Fadenspannungsrädchen prüfen/kontrollieren bei Privileg OverLock 334D und 303

  • Grüzi.

    Ich bin neu hier, weil ich die Overlock-Maschine meiner Tante und Oma wieder in Betrieb genommen habe.


    Nun habe ich aber eine Frage, weil ich von meiner ganz alten einfachen Singer Nähmaschine im Tisch es so kenne, dass man die Änderungen der Fadenspannung auch mit der Hand spüren kann, wenn man in die Richtung des Fadens zieht...

    Bei der Ovi spüre ich aber keinen Unterschied und die zwei Scheiben, zwischen die der Faden schräg geklemmt wir, kann ich kaum erkennen, bzw. sehe nicht, dass das Garn starker geklemmt wird.

    Der Faden wird auch nur im 90° Winkel durch gezogen und nicht so schön im Kreis wie bei der Singer...


    Ist das so Feinfühlig an einer Overlock?

    Wie kann ich es prüfen?

    Gibt es eine Angabe für die Spannkraft?

    Kann man so eine Privileg selbst vom Gehäuse befreien um sich die Rädchen etwas näher anzuschauen, oder hat das hier schon jemand gemacht?


    Ich denke schon, dass sich etwas verändert, aber habe auch noch nicht so viele unterschiedliche Stoffe und Nahtvariationen versucht zu nähen... derzeit nur Stoffwindeln und Zubehör...

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  • Ich kenne jetzt genau die Maschine nicht, aber grundsätzlich stelle ich die Fadenspannung an meiner Overlock so ein:


    Ich nähe genau den Stoff, den ich zu nähen vorhabe, in genau der Kombination, die vorgesehen ist, als Probestück.

    Also z.B. für die Seitennaht eines T-Shirts: zwei Lagen des verwendeten Jerseys. (Es reichen kleine Schnipsel Stoffreste.)


    Dann gucke ich mir die Naht mit den 4 Fäden an. Sieht sie gut aus: Gut.


    Gefällt mir die Naht nicht, gucke ich auch nach 20 Jahren noch in die Bedienungsanleitung. Auf einer Seite sind die Nähte und mögliche Spannungsungenauigkeiten abgebildet und es wird erklärt, welche Spannung von den 4en man verändern muss, um das "Problem" zu beheben. Die beeinflussen sich ja alle gegenseitig.


    Diese Probenaht mache ich immer bei jedem Nähprojekt an der Ovi und tatsächlich justiere ich sehr oft ein bisschen an der Spannung.


    Dass man "die richtige Spannung" beim Einfädeln fühlen kann, kann ich mir nicht vorstellen, denn wie gesagt, die 4 spielen ja alle zusammen.

    Natürlich spürt man beim Durchziehen des Fadens einen Unterschied, wenn die Spannung sehr streng oder sehr locker eingestellt ist.


    Ich habe allerdings keine Privileg-Overlock. Was das Öffnen der Maschine angeht, kann ich Dir dazu nichts sagen.

    Aber ich glaube, ich würde es erst mal mit Probenähen und Gucken probieren und sehen, wie weit ich damit komme.


    Grundsätzlich ist es meiner Erachtens schon ein ganz anderes Nähfeeling an der Overlock als an einer Nähmaschine und die Einschulung beim Händler hat mir damals sehr viel gebracht.


    Viel Erfolg!

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  • Danke schon mal für die Hinweise.

    Das Probenähen ist also wirklich Pflicht. Ich werde es noch einmal mit vier unterschiedlichen Farben probieren und etwas rumspielen.

  • Ich besuche zur Zeit einen Overlockkurs, bei dem die Lehrerin sich die Mühe macht jedem ihre Kniffe an genau seiner Maschine zu erklären. Das finde ich sehr beachtlich bei 8 Teilnehmern und 8 unterschiedlichen Overlocks. Sie erklärt nicht nur die Einstellungen an jeder Maschine sondern auch was wir damit nähen können und dann auch gleich mit praktischer Übung.


    So haben wir schon Gummi ohne Gummibandfuß, Streifenstoff ohne zusammenstecken exakt übereinander, eine Flatlocknaht, eine Schulternaht mit Verstärung, einen Ärmel in den Armausschnitt ohne stecken und vieles mehr genäht.


    Was ich mir im Besonderen mitgenommen habe ist die Tatsache, dass man bei der Grundnaht ( 4 Faden Overlocknaht ) wenn die Naht selber gut aussieht nichts an der Spannung verstellen soll, wenn Fäden oben überstehen, oder sich der Stoff in der Naht rollt. Es wird dann der Abstand zum Obermesser verändert und zwar ist der Abstand zum Messer zu gering wenn die Fäden überstehen und zu weit wenn die Naht sich rollt. Meine Maschine hat sogar MTC, das ist eine Nachregulierung der Greiferfäden unmittelbar bevor die Maschine die Naht bildet. Ich habe das anfangs versucht, es hat nie wirklich geklappt und ich habe es als Spielerei abgetan. Nun mit der neuen Erkenntnis der Nahtbreitenregulierung gelingt es auch ohne MTC.

    Wir nähen übrigens alles mit verschiedenen Garnfarben um genau sehen zu können welcher Faden sich wann verändert.


    Ich nähe mittlerweile seit 2 Jahren auf der Overlock und seit über 1 Jahr auf meiner jetzigen Maschine und das schon sehr viel. Ich habe durch diesen Kurs aber sehr viele AHA Effekte, Dinge die ich mir vorher komplizierter gemacht habe, anders gemacht habe, dran verzweifelt bin. So ein Kurs lohnt sich auf jeden Fall.


    Du solltest dir eine Bedienungsanleitung für diese Maschine suchen und sehr viel ausprobieren, oder auch mal überlegen ob du so einen Kurs besuchen kannst. Die Spannungen der Fäden sehe ich nur am Nahtergebnis.

    Liebe Grüße Gabi

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  • Liebe Gabi,

    wie verändert man denn den Abstand zum Obermesser? Meinst du die Nahtbreite?

    Bei der Privileg 303 kann ich ein andere Stichplatte einlegen mit 3,5mm anstelle der normalen Breite von 5mm.


    Die Privileg 334D hat durch die vier Fäden von sich aus eine breitere Naht, so ca. 6,5mm.

    In der Anleitung wird die Fehlerbehebung immer mit der Fadenspannung reguliert...

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  • Ja, ich meine die Nahtbreite.

    Wenn du an der Maschine die Nahtbreite, also den Abstand zwischen Nadelfäden und Obermesser nicht regulieren kannst musst du das natürlich mit Ober - und Untergreiferspannung tun. aber immer erstmal nur eine Spannung verändern und probenähen und sehen was sich dadurch verändert hat.


    Bei der Privileg 334D müsste sich aber die Nahtbreite einstellen lassen. Da gibt es ein Rädchen unter der Säuberungsklappe vorne. Wenn du das drehst müsste sich die Nahtbreite veränder. Probiere es einfach mal aus.

    Bei der 303 müsste es analog funktionieren.


    Noch ein Tipp : wenn du das Nähen mit einfach gelegtem Stoff ausprobierst musst du eine breitere Naht wählen als wenn du den Stoff doppelt legst, denn die Normalstellung ist dazu gedacht zwei Stoffe aneinander zu nähen.

    Liebe Grüße Gabi

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