogar dafür, dass diese Verwerter die Ware abnehmen.


    Diese sichten die Retouren, schaffen eine Ordnung, die für sie Sinn macht - und so landen unsere Retouren beispielsweise im Iran, in Bosnien, Bulgarien und weiss der Himmel wo noch. Das ist ein riesiger Markt, den wir mit unserer Ex und Hopp Mentalität tüchtig befeuern.

  • ...und das dortige Textilhandwerk und -gewerbe in den Ruin treiben.

    Folge: mehr Arbeitslosigkeit und Armut dort

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • ...und das dortige Textilhandwerk und -gewerbe in den Ruin treiben.

    Folge: mehr Arbeitslosigkeit und Armut dort

    ergänze....dabei geht dann auch noch Wissen über ein Handwerk verloren, wie z. B. in Bolivien, wo unsere Secondhandware hingeht. Grrrr. Die haben so toll gewebte Stoffe. Unsere ollen Jeans sind dort dann auch billiger als deren selbst hergestellte Waren.


    Ich schmeiße bewusst meine Klamotten nicht mehr in den Altkleidercontainer, sondern trage sie auf, bis sie mir als Fetzen vom Körper hängen. Ein bißchen bewahre ich für Malerarbeiten auf und das geht dann in den Restmüll.

  • Ich sah gestern einen sehr interessanten Beitrag über Verwerter, die Retourenware aufkaufen.

    Wie hieß denn die Sendung und in welchem Programm ist sie gelaufen? Das Thema würde mich mal interessieren, vielleicht findet der Film sich ja noch in einer Mediathek.

    Liebe Grüße,

    Lotosblüte

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  • ...und das dortige Textilhandwerk und -gewerbe in den Ruin treiben.

    Folge: mehr Arbeitslosigkeit und Armut dort

    Das ist ein weiterer, abseitiger Aspekt von fast fashion ....


    Es gab vor einigen Jahren eine Doku in einem der öffentlich-rechtlichen Sender, Titel lautete ungefähr "Das Geschäft mit den Altkleidern". Darin kam ein Deponieleiter zu Wort; ich meine aus Bremen. Er sprach davon, dass sich in seinen Deponien in wenigen Jahren das Aufkommen von Altkleidern verzehnfacht hat. Verzehnfacht!

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    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Wie hieß denn die Sendung und in welchem Programm ist sie gelaufen? Das Thema würde mich mal interessieren, vielleicht findet der Film sich ja noch in einer Mediathek.

    Guckstu hier - es ist gleich der zweite Beitrag nach dem Bio-Supermarkt-Experiment

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  • ...

    Bei Kleidung ist das ähnlich: Ein guter Teil ist aus vorwiegend konventionell hergestellten Stoffen von mir genäht, einiges trägt Öko-Siegel, anderes ist RTW gekauft. Die Sachen werden überspitzt gesagt getragen, bis sie uns in Fetzen vom Leibe fallen ;) bzw. vorher umgestaltet oder zweckentfremdet.:)


    Ich glaube auch, dass wir da nicht zusammen kommen, wobei ich es trotzdem für wichtig halten, nicht nur einen Aspekt in einer Kette zu betrachten, sondern das gesamte Pakete und auch nach und links zu schielen. ;)

    Bei der Viskoseherstellung entstehen u.a. Schwefelwasserstoffe, bei der Züchtung von Raupen kommen Pestizide zum Einsatz (Maulbeerbäume), synthetische Fasern = Ölindudustrie. Ist alles nur beispielhaft. ?(

    Die diversen Sigel und Labels sind uns nicht wichtig, wichtig ist uns eine gewisse Qualität und auch Langlebigkeit. Im Punkto Bekleidung achten wir daher auf eine gute Verarbeitung, verbunden mit der Hoffnung, dass die Sachen lange tragbar sind. Und diese Einstellung zieht sich bei uns auch durch alle anderen Lebensbereiche. :)

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  • Cosima Wir kommen auch deshalb nicht zusammen, weil ich dir wieder nicht folgen kann.:(

    Es ging in rufies OP um die Frage, warum wir DOB nähen. Einer der vielen Gründe für mich liegt in den miesen Bedingungen der asiatischen Nähindustriearbeiter. Das ist eine Tatsache, dass mich diese Umstände motivieren, selbst zu nähen. Und es ist eine Tatsache, dass die Bedingungen in Asien noch immer schlecht sind; unabhängig davon, ob ein reines BW-Shirt oder eins aus reiner Kunstfaser zusammengerattert wird. Rechts und links gibt es wenige asiatische Vorzeige-Hersteller, rechts und links gibt es auch ein bisschen Produktion (echte und oder getuppte) in Europa, sogar Deutschland. Aber das ist Muggenschiss im Vergleich zu dem, was aus Asiens Sweatshops kommt.
    Wie mehrfach geschrieben weiß ich um die Probleme der Herstellung von Fasern auch jenseits der BW (weit mehr als das, was du aufführst :)); Stichworte von früheren Posts "mehr, weniger, belasten tun alle". Ich schaue also nach links und rechts, und sehe daher, dass Probleme der Herstellung von Seide, Viskose oder auch Wolle nichts daran ändern, dass Baumwolle von Alpha bis Omega ein der Umwelt (inkl. der Menschen, die sie produzieren) besonders viel abverlangender Stoff ist.

    Weil unsere Diskussion zu rufies Frage wenig beiträgt, schlage ich vor: Let's agree to disagree. :) Oder du schickst mir eine PN, :)

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    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

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